Seit 24-03-2022 online:
Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]
Rede JochenMartin: Planungswahnsinn Banter See 25|09|2014
Auch bei der 3. Demo gegen den Planungswahnsinn war Jochen Martin nicht auf Kuschelkurs.
Redemanuskript von J. Martin – verlesen auf der Rathausdemo am 24.09.14 während der Ratssitzung zur Abstimmung über die Beschlussvorlagen „Nutzungskonzept Banter See“ und „Pachtverträge“.
Liebe Banter See Freunde, das grüne Gesicht des Banter Sees ist einzigartig und wunderschön. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal in unserer Stadt, das es in seiner Grundsubstanz zu erhalten gilt.
Am Banter See funktioniert das Miteinander von Naturschutz, Industrie, Kleingärten, Naherholung und Wassersport. Alles hat dort seinen Platz: Daran darf nicht gerüttelt werden.
Gleich werden im Ratssaal die Beschlussvorlagen „Nutzungskonzept Banter See“ und „Pachtverträge“ behandelt. Wenn kein Wunder geschieht, wird die CDU/SPD-Mehrheit diesen Ratsvorlagen zustimmen.
Hierzu ein Appell an die GroKo zum Nachdenken!
Sehr geehrte Ratsmitglieder der CDU-/SPD-Fraktionen: Ist sich wirklich jeder Einzelne von Euch absolut sicher, dass er den Beschlussvorlagen nach bestem Wissen und Gewissen zustimmen kann? Dass kein Weg daran vorbei führt - in das ungetrübte Miteinander am Banter See, wo alles seit Jahrzehnten seinen angestammten Platz hat - störend, ja zerstörend einzugreifen?
Was soll das!? Reicht das Gastronomieangebot am Südstrand und an der Jade Allee immer noch nicht?
Und falls der Wohnbestand an Bontekai und Fliegerdeich immer noch nicht reicht: Sollte nach den zusätzlichen Bebauungen auf der Wiesbadenbrücke und dem Kartoffelgrundstück nicht endlich mal Schluss sein mit der Vermarktung sogenannte Filetstücke am Wasser?
Wollt ihr wirklich, dass der östliche Teil des Banter Sees ein durch Bauklötze überprägtes Stadtgesicht bekommt? Was kann man von ortsfernen, auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Immobilieninvestoren erwarten?! Etwas Einzigartiges? Wohl kaum! Eher würde eine Wohnstadt mit konfektioniertem Allerweltsgesicht von der Stange dabei herauskommen. Und dafür wollt ihr die anheimelnden Besonderheiten am Banter See mal eben mit Hand hochheben platt machen? Einfach so?
Wollt ihr wirklich den unbeschränkten Freizeitvergnügen auf Klein Wangerooge durch Landwegnahmen die Daumenschrauben aufsetzen?
Wie soll das harmonieren: Ungetrübte Ausgelassenheit mit Spiel, Sport und Spaß --- eingepfercht zwischen Ruhezonen - mit 220 Wohnwagenstellplätzen zur Rechten und 100 neuen Wochenenddatschen zur Linken?!
Habt ihr überhaupt mal einen Gedanken daran verschwendet, wie der dortige, unter Schutz stehende Sandmagerrasen kompensiert werden soll?
Wir jedenfalls halten von den Euch vorliegenden Beschlussvorlagen rein gar nichts! Wir rufen Euch zu: Hört auf, Euch wie Elefanten im Porzellanladen zu bewegen!
Übrigens liebe GroKo-Ratsmitglieder: Wie stehen eigentlich Eure Parteimitglieder in den Ortsvereinen zu Eurer Haltung? Nach meinem Eindruck hat der SPD-Kreisvorstand jetzt schon seine liebe Not, die Meinungsverschiedenheiten zwischen Ratsfraktion und Kreisverband auszubügeln…
Zu unser aller Glück ist allerdings mit den unmittelbar bevorstehenden Ratsbeschlüssen noch nichts verloren. Dazu müssten dem Rat noch eine Reihe von Bebauungsplänen zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Insgesamt sieben Plangebiete hab’ ich gezählt. Das für die Grodendammöffnung vorgesehene Planfeststellungsverfahren noch nicht mal mitgezählt.
Lt. Nutzungskonzept wird zwei Planbereichen oberste Priorität eingeräumt: Zum einen dem Wohnungsbauvorhaben auf dem Gelände „Banter See Park“ --- Park? -- hmm -- von sprachverhunzender Werbung versteh’n die ja auch was --- und zum anderen dem Plangebiet Klein Wangerooge zur frühzeitigen Bereitstellung von Wochenendparzellen für interessierte Umsiedler.
Die dahinter steckende Strategie ist klar: Erst die weniger brisanten Projekte durchziehen, um damit die Bemühungen um einen gemeinsamen Widerstand aller Banter See Freunde zu untergraben.
Das müssen wir verhindern: Sonst kommen am Ende alle dran – ob Naturschutz, Kleingärten oder ungebundenes Freizeitvergnügen; eines nach dem Anderen - das Eine früher, das Andere später!
Schön ausgedacht von den Stadtgewaltigen: - Den Kleingärtnern zur Ruhigstellung das Bonbon Wochenendhäuschen auf Klein Wangerooge anbieten
- die Wilhelmshavener Bürger mit einem Uferwanderweg locken, um damit von der geplanten Wohnstadt am Wasser abzulenken
- die Wassersportler mit Bestandsgarantien für ihre Grundstücke ruhig stellen
- und den Badegästen auf Klein Wangerooge einreden, dass sich durch Öffnung des Grodendamms die Wasserqualität verbessern würde. Das ist doch Mumpitz hoch drei - dafür gibt es doch gar keine Belege!!!
Der Wahrheit näher kommen wir mit folgender Überlegung: Der Grodendamm soll geöffnet werden, um Schiffsdurchfahrten zu ermöglichen. Die Durchfahrtsbreite würde dann an die erwarteten Schiffsgrößen angepasst werden.
Wenn diese Saat der Zwietracht aufgehen sollte, dann hätten alle an dem liebgewonnnenen Banter See hängenden Herzen das Nachsehen – nicht nur die Kleingartenpächter.
Fazit: Die Stadtoberen versuchen, den einmütigen Widerstand gegen die Urbanisierung des Banter Sees in seine Einzelteile zu zerlegen.
Wie ist dem gegenzusteuern?Uns verbleibt noch ein Zeitfenster für eine Vereinsgründung. Hierbei gilt es, die bestehenden Einzelinteressen von uns Banter-See-Freunden zu einem Konsenspaket zusammenzuschnüren. Die Vorbereitungen dafür sind in Gang. Die Aufgabe des Vereins muss es sein, sich an die Fersen der Stadtplaner zu heften, um deren Vorlagen für den Rat schon im Vorfeld der Beschlussfassungen mit Beinarbeit von Haus zu Haus und medienwirksamen Aktionen entgegenzutreten. Je mehr Wilhelmshavener Bürger dabei mitmachen – sei es aktiv oder durch Mitgliedschaft – desto mehr SPD- und CDU-Mitglieder werden sich davon beeindrucken lassen.
Vielleicht machen sogar welche mit – wie vor 31 Jahren!! Eine veränderte Stimmungslage in den Parteien könnte so auf eine große Anzahl von Ratsmitgliedern überspringen…
Mit folgenden Kernbotschaften sollte der Verein antreten: - Erhaltung und behutsame Fortentwicklung gewachsener Strukturen am Banter See
- Einvernehmliche Lösungen für den rechtskonformen Fortbestand der Kleingärten
- Erhaltung des Banter Sees als „landschaftsschutzwürdiger Bereich“
- mit dem Lebensraum Brackwassersee mit seinen Fischen und Pflanzen
- dem Jagdrevier von Fledermäusen
- dem Rast- und Brutgebiet zahlreicher Vögel
- und mit dem Refugium gefährdeter Pflanzenarten inklusive dem gesetzlich geschützten Sandmagerrasen.
Daraus abgeleitet fordern wir -- ich hoffe, damit allen Demo-Teilnehmern aus dem Herzen zu sprechen: - Keine Öffnung des Grodendamms
- Keine Wohn- und Gewerbeansiedlung am Banter See - weder auf Kleingartengelände noch anderswo
- Keine Zerstückelung des Naherholungsgebietes ‚Klein Wangerooge’.
Ich danke Euch für Eure wohlgesonnene Aufmerksamkeit !!
Jochen Martin [Es gilt das gesprochene Wort]
Sie möchten diesen Artikel
kommentieren? - Kein Problem: Hier klicken, Artikelstichwort angeben und Kommentar über das Kontaktformular an die
Redaktion senden! Vielen Dank!
Startseite/Aktuell |
Kontakt |
Links |
Termine |
Impressum |
Karikaturen |
Fiktive Interviews|
Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe |
Archiv |
Spenden |
Leserbriefe |
Newsletter |
|