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Bundespräsident der Herzen - Joachim Gauck erhält den Börne-Preis
07|06|2011



Joachim Gauck wurde unter anderem mit der friedlichen Revolution in der DDR bekannt.

Mehr als 700 Literaturpreise schütten die Deutschen jährlich über ihre Literaten aus: Man muss sich ducken, damit man nicht getroffen wird.

Einer der finanziell attraktivsten Preise ist nach Ludwig Börne benannt, dem revolutionären Demokraten und Dichter aus Frankfurt. Der Preis fiel in diesem Jahr an Joachim Gauck.

Von dem ist viel bekannt, nicht aber, dass er ein Literat wäre. Als “Bundespräsident der Herzen” hatte man ihn schon bezeichnet, als Bürgerrechtler, als Freiheitskämpfer, doch erwähnenswert wurde der Mann durch seine Tätigkeit als Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde. Dieses Amt scheint ihn zu Vielem zu befähigen. Auch zu einer Meinung zum Afghanistan-Krieg: “Die Taliban werden sich kaum von deutschen Theologen und Theaterleuten beeindrucken lassen”, kam ihm in der Preisträger-Rede über die Lippen und gemeint waren jene, die auf dem evangelischen Kirchentag den Krieg in Afghanistan kritisierten.

Der Pastor Gauck hat es über die Jahre geschafft, sein eigenes Denkmal als Bürgerrechtler zu werden.

Wie ihm das gelang, ist ebenso bewundernswert wie rätselhaft. Das hätten sich die drei Stasi-Offiziere damals nicht träumen lassen, die ihm im Jahr 1988 in seine Akte schrieben: “Aufgrund des Bearbeitungsstandes kann eingeschätzt werden, dass von ihm [Gauck] derzeit keine Aktivitäten ausgehen werden, die eine weitere Bearbeitung im OV erforderlich machen.” Als es die DDR noch gab, war Gauck einer von vielen. Als er Chef der nach ihm benannten Behörde wurde, der Herr der Akten war, wurde er mächtig: Aus seiner Behörde bekamen deutsche Medien pünktlich vor Wahlen Aktenauszüge, die politische Positionen beschädigen sollten. Ein Lieblingsziel solch diffuser Denunziation war über Jahre Gregor Gysi.

Der Börne-Preis hat schon solch berühmte Literaten gekannt wie den Irak-Krieg-Befürworter Josef Joffe, den journalistischen Wadenbeißer Henryk M. Broder und auch Frank Schirrmacher, den FAZ-Mann, der seine literarischen Qualitäten schon mal in den Dienst des Allianz-Versicherungskonzern stellte, bekam einen ab. Im Vorstand der Börne-Preisstiftung sitzen unter anderem der ZDF-Intendant Markus Schächter, dessen Sender sich gerade mit einer seichten Adels-Serie in die Geschichte der Literatur einschreibt und Hubert Burda. In dessen Verlagshaus wird mit Zeitungen wie FOCUS und BUNTE besonders tapfer um die Freiheit gekämpft: Um jene Verlegerfreiheit, mit größtmöglichem Blödsinn optimalen Profit zu erzielen. Börnes Zeitung “Die Waage” wurde einst verboten. Das ist Burda bisher mit keinem seiner vielen Titel gelungen.

“Die Deutschen können Freiheit”, wusste Gauck, der jüngste Börne-Preisträger zu sagen, und schob hinterher, dass es heute um die “Freiheit zu was” gehe, gemeint waren militärische Interventionen in diesem oder jenen Land, denn ein NEIN zu solchen Einsätzen können “ein Verrat an Menschenrechten sein.” Von Ludwig Börne ist der Satz überliefert: “Im Dienste der Wahrheit genügt es nicht, Geist zu zeigen, man muss auch Mut zeigen.” Joachim Gauck bescheinigte wahrscheinlich deshalb jüngst dem Thilo Sarrazin, er habe “Mut bewiesen”. Offenkundig bewundert Gauck jene großartige Kühnheit, die aus der Höhe eines gut bezahlten Staatsamtes und diverser Talk-Show-Gipfel den kleinen Leuten, ob Hartzern oder Ausländern, kräftig die Meinung sagt. Auch er, der Pastor aus Rostock, hatte ähnlichen Mut bewiesen, als er sich bei Gelegenheit tapfer für die Rente mit 67 aussprach.

Fraglos war die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche eine Veranstaltung der Mutigen.

Unter ihnen der Laudator und “Cicero”-Chefredakteur Michael Naumann, der in einem Hamburger Wahlkampf beim Leben seiner Kinder schwor, er würde, so er denn die Wahl gewänne, auf keinen Fall mit der Linkspartei koalieren. Da hatte der Sozialdemokrat ganz schön was riskiert, wenn auch nicht sein eigenes Leben. Solchen Risiken weicht auch Joachim Gauck nicht aus, wenn er sich tapfer für das Projekt der Erika Steinbach ausspricht, ein Zentrum zur Vertreibung zu errichten, dessen Essenz bisher darin besteht, den armen Deutschen auch eine Opferrolle zuzuschreiben.

Und weil der Preisträger weiter an seinem eigenen Denkmal schnitzt, kritisierte er in Frankfurt auch die Bundesregierung, die sich im Libyen-Konflikt zunächst zu sehr zurückgehalten haben. Aus der erhabenen Höhe einer Kanzel hat sich schon immer gut Blut und Eisen predigen lassen: Selbst kann man nicht getroffen werden. Ludwig Börne, der seinen Mut mit sieben Jahren Exil bezahlte, hätte zu solch wohlfeilem Geschwätz gesagt: “Die einzige Art zu betrügen, die noch Erfolg hat, ist - offenherzig zu sein.”

Quelle: Readers Edition

Autor:
Uli Gellermann


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