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Öko-Vision...
05|01|2009



Professor Michael Braungart in einer "Cradle to cradle"-Veranstaltung in den Niederlanden.

...mit Lebenslust

Ob kompostierbares T-Shirt oder wiederverwertbarer Bürostuhl: Chemie-Professor Michael Braungart, Gründer der Umweltagentur EPEA, propagiert den ewigen Kreislauf der Stoffe. Und ist damit sogar in Hollywood gefragt.

Als jemand die Treppen hinaufstürmt, wissen die Mitarbeiter: Das ist der Braungart. Verspätet zwar, aber wie immer auf Hochtouren, holt er die Viertelstunde im Schnellsprechtempo wieder auf. „Der Stuhl, auf dem ich hier sitze“, sagt er, „ist zu 100 Prozent wiederverwertbar. Der kann später zum Fernseher oder zum Fensterrahmen werden. Und das Beste daran: Er ist einer der meistverkauften Stühle der Welt.

“

Schon ist man mitten in der Welt des Michael Braungart, des Professors für Chemische Verfahrenstechnik und Aktivisten, der wie kein Zweiter in Deutschland das Wort Ökologie neu definiert. Früher, als Greenpeace-Kämpfer, kletterte er auf Schornsteine und ließ sich sogar verprügeln, als er gegen Umweltverschmutzung protestierte. Doch dann änderte Braungart seine Strategie. 1987 rief er die Umweltschutzagentur EPEA [Environ ment Protection Encouragement Agency] ins Leben, zwei Jahre später gründete er mit seiner Frau, der SPD-Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn, das Hamburger Umweltinstitut als Basis für seine Forschungen.



Damit kann der 48-Jährige jetzt seine Ziele aktiv verfolgen:
Er berät Unternehmen entwickelt Produkte, erforscht Stoffe, hält Vorlesungen und sieht sich als Öko-Visionär, der die Welt nicht ein bisschen, sondern von Grund auf retten will.

„Wir müssen alles, was wir sehen, neu erfinden“ ist sein Credo, mit dem er einen Platz in der ersten Reihe der Vordenker einnimmt.

Dabei hat er einen Grundsatz der Ökobewegung auf den Kopf gestellt. „Es geht nicht mehr um Vermeidung und Verzicht, es geht um Lebensbejahung. Die Natur produziert auch unablässig Überfluss, ohne dass es uns schadet.“



Kann das auch für uns Menschen gelten? Braungarts „Ja“ klingt unumstößlich. Und seine Vision hat Methode. Das gängige Gebot der ökologischen Effizienz in Politik und Wirtschaft führe lediglich dazu, die Umweltdurch Schadstoffverminderung weniger zu belasten: „Aber auch wenn ich ein bisschen weniger vergifte, vergifte ich trotzdem.“ Braungart setzt dagegen das Modell der Öko-Effektivität. „Wir können verschwenderisch sein, wenn wir von Anfang an nur ungiftige Substanzen verwenden.“



In seinem System landen die verwendeten Stoffe nicht auf der Mülldeponie, sie bleiben im natürlichen Kreislauf erhalten. Nach dem Prinzip „Cradle to Cradle“ - „Von der Wiege zur Wiege“ entwickelte er zum Beispiel mit dem Sportartikelhersteller Trigema ein T-Shirt, das im Kompost zu Humus wird. Mit der Schweizer Firma Rohner stellte er kompostierbare Polsterbezüge für Büro- und Flugzeugstühle her. „Schauen Sie mal“, ruft er und zeigt auf seinen schwarzen Schuh, „der ist zu 100 Prozent abbaubar.“



Seinem Ansatz zufolge können Abfälle und Verpackungen bedenkenlos weggeworfen werden, weil sie der Natur als Nahrung dienen, statt über den Boden irgendwann Lebensmittel zu belasten.
Dazu definierte sein Institut einen technischen Kreislauf für Stoffe, die industriell weiter verwertbar sind. „Normalerweise stecken in einem Fernseher einige giftige Chemikalien. Man kann aber auch ein Gerät bauen, das ohne diese Giftstoffe auskommt, das kann man später zerlegen und für andere Geräte verwenden. Entscheidend ist, dass es dem Kreislauf erhalten bleibt.“ Im Auftrag von Firmen entwickelt EPEA Baukästen mit Chemikalien, die unverträgliche Stoffe ersetzen. Mit zunehmendem Erfolg. Auf der Kundenliste der Agentur stehen heute Konzerne wie Nike, BASF, Volkswagen, Ford und Unilever.



Allerdings setzt dieses System ein Umdenken bei Herstellern und Konsumenten voraus. Denn der Produzent, der ein von EPEA vergebenes „Cradle-to-Cradle“-Siegel erhält, verpflichtet sich dazu, sein Produkt nach Gebrauch wieder zurückzunehmen. Und der Konsument muss bereit sein, seinen Erwerb wie eine Leihgabe zu betrachten.


Das mag bei Teppichböden, Stühlen und Turnschuhen funktionieren - aber ist so etwas auch fürs Auto denkbar? Genau das will Braungart, der in den USA mit einem US-Wissenschaftler ein Institut mit 200 Mitarbeitern unterhält, im Auftrag von Ford herausfinden. In einem Modellversuch soll der Ford-Kunde die Möglichkeit erhalten, ein Auto für den Gebrauch von 100.000 Kilometern zu erwerben. „Der Hersteller nimmt es danach wieder zurück und verwendet die Komponenten weiter, das führt dazu, dass er nicht mehr die billigsten Stoffe einsetzt, sondern hochwertige.“



Bislang jedoch, das weiß auch Braungart, sehen nur wenige Unternehmen die Notwendigkeit, seiner Vision zu folgen. Warum auch? „Es gilt ja weiterhin: Die Gewinne sind privatisiert, aber die Entsorgung über kostspielige Müllverbrennungsanlagen muss die Allgemeinheit tragen. Wären die Hersteller selbst für die Entsorgung ihrer Produkte zuständig, wäre der Anreiz für Innovationen viel größer.“



Während er sich in Deutschland noch als Rufer in der Wüste sieht, erhält er in den USA zunehmend Applaus auch von prominenter Seite. Begeistert von den Ideen Braungarts, spendete Steven Spielberg seiner Organisation zwei Millionen Dollar und kündigte an, einen Dokumentationsfilm über seine Arbeit zu drehen. In Hollywood habe man erkannt, so Michael Braungart, dass es bei seinem System nicht nur um Umweltschutz geht: „Wir bieten das ewige Leben.”

Quelle: Der neue Lotse

Links:
www.epea.com
www.braungart.com


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