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Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik
07|05|2014



Milliardengrab JadeweserPort: Wirtschaftlich in der Vergangenheit steckengeblieben.

Unser Motto ist Pluralismus. Wir sind eine Initiative von Studierenden der Ökonomie aus 19 Ländern weltweit. Unser Ziel ist eine offene, vielfältige und plurale Volkswirtschaftslehre. Lesen Sie unseren Aufruf, um mehr zu erfahren.

Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise. In der Krise steckt aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird, und die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus. Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben. Wir, 40 Vereinigungen von Studierenden der Ökonomie aus 19 verschiedenen Ländern, sind der Überzeugung, dass es an der Zeit ist, die ökonomische Lehre zu verändern. Wir beobachten eine besorgniserregende Einseitigkeit der Lehre, die sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschärft hat. Diese fehlende intellektuelle Vielfalt beschränkt nicht nur Lehre und Forschung, sie behindert uns im Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – von Finanzmarktstabilität über Ernährungssicherheit bis hin zum Klimawandel. Wir benötigen einen realistischen Blick auf die Welt, kritische Debatten und einen Pluralismus der Theorien und Methoden. Durch die Erneuerung der Disziplin werden Räume geschaffen, in denen Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden können.

Vereint über Grenzen hinweg rufen wir zu einem Kurswechsel auf. Wir maßen es uns nicht an, die endgültige Richtung zu kennen, sind uns aber sicher, dass es für Studierende der Ökonomie wichtig ist, sich mit unterschiedlichen Perspektiven und Ideen auseinanderzusetzen. Pluralismus führt nicht nur zur Bereicherung von Lehre und Forschung, sondern auch zu einer Neubelebung der Disziplin. Pluralismus hat den Anspruch, die Ökonomie wieder in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.

Im Zentrum sollten dabei drei Formen des Pluralismus stehen:

Theoretischer Pluralismus, methodischer Pluralismus und Interdisziplinarität.

Theoretischer Pluralismus verlangt, die Bandbreite an Denkschulen in der Lehre zu erweitern. Wir beziehen uns dabei nicht auf eine bestimmte ökonomische Tradition. Pluralismus heißt nicht, sich für eine Seite zu entscheiden, sondern eine lebendige, intellektuell reichhaltige Debatte anzuregen. Pluralismus heißt, Ideen kritisch und reflexiv miteinander zu vergleichen. Während in anderen Disziplinen Vielfalt selbstverständlich ist und sich widersprechende Theorien als gleichberechtigt gelehrt werden, wird die Volkswirtschaftslehre häufig dargestellt, als gäbe es nur eine theoretische Strömung mit eindeutigem Erkenntnisstand. Natürlich gibt es innerhalb dieser dominanten Tradition Varianten. Allerdings ist das nur eine von vielen Möglichkeiten, Ökonomik zu betreiben und die Welt zu betrachten. In anderen Wissenschaften wäre so etwas unerhört. Niemand würde einen Abschluss in Psychologie ernstnehmen, der sich nur mit Freudianismus beschäftigt, oder ein politikwissenschaftliches Studium, in dem nur der Leninismus auftaucht. Umfassende volkswirtschaftliche Bildung vermittelt die Vielfalt der theoretischen Perspektiven. Neben den für gewöhnlich gelehrten auf der Neoklassik basierenden Ansätzen ist es notwendig, andere Schulen einzubeziehen. Beispiele für diese Schulen sind die klassische, die post-keynesianische, die institutionelle, die ökologische, die feministische, die marxistische und die österreichische Tradition. Die meisten Studierenden der Volkswirtschaftslehre verlassen die Universität, ohne jemals von einer dieser Perspektiven auch nur gehört zu haben. Es ist essentiell, schon im Grundstudium reflektiertes Denken über die Ökonomik und ihre Methoden zu fördern, beispielsweise durch Veranstaltungen zu philosophischen Aspekten der Volkswirtschaftslehre sowie Erkenntnistheorie. Theorien können losgelöst aus ihrem historischen Kontext nicht nachvollzogen werden. Studierende sollten daher mit der Geschichte des ökonomischen Denkens, Wirtschaftsgeschichte und den Klassikern der Ökonomie konfrontiert werden. Momentan fehlen solche Kurse entweder vollständig oder wurden an den Rand des Lehrplans gedrängt.

Methodischer Pluralismus bezieht sich auf die Notwendigkeit unterschiedlicher Forschungsmethoden in der Volkswirtschaftslehre. Es ist selbstverständlich, dass Mathematik und Statistik wesentlich für unsere Disziplin sind. Aber viel zu häufig lernen Studierende nur, quantitative Methoden zu verwenden. Dabei wird zu selten darüber nachgedacht, ob und warum diese Methoden angewandt werden sollten, welche Annahmen zugrunde liegen und inwieweit die Ergebnisse verlässlich sind. Es gibt außerdem wichtige Aspekte der Ökonomie, die durch quantitative Methoden allein nicht verstanden werden können: Seriöse ökonomische Forschung verlangt, dass quantitative Methoden durch andere sozialwissenschaftliche Methoden ergänzt werden. Um beispielsweise Institutionen und Kultur verstehen zu können, müssen qualitative Methoden in den Lehrplänen volkswirtschaftlicher Studiengänge größere Beachtung erfahren. Dennoch besuchen die meisten Studierenden der Ökonomik nie eine Veranstaltung zu qualitativen Methoden.

Für ein umfassendes volkswirtschaftliches Verständnis sind interdisziplinäre Ansätze notwendig. Studierende müssen deshalb innerhalb ihres Studiums die Möglichkeit erhalten, sich mit anderen Sozialwissenschaften oder den Geisteswissenschaften zu beschäftigen. Volkswirtschaftslehre ist eine Sozialwissenschaft. Ökonomische Phänomene können nur unzureichend verstanden werden, wenn man sie aus ihrem soziologischen, politischen oder historischen Kontext reißt und in einem Vakuum darstellt. Um Wirtschaftspolitik intensiv diskutieren zu können, müssen Studierende die sozialen Auswirkungen und ethischen Implikationen ökonomischer Entscheidungen verstehen.

Die Umsetzung dieser Formen von Pluralismus wird regional variieren. Sie sollte jedoch folgende Ideen einbeziehen:

- Vermehrte Einstellung von Lehrenden und Forschenden, die theoretische und methodische Vielfalt in die Studiengänge der Ökonomik tragen;


- Erstellen und Verbreiten von Materialien für plurale Kurse;


- Intensive Kooperationen mit sozialwissenschaftlichen oder geisteswissenschaftlichen Fakultäten oder Aufbau spezieller Einrichtungen zur Verantwortung interdisziplinärer Programme.


Dieser Wandel mag zwar schwierig erscheinen. Doch er ist bereits in vollem Gange. Weltweit treiben Studierende diesen Wandel Schritt für Schritt voran. Mit Vorlesungen zu Themen, welche nicht im Lehrplan vorgesehen sind, können wir wöchentlich Hörsäle füllen. Wir haben Lesekreise, Workshops und Konferenzen organisiert, haben die gegenwärtigen Lehrpläne analysiert und alternative Programme entwickelt. Wir haben begonnen, uns selbst und andere in den Kursen zu unterrichten, die wir für notwendig erachten. Wir haben Initiativen an den Universitäten gegründet und nationale und internationale Netzwerke aufgebaut.

Dieser Wandel benötigt eine breite gesellschaftliche Basis. Ob Sie StudierendeR, ÖkonomIn oder BürgerIn sind, wir laden Sie herzlich dazu ein, sich uns unter www.isipe.net  anzuschließen. Gemeinsam bilden wir die kritische Masse, die für Veränderung notwendig ist. Pluralismus in der Volkswirtschaftlehre ist für eine gesunde öffentliche Debatte unentbehrlich. Pluralismus ist auch eine Frage der Demokratie.

Quelle: isipe.net

Unterzeichnet von den Gründungsmitgliedern der Internationalen Studierendeninitiative für eine Plurale Ökonomik (International Student Initiative for Pluralist Economics – ISIPE):
Sociedad de Economía Crítica Argentina y Uruguay (Argentina), Society for Pluralist Economics Vienna (Austria), Nova Ágora (Brazil), Mouvement étudiant québécois pour un enseignement pluraliste de l'économie (Canada), Grupo de estudiantes y egresados de la Facultad de Economía y Negocios de la Universidad de Chile (Chile), Det Samfundsøkonomiske Selskab (DSS) (Denmark), Post-Crash Economics Society Essex (England), Cambridge Society for Economic Pluralism (England), Better Economics UCLU (England), Post-Crash Economics Society Manchester (England), SOAS Open Economics Forum (England), Alternative Thinking for Economics Society, Sheffield University (England), LSE Post-Crash Economics (England), Pour un Enseignement Pluraliste de l'Economie dans le Supérieur (PEPS-Economie) (France), Netzwerk Plurale Ökonomik (Network for Pluralist Economics) (Germany), Oikos Köln (Germany), Real World Economics, Mainz (Germany), Kritische WissenschaftlerInnen Berlin (Germany), Arbeitskreis Plurale Ökonomik, Bayreuth (Germany), Arbeitskreis Plurale Ökonomik, München (Germany), Oikos Leipzig (Germany), Was ist Ökonomie, Berlin (Germany), Impuls. für eine neue Wirtschaft, Erfurt (Germany), Ecoation, Augsburg (Germany), Kritische Ökonomen, Frankfurt (Germany), Arbeitskreis Plurale Ökonomik, Hamburg (Germany), Real World Economics, Heidelberg (Germany), Stundent HUB Weltethos Institut Tübingen (Germany), LIE - Lost in Economics e.V., Regensburg (Germany), Jodhpur University Heterodox Economics Association (India), Economics Student Forum - Tel Aviv (Israel), Economics Student Forum - Haifa (Israel), Rethinking Economics Italia (Italy), Oeconomicus Economic Club MGIMO (Russia), Glasgow University Real World Economics Society (Scotland), Movement for Pluralistic Economics (Slovenia), Post-Crash Barcelona (Spain), Lunds Kritiska Ekonomer (Sweden), Handels Students for Sustainability (Sweden), PEPS-Helvetia (Switzerland), Rethinking Economics (UK), Rethinking Economics New York (United States), Sociedad de Economía Crítica Argentina y Uruguay (Uruguay)

Der Aufruf wird außerdem unterstützt von über 230 (Stand 04.05.2014) AkademikerInnen, Hochschullehrenden und ProfessorInnen.

Links:
06|05|2014: Wachstumsgläubigkeit
04|05|2014: Studentenaufruf – Wider die intellektuelle Monokultur in den Wirtschaftswissenschaften
Postwachstumsökonomie



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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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