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Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]

Eurogate am Abgrund?



Ein seltenes Bild: ein Containerschiff an der Kaje des JadeWeserPort.

14-08-2020 - Jahrelang hatte Eurogate nicht entsprechend reagiert, als Rotterdam und Antwerpen aufrüsteten. Nun kommt die Quittung in Form von "drastischen Sparmassnahmen".

[Artikel zuletzt aktualisiert: 15-08-2020] | Was das absolut bedeutet, ist nicht zu ergründen. Es stehen lediglich 84 Millionen Euro Kostensenkungen im Raum, um im weltweiten Geschäft konkurrenzfähig zu bleiben.

Eurogate ist ein Player im weltweiten Containerverkehr, der in Wilhelmshaen auch ´mal die Muskeln spielen lies, als es um Preissenkungen im Hafenbetrieb oder die Übernahme von Versicherungsgarantien ging.
In Bremerhaven wurden während der Krise 2008 die Gehälter der Hafenarbeiter*innen gesenkt und es ist nicht bekannt, ob sie in besseren Zeiten je wieder erhöht wurden. Ein weiteres Beispiel war die Ankunft von 4 Containerbrücken in Wilhelmhaven, die verzögert wurden, weil die Kaje über 200 Risse hatte und die Versicherung von Eurogate keine Garantie übernehmen wollte und das Abladen ablehnte.
[Quelle: Bürgerportal Wilhelmshaven | JadeWeserPort mutiert zur Elbphilharmonie 19|05|2012]
Wilhelmshaven hat mit dem JadeWeserPort auch seine eigene Elbphilharmonie oder den Flughafen, der nicht in die Gänge kommt, hingelegt, denn die Kosten für die Steuerzahler*innen explodieren förmlich.

Allein der Bau der Bahnanbindung, ohne die ein Containerhafen nicht attraktiv sein kann, kostet die Steuerzahler*innen inzwischen schon über eine Milliarde Euro und nicht nur wir fragen uns, wofür eigentlich.
In Gutachten pinselte man sich die Zukunft eines weiteren Hafens an der Jade übertrieben rosarot und schwärmte von mehrstelligen Zuwachsraten und ganz vielen neuen Arbeitsplätzen, während die Westhäfen Rotterdam und Antwerpen mit Automation und Flächenzuwächsen aufrüsteteten und die Hafengebühren senkten.


Aufkleber werden in Wilhelmshaven öfter genutzt, um die Kommune auf Kurs zu bringen.

Das Lokale Heimatblatt hielt sich wie so oft wenig zurück, wenn es um die große Wirtschaftsansiedlungen geht, und befeuerte die hypothetischen und aus heutiger Sicht unrealistischen Erwartungen noch. Man bekam das Gefühl, dass jeder ein "Outlaw" war, der keinen JadeWeserPort-Aufkleber auf den Lack seines Autos klebte.

Ruinöser Wettbewerb

Eingeschlossen in diese Milliardengrabinvestition an Wilhelmshavens "Tiefem Fahrwasser" war und ist ein Konkurrenzkampf mit Hamburg, aber auch mit den übrigen Häfen in der sogenannten Nordrange. Die Hansestadt musste in Sachen Containerumschlag zwar auch Federn lassen, hat aber nach wie vor eine starke Position bei den Reedern. Letztere meiden den JadeWeserPort regelrecht, was hauptursächlich für die Dauerkrise des JadeWeserPort ist.
Wie klein das Licht ist, das vom JadeWeserPort in die Welt der Reeder strahlt, zeigt ein Vergleich der Häfen in der Nordrange.
Der Preiskkampf, den Eurogate z. B. über die Senkung der Hafengebühren mehrfach forderte, hat seine Wirkung nicht entfalten können.

Ein weiterer Grund für das Schwächeln des Wilhelmshavener Containerhafens ist die Infrastruktur für den europäischen und weltweiten Hafenhinterland-Verkehre. Der Hamburger Hafen glänzt nicht nur mit der Menge der Güterzugabfahrten pro Tag, sondern auch mit seiner exzellenten Lage, die deutlich zentraler ist, als die der Jadestadt. Dafür nimmt man auch schon ´mal die ca. 100 Kilometer lange Elbpassage in Kauf.
Hinzu kommen die direkten und schnellen Güterzugverbindungen nach China:
Zitat: " … 204 wöchentliche Containerzugverbindungen existieren heute zwischen dem führenden Bahnhafen Europas Hamburg und 20 chinesischen Industriezentren. … Die Blockfracht-Züge nach Hamburg bewältigen die 10.214 km lange Strecke durch China, Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen nach Hamburg in nur 15 Tagen … "
[Quelle: hhla.de/magazin/]
"China ist inzwischen überall", baut seine eigene Seidenstraße und treibt die Containerschiffreeder, deren Konzerne und Regierungen zunehmend vor sich her.
Im Rahmen der "Hafensammlungswut" Chinas werden zentrale und strategisch wichtige Häfen im Mittelmeerraum, wie z. B. Piräus in Griechenland, mit chinesischem Kapital modernisiert oder privatisiert und die Arbeiter werden gleich mit eingeflogen:
Zitat: " … Die eingeflogenen gut 200 chinesischen Arbeiter arbeiten rund um die Uhr und „machen das sehr gut“, lobt der Chef der Bezirksregierung. Vor allem sind sie billig, kein europäischer Wettbewerber konnte mithalten. … "
[Quelle: tagesspiegel.de China: Der gefürchtete Partner]

Die chinesische Kaufwut von Häfen reicht auch ins nördliche Europa:
Zitat: " … China kauft die Häfen der Welt. Peking sichert sich mit Milliardeninvestitionen politischen Einfluss und schafft potentielle Marinestützpunkte … Zwei von Chinas Staatskonzernen kaufen derzeit Häfen rund um die Welt – auch in Europa. Dank billigem Geld können sie Konkurrenten meist überbieten und nehmen in strategisch gut gelegenen Orten auch Verluste in Kauf. … Ende Januar hat Cosco auch in Nordeuropa Fuss gefasst und ein Containerterminal im Hafen der belgischen Stadt Seebrügge übernommen. … "
[Quelle: weltinnenpolitik.net | 09-02-2018]

Die Effektivität der chinesischen Strategie gleicht einem weltweiten Verdängungsprozess mit Investitionsanreizen. Ländern wird angeboten, Hafeninfrastrukturen mit chinesischen Krediten zu bedienen. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit geht das Produkt in den Besitz von China über, wie z. B. Piräus in Griechenland:
Zitat: " … Der Hafen von Piräus ist jetzt die Nummer eins im Mittelmeer
Griechenlands größter Hafen expandiert unter der Regie des chinesischen Staatskonzerns Cosco. Die Coronakrise macht sich bisher kaum bemerkbar. … Während die EU-Kommission Griechenland für dieses Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 9,7 Prozent prognostiziert, ist in Piräus von einer Corona-Rezession nichts zu spüren. In den ersten drei Monaten stieg der Umschlag leicht auf 1,369 Millionen TEU. Im Vorjahr waren es 1,334 Millionen Einheiten. … Damit schreibt der griechische Hafen seine Erfolgsgeschichte fort. Im vergangenen Jahr überholte Piräus mit 5,65 Millionen TEU das spanische Valencia (5,44 Millionen TEU) und stieg zum größten Container-Umschlagplatz im Mittelmeer auf. … "
[Quelle: handelsblatt.com | 24-05-2020]
Dieser Wirtschaftsprotektionismus ist natürlich nicht ganz unbekannt. Die USA betrieben und betreiben ihn z. B. massiv in Südamerika, man denke da nur an die Soja- oder Palmölplantagen und an das Unternehmen Monsanto, mit dem Bayer seit der Übernahme zu kämpfen hat.
Im Moment versucht der amerikanische Präsident Donanld Trump unverholen eine abgewandelte Variante auf Europa anzuwenden und sanktioniert Ostseehäfen, die im Zusammenhang mit der Verlegung einer Gaspipeline zwischen Usedom und Russland stehen:
Zitat: "Massiver US-Druck: Scheitert Nord Stream 2? …
… "Ob die Pipeline zu Ende gebaut wird, ist wirklich eine offene Frage. Es gibt jedenfalls schon erhebliche Verzögerungen. Den USA ist es sehr ernst mit dem Versuch der Verhinderung. Darum sind Zweifel begründet", sagte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio. … "
[Quelle: ndr.de | 13-08-2020]
Der Neoliberalismus, wie wir ihn heute kennen und seine Auswüchse, dienen als Grundlage dieses Bestrebens. Geld wird zur Ersatzdroge und zum Goldenen Kalb stilisiert. Die Umwelt, Menschenrechte, die Errungenschaften der Demokratie und der Mensch selbst wird dieser Ideologie untergeordnet. Gemeineigentum wird privatisiert. Einige wenige partizipieren und die Gesellschaft soll sich dann mit der Schere zwischen Reichtum und Armut begnügen?

Schon nach der Krise 2008 hätte ein Umdenken einsetzen müssen, aber man setzte wohl unbeirrt auf das Pferd "Weiter wie bisher" und verharmloste den Wirtschaftseinbruch als "Delle.

China hat "gelernt", aber auch das nötige "Kleingeld":

Zitat: " … Die jüngsten verfügbaren Daten betreffen das Jahr 2017 - und sind sehr nahe am aktuellen Stand. China ist nun unbestritten der Dreh- und Angelpunkt der globalen Containerschifffahrt: mit neun Häfen unter den Top 20 und vier unter den Top 5. Mittlerweile betreiben Chinas Unternehmen auch die größte Containerflotte der Welt, Schiffe im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar. Die zehn weltgrößten Häfen liegen allesamt in Asien. Shanghai ist jetzt die Nummer Eins - und siebenmal so groß wie Bremerhaven, das mit weiterhin etwa 5,5 Millionen TEU aus den Top 20 geflogen ist. Nur drei europäische Häfen haben es noch in diese Liste geschafft: Rotterdam, Antwerpen und Hamburg. Und nur noch ein US-Hafen ist vertreten - Los Angeles. … "
[Quelle: Der Spiegel | 11-05-2019]

Offenbarungseid

Was wir jetzt als unumgängliche Sparmassnahme seitens Eurogate serviert bekommen, wurde von Analysten lange vorhergesehen. Der massive Einbruch der Containerraten, der Konkurrenzkampf und die Überkapazitäten an Schiffen sind lange Bekannte im maritimen Geschäft.
Hinzu kamen Containererluste, weil Reedereien pleit gingen oder China hinzugewonnene Fltenanteil verlegte:
Zitat: " ... In den vergangenen Jahren hat Eurogate zudem laut dem Experten manchen Kunden durch Insolvenzen und Zusammenschlüsse verloren. Durch die Insolvenz der koreanischen Hanjin-Reederei vor vier Jahren habe Eurogate auf einen Schlag zwischen 800.000 und eine Million Container verloren. 2015 übernahm die chinesische Cosco dann China Shipping. Dadurch gingen Schiffe nach Hamburg zum Terminal der HHLA. Hapag-Lloyd verlagerte Linien von Bremerhaven nach Hamburg. „Da konnte Eurogate nur daneben stehen und zuschauen.“ Zwar kamen durch die Übernahme von Hamburg Süd durch Maersk Container nach Bremerhaven. Das habe den Verlust aber nicht in dem Maße kompensieren können ... "
[Quelle: Weser Kurier | Terminalbetreiber Eurogate macht Millionenverlust | 08-08-2020]

Ausbaden müssen diese Fehlentwicklung jetzt höchstwahrscheinlich auch die Mitarbeiter*innen, wie schon im Jahre 2008. Vom Gefühl her könnte es drastischer "abgehen", als nach der letzten Weltwirtschaftskrise, denn die Wirtschaft ist durch Corona im ersten Halbjahr 2020 in noch nie da gewesenem Maße geschrumpft.
Der Corona-­Virus könnte zusammen mit dem Expansionsbestreben Chinas für die Zukunft bedeuten, dass Unternehmen ihre Produktionen wieder nach Europa zurückverlegen, was langfristig einen Containerumschlagsrückgang bedeuten würde:
Zitat: " … «Dieses Corona-­Virus», sagt er gegenüber der österreichischen Tageszeitung «Die Presse», «ist möglicherweise der Brandbeschleuniger für den Rückzug aus der Globalisierung.» … Der wachsende Nationalismus könnte, kombiniert mit der Unterbrechung der Lieferketten, dazu führen, dass «Teile der Produktion wieder nach Europa» geholt würden. … "
[Quelle: Luzerner Zeitung | 21-03-2020]

Man muss kein Prophet sein, was das auch für Wilhelmshavens Containertrerminal bedeuten würde.
Was wir erleben ist ein Wirtschaftskrieg, weil das grenzenlose Wachstum eine Utopie ist. Die Auswüchse sind ein weltweites Expansionsbestreben der führenden Handelsnationen, die sich strategische Punkte sichern, um von dort ihr eigenes weltweites Handelsnetz zu spannen, das ihnen ermöglicht, ihre eigenen Marktkonditionen durchzusetzen, um den "Gegner" preislich zu unterbieten oder zu ruinieren. Der Mittelmeerraum ist dafür ein sehr gutes Bispiel.
Dort kreuzen sich die Handelsruten der verschiedenen Reedereien, und auch Eurogate ist und war im Mittelmeer mit mehreren Häfen oder Hafenanteilen vertreten:
Zitat: "Die Story im Ersten: Müll, Mafia und das große Schweigen
… Anfang Oktober 2017 sorgten die Ermittler in Reggio Calabria mit ihrer Aktion „Metauros“ wieder einmal für Furore. Im Visier: Mitglieder mächtiger `Ndrangheta-Clans, hohe Beamte und wichtige Unternehmen. Diesmal ging es nicht um Drogen oder Waffen, sondern um unlauteren Wettbewerb, Erpressung und Korruption im Bereich der Müll- und Abwasserentsorgung.
Von den Ermittlungen betroffen sind auch europäische Unternehmen wie der französische Müll- und Wasser-Multi „Veolia“, der bis 2013 unter anderem die einzige Müllverbrennungsanlage in Kalabrien führte, und der Terminalbetreiber des kalabrischen Hafens von Gioia Tauro MCT, einer der wichtigsten Containerumschlagplätze im Mittelmeer. MCT gehört zur deutsch-italienischen „Eurogate-Contship“-Gruppe. … "
[Quelle: ARD | Die Story im Ersten: Müll, Mafia und das große Schweigen | 08-01-2018]

Eurogate hat sich nach unseren Recherchen inzwischen von dem Hafen Gioia Tauro getrennt:
Zitat: " ... Die Reederei MSC übernimmt über ihre Hafengesellschaft, Terminal Investment Ltd. (TIL), das Medcenter Containerterminal (MCT) in Gioia Tauro (Italien) komplett. Eine entsprechende Kaufvereinbarung über den Anteil von 50 Prozent, den CSM Italia Gate bisher an MCT hielt, durch die TIL-Tochter Italterminaux wurde jetzt unterzeichnet, teilte Contship Italia mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden. Contship ist eine Schwestergesellschaft von Eurogate. … "
[Quelle: dvz.de| 02-04-2019]

Mit Müll lässt sich viel Geld verdienen.

Ein Video ist auf Youtube verfügbar und ein Beispiel dafür, dass Wirtschaftskapitalismus ein Geschäft mit vielen Facetten und harten Bandagen ist. In diesem Dokumentarfilm kommen auch Dethold Aden oder Thomas H. Eckelmann zu Wort.

Zukunft?

Die Folgen vom Selbstverständnis der Containerhafenbetreiber und Reedern sind deutlich zu spüren. Deutschland avancierte aufgrund der Globalisierung und Lobbyaktivitäten der Konzerne zum Niedriglohnland. Ein weiterer aktueller Film "Die Sklaven der Weltmeere" handelt von den Seeleuten und zeigt, dass Corona nur eine Facette für ausstehende Gehälter oder unhaltbare Zustände ist, was Gewerkschafter bestätigen.

Auch Hafenarbeiter mußten und müssen im Rahmen der Firmenrelaunche Abstriche hinnehmen, die, wie schon in der Vergangenheit, wohl von dauerhafter Natur sein werden.

Die goldenen Zeiten sind vorbei

Künstliche Intelligenz [KI] und Vollautomatisierung sind auf dem Vormarsch. Der Mensch wird im Rahmen der Produktivitätssteigerung zunehmend immer unwichtiger werden.

Für den Staat wird es zwingend notwendig werden, die hauptsächlich neoliberale Wirtschaftsordnung, sowie die hochsubventionierte maritime Industrie und die derzeitigen Steuermodelle und Vergünstigungen völlig neu zu denken.

Auch das Bedingungslose Grundeinkommen gehört in diese Überlegungen, denn eine steigende Arbeitslosigkeit birgt gesellschaftlichen "Sprengstoff".

Der frisch gewählte Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, der gut bekannt wurde im Zusammenhang mit den "HSH Nordbankquerelen" oder der Abarbeitung der "CUM-EX Geschäfte", ist schon ´mal nicht dafür.

Er "glänzte" bei Maischberger am 12. August 2020 mit Sätzen wie: " … Betrachten Sie doch einmal die Weisheit der Sozialdemokratischen Beschlüsse … "
Auf das Bedingungslose Grundeinkommen angesprochen, fand er diese Sätze:
Zitat: " … (Maischberger: Bedingungsloses Grundeinkommen, Ja oder Nein?) … Das finde ich falsch  (Maischberger: … das will die Linke) … ich bin mir nicht ´mal sicher, dass ganz viele von denen das wollen, denn es geht ja letztlich um die Frage, ob wir wirklich uns auf das, aus meiner Sicht eher neoliberale Konzept einlassen wollen, das damit verbunden ist und bedeutet, dass ganz viele Bürgerinnen und Bürger letztendlich abgespeist werden. Wir müssen immer die Absicht haben, das jeder eine echte Chance hat, ein gutes Einkommen zu erzielen, und deshalb muss es auch dazugehören, dass wir uns nicht über sowas unterhalten, sondern darüber, dass wir ein ordentlichen Mindestlohn brauchen, von 12 Euro und ordentliche Gehälter, die höher sind. Jetzt Corona Heldinnen und Helden  beklatschen und hinterher trotzdem keine besseren Löhne zahlen ist ein falsches Konzept. … "
[Quelle: youtube | Scholz Kanzlerkandidatur, Corona-Impfstoff, Rückblick auf 2015 - maischberger. die woche 12.08.2020]
Das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung hingegen lud am 11. August "zur Pressekonferenz 18.08.2020 zum bedingungslosen Grundeinkommen", um bekannt zu geben, dass Mitte August die erste Langzeitstudie in Deutschland zum bedingungslosen Grundeinkommen startet, die von 140.000 privaten Spenderinnen und Spendern finanziert wird.

Unserer Auffassung nach hätte das doch die Bundesregierung federführend übernehmen müssen.
Vielleicht kommt Herr Scholz ja ´mal zur Gesprächsrunde nach Wilhelmshaven und erzählt etwas darüber, was aus nutzlos gewordenen Hafenarbeiter*innen in Zukunft werden soll.

Olaf Scholz entpuppt sich als wenig nachhaltig, wenn es um die Zukunft geht, die darin besteht, dass viele Konzerne die Covid 19 Auswirkungen mit dazu nutzen, viele Arbeitnehmer*innen zur Verschlankung der Unternehmensstrukturen zu entlassen, weil sie ihre eigenen und unrealistischen Wachstumserwartungen schon längst nicht mehr erfüllen können.
Eurogate steht wieder einmal an einem Scheideweg, der sich unserer Einschätzumg nach, nach der Krise 2008 nicht so drastisch hätte entwickeln müssen. Die Sucht nach genzenlosem Wachstum ist, wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft immer noch Hauptantriebsfeder. Die Shareholder [Anteilseigner] und deren Dividendeerwartungen, oftmals Antriebsfeder dieser massiven, aber auch abstrusen Fehlenscheidungen und -entwicklungen, wollen auch befriedigt werden.

Nun will EUROGATE in den nächsten 18 Monaten jeden Winkel nach Einsparungen durchforsten, um in etwaigen Verhandlungen mit der Hamburger Hafen und Logistik AG [HHLA] aus einer gestärkten Position heraus "verhandeln" zu können.

Man hofft immer noch mit der alten Wirtschaftsdenke des Preisdumping und einer Unternehmungsverschlankung verlorenen Boden wieder gut machen zu können.

Die gesamte Wirtschaft ist in einem Transformationsprozess und es ist fraglich, ob in Zukunft überhaupt noch soviele Container um den Erdball verschifft werden, wie bisher, denn auch die Weltbevölkerung schrumpft, weil sich Bildung in den Entwicklungsländern breit macht oder die Binnenwirtschaft aufgrund weltweiter Veränderungen wieder wächst.

Fakt ist,

dass Wilhelmshaven gut daran täte, sich selbst mit einer nachhaltigen Wirtschaft auseinanderzusetzen, die nicht so sehr auf Großkonzerne und ihre Wunschvorstellungen setzt, die oft eng mit Fehleinschätzungen und -entwicklungen korrespondieren, die sich dann wieder auf strukturschwache Kommunen in Form von Kosten oder Arbeitsplatzabbau niederschlagen.
Man darf auch gespannt auf die möglichen Verhandlungen mit der HHLA sein, auf die Anzahl der Arbeitsplätze, die verloren gehen werden.

Subventioniert mit Steuergeldern wurden Hafenarbeiter*innen von Eurogate extra für den JadeWeserPort ausgebildet.

EUROGATE könnte sich darauf besinnen "kleinere Brötchen zu backen", denn es gibt kein ewiges Wachstum. Geld und Energie in einen ruinösen Verdrängungswettbewerb zu stecken, wäre wie in der Vergangenheit komplett kontraproduktiv. Man sollte eher den sich verändernden Markt beobachten und das Unternehmen breiter aufstellen. Die Übernahme als Betreiber des JadeWeserPort dürfte aus heutiger Sicht keine so gute Idee gewesen sein.
Der dänische Logistikers A.P. Møller-Mærsk [APMM] dürfte im Hintergrund wohl auch noch ein Wörtchen mitreden, denn der hält am Containerterminal Wilhelmshaven nach unseren Recherchen eine 30-Prozent-Beteiligung. Der russiche Containerhafen Ust-Luga soll mit etwa 18 Prozent beteiligt sein (sofern das noch aktuell ist).

Obwohl EUROGATE die Mehrheit der Anteile am Hafenbetrieb des JadeWeserPort hält, dürfte der Ausstieg von Partnern heftige Löcher in die Bilanz reißen.

Es dürfte z. Zt. kein Vergnügen sein, in der Konzernspitze zu sitzen, und auch nicht einer der Mitarbeiter*innen im Konzern selbst zu sein.

Die Chinesen, die z. Zt. auch in Sachen Kapital im Besitz des längeren Hebels sind, werden diesen Restrukturierungsprozess derweil wohl in Ruhe aussitzen.

Wolf-Dietrich Hufenbach
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