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SPD setzt unverantwortliches Handeln der Verwaltung fort
20|06|2011
Stinkende Blaualgen im Banter See und kein Ende?
Grüne verurteilen Informationspolitik.
Der Vortrag des Büros Manzenrieder/Oldenburg habe inhaltlich nichts Neues gebracht. Den am Thema „Banter See“ seit vielen Jahren engagiert arbeitenden Menschen war vielleicht bis auf einige Messergebnisse - alles bekannt. Der Vortrag habe aber auf einer gut bearbeiteten Ebene konzentriert alles zusammengefasst, was bisher nur in irgendwelchen Bruchstücken, Teilgutachten, Messreihen einzelner Parameter, partiellen Untersuchungen etc. bisher vorgelegen habe.
Nach den vielen Jahren der Beschäftigung mit dem Banter See könne es doch nicht durch eine in der Sache zufällig entstehenden Mehrheit im Rat überlassen bleiben, innerhalb von wenigen Wochen, über die nächste Generation hinweg, Weichen zu stellen. Ob sich nun der Banter-See-Garten-Besitzer Barkowski oder der Landwirt Weerda oder der Lehrer Biehl durchsetze, sei doch nicht wichtig. Nicht bei dieser Mammut-Aufgabe. Diese erfordere eine durch Fachkräfte unterstützte, konzertierte parteiübergreifende Aktion.
Das Interesse der SPD sei offensichtlich nicht die Generationen-Aufgabe Banter See noch in diesem Jahr zu lösen, vermutet Biehl, grüner Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, sondern sich billigen Triumph vor der Kommunalwahl zu ergattern.
Biehl weist darauf hin, dass es rund um den See viele ungelöste Aufgaben gäbe. Alle gehörten in ein in sich stimmiges Konzept eingebettet – eine offene Kiste also, wo genau zu erkennen sei, wie die Wirkung der einzelnen Maßnahmen sich auf die andere beziehe. Die Phosphatbindung mit Chemie, mal eben so in diesem Herbst, sei wie das Greifen in eine black box! Eine Wirkung lasse sich - bei einer für die erste von mehreren Maßnahmen einzusetzenden geschätzten Million – erst mittelfristig absehen. Ohne dass man damit wisse, wie die anderen Probleme um den See herum gelöst werden könnten. Der immer wieder als Erfolg einer Phosphatbindung zitierte Otternsee habe nach 5 Jahren den gleichen Zustand erreicht wie vor der Phosphatbindung und sei in seiner Wassermasse nur eine kleine Pfütze im Vergleich zum Banter See.
Völliges Unverständnis haben die Grünen für die Art und Weise der Öffentlichkeitsarbeit. Die Verwaltung war im Vorfeld der Ratssitzung von mehreren Seiten aufgefordert worden, den Vortrag des Büros Manzenrieder öffentlich zu machen. Man habe zumindest damit gerechnet, so Biehl, dass die Öffentlichkeit parallel zur Ratssitzung durch die Medien von den Inhalten unterrichtet würde.
Nun picke sich wieder jeder unkontrolliert – siehe SPD – aus der nichtöffentlichen Sitzung das heraus, was ihm/ihr gerade in den Kram passe.
Und damit sei eine Chance vertan, den Entscheidungsträgern der Stadt, denen zum großen Teil das Verständnis für eine ökologisch sinnvolle Zeitachse und für ökologisch nachhaltige Zustands-Veränderungen von Ökosystemen völlig abgehe, einen wichtigen Schritt weiterzuhelfen.
Werner Biehl
Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Wilhelmshaven
Quelle: GRÜNE | Wilhelmshaven
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