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Wilhelmshaven baut einen Containerhafen
den keiner braucht?
05|11|2009



Das Mahnmahl an der Grpoßbaustelle Containerhafen, der unaufhaltsam zum Milliardengrab wird.

Wie ein Prestigeobjekt kollabiert und wie sich die Hafenlobby ungeniert subventioniert.

Radio Bremen meldete am 04. November 2009 eine neue Hiobsbotschaft:
"Die Inbetriebnahme des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven könnte sich weiter verzögern"... und Radio Jade legt sogar noch eins drauf:
"Jade-Weser-Port geht 2012 in Betrieb" und legt sich nicht einmal mehr auf den Monat fest.

Das niedersächsiche Wirtschaftsministerium ist völlig empört und pocht auf seine Verträge.

Grund für diese Verzögerung soll nun sein, dass sich niemand findet, der die Asphaltierungsarbeiten für den Jahrhunderthafen übernehmen möchte.

Das halten wir für ein Gerücht und glauben, das der Grund viel eher darin liegt, das die prognostizierte "Delle" im Wirtschaftswachstum in Wirklichkeit ein tiefes Loch geworden ist und das sich Eurogate mehr als etwas "verzockt" hat.

Beleg für unsere Berichterstattung ist die Tatsache, dass allein in Wilhelmshaven und näherer Umgebung gleich 3 Asphaltunternehmen in den Startlöchern stehen.

Ausserdem ist jeder andere Hafen ein Konkurrenzprodukt für den Bremerhavener Terminal und in Krisenzeiten könnte er diesen mehr in Mitleidenschaft ziehen, als es Eurogate lieb ist:
Zitat: "Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsgrünen, Enno Hagenah, unterstellte Eurogate, die Fertigstellung in Wilhelmshaven hinauszuschieben, um seine Hafenanlagen in Bremerhaven besser auszulasten."
[Quelle: Weser Kurier | 29-10-2009]

Da prognostizierte man sich für 2010 bei der Bundesregierung Besserung für die Wirtschaft und ein schnelle Rückkehr zu den Wachstumszahlen aus dem Jahr 2008.

Und wie selbstverständlich schraubt man beinahe täglich an der Drohkulisse Arbeitslosigkeit, denn wenn die Häfen nicht unterstützt werden, dann schreibt man über die Presse an die Bundesregierung:
Zitat: "Gedaschko fordert mehr Geld für Hafen
Mittwoch, 04. November 2009
Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko [CDU] hat von der schwarz-gelben Koalition in Berlin mehr Geld für Deutschlands größten Hafen verlangt. «Es ist nicht die Aufgabe Hamburgs, das Tor zur Welt für den deutschen Exportweltmeister allein zu finanzieren», erklärte er gestern.
Die jährlich 24 Millionen Euro vom Bund seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
...
Der erfolgsverwöhnte Hamburger Hafen leidet besonders unter der Wirtschafts- und Finanzkrise und ist im Containerumschlag inzwischen hinter Rotterdam und Antwerpen auf den dritten Platz in Europa abgerutscht. Im ersten Halbjahr war der Containerumschlag um 29 Prozent eingebrochen. Der Hafen fertigte von Januar bis Juni rund 3,6 Millionen TEU ab. Zu Boomzeiten 2008 hatte er noch gehofft, erstmals die Marke von 10 Millionen umgeschlagenen Containern [TEU] pro Jahr zu knacken.
[Quelle: Tägliche Hafenbericht | 04-11-2009]

Das ist doch richtig knackig: 24 Millionen Euro sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Mit 24 Millionen Euro wäre dem Wilhelmshavener Haushalt schon ganz schön geholfen.

Wenn wir soetwas lesen, dann fragen wir uns immer, was wohl passiert, wenn die Kindergärten der Nation sich zu einer Lobby formieren und beim Bund anrufen.

Tja würde Angi dann vermelden, alles weg, die Hafenlobby war schneller und Erziehung kommt bei uns erst dann, wenn sämtliche Interessensverbände bedient wurden, nicht zuletzt Ackermann, der Saubermann der Deutschen Bank.


Der Aufruf für mehr Geld wurde übrigens bundesweit gestreut, was zeigt, wie hartnäckig und wohlsituiert und gründlich die Hafenlobby inzwischen ist.

Eurogate partizipiert auch an diesen geforderten Subventionen im Hamburger Hafen, wo in Zukunft entgegen landläufiger Aussagen auch die größten "Pötte" geleichtert werden können:
Zitat: "Westerweiterung EUROGATE schafft Zukunftsperspektive:
Mit der Westerweiterung realisiert die Hamburg Port Authority [HPA] den Flächenausbau des EUROGATE Container Terminals Hamburg.
...
Durch einen partiellen Rückbau der östlichen Landspitze schafft die HPA zudem einen von bisher 480 auf 600 Meter Durchmesser erweiterten Drehkreis in südlicher Richtung. So werden in Zukunft auch große Containerschiffe der neuesten Generationen ausreichend Raum für Drehmanöver im westlichen Hafen vorfinden."
[Quelle: Pressmitteilung Eurogate | 02-10-2009]

Da hat man den Menschen Sand in die Augen gestreut, dass immer nur in Wilhelmshaven die dicksten Dinger entladen werden können, auch, weil sie im Hamburger Hafen nicht drehen können - und viele glauben das immer noch.

400 Millionen Euro tragen im Hamburger Hafen allein HPA und die Freie und Hansestadt Hamburg, während Eurogate 250 Millionen Euro für die Suprastruktur investiert, also das, was oben drauf kommt.

Gut, man muß noch wissen, dass die großen Pötte wegen des Elbtunnels nicht vollbeladen in den Hafen einfahren können, aber ihnen wird schon ein Teil der Ladung vorher "abgenommen", z. B. in Rotterdam oder Antwerpen, die übrigens Europas größtes Frachtzentrum im Ruhrpott als Logistik Pfaustpfand haben und 2015 mit ihrer 15 Milliarden Investiton für den Hafen Rotterdam fertig sind und Hamburg auch noch den Feederverkehr streitig machen.

Zieht man die Nordwestpassage in Betracht, kommt es noch dicker, denn auch im Norden von Wilhelmshaven denkt man mit, plant und baut Häfen. Da kommt man dann noch schneller nach Russland, direkt durch den Skagerrack.

Sie sehen daran, dass die Luft für den Containerhafen in Wilhelmshaven immer dünner wird. Da werden uns die lokalen "Politprominenzgranaten" dann wieder einreden, dass man diese Entwicklung natürlich nicht voraussehen konnte, außer die Hafengegner, die jahrelang warnten, aber man wollte sie als stolzer Besitzer eines "HafenIchBinUnbedingtDafür-Aufklebers" nicht hören.

Die Hafenlobby in Wilhelmshaven lacht sich still und heimlich eins ins Fäustchen und verdient an jedem Vollmitglied jährlich 3.000 Euro Mitgliedsbeitrag. Was meinen sie, warum sich deren Präsidenten und Vorzeigeamtsinhaber so schicke Dienstfahrzeuge leisten können.

Um noch mehr Geld aus der Regierung zu pressen, arbeitet man mit Wachstumsraten, die sich immer auf gute Jahre beziehen und macht den PolitikerInnen glauben, dass es immer mehr Wachstum geben wird und meistens genau da, wo die Subventionen gerade gebraucht werden:
Zitat: "Im Jahr 2008 lag der Containerumschlag im Hamburger Hafen bei 9,7 Millionen TEU. Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik [ISL] hat in einer langfristigen Prognose das Wachstumspotenzial auf 18,1 Mio. TEU beziffert."

Um sich nicht festzulegen, weil so eine "Delle" könnte ja auch wiederkommen, fügen sie dann noch hinzu:
Zitat: "Auch wenn sich der Anstieg konjunkturbedingt nicht durchweg linear verhält, wird zukünftig das Transportwachstum in der Hansestadt sowie weltweit erwartungsgemäß wieder zunehmen."
[Quelle: Pressemitteilung Eurogate | 02-10-2009]

Boa, da bleibt einem doch die Luft weg.

Zählt man die nächste "Blase" der Weltkonjunktur hinzu, müßte jedem Poltiker schlecht werden, dessen prioritäres Handeln nun darin bestehen soll, nur in die Häfen hineinzusubventionieren.

Wilhelmshaven ist das beste Negativbeispiel für diese Art organisierten Größenwahn. Das Erbe des so hochgelobten verstorbenen Oberwirtschaftsförderers Wolfgang Frank wird jeden Tag sichtbarer:

- abgesägte Laternenpfähle


- Laub, das keiner mehr wegräumt

- kaputte Nebenstraßen

- ein Güterverkehrszentrum, das man trotz defizitärter Haushaltskasse und drohender horrender Verschuldung eben ´mal mit 12 Millionen Euro per Kredit stützen möchte

- ein 243 Seiten starkes Tourismuskonzept in dem die Millionen nur so "herumpurzeln"

- jede Menge unrealistische "Rosinen im Kopf" für Wilhelmshavens maritime Prachtmeile der Zukunft [Jadeallee]

- Platz für gleich 4 Kohlekraftwerke, Wilhelmshavens lokaler Beitrag zum globalen Klimaschutz
...
dagegen kaum Geld für Bildung, Soziales oder Kultur und erst recht kein Geld, um die Fäkalieneinleitungen am Vorzeigebadestrand von Wilhelmshaven [Südstrand] endlich zu 100 Prozent einzustellen.

Neben den Kaiserlichen KanalarbeiterInnen, der Gaspreisinitiative oder der Zeche Rüstersiel haben jetzt weitere Bürger entdeckt, dass es so nicht weitergehen kann und beschweren sich, die Initiative Jadeallee [InJA] und fordert endlich einen "Masterplan" für Wilhelmshaven, an dem die Bürger beteiligt werden sollen.

"Mit Zufallsplanung muss Schluss sein" ist eine ihrer Forderungen.

Jetzt wird es eng für Wilhelmshavens selbsternannte VorzeigePolitProminenz, von denen viele 2011 allen Ernstes auch mit 74 "Lenzen" wieder in den Rat gewählt werden möchten.

Wilhelmshaven braucht keine Visionäre, Wilhelmshaven braucht endlich Menschen mit echtem Verstand!

...and by the way: Wo bleibt eigentlich die Haushaltssperre für die üppigen Aufsichtsratsvergütungen in der Wilhelmshavener Holding von denen die Kommunalaufsicht natürlich immer noch nichts weiß?

...Hauptsache, wir bauen erstmal antizyklisch einen Hafen und liegen damit voll im Trend Milliarden zu "versenken" oder Projekte zu realisieren, von denen man merkt, dass sie immer mehr auf Sand gebaut sind.

Super!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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05|11|09 Eurogate Ausreden
04|11|09 JadeWeserPort: Ausschreibung zurückgezogen - Ministerium empört
04|11|09 Jadeport: Eurogate zieht Ausschreibung zurück


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