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Wasser ist kostbar
11|02|2013



Gequirlte Scheisse in Wilhelmshaven - absolut sehenswert!

... in Wilhelmshaven erst auf Hinweis einer Bürgerinitiaive.

Ende 2007 badete die Frontfrau der "Kaiserlichen KanalarbeiterInnen", Monika Giesche-Emmerich, in Fäkalien am Wilhelmshavener Südstrand. Sie merkte es erst, als ein Damenbinde an ihr vorbeschwomm, gebraucht wohlgemerkt. Sie berichtete in dem legendären NDR-Beitrag von Extra 3, dass sie das vermeindlich saubere Badewasser sofort verliess.

Seitdem ist nicht viel passiert und die ungeklärten Fäkalien fliessen immer noch bei "Starkregenereignissen" an den Wilhelmshavener Südstrand, egal, ob gerade Badezeit ist oder nicht. Nur während dieser offiziellen Zeiten fühlt sich die Wihelmshavener Verwaltung verpflichtet überhaupt darauf hinzuweisen, dass da etwas ins öffentliche Badewasser "gemixt" wird, was dort nie und nimmer hingehört.

In dem sogenannten "Mischwasser", wie es offiziell heisst, befinden sich neben ungeklärten Fäkalien auch Arzneimittel, Hormone und der Dreck, der sich auf Straßen und Bürgersteigen wiederfindet - auch Hundekot - alles stark verdünnt, wie uns der verantwortliche Kultur- und Umweltdezernent Dr. Jens Graul immer wieder versichert.

Was die Stadt verschweigt, ist, dass sich dieser Cocktail in seiner Mehrfachzusammensetzung seit dem Bau der Kläranlage in den 70ziger Jahren auch verändert hat. Es sind längst nicht mehr nur die Koli-Bakterien aus den Fäkalien, sondern vielmehr die Hormone und Arzneimittelrückstände, die den Wissenschaftlern zusehends Sorgen bereiten. Dabei ist nicht die Menge [Quantität] entscheidend, sondern deren Qualität.

Während Fäkalbakterien bei übermässigem Genuss Durchfall hervorrufen, wirken sich die sogenenannten Umwelthormone auf das Wachstum aus, besonders bei jüngeren Menschen und Kindern von Schwangeren. Wissenschaftler erläuterten in dem Film "Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung" ihre Forschungsergebnisse und Bedenken:
Zitat: "Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung ...
Medikamente und Chemikalien gelangen in stetig wachsenden Mengen in Gewässer und Trinkwasser. Viele Jahre beschwichtigten Behörden und Wissenschaftler, die gemessenen Konzentrationen seien weit unterhalb der Wirkschwelle, Gefahren deshalb ausgeschlossen. Doch immer häufiger entdecken Forscher negative Auswirkungen dieses chemischen Cocktails.
[Quelle: Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung | ARTE]

Über die sogenannten Ausflüsse mit ihren ungeklärten Cocktails in diversen Städten gelangen diese Stoffe wieder in das Trinkwasser:
Zitat: " ... Fische und Amphibien verweiblichen, Schäden an Gehirn, Leber und Kiemen nehmen zu. Auch bei Menschen breiten sich Allergien und Antibiotika-Resistenzen aus. Bislang fehlen eindeutige Belege für einen Zusammenhang mit den chemischen Rückständen im Wasser. Doch niemand kann sagen, welche Folgen es hat, wenn Menschen über lange Zeit Hunderte von Stoffen über das Trinkwasser zu sich nehmen - und sei es in niedrigen Konzentrationen.  ... "
[Quelle: Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung | ARTE]

Noch gibt es zu wenig wissenschaftliche Untersuchungen, was viele Umweltdezernentnen mit klammem kommunalen Budget freuen wird, aber einige Ergebnisse lassen schon erahnen, wohin die "Reise" gehen könnte:
Zitat: " ... "Europas Gewässer werden auf viel zu wenige Stoffe untersucht und die Grenzwerte sind zu hoch. Nach unseren Daten können nur 15 Prozent der Gewässer als wirklich sauber gelten. Rund die Hälfte ist dagegen deutlich beeinträchtigt." Andere europäische Wissenschaftler bestätigen diese Einschätzung. So kann die Pariser Biologin Barbara Demeneix nachweisen, wie die Schadstoffe im Wasser die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen, und ihr britischer Kollege Charles Taylor zeigt auf, dass die kontaminierte Flüssigkeit dazu führt, dass Fischmännchen Eier produzieren statt Spermien. ... "
[Quelle: Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung | ARTE]

Die Pharmaindustrie sieht, natürlich muss man schon hinzufügen, "kein Problem" und verlagern ihre Produktion in Schwellenländer. Die Folgen sind dramatisch:
Zitat: " ... Der Befund: "Antibiotika-Konzentrationen, die bis zu einer Million mal höher sind, als sie normalerweise in geklärtem Wasser gefunden werden. Die Konzentration war teilweise höher als im Blut von Patienten, die mit dem entsprechenden Antibiotikum behandelt werden." ... "
[Quelle: Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung | ARTE]

Von diesen Zusammenhängen finden wir natürlich wieder einmal nichts im lokalen Heimatblatt, lediglich den Hinweis, dass die Fäkalien und der Chemiecocktail auch weiterhin ungeklärt in die Nordsee gepumpt werden, weil kein Geld da ist.

Warum, so fragen wir uns, können die zuständigen Stellen wie z. B. die Wilhelmshavener Verwaltung oder das Gesundheitsamt, nicht einmal eine Vorreiterrolle einnehmen und bei der Landesregierung oder der Europäischen Union anregen, Kläranlagen gleich an Krankenhäusern oder Industrieanlagen zu bauen, die in der Lage sind, zumindest einen Großteil des Chemiecocktails zu reinigen.

Brauchen wir einen Trinkwasser-Super-GAU oder, womit gemeint ist, dass das Trinkwasser aufwendigst gereinigt werden muss, damit es überhaupt erst wieder geniesbar wird?

In Wilhelmshaven setzt der noch amtierende Kultur- und Umweltdezernet Dr. Jens Graul auf das altbewährte Mittel des Aussitzens. Manche Ratsmandatsträger fühlen sich schon längst wieder "hinter die Fichte geführt", weil ihnen gar nicht bewusst war, dass die derzeitige Lösung, eine alte, marode Druckwasserohrleitung einfach durch eine neue zu ersetzen, das Problem gar nicht löst. Ein Teil der "Scheiße", wie es die Mitglieder der Bürgerinitiative "Die Kaiserlichen Kanalarbeiterinnen" bezeichnen, wird lediglich umgeleitet.

Der Klimawandel, so die KanalarbeiterInnen, trägt auch noch dazu bei, dass es zwar nicht mehr so oft regnen wird, die Niederschlagsmenge sich aber erhöht. Besonders gut ablesen lässt sich das an der Menge der Einleitungstage der letzten beiden Jahre:

2011:

Heppenser Siel 434.800 m3/Jahr [32 mal]
Banter Siel [Südstrand]: 501.020 m3/Jahr [40 mal]
Handels Hafen: xxx? m3/Jahr [0 mal]

2012:

Heppenser Siel 349.480 m3/Jahr [20 mal]
Banter Siel [Südstrand]: 467.500 m3/Jahr [28 mal]
Handels Hafen: xxx? m3/Jahr [0 mal]
[Quelle: Offizielle Einleitungs-Dokumentation: | Wilhelmshavener Entsorgungsbetriebe (WEB: jetzt: TBW)]

Obwohl sich die Zahl der Einleitungen verringerte, nahm die Gesamtmenge nur unwesentlich ab.

Diese Statistik, die heute erstellt werden kann, weil die Bürgerinitiative "Die Kaiserlichen Kanalarbeiterinnen" die Offenlegung der Einleitungstage und - mengen durchsetzte, müsste jedem Vertreter des Gesundheitsamtes sowie dem Kultur- und Umweltdezernenten die Schamesröte ins Gesicht treiben - nicht so in Wilhelmshaven. Dass sich das Wasser aus dem sogenannten Jadebusen nur alle 3 Monate austauscht, gibt der Option den Rest, am Südstrand sorglos baden gehen zu können. Das müsste auch Ratsmandatsträgern zu denken geben, die immer wieder sagen, dass sie am Südstrand von Wilhelmshaven schwimmen gehen, und sich noch nie "etwas weggeholt" haben.

In Boomtown setzt man auf das bewährte Mittel des Aussitzens. Die Mehrheitsgruppe aus CDU und SPD im Rat der Stadt genauso, wie das zuständige Gesundheitsamt und das Dezernat unter der Führung von Dr. Jens Graul.

So versteht man Gastfreundschaft in Wilhelmshaven und macht seinen Gästen und den Touristen das einzig verbliebene öffentliche Schwimmrevier mit angeschlossenem "Weltkulturerbe Wattenmeer" geradezu schmackhaft - im Sommer sowie im Winter - mit Badezusätzen, die alles andere sind, als lecker!

Wir rufen uns noch einmal den inzwischen legendären Spruch von Dr. Jens Graul ins Gedächnis, bei dem jedem zukünftigen Badegast wahrscheinlich sämtlichre Haare zu Berge stehen:
Zitat: " ... Wenn es keine Mikroskope und Labors gäbe, wüsste man gar nicht, dass sie da wären. ... "
[Anm. d. Red.: ... die Fäkalien! - Quelle: Gequirlte Scheisse in Wilhelmshaven]


Noch ´mal zur Erinnerung: Das Erkennungszeichen für eine Einleitung am Banter Siel [Südstrand Wilhelmshaven], sind die vielen Möwen, ähnlich wie auf einer Mülldeponie!

Guten Appetit!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
Film- und Videotipp:
Wenn er noch online ist, können Sie sich den Film auf Arte.tv ansehen:
Chemie im Wasser - Die unsichtbare Bedrohung | ARTE+7

Wenn Sie ihn im Fernsehen nochmals in der Wiederholung sehen möchten, müssen Sie am 21.02.2013 um 15:10 Uhr ihren Fernseher einschalten und ARTE gucken.

Die Kaiserlichen Kanalarbeiterinnen
Offizielle Einleitungs-Dokumentation: | Wilhelmshavener Entsorgungsbetriebe [WEB: jetzt: TBW]

Karikaturen:
29|07|2007: Das Grauen am Siel
18|04|2007: Chorknaben...oder: Kommunale Abwässer in der Vorzeigebadezone!
07|09|2006: Fäkalien-Entsorgungs-Lösung...

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