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Wenn du nicht so willst wie ich, dann brauche ich Gewalt
14|12|2014



Die Wilhelmshavener Verwaltung und die Groko [CDU/SPD] möchte den Standort der Kunsthalle gern verändern und sucht nach Druckmitteln.

Ein unmoralisches Angebot an die Kunstfreunde Wilhelmshavens.

Wir wissen ja inzwischen, dass es die Kunst nicht so leicht hat. Ihre Akteptanz beim Volk zeigt sich eher in übersichtlichen Besucherströmen, wovon auch die Kunsthalle in Wilhelmshaven ein Lied singen kann.

Die, die Kunst machen, nagen häufig am Hungertuch und dem gemeinen Manager wird eher zuerkannt, dass, was er macht, echte Arbeit ist. Künstler hingegen leben in den Tag, sind eigen und richtige Arbeit kennen die nicht.

Seltsamerweise haben aber gerade die, die darüber richten sollen, was mit einer Stätte der Kunst zukünftig geschieht auch hier und da ein Bild oder mehrere Bilder an den Wänden ihres Zuhauses hängen, und seien es dutzende Katzenbilder. Selten befinden sich unter den staatlichen Entscheidungsträgern aber solche, die selbst Künstler sind.

Einige versprengte kunstinteressierte Entscheidungsträger befinden sich aber wiederum unter denen, über deren Zukunft gerade entschieden wird.

Die Gemengelage ist inzwischen verworren, klar ist aber, dass kein Geld zur Unterstützung der ca 500 Kunstfreunde weiterfließen wird, wenn die Vereinsmitglieder in Zukunft nicht so spuren, wie es die Verwaltung und die Wilhelmshavener GroKo möchte.

Die Stadt will sich von der Kunsthalle in der Adalbertstraße verabschieden, die Kunstfreunde nicht.

Die Stadt möchte die Kunst in das sogenannte Küstenmuseum am sogenannten Bontekai verlagern. Zusammen mit dem "Pfund" Rainer Fetting verspricht man sich Synergieen, steigende Besucherzahlen und wie das so üblich ist, geringere Zuschusskosten.


Die öffentliche Diskussion rund um die Kunsthalle von Wilhelmshaven, die die Politik samt Verwaltung derzeit scheut, wie der Teufel das Weihwasser, könnte noch reichlich feurig werden.

Für die Kunstfreunde ist das Vorhaben ein Affront, denn man hatte zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung der städtischen Visionen, im Januar 2014, weder das Gespräch mit den Kunsthallenmitgliedern noch mit der Kusthallenleiterin geführt. Schade eigentlich, denn man hatte versprochen im Rahmen der Zukunft der Kunstszene in Wilhelmshaven ein Kolloquium durchzuführen.

Der Kunstverein verfügt über potente Mitglieder aus der Wilhelmshavener Wirtschaft, die sich auch vorstellen könnten, am vorhandenen Standort auf eigene Kosten einen Erweiterungsbau vorzunehmen.

Da sich das Gebäude selbst in städtischer Hand befindet, möchte sich die Verwaltung nun alle Trümpfe selbst in die Hände spielen, die man auf dem Weg zu einer "Einigung" mitnehmen kann.

Und das geht so:
Zitat: "... Der Rat ermächtigt die Verwaltung, den Vertrag zwischen der Stadt Wilhelmshaven und dem "Verein der Kunstfreunde für Wilhelmshaven e.V." bezüglich der in § 10 (1) vereinbarten Kündigungsfrist im Einvernehmen mit dem Verein dahingehend abzuändern, dass die Kündigungsfrist auf ein Jahr verkürzt wird. Sofern der Verein die Änderung der vertraglichen Kündigungsfrist akzeptiert, stimmt der Rat einer entsprechenden Vertragsänderung zum 31. Dezember 2014 bereits jetzt zu. ..."

... und:
"... Sofern es zwischen den Parteien zu keinem Einvernehmen entsprechend Nr. 1 dieser Beschlussvorlage bezüglich der Verkürzung der in § 10 (1) des Vertrages geregelten Kündigungsfrist auf ein Jahr kommt, ermächtigt der Rat die Verwaltung, den Vertrag zwischen der Stadt Wilhelmshaven und dem "Verein der Kunstfreunde für Wilhelmshaven e.V." über die Nutzung der städtischen Kunsthalle zum 31. Dezember 2016 zu kündigen. ..."
[Quelle: Vorlagen-Nr. 335/2014 | Rat Wilhelmshaven 03.12.2014]

Man kann, auch wenn man sämtliche Hühneraugen zudrückt, nicht mehr von einem Diskussionsprozeß sprechen, der auf Augenhöhe stattfinden soll.

Die Verwaltung, d. h. der Oberbürgermeister Andreas Wagner und der Leiter des Wilhelmshavener Kulturbüros, Dr. Graul, sehen das trotz der eindeutigen Zielausrichtung so:
Zitat: "... Mit diesem Beschluss soll die Voraussetzung für zielführende Verhandlungen über eine grundlegende Neugestaltung der Zusammenarbeit geschaffen werden. ..."

Also so ziemlich alle in der Redaktion sehen darin eine glatte Erpressung in Richtung unbedingte Zielvorstellungen der städtischen Verwaltung.

Das zeigt sich auch in der Begründung:
Zitat: "... In zwei Veranstaltungen des vom Rat der Stadt am 27. Februar 2013 beschlossenen Kulturkolloquiums sind diese Zielvorgaben sowie denkbare Alternativen (Kunstforum, Erweiterung Kunsthalle etc.) intensiv diskutiert worden. Es hat sich gezeigt, dass die Positionen der Stadt und des "Vereins der Kunstfreunde für Wilhelmshaven e.V." weit auseinander liegen. ... 

... Mit dem Einverständnis des Vereins kann die Kündigungsfrist auf ein Jahr verkürzt werden, um zeitliche Spielräume für Verhandlungen zu schaffen. Sollte dies nicht möglich sein, ist die (vorsorgliche) Kündigung des Vertrages notwendig, um angesichts der unterschiedlichen Standpunkte eine Verhandlungssituation herbeizuführen.  ..."
[Quelle: Vorlagen-Nr. 335/2014 | Rat Wilhelmshaven 03.12.2014]

Ohne die Kunstfreunde, seien wir ´mal ehrlich, gäbe es die Kunsthalle höchstwahrscheinlich schon gar nicht mehr. So betrachtet könnte man das Engagement der Kunstfreunde auch ´mal entsprechend würdigen.

Auch in anderen Landesteilen der Republik herrscht der Wilhelmshavener Verwaltungsgeist, "Wer meckert, der fliegt":
Zitat: "... Nicht nur in der Politik, auch in der Kultur haben es widerspenstige Geister nicht leicht. Wer quer denkt, und das auch noch öffentlich, wer es liebt, zu argumentieren und nicht zu parieren, der wird in Sachsen-Anhalt schnell zum Außenseiter. ..."
[Quelle: deutschlandradiokultur.de | Politikstil: Wer meckert, fliegt | 12-12-2014]

... das klingt doch mächtig vertraut ... oder?!

Was man hier Wilhelmshaven versucht ist eindeutig:


Zu Zeiten der letzten Kommunalwahl wollten alle unisono die Kunsthalle erhalten auch de amtierende Oberbürgermeister Andreas Wagner [etwa Bildmitte im Hintergrund - dunkler Anzug].

Man möchte den Verwaltungswillen unbedingt durchsetzen. Die vorgeschobene Phrase, man wolle eine einvernehmliche Lösung, entpuppt sich als glatte Lüge. Gleichzeitig erhofft man sich das Wohlwollen potenter Wilhelmshavener Wirtschaftsleute aus dem Kreise der Kunstfreunde, das so wohl kaum zu erzielen sein wird.

Die Kunstfreunde haben durch diese Diktion natürlich einen weiteren Nachteil, denn wird ihnen gekündigt, müssen sie die Kunsthalle besenrein der Stadt übergeben:
Zitat: "... Bei Beendigung des Nutzungsvertrages übernimmt die Stadt die Kunsthalle in dem Zustand, in dem sich diese zum Zeitpunkt der Beendigung befindet. Das Nutzungsobjekt wird vom Verein in geräumtem Zustand übergeben. ..."
[Quelle: § 10 Inkrafttreten, Kündigung, Schlussbestimmungen | Vertrag zwischen dem Kunstfreunde für Wilhelmshaven e.V. und der Stadt Wilhelmshaven | Wilhelmshaven, den 10. Oktober 2011]

Das hätte zur Folge, dass der Kunstverein noch mehr Geld aufwänden müsste, um seinen Standort in der Adalbertstraße von Wilhelmshaven aufrecht erhalten zu können, denn er müßte die Kunsthalle von der Stadt erwerben, was noch mehr Geld kostet, sofern die Stadt zur Durchsetzung ihrer eigenen Ziele das überhaupt zulassen würde.

Auf der anderen Seite muss die Stadt sich auch eigestehen, dass sie nicht belegen kann, dass das Defizit mit einem Umzug ans Bontekai in Sachen "Kunsthalle" überhaupt reduziert werden kann – aber wer die Macht hat, der schafft eben das, was er will und sei es noch so anrüchig.

Mit dieser Art von "Alternativlosigkeit" hat man ja auch schon das St. Willehad Hospital geschleift, die Altenheime, den Bunker am Banter See, die Laubenbesitzer am Banter See und warum nicht auch die Kunsthalle – alles im Zeichen der Synergien und natürlich der Schock Therapie des Neoliberalismus:
Zitat: " ... Mit einem Beschluss im Rahmen des Haushaltkonsolidierungskonzepts 2013/14 hat der Rat der Stadt am 27. Februar 2013 erstmals eine Zielvorgabe für die städtische Kunsthalle formuliert: Verbesserung des Verhältnisses zwischen Erfolg (Besucher) und städtischem Zuschuss; ernsthafte Neuausrichtung; kein "weiter so wie bisher" mit scheinbar unvermeidlichen, für immer festgeschriebenen Verlusten bzw. Zuschüssen; zusätzliche Potentiale aus einer touristischen Ausrichtung. ..."

Und da wären wir auch schon wieder beim Anfang unseres Artikels:
Wenn du nicht so willst wie ich, dann brauche ich Gewalt.

Fazit:

Was das noch mit "Wilhelmshaven geht besser" zu tun haben soll, erschließt sich wohl niemandem mehr. Auch das Fehlen jeglicher versprochener Transparenz zeigt sich dadurch, dass dieser "kurze Prozess" wieder einmal hinter verschlossenen Türen stattfindet. 

... schade eigentlich, aber wieder ein Beispiel dafür, wie es in Wilhelmshaven zu laufen hat: ohne die Mitsprache von Interessenverbänden und letztendlich ohne die Ideen und das Mitspracherecht der BürgerInnen.

Manchmal spürt man, dass die GroKo hartnäckig daran arbeitet, sich die nächste Kommunalwahl so richtig zu versauen.

Was schließen oder verkaufen wir demnächst? - das Spassbad "Nautimo" mit seinen bis zu 2 Millionen Euro Defizit pro Jahr, die Wilhelmshavener Tourismus und Freizeit GmbH mit z. Zt. über 3,8 Millionen Euro Miesen - suchen sie sich was aus, aber bitte nicht die Spielwiesen des Oberbürgermeisters von Wilhelmshaven oder eines Dr. Graul, dann schaffen sie sich richtige Feinde.



Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO635 | definitif


Kommentare

Heinz-Peter Tjaden | via facebook
Bei der Podiumsdiskussion, die in diesem Beitrag erwähnt wird, habe ich ein Konzept vorgeschlagen. Der Redebeitrag des SPD-Oberbürgermeisterkandidaten war mit den Veranstaltern abgesprochen. Für die Definition von Kunst las er einen Wikipedia-Beitrag vor, ohne die Quelle zu verraten. Auch der Beitrag des CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Andreas Wagner war eher seltsam, denn ideenreich. Die Kunst muss zu den Menschen, dann kommen die Menschen auch zur Kunst.
In einem offenen Brief zum Erhalt der Kunsthalle haben die Verfasser eine Abgrenzung zur Unterhaltungskultur vorgenommen, um ihren eigenen Kunstbegriff auf einen Sockel zu stellen. Wer so denkt, stellt sich selbst ins Abseits. Kunst sollte auch unterhaltend sein, damit sie zu Unterhaltungen anregt.
Nicht nur in Sachsen-Anhalt wird man als Querdenker isoliert. Gefragt ist überall stromlinienförmiges Denken. Was dabei herauskommt, kann man nirgendwo so gut studieren wie in Wilhelmshaven.

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