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Milch oder: Das Dilemma der Bauern



Die Landwirte emanzipieren sich langsam aber sicher von einem Bauernverband, der seine "Klienten" einem ruinösen Wettbewerb opfert.

23-03-2018 - Es riecht nach Selbstbetrug und dem Unvermögen sich verändern zu wollen.

Wir kennen das. Das Gros der Bauern arbeitet in der konventionellen Landwirtschaft, hantiert vielfach mit Glyphosat oder investiert in Mastfabriken und importiert genmanipuliertes Tierfutter. An der Seite steht immer der Bauernverband, das vermeindliche Sprachrohr, das mit Zähnen und Klauen die "Ideale" des Wachstums versucht im Lebensmittelbereich zu implementieren.

Damit werden nebenbei auch die Verbraucher "geimpft", die gar nicht gefragt werden, was sie wirklich essen wollen. Der Konsumterror, der insgesmt betrachtet in die "Ich kauf, ich kauf, was ist egal-Gesellschaft" mündet, wie wir sie heute kennen und letztendlich eine Wegwerfmentalität produziert, betäubt die Sinne und verschleiert damit auch die Rückbesinnung auf das Wesentliche.

Während der Bauernverband beim Bienensterben zähneknirschend eingeknickt ist, weil sich die Europäische Union gesetzlich gegen die Ausbringung der Neonicotinoide ausspricht, wird in Sachen Glyphosat, Milchpreisdumping oder Überdüngung mit Gülle der Verstand quasi flächendeckend abgeschaltet.

Renditegeil

Der Bauernverband ist da auf einem ähnlichen Trip, wie die Verantwortlichen der Monsanto Übernahme von Bayer:
Zitat: " ... An der Monopolisierung des Saatguts und der Pestizidabhängigkeit krankt schon jetzt das gesamte Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Mit der Fusion wird Bayer auch das umstrittene Ackergift Glyphosat übernehmen. Der dramatische Verlust der Artenvielfalt durch die industrialisierte Landwirtschaft droht sich weiter zu beschleunigen. Das Wachstumsmodell des Konzerns ernährt nicht die wachsende Weltbevölkerung, sondern speist vor allem die Renditen der Aktionäre. ..."
[Quelle: BUND | 21-03-2018]


Nachhaltigkeit wäre das Gebot der Stunde, davon aber ist der Lobby-Bauernverband der Deutschen weit entfernt, dessen Mitglieder eigentlich sowas wie eine "Rote Karte" zücken müssten.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes wurde nicht umsonst mit dem Negativpreis des NABU [Dinosaurier des Jahres] ausgezeichnet:
Zitat: "Blockierer und Strippenzieher zulasten der Umwelt - Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied ist „Dinosaurier des Jahres 2017“
Der NABU vergibt den „Dinosaurier des Jahres“ an den Präsidenten des Deutschen Bauernverbands (DBV). Joachim Rukwied streitet die Verantwortung der Landwirtschaft für das Artensterben ab und verteidigt beharrlich ein Milliarden Euro teures Subventionssystem, das zulasten von Natur, Landwirten und Steuerzahlern geht. ...
... „Die Öffentlichkeit ist erschüttert über die erneute Zulassung für Glyphosat, über zu viel Nitrat im Grundwasser und das drastische Insekten- und Vogelsterben. Doch Herr Rukwied hält unbeirrt an seiner Linie fest, das System der Agrarpolitik mit milliardenschweren Blankoschecks vom Steuerzahler ohne Wenn und Aber zu verteidigen“, begründet NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Verleihung des „Dinosaurier des Jahre!“.  ..."
[Quelle: NABU.de | 28-12-2017]

Weizen

Ganz absurd wird es beim Punkt Subventionierung von Getreide. Mit satten 40 Prozent wird der Weizen bezuschusst, damit er im Weltmarkt als Exportgut überhaupt handelbar wird. Ohne diese Zusatzgelder wäre er viel zu teuer für die globalisierte Welt.

Mit diesem subventionierten Getreide werden externe Märkte, wie die in Afrika, beliefert. Diese Länder können dann ihre eigenen Getreidesorten, wie Hirse, nicht selbst produzieren und werden an den Rand der Armut gedrängt. Wird ein solches Land aufmüpfig und wehrt sich gegen diese europäische Außenhandelspolitik, werden die Zuschüsse an diese Länder gekürzt oder die Zahlungen ganz eingestellt.

So sorgen auch wir dafür, dass sich Flüchtlinge nach Europa aufmachen und viele von ihnen tot an unseren Küsten angespült werden. Dann setzen sich einige noch die Krone auf und plädieren für die Errichtung von immer höheren Grenzzäunen, damit ja keiner dieser "Schmarotzer" bei "uns" reinkommt?

Es geht auch ganz anders

Dass es ganz anders geht, zeigt z.B. Frankreich. Ohne die beschriebenen Konsequenzen auch auf das europäische Nachbarlend übertragen zu wollen, wird das Volk dort z. B. gefragt, was man wirklich essen möchte.

In einer solchen Umfrage fand man heraus, dass man durchaus bereit ist, mehr für gutes Essen ausgeben zu wollen.

Selbstbestimmung scheint in Frankreich ein weitaus höheres Gut zu sein, als hier in Deutschland, wo man nicht einsehen möchte, dass z. B. durch den Dieselskandal klar wurde, dass Konsum und die Zahl der Arbeitsplätze höher eingestuft werden, als die Gesundheit. Immer noch kämpfen Politiker für die Lobbyisten der Automobilindustrie, die sehr gerne damit drohen, das im Falle einer Verstärkung des Umweltschutzes Arbeitsplätze in Gefahr sind.

Der Grad dieser Erpressung kann man inzwischen mit "Das Maß ist voll" betiteln.

Während die Franzosen also gefragt werden, was sie in Zukunft auf dem Teller haben möchten, wird in Deutschland noch um die textliche Umgestaltung der Nationalhymne getritten.

In Frankreich gibt es die Initiative "LA SOCIETE DES CONSOMMATEURS – C’EST QUI LE PATRON," [lamarqueduconsommateur.com], die biologisch und damit nachhaltig produzierte Milchprodukte in der Gesellschaft und Supermärkten etabliert. Den milchproduzierenden Bauern aus der ökologischen Landwirtschaft wird der Preis gezahlt, den sie wirklich benötigen, um vom Erlös existieren und wirtschaftlich arbeiten zu können.

Die Initiative wirbt mit dem Slogan "Wir Verbraucher sind hier der Chef - Wir können uns entscheiden" und etabliert damit "Fair statt billig" in der Gesellschaft, anstatt "Geiz ist geil", wie z. B. in Deutschland. Bauern, die auf ökologische Landwirtschaft umsteigen wollen, bekommen aus einem Fond, der sich aus dem Verkauf der Produkte speist, die "lamarqueduconsommateur.com" verkauft. So entstehen lokale Kreisläufe, die nebenbei gesünder fürs Volk sind und Sozialdumping in landwirschaftlichen Betrieben verhindern.

Der Milchpreis in Frankreichsetzt sich zusammen aus:
- 69 Cent Grundpreis für einen Liter Milch
- 5 Cent für genfreies Futter
- 1 Cent für Milch aus Frankreich
- je 9 Cent mehr für die faire Bezahlung der Bauern und für regionales Futter
- plus 6 Cent damit die Kühe auf die Weide dürfen.

Auch in Deutschland, im Kiemgau, gibt es ein Projekt zur fairen Bezahlung der Milchbauern mit dem Namen "Sternenfair". Hier werden die Kühe nicht nach der höchsten Milchquote ausgewählt und die Bauern bestimmen den Preis.

Sie bekommen 40 Cent unabhängig vom stark schwankenden Marktpreis, kombiniert mit der Verplichtung nur gentechnikfreies Futter zu verwenden, das von zur Hälfte von hofnahen Feldern und Wiesen stammen muss. Zusätzlich betreut jeder Hof ein Umwelt- oder Tierschutzprojekt.

Sternenfair ist schon fünf Jahre alt und arbeitet nicht profitorientiert und finanziert sich auch durch Verbraucher, die zwischen 95 Cent und 1 Euro 5 für den Liter Milch bezahlen. Rund 100 Bauern aus Bayern, Baden Würtemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen haben sich der Initiative schon angeschlossen.

Faire Milch ist also auch ohne oder gerade ohne einen Bauernverband möglich, der Profitorientiertheit und immer wieder eine unnötig hohe Exportquote predigt, die den Milchpreis, ähnlich wie beim Weizen, an die Weltmarktpreise koppelt und die Milchbauern langfristig in den Ruin treibt.

Mit dieser Initiative, mitten in Deutschland, wurde das Bewusstsein der Verbraucher ein Stück weit gedreht.

Andere Länder nachhaltiges Bewusstsein

Dass 100 Prozent Bio-Landbau möglich ist, zeigt uns Sikkim in Indien. Dort hat es der Bauernjunge Shri Pawan Chamling geschafft Ministerpräsident zu werden.

Er hat seine Vision "100 Prozent Bio- Landbau" in die Tat umgesetzt und prophezeit, dass auch die ganze Welt bis 2050 auf Bio-Landbau umgestellt werden könnte:
Zitat: " ... Wenn wir auf der ganzen Welt dieses Ziel annehmen, dann schaffen
wir es bis 2050, dass konventionelle, agro-chemische und industrielle Landwirtschaft der Vergangenheit angehören. Ich bin mir dessen sogar ganz sicher. ..."
[Quelle: http://schrotundkorn.de | 2018]

Kunstdünger wurde dort nicht verboten, sondern unattraktiv gemacht, "indem die staatliche Subvention für Chemiedünger jährlich um zehn Prozent gekürzt wurden. Bereits nach ein paar Jahren war kein Bauer mehr an Kunstdünger interessiert".

Energieversorgung erfolgt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien, Strom aus Wasserkraft- und Solaranlagen der sogar exportiert wird, bei allen staatlichen Institutionen und öffentlichen Anlässen wird Wasser nur aus Glasflaschen und in Gläsern serviert, da fragt man sich doch zwangsläufig, wie fortschrittlich und vor allen Dingen nachhaltig ist Europa wirklich.

Milchmanagement Deutschland ruinös

Allein die Milcherzeugerbeispiele zeigen, dass sich also nicht immer alles ums Geld drehen muss.

Das tradierte und althergebrachte Denken, wo das Argument im Vordergrund steht, dass eine Veränderung einfach zu teuer ist, lässt sich "locker" auf viele Wirtschaftszweige übertragen. Hinter dieser Auffassung steht natürlich auch die Ideologie der Konzerne oder Wirtschaftsverbände, die selten von sich aus bereit sind, vom geschaffenen Selbstverständnis abzurücken.

Letztendlich würde ein Sinneswandel auch die Gewinne der Endproduzenten schmälern, aber auch deren Geschäftspolitik in Frage stellen, auf der anderen Seite aber auch Chancen eröffnen, denn mit dem vorhandenen Geld würde diese neue Sicht der Dinge durch eingerichtete Fonds und ein neues gesellschaftliches Bewusstsein unsere Zukunft nachhaltig verändern.

Das Dilemma der Bauern, die sich permanent Gedanken um die Wirtschaftlichkeit machen müssen oder mit dem Gedanken tragen, ihre Milchkühe abzuschaffen, wäre somit Geschichte und ein Bauernverband mit seinem Profitstreben und Preisdumping auch.

Lebensmittel kämen dann wieder vom Land und nicht aus dem Supermarkt.

Es lebe der Konsument und nicht die Konzerne.

Ahoi - Empört Euch!


Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO635 | definitif


Links:
lamarqueduconsommateur.com | "LA SOCIETE DES CONSOMMATEURS – C’EST QUI LE PATRON"
sternenfair.de
Willkommmen in Sikkim | schrotundkorn.de

Videos:
Re: Mehr Geld für Bauern - Fair statt billig


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