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Die Währungsreform
28|07|2012



... einige erinnern sich garantiert noch, wenn sie diesen 50 Pfennig-Schein sehen!

Das Europa der Völker ist erledigt. Kehren wir bald wieder zur D-Mark zurück?

Über Nacht waren die Schaufenster wieder voll: Im Juni 1948, in den Tagen der Währungs-Reform in den drei Westzonen. Der Schwarzmarkt legalisierte sich in der Hoffnung auf eine harte Währung. Noch gab es keine Bundesrepublik, keine DDR.

Aber mit der einseitigen Einführung der D-Mark in den West-Zonen, dort wo Amerikaner, Engländer und Franzosen die Besatzungsmacht stellten, war die deutsche Spaltung eingeleitet. Ein Jahr später sollte sie besiegelt werden: Die Bundesrepublik gründete sich. Die Nachkriegs-Deutschen lernten die erste politische, kaum wirtschaftlich motivierte, Währungsumstellung kennen. Dass die DDR in allem ein wenig später nachzog war marginal, zeichnete nur bereits im Westen Beschlossenes nach.

Den Volksabstimmungen in der sowjetisch besetzten Zone und auch in Hessen zur Enteignung jener deutschen Industrie, die mit Hitler paktiert hatte, musste zuvorgekommen werden: Heute würde man sagen, dass "der Markt" andere Rahmenbedingungen verlangte. Ob die Schaufenster bei der nächsten möglichen Währungs-Reform - raus aus dem Euro, zurück zur Mark - mehr oder weniger bieten werden ist ungewiss. Sicher ist, dass die sozialen Auswirkungen ähnlich sein werden: Die Zahl der Arbeitslosen wuchs 1948/49 im Westen damals sprunghaft an, die Preise stiegen heftig. Und natürlich wurden nur die Privatvermögen im Verhältnis 10: 1 abgewertet. Grund und Boden, Waren, Produktionsvermögen und Aktien blieben von der rigiden Abwertung verschont.

Im Juli 1990, als die nächste deutsche Währungsreform - Währungs-Union genannt - durchgeführt wurde, waren an vorderster Front die Herren Köhler [damals Finanzstaatssekretär, später Bundespräsident] und Sarrazin [damals Leiter des Referats Währungsfragen im Finanzministerium, später Bestsellerautor] für die Währungs-Einheit tätig: Sie formulierten das Konzept zur unverzüglichen Einführung der D-Mark.

Scheinbar gab es bei dieser, der politischen Einheit vorausgehenden Finanz-Aktion, für die Bevölkerung der DDR nur Vorteile: Mit einem Umtausch von einer Mark der DDR für eine Mark der Bundesrepublik war plötzlich der Kauf von "Westwaren" möglich, ein erster Kauf-und Reiserausch begann für die Noch-Bürger der DDR. Im Oktober 1990 wurde die Einheit Deutschlands feierlich proklamiert.

Nicht nur die Währungsreform fand vor der politischen Formierung statt. Auch die Eigentums-Veränderung lagen zeitlich vor der politischen Änderung: Am 1. Juli übernahm die Treuhandanstalt das Volkseigentum der DDR. Das, was allen Bürgern der DDR gehört hatte, geriet im wesentlichen in die Hände privater Eigentümer aus dem Westen. Zu Schleuderpreisen versteht sich. Unter Begleitung von Massenarbeitslosigkeit, der Entvölkerung weiter Teile der DDR und der weitgehenden Auswechselung der Eliten: Der Ost-Chef - ob an der Universität, dem Betrieb, der Justiz oder der Regierungsadministration - hatte dem West-Chef zu weichen. Die öffentliche Begleit-Argumentation zu diesem Raubzug ist bekannt: Die DDR-Produkte seien nicht "marktfähig" und könnten deshalb dem internationalen Wettbewerb nicht standhalten.

Dass die DDR bis zum Ende ihrer Existenz ein ziemlich erfolgreicher Export-Staat war, verschwand in der Geschichtsschreibung der Sieger. Gespenstisch wiederholten sich 1990 die Umstände der 1948er Währung-Reform: Die Spaltung Deutschlands hält bis heute an.


Als im Januar 2002 von anfänglich zwölf europäischen Staaten der Euro eingeführt wurde, war diese Währungsreform erneut eine wirtschaftliche, fiskalische Vorwegnahme einer möglichen politischen Einheit. Zwar wurde ein EU-Verfassungsvertrag im Oktober 2004 feierlich von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten unterzeichnet.

Aber die Bevölkerung der Union war weder an dessen Erarbeitung noch an seiner Verabschiedung beteiligt. Und doch ist der währungsgrundierte Verfassungsentwurf bis in die heutigen Euro-Wirren richtungsweisend: In ihm ist viel vom "Wettbewerb" die Rede und von der "Marktorientierung".

Schamlos wird der "freie Waren- und Kapitalverkehr" als "Grundfreiheit" bezeichnet, und die Garantie der "offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb" mündete, nie beschlossen, trotzdem in der Praxis der heutigen Euro-Zone: Es begann ein Wettbewerb um die geringsten Unternehmenssteuern, die höchsten Mehrwertsteuern, das späteste Renteneinstiegsalter und den "flexibelsten" Arbeitsmarkt. Dieser Wettbewerb hält an: Gerade erst versicherten sich die Herren Samaras und Baroso, dass Griechenland den Weg der "konsequenten Reformen" weitergehen solle. Gemeint ist jene Hungerkur, die den Griechen nichts anderes als eine wirtschaftliche Talfahrt beschert, die bisher nur mehr Schulden erzeugt und das Land in die Zahlungsunfähigkeit treibt.

Auf dem Weg in eine wirtschaftliche Einheit Europas, dessen politische und soziale Einheit tunlichst vermieden wurde, blieb die Demokratie auf der Strecke. Sei es, dass die Parlamente im Eilverfahren und ohne jegliche Kenntnisse dicke Papiere zur Bankenfinanzierung verabschiedeten, oder dass die Verfassungen der Staaten, ohne Beteiligung der Nationen versteht sich, Euro-kompatibel gemacht wurden. Grausigstes Beispiel ist jener griechische Ministerpräsident, der anlässlich eines brutalen Sparprogrammes seine Bevölkerung darüber abstimmen lassen wollte und umgehend von seinen Kollegen versenkt wurde. Das Hauptargument zur Liquidierung der Demokratie ist "der Markt". Der verlange diese rigide Eile und wenn man ihm nicht folge, dann sei alles zu Ende. Nicht eine dieser Eilbeschlüsse hat zur Beruhigung des Marktes geführt.

Im Gegenteil: Was heute beschlossen wurde, reichte morgen schon nicht mehr aus, sicher war nur: Der nächste Rettungsplan kommt bestimmt. Und immer gilt er als "alternativlos". Was die Staatenlenker anzubieten haben ist nichts als ein "weiter so".

Im Ernstfall, beim Zerbrechen der Euro-Zone, haften die Bürger Deutschlands mit rund zwei Billionen Euro. Das ist das Mehrfache des Bundeshaushaltes. Anderen Ländern wird es ähnlich gehen. Das Europa der Völker ist dann erledigt. Das Europa der Banken scheint auf der Siegesstraße zu sein. Regierungen, die jetzt nicht einen Schuldenschnitt anstreben, die nicht die Pleite von Banken in Kauf nehmen, die nicht Pläne zur Verstaatlichung des Bankensektors auf den Tisch legen können, die sind in Wahrheit "alternativlos". Sie werden das Europa, das wir kannten in den Untergang führen. Die nächste Währungsreform kommt bestimmt.

Uli Gellermann

Quelle: Rationalgalerie

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