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Eine Frage der Einstellung



Für die Friesland-Kliniken ist Inklusion gelebte Praxis.

14-11-2017 – Sie sitzt hinter einem extra großen Bildschirm und erfasst Daten. Listen erstellen, Auswertungen machen und Briefe schreiben – alles kein Problem für Michelle Weiberg.

Sanderbusch. Trotzdem ist es eine besondere Leistung, denn die 20-jährige ist fast blind. Sie hat auf einem Auge nur noch eine Sehfähigkeit von unter fünf Prozent. "Eigentlich kaum messbar", wie sie selbst sagt. Auf dem anderen sieht sie gar nichts mehr.

Seit August macht sie im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch [NWK] eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Jugendliche mit Handicap haben es schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Nach vielen Absagen gelang es der jungen Frau schließlich, die Verantwortlichen in Sanderbusch davon zu überzeugen, ihr eine Chance zu geben. Sie ging einfach, mit ihrer Bewerbungsmappe bewaffnet, in die Personalabteilung und hatte Glück. Sie traf zufällig auf die Personalchefin Manuela Antons. Diese zeigte sich von dem Mut und dem Engagement der jungen Frau schwer beeindruckt.

"Inklusion ist in Sanderbusch gelebte Praxis", bestätigt Frank Germeroth, Geschäftsführer des NWK. "Gerade die Vielfalt an Talenten und Fähigkeiten, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitbringen, trägt zum Unternehmenserfolg bei. Die Integration verlangt  von uns allen viel Einfühlungsvermögen, Toleranz und Vertrauen, fördert aber gleichzeitig die Teamfähigkeit. So leisten die Kolleginnen und Kollegen mit Handicap einen wertvollen Beitrag für ein gutes Betriebsklima."

"Uns liegt nicht daran, die Defizite unserer Mitarbeiter aufzudecken. Wir versuchen vielmehr, ihre besonderen Fähigkeiten zu entdecken und sie dann entsprechend einzusetzen. So bekommen wir zufriedene und motivierte Kollegen", erklärt Antons.

In Sanderbusch arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung genauso zusammen, wie Frauen und Männer verschiedener Generationen, Nationen oder kultureller Hintergründe. Bei der Förderung junger Menschen mit Handicap arbeiten die Verantwortlichen im NWK eng mit verschiedenen Einrichtungen zusammen. "Die Betreuung eines schwerbehinderten Auszubildenden verlangt von uns allen ein erhöhtes Maß an persönlichem Einsatz. Wir haben gehörigen Respekt vor dieser Aufgabe, sehen uns aber gerade als Krankenhaus hier in einer besonderen Verantwortung", erklärt die Personalchefin. So muss Michelle Weiberg jeder Arbeitsschritt genau erklärt werden. Anders als Nichtsehbehinderte kann sie viele Informationen nicht mit den Augen aufnehmen. Die Kollegen müssen der jungen Frau ganz selbstverständliche Tätigkeiten wie das Drücken einer Taste am Kopierer mit Worten genau beschreiben.

Auch ein intensiver Austausch mit der Berufsschule, der Arbeitsagentur, Industrie- und Handelskammer [IHK] und anderen Institutionen ist unerlässlich. Alle helfen ihr, die Ausbildung zu meistern. Die Arbeitsagentur fördert das NWK bei der Anschaffung technischer Lösungen, die Michelle bei ihrer Arbeit unterstützen. Sie hat einen eigenen Computer mit einer speziellen Bildschirm-Lupe und einer Sprachsoftware für Sehbehinderte. Diese Assistenzsysteme müssen auf die Computerprogramme, mit denen sie arbeitet, speziell abgestimmt werden. Daneben stellt die Behörde der Auszubildenden und dem Arbeitgeber fachlich und sozialpädagogisch geschulte Assistenten beratend zur Seite. Auch die IHK unterstützt Azubis mit Handicap. Für Prüfungen können sie eine Zeitverlängerung oder eine Einzel- statt einer Gruppenprüfung beantragen.

Ebenso wird von Michelle ein hohes Maß an Offenheit verlangt. Es gibt keinen Sonderbonus. So normal wie möglich, so speziell wie nötig, lautet das Credo. Von Azubis mit Handicap wird der Wille zum eigenständigen Arbeiten sowie Kritikfähigkeit erwartet. Für die 20-jährige ist das alles keine Hürde. Durch ihre gesundheitliche Einschränkung lernte sie früh, Hindernissen zu trotzen. "Meine Arbeit macht Spaß, die Kollegen sind nett und mir stehen alle Wege offen. Ich würde mich jederzeit wieder in Sanderbusch bewerben", sagt sie.
 
Auf die Frage, was ihr im Leben denn Schwierigkeiten bereitet, kommt wie aus der Pistole geschossen: "Intolerante Menschen und Glastüren." Beiden hatte sie schon die eine oder andere Blessur zu verdanken. Das hindert sie jedoch nicht daran, ihren Weg zu gehen. Weiberg ist kein zurückhaltendes graues Mäuschen. Sie weiß genau, was sie will. "Das liegt daran, dass meine Mama mich nicht in Watte gepackt hat. Ich musste früh lernen, mich zu behaupten." Das hat sie stark gemacht und in die Lage versetzt, ihren Realschulabschluss an einer normalen Schule zu machen. Viel Hilfe bekam sie dabei von ihren Klassenkameraden und den Lehrern, genauso wie jetzt in der Berufsschule.
 
Nun gilt es ersteinmal, die Ausbildung zu schaffen und sich dann als Europa-Kauffrau fortzubilden. Die Zeit danach hat Michelle ebenfalls fest im Blick. Irgendwann wird sie auswandern – in die Schweiz oder nach Schweden. Vorher steht jedoch noch ein Besuch in Hamburgs Tierpark Hagenbeck an. Ihr allergrößter Wunsch ist es aber, mit der "besten Mama der Welt" einmal um den Globus zu reisen, bevor sie ganz erblindet.

Quelle: Friesland Kliniken | Sanderbusch


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