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Ökologische und soziale Meerespolitik überregional vernetzen
02|10|2010



Die Fischer in Afrika haben selten etwas zu lachen, wenn es um Fischfang vor ihrer eigenen "Haustür" geht.

Der Ozean - die letzte Kolonie

Es sah aus wie der Mond. Der Fernseher, der in der Kneipe hinter der Bar lief, zeigte graue, wackelige Bilder wie die, die in den 70er Jahren von kleinen fahrbaren Rovern, die über die Mondoberfläche wankten, zur Erde gefunkt wurden. Aber es war nicht der Mond. Die Bilder kamen nicht von einer Raumsonde, sondern von einem Mini-U-Boot, das in 1500 Metern Tiefe Aufnahmen vom geplatzten Bohrloch im Golf von Mexiko machte.

Das Interesse der Welt hat sich längst umgedreht:

Von den Weiten des Alls aufs Innere der Meere. Die Ölkatastrophe im Golf hat ein Schlaglicht auf den gigantischen »Wilden Westen« geworfen, der hier stattfindet. 200 Meilen vom Festland weg darf jeder alles, näher dran passiert dasselbe, übertüncht mit einem dünnen Firnis fischiger Verträge. Die Tiefkühltruhen unserer Supermärkte sind voll mit Fischen, die von Riesentrawlern gefangen werden, deren Netze so groß sind wie Fußballfelder und in Tiefen bis zu 1800 Meter nur noch Leere hinterlassen - genauso wie in der Haushaltskasse der Fischerfamilien, die in den Küstenstreifen der Entwicklungsländer pleite gehen.

Der »Peak Oil«, der bereits überschrittene Höhepunkt der weltweiten Erdölförderung, macht Tiefseeabbau profitabel. Was bei den Pipelines im Niger-Delta ausläuft und den Ackerboden vernichtet, sind dünne Rinnsale verglichen mit den Ölmengen, die bei der Tiefseeförderung ins Meer laufen - schon ohne Explosion wie bei der »Deepwater Horizon«.

»Der Ozean ist eine Wildnis, die rund um den Erdball reicht, wilder als der bengalische Dschungel und voller mit Monstern«, schrieb Henry David Thoreau Mitte des 19. Jahrhunderts. In diesem Dschungel geht es derzeit zu wie damals in den nordamerikanischen Plains, wo ganze Bisonherden von der Eisenbahn aus niedergemäht wurden, was den Indianern die Existenzgrundlage entzog.

Das Leben und die Natur im Meer, dem größten Lebensraum der Erde, befinden sich in voller Umwälzung. Die Folgen dieser weitgehend unkontrollierten, teils gedankenlosen, teils gezielten Ausplünderung werden die weltweite Nord-Süd-Spaltung enorm verschärfen. Wer es sich technologisch und finanziell leisten kann, das Meer in seinem Interesse zu manipulieren, gewinnt; wer es sich nicht einmal leisten kann, sich vor den Folgen zu schützen, verliert.

Der so genannte »Census of Marine Life«, der erstmals die Artenvielfalt der Weltmeere zu erfassen versucht hat und unter der Ögide des in Washington D.C. ansässigen »Consortium for Ocean Leadership« durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass nur etwa zwölf Prozent der Artenvielfalt in den Meeren Fische sind, den weitaus größeren Teil stellen Krebstiere, Weichtiere, Algen und viele andere Artengruppen dar. Welche Folgen etwa die unterseeischen Ölteppiche, die sich von der »Deepwater Horizon« her ausbreiten, auf die weltweiten Nahrungsketten haben werden, weiß kein Mensch. Welche Arten zuerst auf den Klimawandel reagieren werden und was das für die Ernährungssicherheit gerade der armen Weltregionen bedeuten wird, lässt sich allenfalls erahnen.

Vor diesem Hintergrund ist eines der zentralen Ziele der Arbeitsstelle »Agrarhandel und Fischerei« des Evangelischen Entwicklungsdienstes [EED] und des Vereins für Internationalismus und Kommunikation [IntKom], der Meerespolitik auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik die Beachtung zukommen zu lassen, die der Bedeutung der Meere für die Zukunft gerade der Menschen in den Entwicklungsländern entspricht. Beide Organisationen haben sich in den vergangenen Jahren mit der Nord-Süd-Problematik der Meerespolitik auseinandergesetzt und wollen nun gemeinsam mit dem »Forum Umwelt und Entwicklung« eine überregionale Vernetzung zur Koordination möglicher politischer Kampagnen in diesem Feld anregen.

Aufgrund der gesammelten Erfahrungen und der engen Verbindungen von Meerespolitik und Umweltschutz ist Ziel eines ersten Treffens [siehe unten] die Zusammenführung umwelt- und entwicklungspolitischer NRO sowie die Gründung einer eigenständigen Arbeitsgruppe zur Meerespolitik unter dem Dach des »Forums für Umwelt und Entwicklung«. Gemeinsam sollen bisherige Erfahrungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Meerespolitik erörtert werden und daran anschließend mögliche Ansatzpunkte für eine weiterführende Zusammenarbeit gesucht werden, um den Dschungel der Meere begreifbar und gestaltbar zu machen.

Christoph Spehr

Quelle: WATERKANT | Sonderdruck

Diese Beilage zur WATERKANT und die in ihr versammelten Beiträge sind sowohl eine Einladung als auch ein Plädoyer dafür, sich in der Meerespolitik zu engagieren und dabei deren entwicklungs- und umweltpolitische Dimensionen zusammenzuführen.

Ein erstes Treffen Interessierter soll voraussichtlich am 17. November 2010 in Berlin stattfinden.

Anmeldungen oder Nachfragen senden Sie bitte an die folgende Mailadresse:
verein.intkom[at]gmx.de

Nähere Informationen zu den organisatorischen Details werden Ihnen von uns zugeschickt.

Weitere Informationen zum Thema sind unter anderem zu finden
in der Broschüre »Wem gehört das Meer?« [74 Seiten, 2 Euro] zu bestellen über
verein.intkom[at]gmx.de
und auf der Webseite des EED
www.eed.de/fischerei

Evangelischer Entwicklungsdienst [EED] Arbeitsstelle Agrarhandel und Fischerei
Ulrich-von-Hassel-Straße 76 · 53123 Bonn · Tel.: 0228 - 8101 2502
francisco.mari[at]eed.de

Verein für Internationalismus und Kommunikation e. [IntKom]
Bernhardstraße 12 · 28203 Bremen · Tel.: 0421 - 72034
www.fair-oceans.info


Anm. d. Bürgerportal-Redaktion:

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...oder wenden Sie sich an die Redaktion:
Redaktion WATERKANT
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