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JadeWeserPort: Bittere Schifffahrtsaussichten



Düstere Zeiten für die Zukunft der Containerhäfen?

01-11-2017 - "Reedereien kämpfen ums überleben" und sorgen gleichzeitig dafür, dass Deutschland ein Billiglohnland bleibt.

Auf Arte lief am 31. Oktober 2017 wieder ´mal eine Episode über die bittere Seite der Hafenwirtschaft, nicht so, wie im Lokalen Heimatblatt, das nicht Müde wird Rosarote Zeiten in fast jede gedruckte Zeile zu importieren.

Nach der Krise 2008 ist es nicht besser geworden rund um die Zukunft der Seeleute, die zunehmend unter den Lohndumpingbedingungen der Globalisierung leiden, damit die Reeder wettbewerbsfähig bleiben.

Im Rahmen der Schifffahrtskrise wurden bei der Reederei NSB knapp 500 deutsche Seeleute entlassen, denn Phillippinen sind mit etwa 700 Euro Lohn pro Monat etwa um die Hälfte billiger.

Ein deutscher "chief engeneer" bekommt etwa 6.200 Euro zuzüglich Sozialleistungen und Urlaubsabgeltung.

Legt man die internationale Tarifordnung zugrunde, so schrumpft dieser Lohn auf 4.000 Euro inklusive Sozialleistungen und Urlaubsabgeltung. So sparen die Reeder Kosten, wobei man noch wissen muss, dass die zu 100 Prozent von der Lohnsteuer befreit wurden und der Gewinn nur pauschal nach Tonnage ermittelt wird.

So ist wohl auch der Slogan der NSB Reederei symptomatisch für das Selbstverständnis und gleichzeitig "running gag" des Monats, wenn nicht sogar des Jahres:
Zitat: "Ziele erreichen.
Auf den "Highways" des internationalen Seeverkehrs setzen wir einiges in Bewegung. Dabei verfolgen wir stets das Prinzip „Qualität Made in Germany“. Mit einer starken Flotte und einer modernen Palette an Dienstleistungen, die über das reine Bereederungsgeschäft hinausgehen, sind wir heute eine der führenden Containerreedereien der Welt."
[Quelle: http://www.reederei-nsb.de/de/ | Startseite]

Das Geschäft mit der Ladung stagniert ebenfalls. Rotterdam generiert seinen Hafenumsatz nur noch zu einem Viertel aus Containern, Tendenz fallend.

Vor acht Jahren boomte das Geschäft noch und so wurden in Hamburg 12.880 Container umgeschlagen – 2016 waren es nur noch 8.152.

Die Vergütungen für den Transport von Containern [Raten] verfielen, weil zuviele Schiffe auf den Weltmeeren kreuzen [Überkapazitäten]. Schiffe mit einer Beladungsgröße von 4.000 bis 8.000 TEU [Twenty-foot Equivalent Unit – Abkürzung TEU, deutsch Standardcontainer] erhielten zeitweise einen Dollar pro TEU, was in Reedereideutsch "zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel" wäre.

So ist nicht verwunderlich, dass es zu einer Pleitewelle kam. Hanjin ist das populärste Beispiel, Rickmers, mit einem Schuldenberg von 1,5 Milliarden Euro ging in die Insolvenz und "Hamburg Süd", die ehemalige Containersparte von Dr. Oetker, wurde an Maersk verkauft.

Schuld daran ist vor allen Dingen die HSH-Nordbank, die viel zu vielen Reedereien Kredite ermöglichte, die Schiffe bauten, ohne dementsprechend Ladung nachweisen zu können. Die ehemalige Staatsbank wird jetzt auf Steuerkosten mit 14 Milliarden Euro privatisiert [Anm. d. Red.: ... geht doch – in unseren nächsten Leben werden wir alle Bänker!].

Der Verkauf der Bank wird auch noch "gefeiert":
Zitat: "HSH-Nordbank-Verkauf: "Großen Schritt gemacht"
Für die angeschlagene HSH Nordbank gibt es einige ernsthafte Interessenten. Bis zum Ende der Bieterfrist am Freitag seien mehrere verbindliche Offerten für die Landesbank abgegeben worden, teilten die Eigentümerländer Hamburg und Schleswig-Holstein mit. ...
... Insgesamt mindestens 13 Milliarden Euro wird die Rettung der HSH Nordbank die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein am Ende kosten. Bis Ende Februar muss der Verkauf der Landesbank über die Bühne gehen, sonst wird sie nach EU-Vorgaben abgewickelt... "
[Quelle: ndr.de | 30-10-2017]

... zynischer gehts wohl kaum!

Schiffe werden temporär außer Betrieb gesetzt oder man greift zu einem Trick und verbreitert sie. So erreicht man bei gleichen Betriebskosten mehr Ladungsvolumen, was die Arbeit unter Deck, die mit teilweise Durcharbeitungszeiten von sechs Monaten inzwischen zu einem echten Knochenjob ohne viel Tageslicht und Frischluft geworden ist. Einem deutschen Seemann, der nach deutschem Tarifrecht arbeiten würde, wäre das nicht zuzumuten, aber es gibt ja genügend "Billigflaggen"!

2007 fuhren noch 546 Schiffe unter Deutscher Flagge, 2017 mit 325 nur noch etwa die Hälfte.

Auch die Auszubildenden zum Schiffsmechaniker, die im Film mit 130 - 140 beziffert werden, geht zurück. Vor zehn Jahren war ihre Zahl zehnmal so hoch. Die Auszubildenden werden inzwischen als Enthusiasten gesehen, bezogen auf ihre eigentliche Zukinft in Sachen Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten.

Auch im Hafen selbst spürt man diese Veränderungen an den Imbissbuden und Kaffeeständen, wo Seeleute auch ´mal gerne ihr Herz ausschütten.

In den Chefetagen der Reedereien, wird es dann besonders zynisch, denn da herrscht teilweise der Geist von" da müssen die Seeleute, die für die Gewinne der Reedereien nach internationalen Tarifen bezahlt schuften sich andere Regionen in Deutschland suchen, um ihre Lebensstandard aufrecht erhalten zu können, immer noch besser, als noch weniger zu haben.

In der Kreuzfahrtschifffahrt, die sich ja einige auch am JadeWeserPort wünschen, sieht es nicht besser aus. Zur Zeit werden deren Wachstumsraten mit etwa 8-10 Prozent pro Jahr angegeben, was natürlich nicht von ungefähr kommt. Berufseinsteiger erhalten etwa 1.000 Euro Brutto zuzüglich Provision und Trinkgeld. Dafür heißt es dann aber auch vier Monate durcharbeiten.

In zwei bis drei Jahren wird der Kreuzfahrt-Boom dann vorbei sein und es wird ähnlich aussehen, wie in der Containerwirtschaft, aus der man bis heute nicht lernen will – Blase – Crash – kurzfristiger Profit ist in diesen Köpfen gleichzusetzen mit einer geradezu zynischen Nachhaltigkeit!

Die Steuerzahler werden für die Hafenwirtschaft also auch in Zukunft exorbitant draufzahlen und viel zu viele Wilhelmshavener, die das Lokale Heimatblatt immer noch abonnieren, werden trotz dieser bitteren Fakten viel zu viel von dem Buchstabenmüll absorbieren.

Ende 2017 schreibt die Reederei NSB wieder "Schwarze Zahlen", d. h. der Gewinn auf Kosten der Steuerzahler stimmt.

Das Lokale Heimatblatt, da sind wir uns sicher, wird daraus wieder einen rosaroten Aufwärtstrend für den eigenen Jahrhunderthafen drucken, trotz fortschreitender 3D-Drucker Entwicklung und gleichzeitiger Automatisierung und dem Einsatz von immer mehr Robotern.

Ahoi - Empört Euch!


Wolf-Dietrich Hufenbach
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Video:
31|10|2017: Re: Reedereien in schwerer See - Ausgeflaggt und abgewrackt | Arte

Containerschiffe versprachen einst das große Geld: Immer mehr und immer größere Schiffe wurden in Auftrag gegeben. Doch dann sanken die Frachtraten. Die Folge: erste Reedereien gingen Pleite. Auch die Norddeutsche NSB stand vor dem Aus. Allen deutschen Seeleuten wurde gekündigt. Die Schiffe wurden in Billiglohnländer ausgeflaggt. Wie geht es nun weiter?

Containerschiffe versprachen einst das große Geld: Immer mehr und immer größere Schiffe wurden in Auftrag gegeben. Doch dann sanken die Frachtraten – und viele Reedereien konnten die Kredite für ihre Schiffe nicht mehr bedienen. Die Folge: erste Reedereien gingen Pleite. Viele kämpfen heute ums Überleben. Auch die Norddeutsche NSB stand vor dem Aus und sah sich zu einem schweren Schritt gezwungen: Allen deutschen Seeleuten wurde gekündigt. Die Schiffe wurden in Billiglohnländer ausgeflaggt. So konnte zwar die Reederei gerettet werden, doch alle 486 deutschen Mitarbeiter verloren ihren Job. Reinhold Stecher ist einer von ihnen – er kämpft bis heute für sich und seine Kollegen.

Links:
07|03|2017: Der Nordsee-Weltmeer-Hafen von Niemanns-Adams Gnaden
14|02|2017: 1 Milliarde Steuergeld für einen Ergänzungshafen


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