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Signal aus Konstanz: Stadt will keinen Kohlestrom aus Brunsbüttel! 30|06|2008
 In Wilhelmshaven setzt man auf Steinzeitkonzepte und schon das heutige Kohlekraftwerk von E.on, das mindestens bis 2020 laufen soll stößt jährlich allein 3,9 - 4,2 Mio. Tonnen CO2 aus und tötet ca.420 Tonnen Fisch pro Jahr!
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake hofft auf „Signalwirkung“ für andere Kommunen, nicht mehr in klimaschädliche Kohlekraftwerke zu investieren – Gemeinderat der Stadt am Bodensee stimmt mit großer Mehrheit gegen eine Beteiligung seiner Stadtwerke am umstrittenen Kohlekraftwerk an der Elbe
Konstanz/Berlin, 27. Juni 2008: Mit einem eindeutigen Beschluss hat der Konstanzer Gemeinderat am gestrigen Abend ein bundesweites Signal gegen den Bau einer neuen Generation von Kohlekraftwerken gesetzt. 26 Räte stimmten gegen eine Beteiligung ihrer Stadtwerke an dem um- strittenen Kohlekraftwerksprojekt in Brunsbüttel, nur acht waren dafür, drei enthielten sich. Damit steigt Konstanz aus der von dem süddeutschen Stadtwerkezusammenschluss Südweststrom voran- getriebenen Kraftwerksplanung aus. Konstanz ist wie fast 50 kommunale Unternehmen aus Süd- deutschland an der Südweststrom Stromhandels- gesellschaft GmbH beteiligt.
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„Die Konstanzer Entscheidung ist ein starkes Signal auch für andere Gemeinde- vertretungen, sich nicht mehr am Neubau von Kohlekraftwerken zu beteiligen, die in einem unauflöslichen Widerspruch stehen zu den von der Bundesregierung ausgerufenen deutschen Klimaschutz- zielen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Der Beschluss war am gestrigen Abend nach einer zweieinhalbstündigen Debatte gefallen, in deren Verlauf Baake und der Geschäftsführer der Südweststrom Kraft- werks-Beteiligungsgesellschaft, Friedrich Weng, ihre Argumente gegen und für das Projekt in Brunsbüttel ausgetauscht hatten. Der Beschluss bestätigt die Linie von Oberbürgermeister Horst Frank [Bündnis 90/ Grüne], der als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Konstanz im Gegensatz zur Geschäftsführer gegen das Projekt eintrat, mit dem die Stadt in Zukunft 25 Prozent ihres Strombedarfs decken wollte. ______________________________________
Baake hatte im Verlauf der Sitzungnachgewiesen, dass der Bau neuerKohlekraftwerke nicht mit dem Ziel
der Bundesregierung in Einklang zu
bringen sei, die nationalen Treibhaus-gasemissionen bis 2020 um 40 Prozent
gegenüber 1990 zu mindern. Darüber hinaus sei äußerst zweifelhaft, ob eine neue Generation von Kohlekraftwerken, die immer noch weniger als die Hälfte der eingesetzten Energie in Strom umsetzt, in Zukunft noch wirtschaftlich zu betreiben sei. Ab 2013 sollen nach den Plänen der EU-Kommission die zum Betrieb fossiler Kraftwerke ausge- gebenen Kohlendioxid-Zertifikate zu 100 Prozent versteigert werden. Ihre Preise werden mit zunehmender Verknappung ebenso steigen wie die Kohlebeschaffungskosten.
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Der Betrieb von Kohlekraftwerken, die mehr solcher Zertifikate benötigen als alle anderen Anlagen zur Stromerzeugung, wird damit immer unwirtschaftlicher. „Neue Kohlekraftwerke sind nicht nur für das Weltklima ein unkalkulierbares Risiko, sondern auch für ihre Betreiber. Da wird neben Kohle auch viel Geld ver- brannt werden“, mahnte Baake. ______________________________________
Für die Südweststrom Kraftwerks-Beteiligungsgesellschaft bedeutet der Ausstieg von Konstanz aus dem Projekt eine bedrohliche Entwicklung, zumal wenn andere Gemeinden dem Beispiel folgen. Schließlich sollen sie das Kraftwerk in Brunsbüttel finanzieren.
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Bei der gestrigen Entscheidung spielte eine wichtige Rolle, dass die Südweststrom keine detaillierten Zahlen über die Bandbreite der Renditeerwartungen vorlegen wollte oder konnte, die sich aus unterschiedlichen Annahmen über die künftige Entwicklung der Kohle- und Zertifikatpreise und der Strompreise insgesamt ergeben. Dies wird weithin als „Geheimnistuerei“ gewertet und erzeugt zunehmende Skepsis gegenüber dem Projekt. ______________________________________
Für Rückfragen:Rainer Baake
Bundesgeschäftsführer Hackescher Markt 4 10178 Berlin
Mobil: 0151 55016943 Fax: 030 2400867-19, E-Mail: baake@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz Leiter Politik Hackescher Markt 4 10178 Berlin Tel.: 030 2400867-0 Mobil: 0171 5660577 Fax: 030 2400867-19 E-Mail: rosenkranz@duh.de
Pressemitteilung: www.DUH.de
Links: 25|06|08 Preissprung Steinkohle Teurer Kartell-Strom [FRONTAL 21] 061107 16|04|08 Lüge Energielücke 09|04|08 Science und Fiction Strompreis könnte niedriger sein [Prof. Claudia Kemfert] 061107 Electrabel Planungen
GuD-Kraftwerk 25|10|07 So ein Zufall
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Lügen beim Umweltschutz [FRONTAL 21] 020407
GREENPEACE-Gruppe Wilhelmshaven ELECTRABEL [Wikipedia] _____________________________________________________
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