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Offener Brief: ESV - Kunstrasenplatz
27|03|2012



Jetzt soll der ESV-Platz, der schon seit Jahrzehnten als integrative Sportstätte in der Wilhelmshavener Südstadt bekannt ist, auch noch verseucht sein ... man sucht wohl nach jedem Argument, um einen bestehenden Ratsbeschluss nicht in die Tat umsetzen zu müssen.

An

die Verwaltung der Stadt Wilhelmshaven
den Oberbürgermeister Andreas Wagner
den Kultur- und Umweltdezernenten Dr. Jens Graul

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Dr. Graul,
liebe Verwaltung,


Man hat das Gefühl, dass wirklich alles in die Waagschale geworfen wird, um den Bau des Kunstrasenplatzes beim Eisenbahner-Sportverein [ESV] zu verhindern.

Die Aussage, das weitaus höhere Schadstoffe im Boden enthalten sind, als erwartet, müsste doch eigentlich dazu führen, dass Wilhelmshavens Umweltdezernent Dr. Jens Graul den Platz sofort sperren lassen müsste.

Zur Erklärung:
1993 wurde Dr. Jens Graul die Verantwortung entzogen, als er ein verheerendes Bodengutachten für den Bereich des Sportforums vorlegte [Artikel 1993: Magazin Süddeutsche Zeitung]. Trotzdem steht dort heute die Integriete Gesamtschule Wilhelmshaven, das Jade-Stadion, wurde dort eine Eissporthalle gebaut und nicht zu vergessen das ehemalige Freibad, auf dessen Gelände sich heute das Aqua-Toll präsentiert [alles auf einer ehemaligen  Mülkippe, die längst den Namen Sondermülldeponie tragen müsste].

Sehr geheerter Herr Dr. Graul, wo wollen Sie anfangen, denn gemäß dem Abschlussatz des Absatzes im Artikel von 1993 aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung haben Sie noch ein Versäumnis nachzuholen:
Zitat: "... "Die haben uns bescheinigt, daß wir nicht sofort tätig werden müssen. ... "


Wilhelmshavener ehemalige [Sonder-]Müllkippe müsste schon längst intensiv untersucht werden.

Wie wäre es mit einer zeitnahen intensiven Untersuchung der Bodenbeschaffenheiten im Bereich der Schrebergärten am Sportforum oder des Jade-Stadions oder des Aqua-Tolls oder auf dem Sportplatz des WSSV oder waren Sie inzwischen tätig und haben ein Unbedenklichkeitszeugnis vorliegen?

Auch die Anwohner aus dem Gewerbegebiet in der Güterstraße müssten doch ihre Grundstücke ganz schnell verkaufen, sollte ihr Bodengutachten der Wahrheit entsprechen.

Auch hier sind Anfang der 50ziger und 60ziger Jahre sämtliche Restabfälle der ehemaligen Ziegelei aus der Ebkerige verklappt worden. Hierauf hat man die Gewerbetreibenden in der Güterstraße nicht aufmerksam gemacht, als diese Grundstücke Mitte der 70ziger Jahre an Interessenten verkauft oder verpachtet wurden.

Uns liegt ein Gutachten von Dr. Rübsamen vom Gesundheitsamt und von der Umweltbehörde vor, dass es keinerlei Bedenken gäbe, beim ESV Fußball zu spielen.

Herr Dr. Graul ist auf dem Holzweg, wenn er behauptet, dass die Summe zur Erstellung eines Kunstrasenplatzes bei einer Ausschreibung über 700.000,- Euro beträgt.

Wenn dieser Fall eintreten würde, dann kann die Ausschreibung aufgehoben werden. Dieses sollte Herr Dr. Graul, einmal in der VOB nachlesen.

Es liegen uns Unterlagen vor, dass die Umsetzung für den Bau eines Kunstrasensplatzes in der Güterstraße unter 600.000,- Euro liegt.

Wenn man ausschreibt könnte dieser eventuell noch günstiger werden, was man offensichtlich nicht möchte, denn wie lässt sich erklären, dass man nach einem gefassten Ratsbeschluss vehement nach Argumenten sucht und unhaltbare Behauptungen aufstellt, um die Ausschreibung aktiv zu verhindern?

Sollte die Wartefrist 2017 ablaufen und es gebe einen Investor der dort bauen will, dann möchte ich den sehen der die angeblichen Schadstoffe beseitigt [Beispiel: Kaufland Müllkippe] und hierfür rund 1,6 Mio. Euro zahlen muß.

Ich persönlich würde dieses Grundstück nach den bekannt gewordenen gutachterlichen Aussagen bestimmt nicht kaufen und Dr. Jens Graul will es doch nicht wirklich einem potentiellen Interessenten "unterschieben"!?

Auch die von der Verwaltung in den Haushalt eingestellte Summe, wenn es denn dabei bleibt, dass der ESV selbst mit 10% an den Kosten beteiligt wird, läge mit 630.000,- Euro noch über dem Budget eines uns vorliegenden Angebotes.

Die Alternative bei der ehemaligen PSV/WSSV-Anlage auf dem Sportforum, wäre weitaus teurer, als die Version beim ESV. Wer es wissen will weiß, dass der Untergrund auf der ehemaligen Mülldeponie verseucht ist und die Kosten ohne Entsorgung bei ca 2,5 Mio. Euro liegen würden. Zusätzlich muss dort ein neues Vereinsheim errichtet werden. Dieses allein würde nochmals ca. 1,6 Mio. Euro Kosten.

Die Anlage vom ehemaligen PSV/WSSV-Sportverein sollte man sich lieber aufheben, für den Fall, dass dort ein Investor eine neue Sporthalle oder eine neue Eishalle direkt im Sportzentrum errichten möchte.

Für die Südstadt und den ESV ist es nicht tragbar, dass eine etablierte Sportstätte verschwinden soll. Der ESV Wilhelmshaven betreibt Kooperationen mit einigen Schulen in der Südstadt, so dass diese beim ESV Fußball spielen können. Eine Jugend- und Kindergruppe aus dem Krähenbusch nutzt diese Anlage. Auch eine Fußballmannschaft von der GPS [Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit] ist beim ESV integriert.

Selbst die Besenwefergruppe aus Bant ist dem ESV beigetreten. Vom DFB und NFV bekam der ESV schon mehrere Auszeichnungen für seine Migrationsarbeit und die Förderung von Kindern und Jugendlichen oder für ein Pilotobjekt des DFB in Sachen Mädchenfußball. Auch die Nachtfußball-Jugend wird in der Südstadthalle [derzeit gesperrt] vom ESV geleitet.

Für die Südstadtentwicklung ist es wichtig, das die Anlage in der Güterstraße bestehen bleibt, ansonsten wäre dieses ein Rückschlag für die weitere Entwicklung der Südstadt.

Man bedenke:
Im Stadtnorden gibt es einen Kunstrasenplatz, einen Abenteuerspielplatz, einen weiteren Kunstrasenplatz, ein Freizeitzentrum Nord, ein Schwimmbad, einen Störtebeckerpark usw.

Dann gibt es im Osten der Stadt eine neue Anlage. Das ist alles in Ordnung. Aber was passiert in der Südstadt. Es gibt weder ein Freibad, ein Jugendzentrum, ein Freizeitzentrum oder eine Begegnungsstätte.

Wenn die Sportanlage in der Güterstraße auch noch verschwindet, besteht nichts mehr im Süden.

Viele Bürger der Südstadt und des ESV werden alles dafür tun, um die Anlage in der Südstadt zu erhalten. Ich hoffe, das den Bürgerinnen und Bürgern der Südstadt bei der nächsten Kommunalwahl oder der schon bald anstehenden Landtagswahl die Problematik des ESV-Platzes gut im Gedächnis bleibt und das sie dementsprechend eine richtige Entscheidung für ihre Wahl treffen.

Als Gedächnisstütze für Dr. Jens Graul haben wir aus dem Artikel des Magazins der Süddeutschen aus dem Jahre 1993 die wichtigste Passage aus dem oben angesprochenen Absatz herauszitiert:
Zitat: " ... Im letzten Jahr beauftragte Umweltdezernent Jens Graul die "Gesellschaft für Abfallwirtschaft und angewandte Umwelttechnonolgie" in Bremen mit der Untersuchung eines Geländes, auf dem über Jahrzehnte der gesamte Haus- und Industriemüll der Stadt abgelagert worden war. Veranlaßt wurde dieser Schritt durch ein Programm der niedersächsischen Landesregierung, Altlasten aufzuspüren und zu beseitigen. Im Bereich der ehemaligen Müllgrube in Wilhelmshaven, notdürftig mit Erde und Bauschutt zugedeckt, hatten sich im Laufe der Jahre Kleingartenkolonien, ein Sportpark, Sporthallen und die städtische integrierte Gesamtschule ansiedeln können.

Im März 1994 präsentierte das Bremer Institut das Resultat der Umweltstudie. Es war verheerend. In Bodenproben der Schrebergärten fanden die Gutachter überhöhte Mengen Arsen, Kupfer, Nickel, Thallium und Zink sowie gesundheitsgefährdendes Blei, Cadmium, Chrom und Quecksilber und insbesondere das "toxisch relevante und als karzinogen einzustufende Benzo[a]pyren in besorgniserregender Konzentrationen.

Ihr Resumee: "Eine hohe Gefährdung des Menschen ist nicht auszuschliessen."
Sie rieten der Stadt dringend, sofort jeglichen Anbau von Kulturpflanzen zu untersagen, ein Nutzungsverbot für Graben-, Stau- und Grundwasser zu verhängen und jeglichen Hautkontakt zum Boden auszuschließen, zum Beispiel durch das Tragen von Handschuhen. Kindern, so die Gutachter weiter, sollten das Spielen im Kleingartengelände verboten werden, um "eine direkte orale Aufnahme der Schadstoffe zu unterbinden".

Ein mit der Anlage befaßter Beamter folgerte entsetzt: "Der Boden ist derart vergiftet, daß alles abgerissen, der Boden ausgekoffert und als Sondermüll entsorgt werden muß".

Doch die Stadtverwaltung weigerte sich, adäquate Konsequenzen zu ziehen. Statt die Öffentlichkeit über den besorgniserregenden Zustand zu informieren, nahm sie das Gutachten unter Verschluß.

Die Stadtoberen entzogen dem Umweltdezernenten die Verantwortung für den Giftbereich und verlegten sie in die Zuständigkeit des Bauordnungsamtsleiters Karl Georg Sonnemann. Der kündigte den Gutachtern in Bremen die Freundschaft und beauftragte eine Gesellschaft für Umwelttoxikologie und Krankenhaushygiene sowie eine Büro für Hydrologie in Aachen, neue Untersuchungen einzuleiten - beide wohl keine ausgewiesenen Spezialisten für Altlasten.

Bald konnte er verkünden: "Die haben uns bescheinigt, daß wir nicht sofort tätig werden müssen. ... "
[Quelle: Magazin Süddeutsche Zeitung 1993]


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Claus Westerman


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