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Gabriel hinter dem Mond
17|11|2009



Sigmar Gabriel hat seine ganz eigene Ansicht von Klimaschutzmaßnahmen und "verteilt" wie hier in Wilhelmshaven auch gerne Kohlekraftwerke ohne KraftWärmeKopplung.

Nun ist er also gewählt, der neue SPD-Vorsitzende, und das mit einem unerwartet guten Ergebnis. Der aufmerksame Betrachter seiner endlos langen Rede konnte aber in einem kleinen und kurzen Moment das entscheidende Dilemma der SPD feststellen.

Dieser Moment zeigte in überdeutlicher Weise, wie weit sich Vorsitzender und Delegierte bereits von den Realitäten dieser Zeit entfernt haben. Es war der Moment von “Peterchens Mondfahrt”.

Gabriel hat viel und lange theoretisiert, über die “Mitte der Gesellschaft”, über die Rolle linker Politik, über die Kommunikationskultur in seiner Partei jetzt und in der Zukunft. Er hat zu vielen Themen grundlegendes gesagt, Innen- und Außenpolitik, Sozial- und Wirtschaftspolitik, Familien-, Gesundheits- und Bildungspolitik. Er hat sich bemüht, die Agenda der Debatte auf dem Parteitag selbst und darüber hinaus zu strukturieren. Aber er hat dies in einer Welt getan, die seiner Vorstellung entspricht, in einer Welt, in der die zentralen Zukunftsfragen in Wahrheit ausgeblendet wurden. In einer statischen Welt, in der Politiker ohne Verständnis für Technologie und deren Rückwirkungen auf die Gesellschaft, Politiker ohne wirkliche Visionen von einer neuen Zeit, von einer besseren Zukunft, sich gut zurechtfinden.

Er hat seine ewig lange Rede, die gegen Ende erkennbar ermüdend wurde, immer wieder mit scharfzüngigen Angriffen gegen die regierende Koalition gewürzt. Und er hat viele davon in kleine Witze verpackt. Er hat versucht, Lacher zu konstruieren, um die Delegierten gewogen zu stimmen. Selten ist ein solcher Versuch peinlicher gewesen, selten entlarvender und selten hat er offener die Verständnislosigkeit gezeigt, mit der unsere Spitzenpolitiker die Moderne zu ignorieren versuchen. Man kann es Pech nennen, sicher, ich nenne es Unvermögen und Ahnungslosigkeit.

“Die Raumfahrt in Deutschland braucht klare Ziele.”  So steht es im Koalitionsvertrag. Genüsslich zitierte Gabriel diesen Satz, brachte ihn in Zusammenhang mit den ungelösten Problemen der Sozialsysteme und entblödete sich nicht, auch noch von “Peterchens Mondfahrt” zu sprechen. Der zu erwartende, erzwungene Lacher der mehr als 500 Delegierten kam auch prompt. Gelungen, so dachte sich wohl Gabriel, gelungen, so dachte sich wohl das SPD-Fußvolk: “Haben wir es der Regierung mal wieder so richtig gezeigt, sie so richtig lächerlich gemacht.”

Für alle Zuschauer dagegen wurde nur Sekunden später deutlich, wie sich in Wahrheit Gabriel der Lächerlichkeit preisgegeben und seine SPD mit hinuntergezogen hatte. Als nämlich über den parallel laufenden Nachrichtenticker bei Phoenix am unteren Bildschirmrand [noch während Gabriel weiter schwadronierte] die Meldung in großen Lettern erschien: "Bedeutende Vorkommen von Wasser auf dem Mond gefunden."

Ja, das Experiment der NASA, eine ausgebrannte Raketenstufe in den ewigen Schatten eines Südpolkraters stürzen zu lassen und die entstandene Staubwolke mit einer Sonde zu vermessen, hatte das gewünschte, elektrisierende Ergebnis erbracht. Es gibt Wasser auf dem Mond, in Form von Eis, und das nicht zu knapp.

Dies ist die eigentliche Meldung des Tages, vielleicht die wichtigste der letzten Jahre.

Diese Meldung kann die Zukunft entscheidend verändern, diese Meldung kann unser aller Leben entscheidend beeinflussen, diese Meldung wirft ein Licht auf die Zukunft. Ein Licht der Erkenntnis, von dem Gabriel und seine SPD nicht erfasst wurden, in diesem Moment. Und von dem sie sich auch nicht erhellen lassen können, denn sie werden und wollen es nicht verstehen.

Jetzt ist es entschieden, jetzt tritt der Wettlauf um die lunaren Ressourcen, der in den vergangenen Jahren mit einer ganzen Sondenarmada schon verhalten begonnen hatte, in seine entscheidende Phase. Jetzt ist es entschieden: Die Fähigkeit, auf dem Mond zu landen, ihn zu erforschen und zu nutzen, wird den Unterschied ausmachen. Den Unterschied in der Wirtschaftskraft der Nationen.
Es ist nicht nur eine Frage der Ehre. Sondern auch eine des Könnens.

Raumfahrtsysteme erfordern immer technische Innovationen an der Grenze des Machbaren. Die Raumfahrt stimuliert die Innovationskraft einer Gesellschaft in besonderer Weise. Innovationskraft, die Strahlwirkung bis weit in unseren Alltag hinein entwickelt und weiter entwickeln wird. Die Raumfahrt induziert die Entwicklung der Technologien, die wir uns wünschen und brauchen.

In der Vergangenheit hat uns die Raumfahrt bereits so spektakuläre Dinge wie Verbundwerkstoffe, Computer, Flachbildschirme, Solarzellen, die Brennstoffzelle und die digitale Datenübertragung per Funk geschenkt – und sei es auch nur, indem sie ihre Entwicklung und Marktfähigkeit beschleunigte. In der Gegenwart eröffnet sie den Weg für neue privatwirtschaftliche Wertschöpfung, von Diensten der Erdbeobachtung und Kommunikation bis hin zum Weltraumtourismus. Und in Zukunft wird sie sicher der Motor für Nanotechnologie sein, für Robotik und Automatisierung, für Medizin- und Energietechnik.


Und sie eröffnet den Weg zum Mond, zu einer gigantischen Rohstoffquelle. Nein, Öl und Kohle gibt es dort nicht. Aber Uran, Iridium, Titan, Aluminium, Eisen, Nickel und vieles mehr. Und natürlich Helium 3. Ein Helium-Isotop, das auf der Erde selbst kaum zu finden, auf dem Mond aber in großen Mengen vorhanden ist und durch den Einfluss des Sonnenwindes an seiner Oberfläche ständig neu entsteht.
Vielleicht ist es erst Helium 3, das uns den Weg zur Kernfusion eröffnet, den Weg zu einer sicheren, sauberen und unerschöpflichen Stromversorgung der Zukunft. Weil mit Helium 3 die Kernfusion nicht nur technisch einfacher zu realisieren ist, sondern auch sauber betrieben werden kann.

Wir leben in einer spannenden Zeit. In einer Zeit, in der Frank Schätzings neuer Roman, "Limit.", einer breiten Masse eher auf Trivialliteratur ausgerichteter Leser diese Zukunft näherbringt. Eine Zukunft, in der all die vielen Themen aus der eher elitären Science Fiction, die mit einer großen Zahl von Zukunftsforschern eine fruchtbare Symbiose eingegangen ist, wichtig sein können. Künstliche Intelligenz, Holographie, autonome Fahrzeuge, fliegende Autos, virtuelle Realitäten – und eben Weltraumfahrstühle, Weltraumtourismus und die bergbautechnische Erschließung des Mondes zur Gewinnung von Helium 3. Schätzing legt diese Zukunft in das Jahr 2025. Seite heute wissen wir: Er könnte richtig liegen.

Hat Gabriel das Buch gelesen [und sei es auch nur die Inhaltsangabe oder eine Rezension]? Weiß Gabriel, weiß die SPD, dass Frank Schätzing dieses Zukunftsbild nun in die Köpfe der Menschen pflanzt? Weiß Gabriel, weiß die SPD, dass mit dem Beginn des Weltraumtourismus durch Virgin Galactic [oder auch durch das “Project Enterprise”] viele junge, erfolgreiche [und entsprechend finanzkräftige] Unternehmerpersönlichkeiten durch ihre Reisen merken werden, wie nah das All eigentlich ist und ihre Phantasie auf diesen noch kaum genutzten Raum richten werden?

Gabriels Rede war geprägt von negativen Zukunftsbildern.
Verarmte Menschen, ein verarmter Staat, eine zerstörte Umwelt. Nein, damit werden wir keine Aufbruchsstimmung erzeugen, Herr Gabriel. Die Gesellschaft bedarf positiver Zukunftsentwürfe. Sie bedarf Visionen von einer besseren Welt. Visionen, die begeistern und die junge Menschen dazu bringen, sich als Ingenieur oder Naturwissenschaftler an deren Verwirklichung zu beteiligen.

Die Raumfahrt liefert diese Visionen. Und sie liefert eine einzigartige Perspektive für eine bessere Zukunft. Der Mond ist es, den wir seit heute in den Fokus unserer Betrachtungen rücken müssen. Denn er ist nun deutlich näher gerückt.

Ja, Herr Gabriel, die deutsche Raumfahrt braucht klare Ziele. Wir müssen uns aufmachen, unseren Claim auf dem Erdtrabanten abstecken und einen eigenen Zugang zu ihm und eigenes Wissen über ihn aufbauen. Das ist die Zukunftsfrage, der Sie sich nicht stellen wollen oder können. Und deswegen wird Ihre SPD ihr Tief so schnell nicht verlassen. Die Gegenwart hat sie überrollt, und in der Zukunft wird dies immer wieder aufs Neue geschehen. Solange jedenfalls, wie Sie sich über die wirklich wichtigen Fragen nur lustig machen können und damit Ihre Ignoranz unter Beweis stellen.

Quelle: Readers Edition

Autor:
Peter Heller


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