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Schulen gestern und heute – der Irrsinn hat Methode
29|05|2012



Nicht nur die Pisa-Studie und ihre Konsequenzen, sondern auch die Bildung sind zum Haareraufen.

Schulreform 2013: Das dreigliedrige Schulsystem wird beibehalten – allerdings mit veränderten Inhalten.

Oben – top – steht zukünftig die Erbenschule. Ausschließlich Kinder von vermögenden Privatkunden werden hier untergebracht. Hier lernen die selbstgenügsamen Kids ihre zukünftige Rolle in der Gesellschaft: Konsumieren ohne Ende und Machterhalt ohne Rücksicht auf die anderen. Gespielt wird nicht mehr Cowboy und Indianer sondern Aktionär und Hartzkid. Geschossen wird nicht mit Platzpatronen oder selbst geschnitzten Pfeilen aus dem Wald sondern mit Geld. Wer hat, der hat. Wer mehr hat, hat noch mehr. Allein das zählt. IQ? Siehe gleich die Mittelklasseschule.

Am anderen Ende der Skala: Die Hartz-Schule. Am Eingangsportal stehen die Letter „Hoffnungslosigkeit“. Gib's lieber gleich auf, ist eine der häufigsten Redewendungen der 1-Euro-Job-Hilfslehrer zu ihren Schützlingen. Zu ihren Opfern, muß man wohl eher sagen. Max lernt gerade schreiben in der 1. Klasse. „BlumenTopf“. Max: „Warum schreibt man BlumenTopf mit einem großen T mitten im Wort?“. Lehrer: „Weil JadeWeserPort und PolitikerBetrug auch so geschrieben wird!“. Nachfragen werden nicht zugelassen, so wie später bei Politiker und Konzern-Pressekonferenzen auch. Max starrt sinnentleert auf die farbeabblätternden Wände. „Übrigens“, sagt der Lehrer zu allen, „dieses Wochenende ist Workout für Eure Eltern, zum Nulltarif natürlich, denn sie leben ja wie Ihr auch auf Kosten der Erben [siehe oben]! Sagt bitte Euren Eltern, daß es schmutzig werden kann. Aber Ihr habt ja die Bezugsscheine für die Kleiderkammer.“

Ja, und wer soll dann das Bruttosozialprodukt produzieren?

Die Mittelklasseschule fehlt ja noch. Sie wird aus dem ehemaligen Gymnasium entwickelt und zu einer Art politisch korrekter Kaderschmiede für die Werkbänke der Nation aufgestellt. Man muß ja gut aufgestellt sein im globalisierten Wettbewerb. Als erstes am Tag wird erst mal die Hymne auf die Deutschen Arbeitgeberverbände gesungen, neben dem Eingang zum Klassenzimmer prangt ein Porträt des großen Sozialsanierers Gerhard Schröder. Er schlürft gerade eine Auster in der russischen Botschaft, begleitet von der sexy attraktiven Frau Veronika Ferres seines Freundes  Carsten Maschmeyers. Es folgt der Staatskundeunterricht.

Dem Antrag, ein Porträt unserer eisernen Kanzlerin bundesweit in die Klassenzimmer der Mittelschule zu hängen, wurde aufgrund eines Votums des psychologischen Beirats der Kultusministerkonferenz [eine Art Altenteil für ausgediente Alzheimer-leidende Politiker] abgelehnt, da befürchtet wurde, daß sich der negative Gesichtsausdruck der Eurofighterin auf die Motivation der künftigen Wissenschaftler und Industriearbeiter übertragen könnte. Nach dem Staatskundeunterricht, in dem die Regeln des Postenverteilens auf eingetragene Mitglieder der Einheitspartei CDUCSUSPDFDPGRÜNE erläutert und eingebimst werden [man lernt dort auch Redewendungen wie „Deine Fresse kann ich nicht mehr sehen“, DEM deutschen Bildungszitat des CDU-Fraktionseinheizers Pofalla], kommen dann die eigentlichen Hauptfächer Gentechnik, Ausbeutung der Ozeane und Markterschließung der letzten Regenwälder für das deutsche Multi-Purpose-Vehicle BMWAUDIMERCEDES, hergestellt in Rumänien wegen der bessereren Lohnsituation dort.

Erdkunde, Geschichte, SOZIALKUNDE, Religion und Werken werden abgeschafft. Der deutsche Arbeiter soll funktionieren und nicht denken. Schon gar nicht soll er politische Zusammenhänge auf der Welt begreifen. Es reicht, wenn er die Industrieroboter technisch versiert bedienen kann. Wo die zum Einsatz kommen, ist doch egal. Das Fach Biologie wird durch die Klimaveränderungen und das Artensterben „auf natürliche Art und Weise“ auf das ökonomisch Notwendige reduziert, nämlich die Herstellung von genetisch korrekter Nutella. Im Musikunterricht reicht eine Unterrichtsstunde pro Jahr, in der wird der korrekte Links-Klick auf das Abspielen eines Pop-Einheitsbrei-Gedudel-Songs vom Computer bzw. Smart-Phone gelehrt. Wer kein Smart-Phone hat, wird vom Unterricht ausgesschlossen.

Überhaupt: Einstellungs-entscheidend, beim in ferner Zukunft wartenden Vorstellungsgespräch [das das bisherige Abitur ersetzt], zählen vor allem die wieder eingeführten Kopf- und Gesinnungsnoten.  Um diese Form der Auslese besonders effektiv zu gestalten, wird dem Lehrerkollegium des ehemaligen Gymnasiums ein „politischer Beobachter“ beigestellt. Ehemalige Berufserfahrene aus den Ostblock-Staaten werden nach entsprechender Umschulung in der neo-liberalen Christian-Lindner-Akademie auf dem ehemaligen Gelände der Krupp-Werke in Essen bevorzugt eingestellt.

Bedenken wegen der Einstellung ehemaliger „roter“ Gehirnpolizisten in unserem schönen neuen EU-Banken-Satelliten-Staat Deutschland bestehen nicht. Unsere neue Abgesandte des Gouverneursrates der EU, Bundeskanzlerin a.D. [die Bundesrepublik ist inzwischen aus finanziellen Gründen aufgelöst], Angela Merkel, hat es selbst bewiesen, wie das geht: Von der Agit-Prop-Funktionärin der Jung-Pioniere der SED hat sie es in Nullkommanix zur bankensanierenden kapitalismushörigen Vasallin der Erbenschicht der westlichen Welt geschafft. Auch der ehemalige Bundespräsident, jetzt Hofmarschall der EU-Kolonie Deutschländchen, hat hervorragende Anpassungsqualitäten bei Systemwechseln unter Beweis gestellt. Er hat auch das neue, 10-seitige Staatskundelehrbuch für den deutschländchischen Unterricht geschrieben. Titel: Die Freiheit der Schlauen. Man muß es nur auswendig lernen, dann bekommt man seine Eins.

Max in der Hartz-Schule hat eine Frage an den Lehrer: „Warum gibt es diese Ungerechtigkeit? Warum bekommen wir keine Chance, je aus dieser Schicht herauszukommen?“

Oh, je, jetzt kommt der Lehrer aber ins Schwitzen. Die Videoüberwachung des Unterrichts durch das Sozialamt läuft, jedes falsche Wort von ihm kann jetzt üble Folgen haben. Kürzung seines Sozialhilfesatzes für drei Monate steht etwa auf zu genaue Antworten auf solche Schülerfragen. Klar, er selbst weiß, wie sinnlos das ganze Dasein dieser Menschen inklusive ihm selbst ist. Er weiß wie die Propaganda im Ministerium für NeoLiberaleMenschenkunde gestrickt wird. Er weiß, wieviel Wohlstand die dort SiebenGescheiten und NormDenker genießen können. Aber wovon soll er seinen nächsten Einkauf bei Lidl bestreiten? Aldi ist inzwischen auch schon für Hartz-Vier-Empfänger verboten worden, wegen der teuren Bio-Produkte dort, und weil die Erben dort doch auch so gerne einkaufen, so wegen Kult und so, und um ihre eigene „Sparsamkeit“ unter Beweis zu stellen, hihi.

HIHI! HAHA! Es ist das Lachen der Hölle, welches hier erklingt. Die Lüge und der Betrug haben gesiegt. Aber es nützt nichts. Der ehemalige Oberstudienrat und Altphilologe, der leider den Fehler beging, an einem der bankenkritischen Blockupy-Proteste in Frankfurt teilzunehmen und deshalb seinen sicheren Job im Gymnasium, jetzt Mittelschule, verlor, samt Pensionsansprüche etc., ist frustriert. Er muß trotzdem bei Lidl nächste Woche einkaufen. Weil sein Körper Nahrung braucht, um überhaupt zu überleben. Aber das interessiert die Kürzer in den Ämtern nicht. Es zählt allein die Staatsraison. Heißt jetzt aber Finanzraison. Alles wird geändert. Nur noch das Geld und die Kontrolle über Andersdenkende zählt noch. George Orwell hat recht behalten.

„Max! Wer hat Dir dieses Unwort beigebracht? Hast Du das bei Deinen Eltern aufgeschnappt, die den ganzen Tag zuhause vor dem Fernseher rumhängen? Oder haben diese das Wort in einem noch nicht entsorgten Buch der Philosophie der Griechen bei den Reichen, wo sie Klo-Putzen gehen für 3 Euro die Stunde einmal am Tag, entdeckt und am Abendbrottisch darüber gesprochen? Ich will es wissen, alles ganz genau!“

Max ist verzweifelt. Soll er etwa jetzt seine eigenen Eltern denunzieren?

So weit sind wir wieder bald. Vor 70 Jahren war das Gang und Gebe, daß übereifrige Hitlerjungen ihre eigenen Eltern der Geheimpolizei ans Messer lieferten. Manchmal wurden die dann abtransportiert anschließend.

Wir brauchen gar nicht die Rechtsextremen im Osten jagen. Oder im Westen. Der Rechtsextremismus ist längst schon wieder in unseren Köpfen angekommen. Und ermöglicht zukünftige Gesetzesänderungen, so wie jetzt bald den Fiskalpakt und alle weiteren Grundrechts- und Parlaments- und Demokratieeinschränkungen.

2014:
Die Hartz-Schule ist privatisiert worden. Die Kommune brauchte Geld. Der Zuschlag ging an einen indischen Hedge-Fonds, der das neue Unternehmen gleich an eine deutsche Textil-Kette weiterverkaufte, mit Gewinn versteht sich. Die Schüler dürfen jetzt das gesellschaftliche Leitprinzip „Leistung muß sich wieder lohnen“ „on the job“ lernen. Am Webstuhl bei Schummerlicht. Die Färberei führt zu Verätzungen der Lunge. Spielt aber keine Rolle. Ist halt Ausschuß. Natürliche Auslese. Da kannst du halt sehen, wohin Du kommst, wenn Du kein Erbe bist! Auf die Ausgespuckten wird halt noch mal gerne drauf getreten, das beruhigt das eigene Gewissen.

Der Lehrer von Max hatte Pech: Er hatte bei der Frage von Max zu lange gezögert, bis er dann seine doch systemkonforme Antwort gab. Solche Wackelkandidaten können wir uns nicht mehr lange leisten. Am Ende erzählt der seinem Schüler in einem von den Videokameras unbeobachteten Moment, z.B. beim Sportfest hinter dem Weitsprunggraben, noch davon, daß es mal ein Grundgesetz in Deutschland gegeben hat und Demokratie und 70er Jahre, wo die Unterschiede zwischen Arm und Reich kaum ins Gewicht fielen, und die Kids der Reichen und Armen sogar auf eine gemeinsame Schule gegangen sind und dieselben Klassenarbeiten schreiben mußten! Und der Reiche ein Fünf kassieren konnte, wenn er dumm war, und der Arme eine Eins, wenn er fleißig war. Um Gottes willen! Auf gar keinen Fall darf es so weit kommen. Fleiß, Intelligenz und Dummheit dürfen niemals wieder zu Auslesekriterien für eine wettbewerbsorientierte Gesellschaft werden!

Deshalb wurde der Lehrer vom Schuldienst fristlos entlassen, was bei privater Rechtsform der Schule und Zeitarbeitsanstellungsvertrag ohne Arbeitnehmerrechte ja kein Problem ist, dank SPD-Reformen ab 2003 bereits [!], und ihm wurde aber, weil er ja doch die „richtige“ politisch korrekte Antwort dem Schüler gegeben hatte, und zur Umerziehung seiner wirren Gedanken eine neue Tätigkeit angeboten: Caddy bei den Reichen-Kids. Denen kann er die Getränke reichen, wenn die mal Pause machen, und die verschossenen Bälle wieder einsammeln. Von griechischer Mythologie, geschweige den Altgriechisch oder Latein, wollen DIE allerdings nichts wissen. Die beherrschen vom deutschen Alphabet mal gerade den vierten, den ersten und den vorvorletzten Buchstaben. In dieser Reihenfolge. Mehr brauchen die zur Existenzsicherung nicht können. Bzw. wissen.

Daß Zeus mal eine Europa geschwängert hat, und dieser Vergewaltigungsakt jetzt Vorbild für unsere neue Diktatur ist, die EU-Diktatur, interessiert die Erben-Kids allenfalls vom reinen Vorgang her, also für ihre Porno-Sammlung halt. Und: Ach ja, eine der Yachten vom Pappi liegt da irgendwo. Sie soll den Namen Daphne tragen. Komischer Name. Kann die nicht Nicole oder Jutta heißen? Deutsch halt? Die Griechen haben ihre Akropolis ja auch nicht Alfons genannt.

Helmut Kohl liebte Franz Lambert. Kompliziertere Orchesterklänge waren ihm zu anstrengend. Deshalb lief ab dem Karlsruher Parteitag nur noch seichte Hammond-Orgel-Musik im Hintergrund. Für alle. Weil es sein Geschmack war. Dudel dudel. Der DFB hat ihn dann auch geordert. Deutschland, das Land der Dichter und Denker. Und der Dudler.

Eine schöne Woche wünscht
Heidi Berg


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