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Das System Aldi und seine Abgründe.
09|11|2009



Aldi, von aussen aalglatt und scheinbar ohne Makel.

Alle Lebensmitteldiscounter werben mit günstigen Lebensmitteln und haben ihre Skandale, wie Personalüberwachungssysteme die von Videokameras in Umkleidekabinen bis zu Bluttests reichen.

Nebenbei werden Mitarbeiter "gefeuert", weil sie geringfügige Beträge "veruntreut" haben sollen oder sich verbotenerweise am Buffet bedienten und abgezählte Buletten verzehrten. Schon der Verdacht reicht aus, um einen Mitarbeiter freizustellen, wie die Veraschiedung in die Arbeitslosigkeit neuerdings genannt wird.

Zunächst waren Discounter verpönt, weil die Bürger damit verbanden, dass dort nur jemand einkauft, der wenig Geld hat. Inzwischen aber gehört der Einkauf auch bei einigen Millionären zur Selbstverständlichkeit.

Durch die Presse wurden in den letzten Monaten und Jahren skandalöse Zustände aufgedeckt, in denen Mitarbeiter überwacht und schickaniert werden. Der letzte bekannte und in die Öffentlichckeit getragene Discounter ist Schlecker, der aus Kostengründen seine Filialen schließt, sie umbenennt und neu eröffnet. Der Nachteil für die Mitarbeiter: Durch dieses Verfahren kann die Geschäftsführung die Löhne um 50 Prozent drücken. Im Grunde ändert sich sonst nichts, außer dass aus Schlecker "Schlecker XL" wird.

Fast jeder Discounter hat nun seine Skandale nur von einem hoffte man bis zuletzt, dass dem nicht so wäre: Aldi, die Mutter aller Discounter.

Dem ist leider nicht so, im Gegenteil. Während Aldi Nord gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmervertreter hat, gibt es das bei Aldi Süd nicht.

Sogar eine Pseudoarbeitnehmervertretung hat Aldi gegründet, die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger [AUB], die die eigentlichen Arbeitnehmerinteressen systematisch untergräbt und es gibt sogar schon Gerichtsurteile gegen die AUB, die den Arbeitgebern nahe steht:
Zitat: "Im April 2008 stand ALDI Nord in der Kritik, weil jährlich 120.000 Euro an die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger [AUB] geflossen sind. Der Konzern räumte diese Zahlungen ein. Die Betriebsräte vieler ALDI Nord-Regionalgesellschaften sind Mitglied in der AUB, diese selbst steht den Arbeitgebern nahe."
[Quelle: Wikipedia]

Die AUB ist somit ein Teil der organisierten Verkehrung der "Welt".

Aldi verfügt über ein durchorganisiertes Überwachungssystem und überprüft regelmässig seine Geschäftsstellen und Mitarbeiter. Sämtliche Filialen sind völlig gleich aufgebaut. Jeder Mitarbeiter ist schnell auswechselbar und läßt sich durch das eingeführte Schema leichter einarbeiten.

Wenn Aldi Waren anliefert, sind die Zulieferer verpflichtet, gleichzeitig den Müll abzutransportieren. Zwischen den Neuwaren befindet sich somit auch der Müll, was Kosten spart, aber bestimmt nicht irgendeiner Form von Hygiene entspricht.

Ein Reportage des NDR deckte diese skandalösen Zustände auf. In diesem Dokumentarfilm zeigen die Autoren zusammen mit "Aussteigern", freigesetzten Angestellten oder ehemaligen Mitarbeitern Beispiele für das System Aldi, das auch ins Ausland exportiert wird.

Die Mitarbeiter haben bis heute kein Stechuhrsystem und müssen wie in vielen anderen Discountern ihre Filialen selbst reinigen. Zweigstellen, in denen zuviele Mitarbeiter aufbegehren und die Zustände öffentlich anprangern wurden auch schon geschlossen und abgerissen. "Daneben" wird dann eine neue Filiale aufgebaut und die ehemaligen Mitarbeiter nicht mehr eingestellt.

Die Aldi Mitarbeiter klagen über Streß, die Familienmitglieder über einen Prozeß der sofortigen Verfügbarkeit, die vom Unternehmen vorausgesetzt wird. Die Mitarbeiter sollen funktionieren und nicht nachhaken, um eventuell das System in Frage zu stellen, wozu sie allein schon durch den Streß des vielen Arbeitens mit den vielen Überstunden keine Zeit mehr haben sollen.

Im Film gibt es auch die Aussage eines Familienvaters, der sagt, dass der Ehepartner Nr. 1 nicht er, sondern die Aldi Filiale zu sein scheint.

In Frankreich gibt es schon Konsequenzen einer solchen gesellschaftlichen Umstrukturierung beim Unternehmen France Télécom:

Zitat: "Die Selbstmordserie unter den Mitarbeitern von France Télécom hatte zuletzt sogar die Regierung in Paris auf den Plan gerufen. Sie forderte das Unternehmen nachdrücklich auf, behutsamer mit seinen Mitarbeitern umzugehen. Nach Gewerkschaftsangaben haben sich seit Februar 2008 bereits mehr als zwei Dutzend Télécom-Beschäftigte das Leben genommen. Die Arbeitnehmervertreter gehen davon aus, dass ein Teil der Selbstmorde direkt auf die Arbeitsbedingungen und den Konzernumbau zurückzuführen ist. Darauf deutet auch der Inhalt von Abschiedsbriefen hin."

Da meldet sich doch glatt ein Statistiker zu Wort, der die Selbstmordserie auf seine Weise relativiert:

Zitat: "Denn in Frankreich hätten sich, meint Padieu, im Jahr 2007 knapp 20 von 100.000 Einwohnern zwischen 20 und 60 Jahren selbst getötet. Bei France Télécom seien es umgerechnet nur 15 Suizide pro 100.000 Mitarbeiter. Dass die Gewerkschaft nun diese menschlichen Dramen in der Auseinandersetzung zwischen Unternehmensführung und Angestellten instrumentalisiere, sei unwürdig. "Man wundert sich über die Verallgemeinerungen, die voreiligen Schlussfolgerungen, die hasserfüllten Vorschläge, die im Fernsehen und im Internet kursieren."

Eine britische Journalistin sieht diese Relativierung wieder kritisch:
Zitat: "Die britische Journalistin Gill Corkindale sieht allerdings durchaus Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und den Selbstmorden. Sie verweist darauf, dass ein Abschiedsbrief ausdrücklich "Management durch Terror" als Grund für den Suizid nannte und darauf, dass ein Mitarbeiter sich ein Messer in den Bauch rammte – unmittelbar nachdem er von seiner Versetzung erfahren hatte. "Französische Arbeiter widersetzen sich Veränderungen, weil sie bislang immer noch Mitspracherechte haben." Dies sei in anglo-amerikanischen Firmen völlig anders, denn dort akzeptiere man das Mantra "Veränderung ist die einzige Konstante"."
[Quelle für die drei genannte Zitate: www.heise.de | Schwere Zeiten für France Télécom | 08-11-2009]

Und so bekommen wir eine Verwässerung serviert, die uns stutzig machen soll, während wir die Selbstmordserie in den Medien verfolgen, in denen die Angestellten in ihren Abschiedsbriefen ausdrücklich auf das "Management durch Terror" als Grund für ihren Selbstmord hinweisen. Wir sollen so verunsichert werden, wie es die zum Teil instrumentalisierten Medien uns suggerieren.

Für jedes recherchierte Argument tauch ein gut fundiertes Gegenargument auf, so wie z. B. bei der Kohlekraftwerkslobby, die ihren Wunsch nach Bau von noch mehr Kohlekraftwerken mit einer Stromlückenlüge untermauerte und in der Presse streute. Dazu instrumentalisierte sie ein "seriöses" Institut, die Deutsche Energie Agentur [DENA].

Der Chef Jürgen Kohler selbst reiste von Veranstaltung zu Veranstaltung, auch zu den Energietagen nach Wilhelmshaven, um die Stromlückenlüge weiter salonfähig zu machen. Kurz danach wollte er zur RWE wechseln, was allerdings scheiterte. Die DENA hat ihn aber wieder aufgefangen.  

Bei Bayern München rechnet man mit unautorisierten Interviewpartnern auf seine ganz spezielle Art und Weise ab. Das jüngsten Beispiel ist sind Philipp Lahm und Luca Toni, die nicht so funktionieren, wie sie sollen und mit empfindlichen Strafen belegt werden:

Zitat: "Dazu gibt der Vorstand folgende Stellungnahme ab:

Luca Toni hat sich am Samstag mit dem vorzeitigen und unerlaubten Verlassen des Bundesligaspiels und der Allianz Arena eine unakzeptable Disziplinlosigkeit erlaubt. Der Vorstand belegt ihn deshalb mit einer empfindlichen Geldstrafe. Luca Toni hat sich unabhängig davon mittlerweile beim Klub und bei seinen Mannschaftskollegen für sein Verhalten entschuldigt.

Philipp Lahm hat als stellvertretender Mannschaftskapitän mit einem Interview, in dem er öffentlich den Klub, den Trainer und seine Mitspieler angegriffen hat, in eklatanter und unverzeihlicher Art und Weise gegen interne Regeln verstoßen:

1) Interviews müssen ausschließlich beim Klub angefragt und organisiert und zum Autorisieren für den Spieler vorgelegt werden. Dies ist im Lizenzvertrag festgelegt und von jedem Spieler bestätigt.
2) Es ist ein absolutes Tabu, in der Öffentlichkeit Kritik gegen den Klub, den Trainer und Mitspieler zu äußern.

„Gegen beide klare Absprachen hat Philipp verstoßen“, erklärt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Wir sind enttäuscht, weil er als stellvertretender Kapitän hier eigentlich eine besondere Verantwortung für die Mannschaft und den Klub trägt. Philipp Lahm wird deshalb mit einer Geldstrafe belegt, wie es sie in dieser Höhe beim FC Bayern München noch nicht gegeben hat.“
[Quelle: Pressemitteilung FC Bayern | 08-11-2009]

In den Augen der Bayern Chefs hat es schon etwas von "Gotteslästerung“. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass sich nicht alles unterdrücken läßt, was unterdrückt werden soll.

Bei Aldi ist es ähnlich, allerdings in einer anderen Gehaltsklasse und sogar in Parteien funktioniert diese "falsch verstandenen Solidariät" noch bestens, ausser in der SPD, wo ein offener Streit über sozialdemokratische Werte entbrannt ist und Aussagen wie: "Wir müssen mit einer Stimme sprechen" der Maxime gleichen, bei irgendwelchen öffentlichen Äusserungen zunächst den Verstand auszuschalten.

Das Maß der Dinge ist also nicht der gesunde Menschenverstand, sondern das jeweilige Regelwerk, das einfach über die Demokratie gestellt wird.

Diese Dokumentationen laufen wie immer zu nachtschlafender Zeit und so ist natürlich zu vermuten, dass auch das dazu beiträgt, dass die Dokumentation "Aldi – Mutter aller Discounter" im allgemeinen Alltagsstreß untergegangen ist.

Zeitungen, wie die Süddeutsche, verloren nach einer Berichterstattung über die Zustände bei Aldi den Werbeetat des Discounters und somit Milionenumsätze. So macht man sich die Presse gefügig.

Demnächst soll das Schwarzbuch Aldi erscheinen. Ein Zusammenfasung können sie bei Wikipedia schon einmal lesen:
Zitat: "Kritik
Das Schwarzbuch Markenfirmen kreidet Aldi Süd an, dass eine gewerkschaftliche Organisierung weitgehend vermieden werde, so gebe es keinen Gesamtbetriebsrat. Weiterführend werden in dem Schwarzbuch Ausbeutung in der Rohstoffgewinnung und Umweltzerstörung als Kritik genannt.

Aldi übe einen extremen Preisdruck auf seine Zulieferer aus; Aldi erwartet von seinen Lieferanten hingegen keine Zugeständnisse bei sinkenden Verkaufspreisen oder Werbekostenzuschüsse, Jubiläums-Rabatte oder Logistik-Optimierungsrabatte, wie in der Branche üblich. Weiter wurde Aldi wegen seines unökologischen Angebots billiger Garnelen auf Kosten der Mangrovenwälder kritisiert.

Im Mai 2004 verkaufte Aldi in einer Sonderaktion Gartenmöbel aus indonesischem Meranti-Holz. Aufgrund von Protesten von Umweltorganisationen und einzelnen Aktivisten, die Aldi aufforderten, sich nicht an der Zerstörung der letzten indonesischen Tropenwälder zu bereichern, erklärte Aldi, in Zukunft nur noch Artikel aus Holz mit FSC-Siegel vermarkten zu wollen.

Im April 2004 kündigte Aldi mit sofortiger Wirkung seine bisher wöchentlich erscheinende, ganzseitige Anzeige bei der Süddeutschen Zeitung, nach dem diese in einem kleineren Artikel über „schikanöse Arbeitsbedingungen“  und „massive Wahlbehinderungen“ bei der versuchten Gründung von Aldi-Betriebsräten in München berichtet hatte. Durch diesen Boykott entgingen der Zeitung Einnahmen in Millionenhöhe.

In einer Studie hat das Südwind-Institut massive Arbeitsrechtsverletzungen in chinesischen und indonesischen Zuliefererbetrieben von Aldi nachgewiesen. Dazu zählen unter anderem eine monatelange Zurückhaltung von Löhnen, Kautionszahlungen von Beschäftigten für Fabrikjobs und Kinderarbeit.

Im Februar 2008 trat die Aldi-Gruppe der Business Social Compliance Initiative [BSCI] bei, nachdem für März 2008 die „Kampagne für Saubere Kleidung“ Aktionen in Deutschland für bessere Produktionsbedingungen der Aldi-Textilien in China und Indonesien organisiert hatte. Die Kampagne kritisierte jedoch, dass die BSCI keine unabhängige Verifizierungseinrichtung sei, in der Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen an führender Stelle vertreten seien. Im Jahr 2009 wies das Südwind-Institut erneut auf unwürdige Arbeitsbedingungen in Aldi-Zuliefererbetrieben hin. Die Arbeitnehmerinnen müssten bis zu 90 Stunden pro Woche arbeiten, Fehler würden mit Geldstrafen geahndet. Die Beschäftigten erhielten keinen Mutterschutz und die Bildung von Gewerkschaften sei ihnen verboten.


Im April 2008 stand ALDI Nord in der Kritik, weil jährlich 120.000 Euro an die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger [AUB] geflossen sind. Der Konzern räumte diese Zahlungen ein. Die Betriebsräte vieler ALDI Nord-Regionalgesellschaften sind Mitglied in der AUB, diese selbst steht den Arbeitgebern nahe."
[Quelle: Wikipedia]

In diesem Sinne seien sie in Zukunft nett zu den Aldi- oder Discounter-MitarbeiterInnen, denn die haben schon Streß genug.

Bis zum 9. November ist der Film hier im Internet kostenlos abrufbar.

Das neue Rundfunkmediengesetz trägt übrigens auch dazu bei, dass solch kritische Beiträge nach 7 Tagen aus dem Internet "verschwinden". Ein wahrlich zweifelhafter Verdienst von privaten Medien und Politikern.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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Links:
Aldi – Mutter aller Discounter
Studie: Missstände bei Fertigung von Aldi-Ware in China
Aldi, Lidl und Co.: Warum Lebensmittel so billig sind


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