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Luxusgeschwafel
16|04|2012



Wenn einer Wirtschaft kann, dann Lutz Bauermeister, der Wirtschaftsexperte aus Wilhelmshaven, und eines der letzten "Hardcore-Mitglieder" der FDP.

Kritik am Wachstum?

Ein Reisbauer in Bangladesch, ein Wanderarbeiter in China, ein Taxifahrer in Delhi und Lutz Bauermeister sind fassungslos, wenn sie die Debatte denn überhaupt verstehen würden. Ohne Wachstum wären sie am Ende ihrer Existenz, sagt er.

Die drei Erstgenannten stehen schon am Existenzende und werden da auch bleiben, weil die Ergebnisse wirtschaftlichen Wachstums weit über ihnen abgeschöpft wurden und weiter werden. Wer teilt schon die Beute mit Ausgebeuteten außer Robin Hood und Störtebecker. Doch nicht die Industrie, die ihre Länder verwüstet. Herrn Bauermeister würde nur eine existenzbildende Parole genommen.

Wachstum, klingt es kleingärtnerisch aus dem Musterbeet neoliberalen Blütenzaubers und gemeint ist die Wohlstandsmehrung Weniger auf dem Rücken der Vielen. Wachstum auf allen Feldern des Lebens eher nicht. Gerade die, die von den Großgärtnern ständig an den Rand der Existenz gestutzt werden, müssen als Zeugen für die Notwendigkeit von Wachstum herhalten. 
 
"Außerdem hat uns allen das Wachstum ein Maximum an Freizeit gebracht ... zur individuellen Muße und zu  Sozialkontakten ...", verschönt sich Herr Bauermeister den Blick in die Welt. "Die Wachstumskritik ist eine Luxusdiskussion, die quasi am wärmenden Kamin mit einem inspirierenden Glas Rotwein geführt wird."
 
Hicks? - Millionen Deutsche haben sogar den ganzen Tag frei und kontakten ständig auf dem Sozialamt, während andere Glückliche von einem Gnadenbrotjob zum anderen rennen um ihre Freizeit auszufüllen.
 
Zu den Segnungen der Freizeit dank Wachstum sollte Herr Bauermeister einmal das Ladenpersonal befragen, die Mütter und Väter, die gegen 22 Uhr nach Hause kommen, schnell noch einen Blick auf die schlafenden Kinder werfen um dann ihr Wachstum unbezahlter Überstunden feiern - "am wärmenden Kamin, mit einem inspirierenden Glas Rotwein". Das verdanken sie der FDP, die die Arbeitszeit so schön in die Länge gezogen hat.
 
Allen, außer der FDP, war klar: "Man kann sein Geld nur einmal ausgeben." Nur die und deren Mitglieder, die nicht bei Aldi an der Kasse sitzen müssen, die Servicegenießer, konnten so birnig sein, lange Öffnungszeiten für verlängertes Wachstum zu halten. Das weingeistige Gefasel vom Wachstum als Grundbedingung für eine lebenswerte Welt zum Glück aller wird längst nervend als Tinitus liberalis empfunden. Hirnwäschige Ohrenbläserei.
 
Es werden auf Kosten der Menschen, ihrer Gesundheit, Lebenswürde und Wohlfahrt weltweit in solchen Mengen Dinge produziert, die sich, selbst verschenkt, nicht mehr in die Haushalte pressen lassen. Die Substanzen der Erde werden verplempert für schnellen Gewinn, in Gegenden, wo "opulente Frühstücke" Monatsrationen für Familien sind.
 
Beispiele krankhaften Wachsens sind überall zu beobachten, nicht nur auf den Müllhalden des Wachstums in bester Citylage, den 1-Euro-Läden.
 
Wachstum! - Die Baumfrevler von Springer wollen jetzt jedem Haushalt eine BILDzeitung ins Postfach stecken, wozu? Wachstum für BILD. Ein besseres Symbol für Irrsinn gibt es nicht. Produzieren bis der Globus kotzt.

Die City von Oberhausen ist wie mit Brettern vernagelt, es gibt kaum noch Geschäfte, aber am Stadtrand bläht sich ein riesiges Einkaufszentrum. Der Wirt verreckt, die Geschwulst wuchert - Wachstum!

Amazon legt Geld dazu, um seine e-book-Sache unters Volk zu bringen und um die Konkurrenz platt zu machen. Auf Leichen erblüht das Leben. Wettbewerb als Sozialdarwinismus. - Wachstum!

Natürlich gibt es Grenzen des Wachstums. Man sieht es an genormten Türhöhen, Bäume wachsen nicht in den Himmel, Flora und Fauna geraten nicht aus den Fugen und auch der einsichtige Mensch zieht Wachstumsgrenzen, wie bei der Einkindpolitik in China. Rohstoffe sind begrenzt, das Öl geht zur Neige. Es gibt soziale, ethische und auch ästhetische Grenzen - sollte es jedenfalls geben - damit die Arbeiter nicht aus den Fenstern springen, die Bauern sich nicht vergiften müssen und die Welt, da wo produziert wird, nicht so entsetzlich häßlich und verlottert aussieht. Vom Verderb des Bodens, des Wassers und der Luft einmal abgesehen.
 
Aber all das ist den richtig ausgebufften Wachstümlern keine Wachstumsbremse. Hinterm Privatwald oder da wo sie sich hinkaufen können ist die Welt in Ordnung. Soll der Rest doch verrecken, jeder ist seines Glückes Schmied - Wachstum!
 
Und seltsamerweise war es gerade eine marktlibertäre Klientelpartei, die Wachstum ins Gegenteil verkehrte. Der lange Jahre kontinuierlich bestehende Kaufrausch im Lande wurde jäh gestoppt durch das Ende der Preisbindung, eine Hirnblähung der FDP, die den Käufer unsicher machte, zum Preisvergleich nötigte so lange, bis sein Kaufrausch verflogen war und ein Cappuccino im Straßencafe als Höhepunkt des Tages ausreichte. Weniger Umsatz hätte kein Arzt verordnen können. Und hat man erst einmal gemerkt, weniger kann mehr sein, fährt man sein Auto länger, hat fünf Jahre das gleiche Handy, weil es immer noch alles tut was man benötigt, und auch der Modewettlauf kam zu seinem Ende. Bei aller Schmähung der FDP, sie hat die besonnene Badarfsdeckung neu erfunden.
 
Vielleicht hatten sie auch nur den Auftrag, den Mittelstand kaputt zu machen. Den kleinen Unternehmern die Aussichtslosigkeit ihres Daseins zum Verständnis zu bringen, daß sie dem Wachstum zu weichen hätten. Die marktliberalen Parolenschwinger sind die Sargträger allen gedeihlichen Wirtschaftens.
 
"Unsere Industrie mit ihrem Fleiß und ihrem Wachstum hat Deutschland durch die Krise geführt", sagt Lutz Bauermeister. - Und die europäischen Nachbarn in die Pleite, weil sie all das Zeug auf Pump kaufen mußten. So krank ist "Wachstum" nach Gutsherren Art.
 
Die Chancen für mehr Wachstum liegen vor der Tür. Alles, was jetzt dreißig Jahre liegengeblieben ist, wieder in einen guten Zustand zu bringen, würde einen Wachstumsschub ohnegleichen auslösen. Die landesweit kaputten Straßen und das verrottete Rohrsystem darunter, die runtergekommenen Altbauten, die schimmelnden Schulen, die personell ausgedünnten Behörden - eine Liste ohne Ende. Das würde boomen.
 
Dafür ist kein Geld da? - Das glaubt heute keiner mehr, der sieht, wie mit hunderten von Milliarden den Banken die Existenz gesichert wird. Kohle satt, nur der Wille fehlt. Wenn man Politik machen würde und nicht nur Programme Interessierter umsetzen müßte, wäre alles möglich. Dann würden die Leute auch wieder richtig wählen gehen, weil das, was sie wählen, wirklich für sie da ist. Das gäbe auch Wachstum an Vertrauen.
 
Denk ich an Oberhausen in der Nacht ...

Die Marktstraße von Wilhelmshaven tut´s aber auch. Ein Glanzstück anhaltenden Wachstums wie die ganze Stadt in der Herr Bauermeister wohnt und wo jeder in seiner endlosen Freizeit Rotwein bechernd am warmen Kamin rumhängen und "Wachstum" grölen darf.

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner

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