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Vakuumentwässerung – Wilhelmshaven? 05|07|2007 Diskussion um Alternativen zum Abwassersystem sowie über Mischwassereinleitungen in die Jade geht weiter Quelle: Jeversches Wochenblatt
Weniger Aufwand für die Haushalte als
bei Druckentwässerung.
Wilhelmshaven – Abwasser und Einleitungen von Mischwasser in die Jade sind in Wilhelmshaven nach wie vor kontrovers diskutierte Themen. Die Mitarbeiter Jörg Roth und Hans-Jürgen Stratmann der zu Bilfinger-Berger gehörenden Firma Roediger aus Hanau stellten jetzt im Hotel Kaiser in Gegenwart einiger Ratsmitglieder sowie eines kleinen Kreises privater Zuhörer das Konzept für eine Trennkanalisation in der Südstadt mittels Vakuumentwässerung vor.
Spätestens seit dem 27. Juli 2006 ist das Thema in der Nordseestadt akut, als nach starken Niederschlägen und Einleitungen durch das Banter Siel am Südstrand Fäkalien und andere Stoffe trieben.
„Besorgte Bürger wurden durch den Oberbürgermeister der Stadt diskreditiert, diskriminiert und sogar der Skandalisierung bezichtigt“, so Hans-H. Redelfs, einer der Initiatoren des Informationsabends, in einer Pressemitteilung.
Derzeit wird noch immer das Schmutzwasser von rund 27000 Einwohnern mit dem anfallenden „normalen“ Regenwasser in einem gemeinsamen Kanal [Mischwassersystem] gesammelt und mit einer Pumpenleistung bis zu 1600 Kubikmetern pro Stunde über eine Druckleitung zur Kläranlage gepumpt.
Um einen Rückstau zu verhindern, müssen bei stärkeren Regen- ereignissen aufgrund einer hydraulischen Überlastung des Rohr- netzes größere Mengen Abwasser [in Einzelfällen bis zu fast 90000 Kubikmeter] ungereinigt durch das Siel abgeschlagen werden. Überflutungen von Gebäuden werden so verhindert.
Weil sich derartige Vorfälle zukünftig anderweitig und mit relativ geringen Kosten nicht gänzlich ver- hindern lassen, muss nach Meinung der Bürgerinitiative gegen Mischwassereinleitungen das fäkalienbelastete Schmutzwasser in einem separaten Rohrnetz geführt werden. In dem bisherigen Kanal würde das „reine“ Regen- wasser dann direkt in ein öffentliches Gewässer geleitet, so wie das in den Gebieten mit einem Trennsystem für Schmutz- und Regenwasser bereits gemacht werde.
Eine Vakuumkanalisation sei in diesem Fall die kostengünstigste Lösung, führten die beiden Referenten aus, bei der in nur zwei zentralen Vakuumstationen das gesamte Schmutzwasser des Einzugsgebietes in einem geschlossenen Rohrnetz mit 80 bis 200 Millimetern Durchmesser gesammelt und von dort zur Zentralkläranlage gepumpt würde. Bei der Vakuumentwässe rung handle sich um ein Verfahren, bei dem Luft das Transport- medium sei.
Bestechend gegenüber einer auch schon diskutierten Druckent- wässerung sei bei diesem Verfahren, dass an den einzelnen Grundstücken keine Pumpen und elektrischen Anschlüsse erforderlich seien, sondern nur pneumatisch betriebene Ventile in einem Hausanschlussschacht eingesetzt würden und lediglich zwei zentrale Vakuumstationen nötig seien.
Insgesamt zeichne sich die Vakuumkanalisation durch hohe Sicherheits- und Umweltstandards, hohe Flexibilität sowie niedrige Bau-, Betriebs- und Folgekosten aus. Solche Anlagen würden auf allen Kontinenten mit großem Erfolg betrieben.
Referenz der Firma Roediger: Palm Island, Dubai. Das dreieinhalbjährige Projekt umfasst die gesamte künstliche Insel. Die Abwässer münden in eine unterirdische Kläranlage, am "Fuss" der Insel [Luftaufnahme runder Teil im Bild]. Eckdaten: 2.300 Villen – 40km Vakuumleitungen
Für Wilhelmshavens Südstadt hatte Roediger einen Grobentwurf ausgearbeitet mit je einer zentralen Vakuumstation am ehemaligen Bahnhof West sowie am Friedrich-Wilhelm-Platz. Ebenso gut könne man sich eine Vakuumstation auf dem Gelände der Zentralen Kläranlage vorstellen. In der anschließenden Diskussion stellte sich die Frage der Gesamtkosten für das System, das Einleitungen über das Siel und in den Hafen für alle Zeiten überflüssig machen soll. Dazu könnten keine Angaben gemacht werden, so die Vertreter von Roediger. Ohne Kenntnis der wirklichen Verhältnisse, ohne einen Generalentwässerungsplan und ohne detaillierte Berech- nungen könne man beim besten Willen keine Zahlen nennen.
Das bezog sich auch auf die Kosten, welche durch Trennung der Regen- und Schmutzwasserleitungen auf die Grundstücks- eigentümer zukämen. In diesem Zusammenhang wurde auf die Abwasserbeseitigungssatzung der Stadt verwiesen, wonach Grundstückseigentümer sich auch späteren Änderungen des Anschlusszwangs nicht widersetzen können.
Nicht zu übersehen sei – so eine Zuhörerin – die neue Badegewässerrichtlinie der EU, die wesentlich geringere Grenzwerte als jetzt erlaube. Nach einer Einleitung könne es passieren, dass der Badestrand für 72 Stunden gesperrt werden müsse und erst nach erneuter Beprobung wieder frei gegeben werden könne.
Ein Zuhörer verwies auf das Niedersächsische Wassergesetz. Danach dürfe die Genehmigung zu den Einleitungen nur befristet erteilt werden. Überdies sei die Genehmigung hinfällig, weil die Einleitpraxis nicht mit den 1991 beantragten Werten übereinstimme.
Mit den bei dieser Veranstaltung übermittelten Informationen wollten die Organisatoren der Kommunalpolitik eine Entscheidungshilfe zu der Frage an die Hand gegeben werden, „ob man in Wilhelmshaven am Südstrand zukünftig eventuell und jederzeit unbedenklich baden kann“.
Quelle: Jeversches Wochenblatt
Link Firma Roediger, alles über Vakuumentwässerung: Firma Roediger – Vakuumenttwässerung _____________________________________________________
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