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Scheinheilig
15|06|2013



Auch viele ehemalige Schulen stehen leer, werden abgerissen oder wie hier, die Schule Neuende, umgebaut. Vorher werden sie noch jahrelang als gewinnbringende Immobilie in das Guthabenkonto der Stadt Wilhelmshaven eingepreist, damit die Kommunalaufsicht den nächsten Haushalt genehmigt.

Die Sache mit den Immobilien in Boomtown.

Die Gesamtsituation Wilhelmshavens ist genau betrachtet deprimierend, aber der Grad an Scheinheiligkeit und das Abstreiten von Verantwortung weiterhin ungebrochen.

Nun ist einigen Komunalpolitikern ganz plötzlich aufgefallen, dass so manche Immobilie in die Jahre gekommen ist. Bezogen auf die Wirklichkeit ist das eigentlich schon viel länger so, wurde aber, wie z. B. die zunehmende Anzahl der Schlaglöcher in den Straßen, immer wieder ignoriert.

Norbert Schmidt [SPD] glänzt wieder einmal mit dieser Aussage:
Zitat: " ... Seit mindestens 20 Jahren schlage man sich mit der Problematik herum, sagte stellvertretender Ausschussvorsitzender Norbert Schmidt. „Es geht um Bereiche in unserer Stadt, die einfach nicht so bleiben dürfen.“  ... "
[Quelle: Lokales Heimatblatt | 13-06-2013]

Wer hats erfunden?

Nun müsste nicht nur er, sondern auch etliche andere Wilhelmshavener PolitkerInnen sich einmal fragen, was sie denn selbst gegen den drohenden Verfall aktiv getan haben, während das dringend benötigte Geld in Prestigeobjekten, wie der "EXPO 2000" oder einem unrealsitischen Projekt wie dem Containerhafen an der Jade versenkt wurde oder warum man politische Gutachten schmiedete, damit es ja nicht dazu kommt, das ein möglicher Investor z. B. in der "Südzentrale" seine Pläne verwirklichen kann?


Das historisch wertvolle Gebäude "Südzentrale" verfällt zusehens und ob sie noch zu retten ist, steht in den Sternen.

Genau diese PolitikerInnen "beklagen" nun die "Verschandelung des Stadtbildes", verantwortliche VolksvertreterInnen, die auch einen florierenden Campingplatz am ehemaligen Geniusstrand abreißen ließen, weil der einem angeblichen Jahrhunderthafen im Wege war, eine Entscheidungsmentlitätsmelange aus heuchlerischen Traumdeutungen, gepaart, wie immer, mit völlig falschen und unrealistischen Vorstellungen von Wirtschaft.

Was wir erleben ist die Konsequenz einer Politik, die kein Mensch mehr braucht, ebensowenig, wie die tränendurchsetzten Randbemerkungen mitten im Sommerloch.

Um dem Verfall, wie es jetzt heißt, etwas entgegenzuwirken, gründete man die sogenannte Entwicklungsgesellschaft Südstadt [EWS], noch eine zusätzliche Gesellschaft zu dem schon völlig verwirrenden Konstrukt "Holding", womit die ausgelagerten Eigenbetriebe oder Gesellschaften zählen, die restrukturiert werden sollen und ein Gros der Gesamtverschuldung Wilhelmshavens von 270 Millionen Euro bilden.

Die EWS wurde 2005, natürlich mit städtischem Anteil und Geschäftsführerposten gegründet. 2010 schied die Stadt Wilhelmshaven als Gesellschafter aus, nachdem man erst fünf Jahre später bemerkte, das man wieder einmal auf ein "Totes Pferd" gesetzt hatte, von dem man sich wieder einmal blühende Landschaften und jede Menge Zuschüsse versprach?

Ein Haus ist uns da in der Südstadt, neben der verfallenden Südzentrale, besonders in Erinnerung geblieben. Es zeigt, wie man sich an dem zunehmenden Verfall eines Gebäudes auch noch ergötzen kann, ohne gegenüber den SteuerzahlerInnen Rechenschaft ablegen zu müssen.


In der Weserstraße übte die Stadt Wilhelmshaven förmlich, zusammen mit der EWS, wie lange es wohl dauern könnte, bis ein denkmalgeschütztes Haus verfällt.

Tim Sommer schrieb dazu einmal:
Zitat: " ... Die EWS, bei der die Stadt Wilhelmshaven Gesellschafter zu 50% ist, wurde 2005 ins Leben gerufen, um die Wilhelmshavener Südstadt aufzuwerten.
Durch den Ankauf und die Renovierung/ Modernisierung/ Sanierung maroder Gebäude in der Südstadt sollte das Stadtbild verschönert werden.
Und wenn schon öffentliche Gelder im Spiel sind, dann muss auch schnell und gründlich gehandelt werden. So knöpfte sich die EWS bereits in 2005 ein nahezu abbruchreifes aber denkmalgeschütztes Haus in der Weserstraße vor, um in einem Modellprojekt die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. ... "
[Quelle: Bürgerportal Wilhelmshaven | 07-04-2008]

Auf den Seiten der EWS findet sich trotz dieses desaströsen Gesamtergebnisses folgender Satz:
Zitat: " Tätigkeit der EWS
Die EWS ist der fachkundige Berater für Eigentümer von Grundstücken und Häusern in der Südstadt von Wilhelmshaven. Auf Grund langjähriger Erfahrungen aus anderen Städten und der Tätigkeit als Sanierungsbeauftragter der Stadt Wilhelmshaven können Eigentümer und Interessenten mit gebündeltem KnowHow der EWS beraten werden. ... "
[Quelle: Homepage EWS]

Diesem "gebündelten KnowHow der EWS" sind die PolitikerInnen schön "auf den Leim gegangen" und nun beklagen sie sich über ihre eigenen Fehler und das rausgeschmissene Steuergeld – typisch für Wilhelmshaven, leider.

Diese KommunalpolitikerInnen sollten auch langsam einmal begreifen, dass Wilhelmshaven nicht mehr "die Stadt der 500.000" wird. Besser wäre es, sich schon einmal mit dem Wort "Abriss" anzufreunden, oder Neudeutsch: "Rückbau", so wie in Leipzig:
Zitat: " Praxis des Stadtumbaus - Um- und Rückbau eines Stadtbereichs in Leipzig / Sachsen
Ziele des Stadtumbaus für die Gesamtstadt Leipzig:
- Stärkung der innerstädtischen sowie der infrastrukurell gut erschlossen Stadtteile
- Sicherung der langfristigen Wohnversorgung durch Abriss, Zusammenlegung, Umnutzung oder Stilllegung von ca. 30.000 Wohnungen ...
... Ziele des Projekts "Grünes RietzschkeBand":
- Stabilisierung der Stadtbereichs und Verbesserung der Wohnumfeldsituation
- durch Abbruch nicht mehr bewohnter bzw. benötigter Wohnhäuser
- durch Entwicklung differenzierter Grünräume auf den Rückbauflächen  ..."
[Quelle: Schader Stiftung]

Während sich Wilhelmshaven also noch in "Step Plus" übt, sehen Städte wie Leipzig der Realität schon deutlicher ins Auge und das heisst dann: "Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung" [STEP W + S] – Rückbau wohlweislich eingeschlossen und Jammern ausgeschlossen!

Das Wilhelmshavener Rathaus, ebenfalls unter Denkmalschutz, in dem die monatlichen Ratssitzungen stattfinden, ist wohl das beste Beispiel für eine Politik, die nur allzugern wegguckt. Hier musste das Wasser aus dem Trinkwasserspeicher abgelassen werden. Die Akten aus der Verwaltung, die ebenfalls im Rathausturm eingelagert waren, mussten auch an einen anderen Ort transportiert werden. Die Gerüchteküche steht auch hier nicht still und man munkelt, dass die Verwaltung in ihrer Gesamtheit über mehrere Jahre aus dem Rathaus ausziehen muss, während es saniert wird.

Auch hier werden wir erst dann vom wirklichen Zustand des obersten Verwaltungsgebäudes erfahren, wenn wie in Boomtown üblich nichts mehr geht und Konsequenzen "alternativlos" sind - der JadeWeserPort lässt grüßen!

Vielleicht ist der Artikel aus dem Lokalen Heimatblatt mitten im Sommerloch auch der schleichende Anfang einer Rückbaudiskussion, um die BürgerInnen langsam an die Realität zu gewöhnen, so nach dem Motto, wir haben es euch doch damals "durch die Blume" gesagt – und überhaupt, der "Zensus 2011".

Man muss diese Politikerinnen ab und zu wieder erden, sonst enden sie so wie Josef Ackermann, bezogen auf den Realitätsgehalt seiner Aussagen.

Am Ende des Films "Die Welt des Josef Ackermann" wird besonders schön beschrieben, was als Methapher auf viele Wilhelmshavener VolksvertreterInnen anwendbar wäre:
Zitat: " ... Wenn jemand in Armut lebt, dann hat der ganz andere Probleme, die ich nicht habe, das gebe ich unumwunden zu, aber die Frage ist hat man noch Verständnis für Menschen in Armut, kann man – hilft man auch Menschen in Armut – und ich muss sagen, ich kann heute noch schlecht an jemandem vorbeigehen, der z. B. um Geld bittet. Das zeigt auch, das irgendwo auch noch die emotionale Verbundenheit und ein gewisses Mitleid und eine Haltung helfen zu wollen noch sehr stark vorhanden ist. ... "

... und der Sprecher des Filmes fügt hinzu:

Zitat: "Josef Ackermanns Hilfsbereitschaft hat nur ein Problem er geht an keinem Armen mehr vorbei – er fährt!"
[Quelle: Die Welt des Josef Ackermann | youtube]

Es ist kaum zu erwarten, dass das Gros unserer lokalen Politprominenz aus diesen Worten eine Lehre ziehen wird, sondern eher, dass man sich weiter im Selbsmitleid suhlt und den zukünftigen echten Problemen weiterhin keine Beachtung schenkt.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


Links:
07|04|2008: Tim Sommer zur EWS
Geniusstrand
Südzentrale
STEP W + S | Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung | Leipzig
Step Plus
Norbert Schmidt [SPD]
Zensus 2011
Zensus 2011 | Niedersachsen
EWS

Video:
Bürgerfest Schule Neuende Wilhelmshaven | 04-09-2010
Die Welt des Josef Ackermann


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