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Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V. veranstaltete turnusmäßigen »Relaunch«



Das obligatorische Gruppenbild mit den vielen Ehrenamtlichen duurfte nicht fehlen.

03-07-2018 - Schon etwas länger her, aber nicht unerwähnenswert wollen wir den turnusmäßigen "Relaunch" des Arbeitgeberverbandes lassen, d. h. die ordentliche Mitgliederversammlung, mit anschließender geselliger Fahrt mit Speis und Trank auf der Jade.

Am 20. Juni traf man sich dazu am Südstrand von Wilhelmshaven.

In seiner Eröffnungsrede ging der Präsident des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.  [AWV | http://awv-jade.de], Tom Nietied, auf den Versuch ein, einen Konsens zwischen den Interessen der im Verein organisierten Arbeitgeber und der Wilhelmshavener Verwaltung herzustellen.

Einige Tage zuvor wurde ein Vorschlag des Wilhelmshavener Rates abgesegnet, der zunächst einmal die Eckpfeiler einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft bilden und mit einer Million Euro Steuergeld ausgefüllt werden soll. 200.000 Euro sind davon allein für den Geschäftsführerposten vorgesehen. Letztendlich soll diese neue Gesellschaft der Stadt jährlich 545.000 Euro kosten, wobei die Aufgaben, die dieses Gremium erledigen soll, erst nach seiner Gründung festgezurrt werden.

In der Präsentation finden sich zwei wesentliche Sätze:
Zitat: " … · Die Verwaltung folgt dem Wunsch von Politik und Wirtschaft, die Wirtschaftsförderung in eine Organisation außerhalb der Verwaltung einzugliedern
· Die Übertragung der freiwilligen Aufgabe der Wirtschaftsförderung auf eine Gesellschaft ist möglich, sofern sich die Kommune gemäß § 137 Abs. 1 Nr. 6 NKomVG einen angemessenen Einfluss z. B. im Aufsichtsrat sichert… "
[Quelle: _Anlage 1.2018-06-18 Neuaufstellung WiFoe_NA.pdf]

Durch die Bildung eines Aufsichtsrates soll das Wirken des neue Gremiums kontrolliert werden. Eigentlich bleibt dadurch alles wie es war und der Arbeitgeberverband bleibt eher der Zuschauer, als die aktive treibende und mit viel Bewegungsfreiheit ausgestattete Kraft.

Seit längerem schwelt ein Streit zwischen AWV und Verwaltung der Stadt Wilhelmshaven. Man ist insgesamt betrachtet unzufrieden mit der Entwicklung der Wirtschaft, die sich vereinfacht ausgedrückt, gehemmt fühlt, weil der oberste Verwaltungschef Wilhelmshavens seine ganz eigenen Vorstellungen von Wirtschaft hat und auch ganz gerne den Ton angibt, was er mehrmals damit begründete, dass es um Steuergeld ginge, das in einer solchen Organisation verbraucht wird.

Wo symbolische Zusammenarbeit angesagt wäre, geht es anscheinend um Macht und Befindlichkeiten, was der Entwicklung der Stadt insgesamt betrachtet, eher schadet.

Natürlich kämpft der AWV auch für seine ganz eigenen Interessen und möchte eine Art "Beinfreiheit" in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung erreichen, um sozusagen weitestgehend allein die Geschicke der Wirtschaftsförderung bestimmen zu können.

Nach etlichen Rohrkrepierern des Oberbürgermeisters, beim Versuch Unternehmen anzusiedeln, ist das vielleicht verständlich, auf die Geschichte der Stadt und ihrer intransparenten Tochtergesellschaften und den Kungeleien innerhalb dieser zumindest fragwürdig.

Nebenbei möchte man die "Jade Bay" [jades-bay.de] wieder reaktivieren, ein weiteres Instrument, aus dem sich die Stadt selbst "verabschiedete". Diese Organisation möchte den Strukturwandel der Region zielführend begleiten und durch Maßnahmen optimieren, wie z. B. bei der Qualifizierung der Arbeitskräfte. "Die Integration der heimischen Wirtschaft, die Vernetzung der regionalen Akteure sowie die Einbindung der Städte und Gemeinden" so heißt es auf deren Internetseiten sind deren "wesentliche Aufgaben und Herausforderungen".

Markige Worte, aber bei einem solch fulminanten Strukturwandel, der im Volksmund mit dem Begriff "Arbeitswelt 4.0" umschrieben wird, ist das ein wenig schwammig. Automatisierung und der vermehrte Einsatz von Robotern werden die Welt gravierend und mit einer ungeheuren Geschwindigkeit verändern. Vieles von dem, was heute noch Menschen erledigen, wird als Arbeitsplatz verschwinden und es dürfte spannend werden, ob der Wegfall durch neue, auch in der Anzahl, kompensiert werden können.

Sollte letzteres nicht geschehen, besteht die Herausforderung wohl eher darin, sich selbst und die derzeit immer noch mit stetigem aber sich immer mehr verlangsamendem Wachstum vordefinierten Unternehmensziele ganz neu denken zu müssen. Es dürfte unstrittig sein, dass die zunehmende Automatisierung und der vermehrte Einsatz von Robotern nicht ganz einfach zu bewältigen sein wird.

Der Redaktion wurde auf der Mitgliederversammlung nicht klar, welches Ziel gesamtheitlich betrachtet verfolgt wird, d. h. wir vermissen irgendwie einen Plan, aus dem man die Chancen für die Region genauer erahnen kann, die bestimmt nicht in den "Mördermilliardeninvestitionplänen" der Hafenwirtschaftsvereinigung zu finden sind, die z. Zt. in der Ansiedlung eines Flüssiggasterminals münden. Zuvor hat man jahrzehntelang einen Containerterminal als "must have" protegiert und mit Hilfe des Landes und somit erheblichen Steuermitteln letztendlich mitgebaut, der nun vor sich hindümpelt und angesichts der derzeitigen Minderauslastung schöngeredet wird.

Um einmal betrachten zu können, dass Wilhelmshaven sich immer noch falsch denkt, sei das Beispiel "Flüssiggasterminal" nochmals erwähnt, das ganz aktuell auf den Prüfstand gestellt wurde.

Das Resultat der Gutachten fällt laut NDR so aus:
Zitat: "Schifffahrt: Flüssiggas eine Sackgasse? Flüssiggas gilt vor allem in der Schifffahrt als der Treibstoff der Zukunft und als Alternative zu Schweröl und Diesel. Eine Studie mehrerer Umweltverbände kommt nun zu dem Ergebnis, sich die Umweltbilanz mit dem Gas-Einsatz auf Schiffen nicht nachhaltig verbessern werde. Das LNG, für Liquefied Natural Gas, sei eine Sackgasse, sagte Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik beim Bundesverband des Naturschutzbundes (NABU) im Gespräch mit NDR 90,3. Die Klimaschutzziele, zu denen sich die internationale Schifffahrtsbranche vor wenigen Wochen verpflichtet hat, seien damit nicht zu erreichen. Bis 2050 soll die weltweite Schiffsflotte nur noch die Hälfte der derzeitigen Treibhausgase ausstoßen. ... "
[Quelle: NDR 90,3 Aktuell | 26-06-2018]

Hinzufügen sollte man noch, dass Wilhelmshaven aus europäischer Sicht kein Hot-Spot für Flüssiggas [LNG] ist und damit auch nicht auf dem Generalplan, der der Redaktion vorliegt, vorgesehen ist. Es werden also wieder Pferde scheu gemacht, die mit der Realität, Wilhelmshaven in eine gedeihliche Zukunft zu bringen, nichts zu tun haben.

Gemixt mit der sich zum Teil verändernden Arbeitswelt und den immer noch zweistelligen Arbeitslosenzahlen in der Region, dürfte es eine echte Herausforderung werden, die gesteckten Ziele weiterhin in einem stetigen Wachstum und Großindustrieprojekten suchen zu wollen.

Trotz aller Verstimmungen wird weiterhin versucht, sozusagen hinter den Kulissen, die Wogen zwischen Unternehmerinteressen und Politik zu glätten, um Ruhe in die Auseinandersetzung zu bringen.

Der AWV der mehr als 387 Unternehmen repräsentiert, hat einen stetigen Zuwachs zu verzeichnen.

Insgesamt betrachtet, so der Geschäftsführer Jasper Strauß, ist der Etat des Arbeitgeberverbandes aber nicht so ausreichend mit Mitteln versehen, um, formulieren wir es ´mal so, noch eine "schlagkräftigere Lobby" bilden zu können, oder die wirklichen Tarife abzubilden, die z. B. den Anwaltsleistungen des Arbeitgeberverbandes realitätsnäher wiederspiegeln würden. Deshalb denkt man über eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge nach, beließ es dieses Mal aber noch bei der alten Rechnung.

Nichtsdestotrotz, so würden wir die Ausführungen zusammenfassen, wird geklotzt "was das Zeug hält". Neben anwaltlichen Beratungen der Arbeitgeber wird auch an Tarifverhandlungen "mitgeschraubt", versucht Insolvenzen zu vermeiden, Präsenz bei Messeauftritten gezeigt, geschult, aktiv Ausbildungschancen des Handwerks aufgezeigt und somit die Attraktivität von oftmals schwer zu besetzenden Arbeitsplätzen zu fördern. Nicht zuletzt wird der Schulterschluss mit den politischen Entscheidern in Niedersachsen, aber auch überregional in Berlin gesucht.

Öffentliche Veranstaltungen, wie die jährliche "Position", tragen dazu bei, den Arbeitgeberverband selbst mit interessantem "Input" zu versorgen, wie z. B. 2017, bei der Firma "Premium Aerotec" in Varel mit dem Thema "Digitalisierung der Arbeitswelt - Industrie 4.0" und etwas genauer, dem 3-D Druck.

Diese Jahr soll das Thema "Tourismus" lauten, genaueres wurde aber noch nicht verraten.

Kultur


Simon und Jan brachten das Publikum nicht nur zum Lachen sondern oft auf den Boden der Realität zurück.

Acht Tage später lud dann der Kulturapparat des AWV, die "Stiftung Kulturkreis", zu "Texte am Meer" ein, eine Veranstaltung, bei der geladene Gäste am "Wochenende an der Jade" auf einem Marineschiff hautnah Musik oder Kabarett erfahren.

Auch die Bundeswehr ist ein Stück Wirtschaft und lukrativ für die Arbeitgeber der Region, besonders angesichts der derzeitigen Millioneninvestitionen in die "Marinestadt". Für die Unternehmer und ihre Unternehmen verständlich, dass man die Anhebung des Wehretats auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes [BIP] betrachtet. Im Gegensatz dazu steht eine höchst zweifelhafte Kosten-Nutzen-Rechnung, die ungern betrachtet wird.

Transportflugzeuge, die nicht fliegen, Fregatten, deren Getriebe misteriöserweise komplette Fehlkonstruktionen sind, U-Boote die erhebliche Mängel aufweisen, Kampfhubschrauber die im Auslandseinsatz ohne Feindeinwirkung abstürzen oder Fregatten, die nach Havarieen komplett ausfallen, lassen sich eben nicht schönreden.

Der Präsident des AWV betonte in seiner Rede auf der Fregatte Bayern trotz dieser öffentlichen Fakten die Notwendigkeit der Bundeswehr, die sich inzwischen von der reinen Verteidigungsarmee in ein Auslandseinsatz-Armee verwandelt, die sich in fragwürdige außerterritoriale Konflikte verstricken lässt, für die sie eigentlich gar nicht gerüstet ist.

Die Rüstungsindustrie selbst drängt sich durch juristische Winkelzüge in den Vordergrund, weil sie Panzerproduktionsstätten in der Türkei aufgrund politischer Beschlüsse nicht mehr bauen darf und verklagt die Bundesregierung wegen anzunehmnder Gewinneinbußen. Diese "Offerte" wird eigentlich nur mit Handelsabkommen in Zusammenhang gebracht, gehört aber schon längst zur politischen Tagesordnung – Vattenfall lässt grüßen.

So war an diesem schönen Abend, der das kulturelle Highlight "Simon & und Jan" [simonundjan.de] beinhaltete, auch ein wenig Zwiepältigkeit "angesagt". Die Kabarettisten trugen mit ihren Texten auch dazu bei, die Gesamtheit der eigenen Denke, also auch sich selbst, einmal mehr ins Gebet zu nehmen.

Spätestens beim Lied "Weil ich kann" und den Textzeilen " ... Ich schicke unbemannte Drohnen zu meinen Freunden in der Nacht ... " oder " … In meiner wundervollen Welt hab´ich Zäune aufgestellt »Du bleibst bitte, wo du bist« ... " holten die Kabarettisten fast alle in die Realität zurück. Neben dem Humor in ihren Liedern, ist bei ihren Auftritten mit leisen begleitenden Melodien echter Inhalt vorhanden, mit dem sich die Bundeswehr und der AWV mit seinen unternehmerischen Zielen auch einmal ernsthaft auseinandersetzen sollten, damit nicht der Eindruck entsteht, " ... Ich lass´die ganze Scheiße einfach nicht mehr an mich ran, weil ich kann!" wie es in den letzten Zeilen des Liedes von Simon und Jan heißt.

Insgesamt betrachtet wird die Lobby AWV ein bestimmender Teil Wilhelmshavens, der sich nach Außen hin aber mehr öffnen sollte und die "Arbeitswelt 4.0-Welle" und viele andere Arbeitnehmerthemen nicht in die Schublade "Et hätt noch emmer joot jejange" verorten sollte.

Schön am Boden bleiben!


Wolf-Dietrich Hufenbach
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