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Bauern nicht gut auf die Politik zu sprechen
04|09|2009



Die Milchbauern mit den sinkenden Milchpreisen sind das Synonym für eine Landwirtschaftspolitik der Ausdünnung.

Zwischen Enttäuschung, Resignation und Wut: Podiumsdiskussion des Landvolks mit den Bundestagskandidaten

Jever/Wittmund – Es hat sich was geändert bei den Bauern. Früher hätten fünf Bundestagskandidaten auf dem Podium gesessen, und einer hätte Beifall bekommen, der Mann von der CDU. Die Zeiten sind vorbei. Die harscheste Kritik musste sich am Mittwochabend, bei der Podiumsdiskussion der Landvolkverbände Wittmund, Friesland und Wilhelmshaven zur Bundestagswahl, ausgerechnet der Bundestagsabgeordnete der Union, Hans-Werner Kammer, anhören.

„Über 80 Prozent von uns sind CDU-Wähler. Viele werden sich diesmal überlegen, anders zu wählen, denn es wird immer nur geschwafelt“, schimpte der Wilhelmshavener Landwirt Heinz Weerda – ein CDU-Politiker übrigens. Und er war der erste an diesem Abend im Schützenhof, der lautstarken Beifall von der Versammlung bekam. Und da war es schon fünf vor zehn, die Versammlung kurz vor ihrem Ende. „Wir hätten auch zu Hause bleiben können“, wetterte Weerda.

Den Bauern brennt es unter den Nägeln, sie können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen“, sagte er. Aber die Politik die rede nur. Sie solle „endlich mal was tun.“ Der Kritiker brachte die Stimmung wohl auf den Punkt, doch es war merkwürdig ruhig geblieben während der gut zweistündigen Veranstaltung, zu der der Friedeburger Herbert Heyen für den Landwirtschaftlichen Hauptverein für Ostfriesland und den Kreisverband Wittmund sowie Hartmut Seetzen für den Kreislandvolkverband Friesland mehrere hundert Besucher begrüßt hatten.

Darunter allerdings auch viele Nicht-Landwirte, die den politischen Lagern der fünf Kandidaten Karin Evers-Meyer [SPD], Hans-Werner Kammer [CDU], Lübbo Meppen [FDP], Peter Sokolowski [Grüne] und Anja Kindo [Die Linke] zuzuordnen waren, und einige Offizielle: Landräte, Bürgermeister, Abgeordnete.

In einer Vorstellungs- und mehreren Fragerunden wurde abgearbeitet, was die Parteien an politischen Aussagen zum Thema Landwirtschaft vorzubringen haben und was den Berufsstand zurzeit bewegt: Milchüberproduktion, Abschaffung der Milchquote, Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen und daraus resultierende Flächenkonkurrenz und Pachtsteigerungen, soziale Absicherung der Landwirte und mögliche Hilfen beim Ausstieg aus dem Beruf.

Die Aussagen der Politiker blieben meist unverbindlich, teils waren sie von wenig eigenem Wissen unterfüttert, wie zumindest Peter Sokolowski von den Grünen und Anja Kindo von den Linken freimütig einräumten. Sie zitierten angelesenes Wissen, während Evers-Meyer, Kammer und Meppen – letzterer ist auch Agrarpolitiker in seiner Partei – doch zumindest frei antworten und eigene Positionen vertreten konnten.

Beim Kernproblem – den unzureichenden Milcherlösen – konnten freilich auch sie nicht helfen und standen mit ihrer einheitlichen Aussage, die Milchquote werde abgeschafft und daran gehe auch kein Weg vorbei, einem innerlich zerrissenen Berufsstand gegenüber. Denn die Landwirte selbst sind sich auch nicht einig, ob sie, wie einige Vertreter des Bundes Deutscher Milchviehhalter an diesem Abend, die Fortsetzung der Quotenpolitik fordern oder ob sie sich den Marktmechanismen ergeben und dafür andere Hilfen des Staates zur Rettung ihrer Existenzen einfordern sollen.

Alle Politiker unterstrichen, wie wichtig ihnen die Landwirtschaft als Wirtschaftszweit und die Bauern als Bewahrer der Kulturlandschaft seien, und dass diese ihr Auskommen haben müssten. Doch viel mehr als das Angebot, die Politik werde mit kurzfristigen Liquiditätshilfen, steuerlichen Erleichterungen und Unterstützung bei der Vermarktung und dem Export landwirtschaftlicher Produkte die Landwirte entlasten, konnten sie alle nicht bieten.

Gefordert seien, so Hans-Werner Kammer, auch die Verbraucher. Sie müssten letztlich entscheiden, welchen Preis sie zu zahlen bereit seien, damit die Landwirte „unsere schöne Kulturlandschaft erhalten.“ Von Verbraucheraufklärung versprach sich auch Karin Evers-Meyer viel. Es gelte, die Leute von der Qualität der Produkte zu überzeugen und davon, dass dafür auch faire Preise gezahlt werden müssten. Lübbo Meppen sagte, es sei beinahe „ein Fluch“, dass die deutsche Landwirtschaft so produktiv sei, denn es herrsche immense Überproduktion. Dauerhaft müssten Angebot und Nachfrage sich angleichen, der Staat könne allenfalls kurzfristig eingreifen.

„Ein Berufsstand wird von der Geiz-ist-Geil-Mentalität in die Knie gezwungen“, machte auch Peter Sokolowski anschaulich den Anteil von Handel und Verbrauchern an der Misere vor allem der Milchbauern deutlich.

Anja Kindo schließlich schaffte sogar, das Thema Mindestlohn ins Spiel zu bringen. Sie sei gegen Dumpingpreise, „aber es nützt auch nichts, wenn die Leute sich die guten landwirtschaftlichen Produkte nicht leisten können“, sagte sie.

Viele der Landwirte verließen die Veranstaltung am Ende doch enttäuscht. Enttäuscht auch über sich selbst, wie es der ganz aus der Krummhörn bei Emden angereiste Milchbauer Bertus Telkamp ausdrückte. Ihm, so schilderte er, würden am Jahresende 120000 Euro in der Kasse fehlen. „Wie viele Milchbauern sind hier eigentlich“, fragte er. „Ich hätte hier ab Viertel nach Acht eine Welle der Entrüstung erwartet.“

So gesehen, sind Hans-Werner Kammer und seine Kolleginnen und Kollegen doch noch ganz gut davongekommen.

Quelle: Jeversches Wochenblatt


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