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Planungsgrundlagen für die A 22
und andere Großprojekte brechen weg
30|01|2009
A 22: eines der umstrittensten Autobahnprojekte.
Nach der Klimakrise sind nun auch durch die Weltwirtschaftskrise alle Planungsgrundlagen für die A 22 und andere Großprojekte weggebrochen.
Hipstedt - Für die „Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 22“ beweist ein Blick auf die Realität, dass die milliardenträchtige Planung der A 22, aber auch anderer Infrastruktur-Großprojekte, auf völlig veralteten Prognosen und Planungsdaten aufbaut, die schon heute in keiner Weise mehr den Tatsachen entsprechen.
Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung, die der Planung der A 22 zugrunde liegen, haben einen viel zu kurzen Zeithorizont von nur 15 Jahren. Der Bevölkerungsschwund nimmt aber erst dann an Fahrt zu. Zahlen zur Verkehrsentwicklung orientieren sich an bundesweiten Trends und ignorieren, dass z. B. im Elbe-Weser-Dreieck der Individualverkehr schon seit Beginn dieser Dekade rückläufig ist. Und die für die Berechnung des Nutzen-Kosten-Faktors zugrundeliegenden Bau- und Planungskosten einer A 22 sind schon aus heutiger Sicht reine Makulatur.
Schon frühzeitig wiesen die Bürgerinitiativen außerdem auf den krassen Widerspruch zwischen den Verkehrsprognosen aus dem Planfeststellungsbeschluss für den Bau des Jade-Weser-Ports und der Behauptung, für dessen Hinterlandanbindung hätte die A 22 eine Bedeutung, hin.
Und nun wird auch noch unübersehbar, dass die Prognosen zur Entwicklung von Hafenumschlag und Gütertransport angesichts von Wirtschafts- und Klimakrise komplett überarbeitet werden müssen.
So berichtet aktuell die NWZ [Wesermarsch] von Fehleinschätzungen der Hafenauslastung in Brake. Vor nicht einmal zwei Jahren wurde für die nächsten zehn Jahre eine 20-fache Steigerung vorausgesagt.
Doch bereits 2008 begann die Krise: Nach 8-monatiger Kurzarbeit stehen die ersten 17 der 150 gewerblichen Mitarbeiter der Arbeitslosigkeit an. Der Umschlag im Holzumschlag ist um die Hälfte eingebrochen. LKWs der Speditionen im Nordwesten stehen abgemeldet auf den Betriebshöfen und selbst in China bricht der Export drastisch ein. Weltweit liegen rund tausend Containerschiffe auf dem Trockenen und warten auf Fracht.
Die Bürgerinitiativen gegen die A 22 fordern deshalb eine Neuberechnung des Nutzen-Kosten-Faktors dieses Mammutprojektes, bevor die Planung auf Kosten der Steuerzahler fortgeführt wird. „Grundlage der Nutzenberechnung müssen belastbare Fakten und Zahlen sein“, so Uwe Schmidt, Sprecher der Initiativen. Es reiche nicht, die Planung voranzutreiben in der vagen Hoffnung, die Autobahn bringe Arbeitsplätze. Dieser Zusammenhang sei wissenschaftlich nämlich schon seit vielen Jahren widerlegt.
Quelle: www.A22-Nie.de
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