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Scientology: nichts als billige Science Fiction
03|04|2010



Scientology präsentiert sich oberflächlich betrachtet als Kirche, und gesamtheitlich gesehen als bestens durchorganisiertes Unternehmen um jede Menge Menschen zu verschulden, um somit physischen und psychischen Druck ausüben zu können, um noch mehr Geld an diesen Schuldnern verdienen zu können.

Es ist wahrlich kein Wunder, dass das, was sich der zweitklassige Science-Fiction Autor L. Ron Hubbard an Vorstellungen über Gott und die Welt zusammengereimt hat, nichts anderes ist als ein aus vielen unterschiedlichsten Quellen zusammengeklaubtes Sammelsurium an abstrusen Vorstellungen über das Wesen der Welt und unsere Stellung darin.

Er hat zwar versucht, eine Religion und eine Kirche daraus zu machen. Es ist aber von Anbeginn an bis heute nichts da als der allergrößte Unverstand.

Die Inhalte werden kaum beachtet. Die Öffentlichkeit beschäftigt sich – für mich nicht erklärlich – fast gar nicht mit den Inhalten, die die Scientologen verbreiten. Sie beschäftigt sich, wie sie es bei den großen und kleinen Kirchen auch zu tun pflegt, mehr mit ihrer sozialen – oder solle man sagen: unsozialen – Organisationen und deren Praktiken.

Dies darzustellen war auch der vorherrschende Plan des ungemein sehenswerten  Films von Nico Hofmann, der am Mittwoch in der ARD von der Rekordmenge von acht Millionen Menschen gesehen wurde, gefolgt von einer munteren Diskussion über das Thema in “Hart aber fair” bei Frank Plasberg.

Auch in der Darstellung durch die Presse, z.B. im Stern, der immerhin die Frage aufwirft, wofür Scientology eigentlich steht, kommt viel zu kurz, was denn die “Glaubensinhalte” der Scientologen sind. Aber, ich nehme vorweg: jeder vernunftbegabte Mensch wird den Verein alsbald im Geiste abhaken, wenn er sich dessen einmal bewusst wird.

1. Die Person L. Ron Hubbard
L. Ron Hubbard [1911-1986] war befreundet mit einem Commander Joseph “Snake” Thompson [1874–1943], der in seiner Zeit als Marinearzt in Wien mit Sigmund Freud zusammen studiert hatte. Thompson klärte Hubbard über das dort Gelernte auf. Solche Informationen sind den Nachbetern von Hubbard sehr wichtig, auch dass er auf Reisen durch Asien den Kontakt zu “heiligen Männern” gesucht hatte.

In den USA sagt es seinen Anhängern auch viel, dass Hubbard Blutsbruder der Schwarzfußindianer war sowie dass er mit erst 13 Jahren zu der höchstrangigen Gruppe der amerikanischen Pfadfinder gehört hatte, der jüngste “Eagle Scout” aller Zeiten. Auf dem College lernte er schlecht und ging schon nach zwei Jahren ohne Abschluss ab.

Aber er fing früh an, zu schreiben, für die Schulzeitung und für allerlei Blättchen. Hubbard war ein überaus fleißiger Schreiber von Science Fiction und Abenteuerstories. Er schrieb an die 200 Kurzgeschichten, alle aus dem Bereich der wilden Phantasie [pulp fiction].

Dazu kamen seine Bücher aus demselben Genre:
Under the Black Ensign [1935], Buckskin Brigades [1937], Slaves of Sleep [1939], Ultimate Adventure, the [1939], Final Blackout [1940], Indigestible Triton, the [1940], The Automagic Horse [1940] veröffentlicht [1994], Death’s Deputy [1948], Return to Tomorrow [1950],The Masters of Sleep [1950], The Kingslayer [1949], Fear [1951]Typewriter in the Sky [1951], Return to Tomorrow [1954], The Ultimate Adventure [1970]Ole Doc Methuselah [1953], Seven Steps to the Arbiter [1975], Battlefield Earth [1982]Mission Earth 1. The Invaders Plan [1985],Mission Earth 2. Black Genesis [1986], Mission Earth 3. The Enemy Within [1986], Mission Earth 4. An Alien Affair [1986], Mission Earth 5. Fortune of Fear [1986], Mission Earth 6. Death Quest [1986], Mission Earth 7. Voyage of Vengeance [1987], Mission Earth 8. Disaster [1987], Mission Earth 9. Villainy Victorious [1987], Mission Earth 10. The Doomed Planet [1987]

Von 1950 bis 1981 gab er 14 Traktate über die Dianetics, die angebliche “Wissenschaft vom Wissen”, und über die Natur des Solipsismus.

2. Esoterische Inhalte 
Im Zentrum von Hubbards Phantasien steht kein Gott, sondern die menschliche Seele, die er Thetan nennt. Hubbards Weltbild ist der reine egoistische Solipsismus. Kommend von Descartes [”cogito ergo sum”] und Artur Schopenhauer [”Die Welt als Wille und Vorstellung”] liegt Hubbard nahe bei dem Philosophen Max Stirner [”Der Einzene und sein Eigentum”].

Nach Hubbards Behauptung existiert das aus Materie, Energie, Raum und Zeit bestehende Universum nur dadurch, dass Thetane ihm ein Sein zusprechen. Das Universum hat keine unabhängige Existenz, es ist nur eine Illusion, in der die unsterblichen Thetane sich als sterbliche Körper gefangen fühlen. Dass es solche Art des Drauflosredens ohne Rücksicht auf Notwendigkeit der Auslotung der Grenzen der menschlichen Erkenntnis nach den Lehren der Stoa und der Noetik Immanuel Kants noch gibt bzw. im letzten Jahrundert noch gab, ist schon erstaunlich!

Reinkarnation. Von den Hinduisten übernahm Hubbard die Vorstellung, dass die Thetane über mehrere Millionen Jahre hinweg in wechselnden Formen wiederkehren. Ursprünglich sollen die Thetane viele magische Dinge wie die Telepathie und die Telekinese [s. John Travolta im Film Phenomenon] beherrscht haben.

Angeblich aber verloren sie vor mehreren Millionen Jahren diese besonderen Fähigkeiten durch zwei gewaltige konfliktive Ereignisse. Die blühende Phantasie von Erich von Däniken, der an den Besuch Außerirdischer auf der Erde glaubt, und darüber in immer neuen Büchern rätselt, ist nachgerade fade dagegen. Hubbard erklärt nun, dass er mit den in den Dianetics beschriebenen Techniken die Thetane wieder in ihre alten Funktionen bringen könnte, zumindest teilweise.

Traumata. Sein Geschwafel über die Millionen Jahre zurückliegenden Traumata, die den Thetanen ihre besonderen Fähigkeiten nahmen, erinnert sehr an den Kern der Hamerschen Germanischen Medizin, in der behauptet wurde, dass alle Krankheiten auf traumatische konfliktive Ereignisse zurückzuführen seien.

Hamer beruft sich immerhin auf viele konkrete Erfahrungen, die man in seinem Sinne verstehen kann, während Hubbard natürlich bei den vor den Millionen von Jahren gewesenen beiden traumatischen Einbrüchen nicht zugegen war – oder sein Thetan etwa doch? Schon einmal gut für die geistige Gesundheit seiner Anhänger ist, dass ihnen nicht auch noch der Glaube an eine Himmelfahrt Hubbards zugemutet wird. Oder haben Hubbard und seine Epigonen da nur einen wichtigen Schlenker ausgelassen?

3. Aberglaube.
Hubbard erklärt mit seinen Phantasien die Welt vor und zurück. Gar keine Frage: das ist eine, wenn auch sehr eigenwillige, Weltanschauung. Er und seine Anhänger erklären zwar, dass sie daran glauben. Ein Glaube im Sinne einer Religion ist indes etwas anderes. Glauben generell heißt nicht wissen. Auch die Glaubensinhalte etablierter Religionen lassen sich weder belegen noch bestätigen. Im Verständnis der Religionen untereinander ist ohnehin der Aberglaube der Glaube der Anderen. Skeptiker wie ich tendieren dazu, jeden Glauben als Aberglauben hinzustellen.

Dennoch gibt es Glaubensinhalte so voller extremer Annahmen, deren unverwechselbares Kennzeichen Mythen und Magie sind. Wer heute noch an Trolle, Hexen und Teufel glaubt, wer behauptet, wir Milliarden von Menschen, bzw. unsere Seelen, was immer das ist, zögen über Millionen von Jahren um die Erde, um in immer neue Körper zu schlüpfen, wer solche Märchen glaubt, dass irgendwelche Urtraumata den inneren Lauf der Welt verändert hätten, besonders wer in der kindlichen Vorstellung befangen ist, dass die Welt nicht mehr da ist, wenn ich nicht hinschaue – der hängt einem Aberglauben an.

Wenn sich Abergläubische in einem Haus treffen und Kirche dran schreiben, praktizieren sie keine Religion, sondern üben sich in abergläubischen Vorstellungen und Riten.

Wörter wie Religion und Kirche beschreiben solches unsinnige Treiben nicht richtig. Ich würde es nicht einmal eine Sekte nennen, die solch abwegige Inhalte verbreitet. Eine Sekte ist Scientology ohnehin deshalb nicht, weil sie sich nicht von einer Reltigion oder Kirche abgespalten hat. Scientology ist  ganz eigenständig die geistig-ungeistige Sturzgeburt eines mittelmäßigen Schreibers wirrer Phantasiegeschichten.



4. Scientology ist eine Geschäftsidee.
An anderer Stelle sind die unterdrückerischen Methoden der Scientologen hinreichend dargestellt, die Gehirnwäsche und die Enteignung ihrer Opfer, zuletzt treffend im Film von Nico Hoffmann. Die Gefahr der Bewegung für die armen Menschen, die in ihre Fänge geraten, geht ganz sicher nicht von den albernen Inhalten aus, auf die ich hier einmal genauer hingewiesen habe.

Es ist daher schon richtig, dass sich unsere Behörden auf die gefährliche Realität der Scientology stürzen. Je mehr Menschen aber wissen, welcher ungare Brei aus Abenteuergeschichten, Märchen, Philosophie und Psychologie ihnen da als Lösung aller Welträtsel angeboten wird, werden sie mit diesen Leuten nicht an einem Tisch sitzen wollen.

Ich stelle mir vor, dass Hubbard nichts von dem was er da verzapft hat, wirklich selbst geglaubt hat. Er hat eine große Geschäftsidee gehabt, eine Kirche oder so etwas ähnliches zu gründen. Man kann über ihn sagen was man will: kaufmännisch hatte er einen guten Riecher! Das Konzept Scientology ist es wert, von Norman Rentrop in die Sammlung seiner famosen Geschäftsideen aufgenommen zu werden.

Quelle: Readers Edition

Autor:
Georg Erber


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