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Die große Trasse
10|02|2014



Mit dem neuen Leitungsbaukonzept lassen sich Kohlekraftwerke wunderbar mit Erneuerbaren Energien gleichstellen, von wegen Vorrang für Erneuerbare.

Eines können die großen Energiekonzerne und ihre Bundesregierung auf keinen Fall zulassen, den autarken Bürger. Er muß abhängig bleiben und immer wissen, daß man ihm notfalls den Saft abdrehen kann. Du kannst Deine Leselampe anmachen, aber das Kabel gehört uns. Von wegen dezentral, Du Anarchist.

Die Stromtrasse, damit in Bayern das Licht nicht ausgeht, wird 800 Kilometer lang und einen Kilometer breit sein und soll 10 Milliarden kosten. Damit wird der billige Strom aus den Windstromfarmen der Energiemonopolisten vor der Küste durch das ganze Land, wo ihn bisher keiner brauchte, bis nach Bayern gebracht, in der Hoffnung, daß ihn da jemand braucht. Und zufällig führt die "Trasse" auch an den politisch wieder hochgejubelten Braunkohlekraftwerken vorbei.

Die Kosten von 10 Milliarden sind eine "heutige Schätzung" und wie sich das verdreifachen kann, kennt man ja von vielen Projekten.

Also:
Der private Stromkunde sollte mal nur nicht glauben, mit 10 Milliarden davon zu kommen. Und die jetzt vorgestellte Trasse ist nur der Anfang, "eine von drei großen Neubauprojekten mit insgesamt 2800 Kilometern Länge", so die ARD.

Es geht nie um die Sicherheit der Stromversorgung, sondern um die Gewinne im Strommonopoli der Energieriesen, denen zunehmend durch dezentrale Stromerzeuger die Felle davon schwammen. Wenn alle ihren Stoff selbst anbauen, kriegen die Dealer Panik.

Mit dem Argument Fortschritt, Aufschwung und Wachstum, und natürlich den alles und jedes gutierenden Arbeitsplätzen als Versprechen, hat man schon manches dumme Zeug in die Welt gesetzt, was nie denen zugute kam, die man dafür finanziell gemolken hatte.

Aber:
Lieber veräppeln lassen, koste es, was es wolle, sonst könnte man ja irgendwann im Dunkeln sitzen.

Die Politik wird weiterhin den Energiekonzernen das Gesäß versüßen, mit Privatisierungen und Subventionen und den Gesetzen, die sie sich schreiben läßt.

Übrigens:
Für den 800 Kilometer langen und einen Kilometer breiten Trassenuntergrund kriegen die Netzbetreiber natürlich auch noch EU Agrarsubventionen. Später wären es sogar 2.800 Kilometer Subventionsgrundlage. Das sind immerhin 280.000 Hektar ...


Zu den "Gewinnern" in der Trassensubventionierung könnten Netzbetreiber wie "Tennet" oder "50Hertz" gehören, denen die Ausbauvorhaben mächtig Investitionsgeld in die Kassen spülen würden.

Und wie schanzt man den Stromkonzernen möglichst hohe Profite zu? Indem man möglichst viele abgeschriebene Kraftwerke am Netz läßt, neue Dreckschleudern fördert, also billigst produziert. Verschmutzungsrechte kosten ja fast nichts. Das hält den Börsenpreis unten. Das ist wichtig, denn die EEG Umlage, die hauptsächlich private Haushalte zahlen, ist so berechnet, daß die Differenz zwischen Börsenpreis und Einspeisevergütung den Strompreis erhöht, je niedriger der Börsenpreis ist. Aus der Differenz zur Einspeisevergütung wird die EEG-Umlage kassiert. Klingt ausbaldowert, ist es auch. - Und dafür braucht man die große Trasse.

Die Konzerne haben die letzten 10 Jahre genutzt, um den Bürgern und Kommunen die Energieversorgung aus den Händen zu winden. Sogar industielle Selbstversorger wie die Kartonfabrik in Varel sollen bestraft werden. Das Komplott aus Politik und Monopolisten zeigt seine Macht.

Möglicherweise wird sich die ganze Trassenplanung nicht ohne Protest den BürgerInnen überstülpen lassen. "In Bayern gibt es gegen eine andere der drei geplanten neuen, langen Höchstspannungstrassen bereits so massive Proteste, dass die CSU-Landesregierung nun ein Moratorium fordert", berichtet die ARD.

Aber das Wort "Moratorium" verspricht bereits Abhilfe. Das wurde ja in Stuttgart schon erfolgreich getestet.

Es heißt:
Um die Energiewende umzusetzen müßten rund 4000 Kilometer Leitungstrassen neu verlegt und weitere 4000 Kilometern bestehender Netze ausgebaut werden. Die Übertragungsnetzbetreiber, dazu gehört auch Tennet, schätzen die gesamten Kosten des Netzausbaus auf rund 40 Milliarden Euro. Und weil die Netzbetreiber nur betreiben, aber gar kein Geld haben, muß dafür der Stromverbraucher gerade stehen.

"Denn die Kosten für den Netzausbau werden über die Netzentgelte auf die Stromrechnungen der Verbraucher abgewälzt", schreibt die Welt. Stephan Kohler von der Deutschen Energie-Agentur sagt: "Wer die Energiewende will, muss auch die Trassen akzeptieren." So griffig formuliert er ja immer komplizierte Sachverhalte, wenn er den "einfachen Menschen" erreichen möchte. Was soll er auch sagen?


Stephan Kohler, Vertretungsberechtigter Geschäftsführer der "dena", sitzt mit im Boot der Lobbyisten und deren Interessen. Während der Diskussion um den Kohlekraftwerksneubau in Wilhelmshaven erschien er als glühender Verfechter der "Energielücke" sogar in der Jadehochschule. Neuerdings erscheint er als Gegner von "Verpflichtungssystemen" gegen Energieeffizienz und fordert Beratung und Freiwilligkeit.

Nicht zufällig stammt die Studie für den Netzausbau von eben dieser Deutschen Energie-Agentur [dena], die laut Wikipedia ihre Projekte durch staatliche Zuwendungen finanziert, aber zu 50 Prozent ihre Einnahmen aus der Privatwirtschaft erzielt. Aus der Bau- und, Überraschung!, der Energiewirtschaft. - His Master´s Voice.

Bei Umweltverbänden stieß die dena-Studie auf starke Kritik, liest man bei Wikipedia. "So wurde moniert, die von der dena aufgestellten Szenarien beruhten auf fragwürdigen Annahmen und unklaren Szenarien. ... Zudem würden die Szenarien auf einem starken Ausbau von Kohlekraftwerken zusätzlich zur damals aktuellen Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke beruhen. Dies stünde im Widerspruch zum beschlossenen Energiekonzept der Bundesregierung."

Ein Gutachten der Technischen Universität Berlin, das im Auftrag des WWF durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, daß das "methodische Vorgehen" der dena-Netzstudie "zentrale Ergebnisse der Studie in Frage" stelle und eine Zukunftsplanung bis 2050 nicht berücksichtige.

So heißt es dort:
Zitat: "Eine weitgehende Umstellung auf erneuerbare Energien, wurde vernachlässigt. Längerfristige Ziele, wie die weitgehende Dekarbonisierung [Anm. "Entkohlung"] des Elektrizitätssektors ... wurden in der Analyse nicht berücksichtigt. Längerfristiger Nutzen alternativen Leitungsbaus, zum Beispiel CO 2-Einsparungen oder eine weitgehende Umstellung auf erneuerbare Energien, wurde vernachlässigt."

Wie bei allen großen Projekten, die den Stolz des Volkes mehren, den "Beharrungstendenzen" entgegenstehen, dem "Fortschritt" dienen und scheinbar allen zugute kommen, ist auch bei der "Großen Trasse" eine gewisse Skepsis vonnöten, die fragt: Wem dient das in erster Linie und wer stopft sich da die Taschen voll?

Der Nutzen und Sinn großer Bauvorhaben, wie der JadeWeserPort, die Elbphilharmonie oder der Stuttgarter Bahnhof erschließt sich inzwischen nur noch wenigen. Pauschale Notwendigkeitssprüche derer, die damit ihren Lebenunterhalt sichern, sind zunehmend unglaubwürdig geworden.

Noch ist sie ja nicht gebaut, die große Trasse. Diskussionsgrundlage sollte sie aber jetzt schon sein.

Geht doch schließlich alle an. Oder?

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner


Links:
Zum Thema "Stromtrasse 'SuedLink'" sprach nano am 6. Februar 2014 mit Prof. Lorenz Jarass von der Hochschule Wiesbaden.
06|02|2014: Streit über Stromtrassenbau - Oettinger rüffelt Seehofer
28|01|2014: Forum Netzintegration übergibt Plan N 2.0 mit Empfehlungen zum Um- und Ausbau der Stromnetze an die Regierung
23|11|2010: Dena Netzstudie II - Annahmen rechtswidrig, Ergebnis sachwidrig


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Kommentar:

Heidi Berg: "Die Sonne schickt keine Rechnung!". Dieser Slogan der Pioniere der Solarenegieversorgung ist immer noch brandaktuell. Aber anscheinend immer noch nicht angekommen in der Bevölkerung. Da hat sich die Kohle- und Atomlobby aber diesmal etwas ganz besonderes ausgedacht, um die "Energie-Kunden" hinters Licht zu führen: die "Energiewende". Und durchgeführt wird sie nicht mehr von dem beleibten Altmeier [CDU], sondern von dem gleich beleibten Gabriel [SPD]. Die SPD macht sich erneut - nach der Arbeitsmarkt-"Sanierung" über die "Agenda 2010" [Wiedereinführung des Sklavenmarktes und des Lohndumping] - zum Steigbügelhalter der Großkonzerne. Die einzige offene Frage bleibt: Nach dem Plattmachen der erneuerbaren Energien, wird Sigmar Gabriel dann Aufsichtsratsvorsitzender von RWE oder Vattenfall? Wetten werden gerne noch bis Redaktionsschluss entgegengenommen. Jedes Los gewinnt!



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