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Methadonsubstitution 14|01|2010
Michael von Teichmann [FDP], Amtsarzt, "glänzt " in der Öffentlichkeit mit merkwürdig "schlichten" und von Unkenntnis der Materie gekennzeichneten Vorschlägen, um das Drogenproblem zu lösen.
Leserbrief zum Artikel „Methadon hält Betroffene in Abhängigkeit“ vom 6.1.10
Herr v. Teichmanns Äußerungen zur aktuellen Situation der Drogensubstitution können nicht unwidersprochen hingenommen werden. Er hält die Vergabe von Methadon für eine „Notlösung“, die Betroffenen müssten zu „völliger Abstinenz“ mittels eines „Stufenprogramms“ geführt werden, das sie innerhalb eines Jahres aus der Abhängigkeit herausführe.
Herr v. Teichmann tut so, als sei es eine reine Willenssache der Abhängigen, aus ihrer Sucht herauszufinden, was ihnen sicher am besten gelinge, wenn sie keinerlei Substitution erhielten, denn Methadon verlängere die Abhängigkeit. Also: Lasst die Abhängigen so lange an der Nadel, bis sie zu dem Entschluss kommen, jetzt endgültig clean zu werden. Dann: Zusammenreißen und sich einen Ruck geben, dann klappts schon mit der Abstinenz!
Wie man als Arzt solche Ansichten vertreten kann, ist mir unbegreiflich. Drogensucht ist eine Krankheit, die eben nicht durch Willensakte, sondern durch Behandlung gelindert werden kann, die auch nie „geheilt“ wird. Und Behandlung heißt nun erst einmal die Einnahme von Substituten auf dem Weg, den Teufelskreis Drogen – Beschaffung – Kriminalität heraus- und in ein normales Leben hineinzufinden, das sich ja die meisten Drogensüchtigen wünschen.
Nach Herrn v. Teichmanns Ansicht müssten die Ausstiegswilligen statt der Substitution eine Therapie mit dem Ziel der Abstinenz antreten. Nun fragt man sich aber, wie das hier in Wilhelmshaven realisiert werden soll, in einer Stadt, in der nicht einmal die Kassenärztliche Vereinigung gezwungen werden kann, ihrer Verpflichtung zur Substitution nachzukommen.
Wo gibt es denn hier genügend Therapieplätze für ausstiegswillige Drogenabhängige? Angesichts dieser Missstände sind die Empfehlungen Herrn v. Teichmanns nichts als der blanke Zynismus.
Vielleicht könnte Herr v. Teichmann selbst sich ja für die Einrichtung eines „Stufenprogramms“ stark machen und aktiv daran mitwirken, dass die 200 oder mehr Ausstiegswilligen eine reale Chance für ein abstinentes Leben bekommen können. In Therapiesitzungen könnte er dann den Menschen konkret und wirksam helfen. Und das Geld dafür müsste doch aufzutreiben sein, macht die gegenwärtige Regierung auf Betreiben der FDP doch auch anderen gesellschaftlichen Gruppen großzügige Geschenke.
Bis dahin allerdings ist die Vergabe von Methadon notwendig, auch wenn es ihm nicht passt. Die Realität ist eben doch oft anders, als sie sich der FDP darstellt.
Bettina Richter Wilhelmshaven
Links: Bürgerinitiative: Schwerpunktpraxis-Wilhelmshaven.de
Kassenärztliche Vereinigung Wilhelmshaven
Richtlinien der Bundesärztekammer zur Durchführung der substitutionsgestützten Behandlung Opiatabhängiger
14|12|09 Bürgerinitiative online 30|11|09 Methadonversorgung WHV 03|11|09 Methadonversorgung
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