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Märchenstunde
02|10|2012



Die Kaiser Wilhelm Brücke ist eingebettet in die Südstadt, die, wie die ganze Stadt, händeringend nach einem Konzept sucht.

Es war die Blaue Stunde, wenn alle Farben mystisch werden.

Am Himmel stand auf halber Höhe gelbweiß der volle Mond. Nur darunter schweben ein paar Wolkenschleier, wie vom Licht vertrieben. Überall leuchten Lampen, festlich hell im beginnenden Dunkel. Im Hafen liegen die großen Segelschiffe, Masten ragen in die Höhe, weiße Pagodenzelte säumen das Ufer. Es ist windstill und man hört das Wasser glucksen. Eine goße Brücke überspannt im weiten Bogen feingliedrig das Hafenbecken. Die Bühne ist perfekt. Eine Szene, wie sie Radziwill gemalt hätte.

Die Kaiser Wilhelm Brücke wird eingeweiht, ein zweites Mal. Es ist etwas ganz Besonderes, sagt Andreas Wagner, etwas, was man sicher nur einmal erlebt. Und man hat das Gefühl, viele empfinden etwas, worauf diese Worte nur hindeuten. Es herrscht eine seltsam feierliche Freude und als die Schranken hochgehen, betreten die Anwesenden sehr gemessen die neue Brücke, wie man es sonst nicht kennt. Fast feierlich. Die Gespräche sind leise, als wollten sie nicht stören. Alle sind ein bißchen wie ergriffen. Ich bin es auch.
 
Die neue, blaue Brücke ist breiter, höher und viel länger als sie es in meiner Erinnerung war. Und doch ist es dieselbe Brücke. Die Stahlträger glänzen im Licht der neuen Lampen und ihre Nieten wirken wie Schmuck. Schön ist sie geworden, die Brücke.
 
In der Mitte stehen drei junge Paare, heben ihre Sektgläser und lachen. Kein Lärm. Nirgends eine ausgetretene Zigarette, kein weggespuckter Kaugummi. Die Bilder prägen sich ein. Was für eine schöne Stimmung. Und es ist nicht kitschig, selbst wenn es so klingt.
 
Schaut man nach unten, sieht man die Südzentrale und kann sich vorstellen, wie es aussieht, wenn auch sie von den Toten aufersteht. Jetzt erst recht. Das wäre ein unschlagbares Paar. Wer hat schon so etwas.
 
Meine ganze Jugend ist verbunden mit der K. W. Brücke. Sie gab den ersten Blick auf das große, glitzernde Meer frei, war im Sommer der tägliche Weg zum Baden im Planschbecken und später, als Lee und Lewis ihre Jeans nach Deutschland brachten, war sie die wichtigste Verbindung zum Strandhallenkeller. Damals, als man Boogie tanzte und Jazz ein Lebensgefühl war. Art Blakey und Gene Krupa gaben ihm den Rhythmus. Diese Zeit, als cool noch richtig cool war.
 
Etwa zweihundert Menschen, die zur Brücke gekommen waren, werden ein ähnliches Erleben gehabt haben. Doch die, die so gerne von ihrer schönen, liebenswerten Stadt reden, waren sicher nicht da. Wenn die nicht fünfzig Jahre lieblos, ohne jeden Schönheitssinn dem Verfall und den Bauprovisorien zugeschaut hätten, sähe alles anders aus. Dann hätten wir das, was sie mit Worten versuchen zu beschwören.
 
Man kann einen Bahnhofsplatz überbauen, einen Containerhafen einweihen und Kohlekraftwerke feiern - das hier, die Brücke, hat wirklich etwas mit Wilhelmshaven zu tun. Sie könnte der Impuls sein für ein besseres, schöneres, kulturelles Wilhelmshaven, für alle.

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner

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