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Wenn die Waffenlobby der USA Amok läuft
22|12|2012



Das Transparent von "codepink.org", einer Frauenorganisation für Frieden, blieb während der Pressekonferenz auffällig lange im Bild.

"The only thing that stops a bad guy with a gun is a good guy with a gun."

NRA-Vizechef Wayne LaPierre | Pressekonferenz | 21-12-2012

Was kann es schöneres geben, für die Waffenlobby in den USA, als ein florierender Waffenhandel nach einem Massaker an einer Grundschule, genau, noch mehr Waffen in Schulen, selbstverständlich zur Selbstverteidigung.
[Anm. d. Red.: Bei dieser Art von Realität überkommt einen schon ´mal der blanke Sarkasmus!]

Als wir heute die Pressekonferenz im Internet auf CNN sahen, verschlug es einem die Sprache. Der Vizepräsident Wayne LaPierre [NRA | National Rifle Organisation] hielt dort eine Ansprache für die milliardenschwere Waffenlobby. Nach seinen Wünschen sollen an sämtliche Schulen speziell ausgebildete und bewaffnete Kräfte für mehr Sicherheit sorgen, denn für den Präsident oder in Stadien sorgt man in den USA schon lange bewaffnet für Sicherheit.

Das Programm der Waffenlobby nennt sich "model school shield" und nicht nur die Waffenlobby wittert das große Geschäft, nein, auch die Hersteller von Schulrucksäcken oder banalen Picknickdecken. Dort näht man einfach schusssichere Kevlareinlagen ein und schon ist er fertig, der Individualschutz gegen Massaker.

Bild: screen.cnn
Schauen Sie sich einfach einmal dieses Video an [hier klicken oder auf das Bild].

"Making children bulletproof" ist der Titel eines Videos, was soviel heisst wie "Machen Sie ihre Kinder kugelsicher" oder "unverwundbar". Nach dem Attentat, wird auch dieser Form des Schutzes mehr Beachtung geschenkt, berichten "unabhängige Medien" wie CNN:
Zitat: "Bulletproof protection for children is becoming more popular after the Newtown school shooting. ... "

Wayne LaPierre [NRA], der sich tief erschüttert und entsetzt auf der Pressekonferenz präsentierte, hat auch schon die Schuldigen für seine Kampagne gegen eine Verschärfung des Waffengesetzes durch Barak Obama ausgemacht.

In der Pressemitteilung der NRA stellt er die Industrie von Kriegsfilmen oder frei im Internet zugänglichen Killervideospielen an den Pranger
Zitat: " ... And here's another dirty little truth that the media try their best to conceal: There exists in this country a callous, corrupt and corrupting shadow industry that sells, and sows, violence against its own people.

Through vicious, violent video games with names like Bulletstorm, Grand Theft Auto, Mortal Kombat and Splatterhouse. And here's one: it's called Kindergarten Killers. It's been online for 10 years. How come my research department could find it and all of yours either couldn't or didn't want anyone to know you had found it?

Then there's the blood-soaked slasher films like "American Psycho" and "Natural Born Killers" that are aired like propaganda loops on "Splatterdays" and every day, and a thousand music videos that portray life as a joke and murder as a way of life. And then they have the nerve to call it "entertainment." ... "

Da muss natürlich auch die Frage gestellt wurden, woher denn die Entwürfe für all die Waffen in den Filmen und Spielen herkommen, was während seiner Rede aber mit keiner Silbe thematisiert wurde.

Diesen Offenbarungseid leistete sich die Waffenlobby kurz nachdem überall in den USA mit einer Gedenkminute jedem Opfer gedacht wurde.

Während der Pressekonferenz wurden zweimal Transparente gezeigt. Beide stammten von der Frauenorganisation für Frieden [codepink.org]. Das erste verweilte ungewöhnlich lange im Livebild und verdeckte sogar den Vizepräsidenten der Waffenlobby, der zunächst unberührt weitersprach. Der zweite Versuch, ein weiteres Transparent hochzuhalten, wurde wesentlich schneller beendet. "codepink" prangern auf ihren Seiten nicht nur die Waffenlobby an sondern sprechen auch deutliche Worte gegen jegliche Kriegspolitik, Waffen, aber auch Kriegsspielzeug.

Die USA sind bekannt für ihre laschen Waffengesetze. Dort kann man Waffen für wenig Geld wie ein Lebensmittel im Supermarkt kaufen. Die Bürger befürchten, das ihre Grundrechte durch eine Verschärfung des Waffengesetzes eingeschränkt würden und sind eher empört, als entsetzt über die Äusserungen der Waffenlobbyisten:
Zitat: " ... "My dad bought me a single-shot .22 rifle at an Ace Hardware store in Chicago for $19.95," Klein remembered. "I used to take that gun on the bus when I was 11 years old and go down to the shooting range. You couldn't do that now; you would have the FBI on you." ... "
[Quelle. edition.cnn.com | Gun owners fear new legislation could tread on their rights]

Dieses Jahr gab es zwei weitere Massaker in den USA, das "Batman"-Massaker" im April 2012, bei dem der Amokläufer zwölf Menschen tötete und 58 verletzte und im Juli 2012 ein Schul-Massaker an einer christlichen Privat-Universität im kalifornischen Oakland, bei dem auf 10 Menschen geschossen wurde, von denen 7 starben.

Warum die Öffentlichkeit erst jetzt lauter nach wirklichen Restriktionen ruft, mutet schon ein wenig seltsam an, denn trotz bekannter Verbrechen drangen keine solch nachhaltigen Töne aus den amerikanischen Medien. Auch von Obama kam wenig bis gar keine lauten Töne gegen die Forderungen der Waffenlobby. Erklären lässt sich diese derzeitige harsche Zurückweisung eigentlich nur, weil Obama nun Rückendeckung durch eine weitere Amtsperiode geniesst, ein Friedens-Nobelpreisträger, der wegen seines Guantanamo-Schliessungsversprechens genau so in der Kritik steht, wie mit seiner derzeitigen Drohnen-Strategie.

Krieg und die Traditionsrituale sind auch unseren Breitengraden weit verbreitet und weitgehend akzeptiert, dennoch nicht unumstritten. Viel seltener gedenken wir derer, die z. B. an der Novemberevolution teilnahmen. Da braucht man nur einmal den Wilhelmshavener Ehrenfriedhof zu besuchen, auf dem ein zertrümmerter Gedenkstein mit einer Plakette an die Novemberrevolution erinnert. Während rund um die Gedenktafeln und Kreuze der Weltkriege fein säuberlich darauf geachtet wird, dass das Gras dort immer schön kurz gehalten blos keinen Namen eines "Helden für das Deutsche Vaterland" verdeckt wird wenig dafür getan, dass auch der Teil der Geschichte endlich Beachtung findet, den man als Widerstand bezeichnet.

Der Vizepräsident Wayne LaPierre [NRA] fühlt sich durch die Presse verungimpft, die ihn und seine Forderungen nach noch mehr Waffen in Schulen als verrückt bezeichnet. Die Journalisten würden Tatsachen verdrehen und halbautomatische Waffen als Maschinengewehre bezeichnen, heisst es in der Pressemitteilung der NRA [National Rifle Organisation]. Nebenbei bietet er sein "National School Shield Emergency Response Program" mit viel Unterstützung durch die Waffenlobby jeder Schule an, die es haben möchte, als wäre es das Allheilmittel gegen Massaker. Für ihn bedeutet größtmöglicher Schutz immer das Vorhandensein eines "properly trained — armed — good guy". Für das vorgeschlagene Programm würde die Waffenlobby Beratungsexperten kostenlos in die Schulen entsenden.

Es ist schon unglaublich was erwachsene Menschen vor laufender Kamera alles so in die Welt "posaunen" dürfen, ohne in einer Zwangsjacke still und leise aus dem Saal geführt zu werden.

"Wenn das Ziel Frieden ist, warum gibt es dann soviel Gewalt?" sagt die promovierte indische Physikerin Vandana Shiva und stellt damit auch das Prinzip Gleiches mit Gleichem "heimzuzahlen" [Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen] in Frage, ein Hinweis, dass der Ursprung doch eher in unseren Gesellschaftsstrukturen zu vermuten ist und genau da thematisiert werden müsste.

Es ist anzunehmen, dass der Kampf von Obama in den USA gegen die Waffenlobby ein ähnlich zähes Ringen wird, wie die Einführung der Gesundheitsreform.

Vielleicht besinnen sich ja auch die Amerikaner nach dem Massaker in Newtown, die um ihre Grundrechte fürchten, weil, es ist Weihnachten.

Zu wünschen wäre es – zumindest einige Bürger scheinen sich schon auf einem Weg der Läuterung zu befinden.



Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
22|12|2012: Von der Sensationslust zur Empathie

P.S.:

It’s time.

Join more than 750 mayors and 750,000 grassroots supporters to demand that President Obama and Congress step forward with a plan to end gun violence.
wedemandaplan.org

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