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Wilhelmshaven erblüht oder doch nicht?
26|10|2015



Ein Stück Wilhelmshavener Wirklichkeit, das Milliardengrab JadeWeserPort.

Ein PR-Streit ist zwischen dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung [DIW] und dem Oberzentrum an der Jade entbrannt. Die Wilhelmshavener Verwaltung berichtet, besser dazustehen, als in der Studie über Gesamtdeutschland geschildert.

Um das richtigzustellen, versuchte man gleich zwei Tage hintereinander die Studie von "Außerhalb" auf der Titelseite des Lokalen Heimatblattes zu diskreditieren.

Nicht vor allzu langer Zeit war es ein Film, der die Gemüter beschäftigte, endlich, muss man hinzufügen, denn sonst wird in Wilhelmshaven alles unter den Tisch gekehrt, was das Gesamtbild irgendwie eintrüben könnte.

Beides zusammen ist kommunalpolitisch typisch, wirkt aber insgsamt betrachtet irgendwie tragisch, als hätte man genau die erwischt, die mit ihrem rosaroten Bewusstsein gerne alles übertünchen würden, bis einem vor lauter Wohlwollen schwindelig wird.

Da wird gefeiert, wo einem eigentlich gar nicht zum Feiern zumute ist, wie z. B. bei der Einführung von Dr. Tanja Trarbach, die als chefärztliche Direktorin ein Tumorzentrum im Klinikum Wilhelmshaven installieren möchte, nebst Palliativstation. Im Hintergrund lief die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Einstellung der Freundin des Geschäftsführers Reinhold Keil, weil Wilhelmshaven schon ein "Tumorzentrum" hat. Bei vielen setzte sich insgeheim eine teure Familienzusammenführung auf Steuerkosten im Bewustsein fest, ganz im Gegensatz zu den Befürwortern der mit einem "Geschmäckle" versehenen Personalerweiterung des Krankenhauses.

Das sollte dann auch noch mit persönlichen Einladungen in einem Event am 21. Oktober 2015 im Hotel am Stadtpark hochtrabend gefeiert und begossen werden. Es ist natürlich klar, dass sich gestandene Gäste dieser Art von überflüssiger "Familienfeier", hoffentlich nicht auf Klinikkosten, verweigerten.

Investitionsstau

Bei den Wilhelmshavener Straßen sollte man schon besser im Besitz eines gefederten Fahrrades sein, z. B. vor der Kunsthalle. Im Winter, bei regennasser Fahrbahn und Laub auf der Straße könnte Unaufmerksamkeit schon ´mal dazu führen, das man sich hier und dort unfreiwillig von seinem Drahtesel veranschiedet. Nimmt man den Zustand der Fahrradwege noch hinzu, wird es langsam aber sicher etwas fragwürdig, was die Stadt als "Abbau des Investitonsstaus" genau meint. Man fragt sich dann zwangsläufig, wann das stattfinden wird.

Die Investitionen, die man in Wilhelmshaven in andere Dimensionen transferiert, kommen teilweise nur mit Nachtragshaushalten zustande, wie z. B. die letzte Tranche von 1,9 Millionen Euro für die Schulen.

Ohne die Einwilligung der Kommunalaufsicht läuft in letzter Zeit eigentlich gar nichts mehr. Wilhelmshaven wird damit schon längst "teilzwangsverwaltet", weil die Verwaltung immer wieder in der Landeshauptstadt vorstellig werden muss, um weiteres Geld, meistens Kredite, "locker" machen zu können.

Seitens der Stadt wird weiterhin ein rosarotes Zeugnis abgelegt, damit die Bürger nicht so richtig mitbekommen, dass nach der kommenden Kommunalwahl Zahltag sein könnte. Dann hätte eine Mehrheit wieder fünf Jahre Zeit die Bürger wieder nicht mit in ihre "Befindlichkeiten" einzubeziehen.

"Baustellen", bei denen sich die Basis-Wilhelmshavener einmischen müssten, gibt es in der Jadestadt zu Hauf.

Der Schulentwicklungsplan schwächelt und die Leidtragenden müssen noch Jahre in Containern büffeln und unterrichten. Der Banter See soll nach den ganz speziellen Wünschen einiger führender Kommunalpolitiker "entwickelt" werden, was wohl eher der sukzessiven und völlig unnötigen "Vertreibung aus dem Paradies" gleichkommt.

Wie sich die Bilder doch gleichen


Nicht nur auf Facebook erinnert man sich an ein wunderbares Stück Wilhelmshaven, den Geniusstrand.

Das hat man schon mit den Campinplatz an der Geniusbank durchexerziert, was einen bleibenden Eindruck einer fragwürdigen Willkommenskultur in Sachen Tourismus hinterlies.

Das Verfahren, mit dem man jetzt ein gewachsenes Stück Kultur an einem Brackwassersee durchexerziert ist so betrachtet nur die Fortschreibung einer neoliberalen Strategie, die auf gewachsenen Strukturen scheisst keine Rücksicht nimmt.

Kultur, die aus sich selbst heraus entsteht, gibt es in Jadestadt eigentlich kaum. Da ist ein wesentlicher Webfehler im System Wilhelmshaven zu verorten, den man mit etwas farbigem Maismehl, das man im Herbst in die Luft schleudert, leider nicht kaschieren kann.

Auch eine echte Aufarbeitung der kommunalen Geschichte dämmert weiter vor sich hin. Sie wäre nicht nur inhaltlich hochinteressant, sondern hier und dort auch in einem städtischen Gesamtkonzept wunderbar zu vermarkten. Das ist für bestehende Imageträger dieser Stadt natürlich nicht ganz risikolos, wie z. B. das Lokale Heimatblatt, das dann ´mal offenlegen müsste, was da so in der Zeit zwischen 1939 bis 1945 wirklich publiziert wurde und was das für Konsequenzen hatte.

Wiederholt eingeschnappt

In der mehrfachen Zurückweisung der Studie des DIW steckt natürlich auch die Absicht, die Art von Propaganda fortzuschreiben, die bisher immer möglich war. Vor vielen Jahren konnte man die Presse von Außen, durch die damals nicht vorhandenen technischen Möglichkeiten, noch schön abschirmen. Zeitung lesen war Pflicht und was alle anderen publizierten, wie z. B. im "Dreckigen Sumpf", war mit den selbst geschaffenen Wilhelmshavener Realitäten schon damals nicht vereinbar.

Zur heutigen Wirklichkeit gehören natürlich auch die Eigengesellschaften und Betriebe, die, trotz ihrer zunehmenden Gesamtverschuldung, auch noch hoch gelobt werden. Sie sind bis heute das Hauptproblem Wilhelmshavens und Tummelplatz des Wilhelmshavener Klüngels, von dem hier und dort jemand in den GmbH´s platziert werden kann, um dann unverdächtig strategisch und wirtschaftlich Wilhelmshaven mitdeligieren zu können.

In einer eigens entworfenen "Bürgerinformation" für fast alle Wilhelmshavener Haushalte, machte man hochoffiziell keinen Hehl daraus, wie schlecht die Stadt, gerade wegen der Eigenbetriebe und Gesellschaften, dasteht.

292,3 Millionen Euro stecken in den "externen" Dienstleistern der Stadt Wilhelmshaven und die Jadestadt ist voll haftbar für dieses nicht vorhandene Geld. Zählt man den Kernhaushalt noch dazu, liegt Wilhelmshaven schon bei knapp 400 Millionen Euro Gesamtverschuldung. [Stand: Mai 2015]

... ja nee, is klar, jetzt, im Oktober ist "offiziell" alles besser. Das klingt eher nach dem verzweifelten Strohhalm!

Politisches Stadttheater

Was wir erleben ist lediglich ein Spiel mit Befindlichkeiten. Man rückt sich die Welt so ins rechte Licht, wie es gerade passt und wenn alles nicht mehr hilft, schmeißt man farbiges Maismehl in die Luft.

Dass Wilhelmshaven viel mehr kann, wissen die Einwohner, die auch bereit sind, ihre Stadt kritisch zu betrachten. Viele fangen schon an, die Konsequenzen zu ziehen und verabschieden sich in nachhaltige Nichtregierungsorganisationen [NGOs / Bürgerinitiativen], weil es unerträglich ist, was die politischen Instanzen sich verbal herausnehmen, ´mal ganz zu schweigen von ihren politischen Entscheidungen "zum Wohle aller!" – lächerlich.

Andere beharren weiterhin auf ihrer Einstellung, sich und nur ihre ganz persönlichen Vorstellungen "durchzudrücken" oder weiter zu polarisieren, damit sich die, die sich eigentlich solidarisieren könnten, weiter selbst "zerfleischen".

Die Zukunft liegt wohl eher in einer nachhaltigen Veränderungsstrategie, wo man miteinander auf Augenhöhe Wilhelmshaven verändert – ob das mit der derzeitigen Politprominenz überhaupt geht, die sich ein deutlich wählerverachtendes "Primat der Politik" auf die Fahne schreibt, ist mehr als fraglich.

Der Weg in eine "Gedeihliche Zukunft Wilhelmshaven" wird kein leichter sein, weil sich auch Jadestadt vom "ewigen Wachstum" verabschieden muss. Da wird ein Tal der Tränen, das Wilhelmshaven seit Jahrzehnten begleitet, zunächst einmal weiter durchschritten werden müssen.


Auch Olaf Lies [SPD], der amtierende Wirtschaftsminister Niedersachsens, muss seine Einstellung von Wirtschaftswachstum dringend überarbeiten, will er zukunftsfähig bleiben.

Jetzt die nächste Ausbaustufe für einen Containerhafen in Augenschein zu nehmen, der schon jetzt nicht läuft, ist neoliberale Panik.

Seltsamerweise gibt es in der Hafenpropaganda gar keine Hinweise darauf, dass sich die Wirtschaft grundlegend wandeln wird – vor allem Roboter, aber auch zunehmend streikbereite Chinesen, und die damit einhergehende Verteuerung der Produkte aus Fernost, machen es möglich:
Zitat: "... Nach einer aktuellen Studie der Oxford-Universität werden Maschinen Menschen in der Hälfte von etwa 700 untersuchten Berufen ersetzen. Und das in den nächsten 20 Jahren. ..."
[Quelle: Makro | 3sat | 23-10-2015]

Das wären in Deutschland 18,3 Millionen Arbeitsplätze, die einfach ´mal so verschwinden, also über die Hälfte von heute [heute: 30.870.000].
[Quelle: Studien der Oxford University und der ING DiBa]

Fazit:

Spätestens jetzt muss man sich fragen, wie lange man sich von den Politikern noch belügen lassen will, was deren Prognosen und Versprechungen anbelangt.

Anstatt in den Wahnsinn JadeWeserPort-Erweiterung noch weitere Steuermillionen oder gar Milliarden zu versenken, sollte man die Bildung vorantreiben und Deutschland zum Hochtechnologiestandort entwickeln, denn dort liegt ein Schlüssel für eine Zukunft, die den Namen auch verdient.

In absehbarer Zeit werden die Menschen mehr Freizeit haben, weshalb das Wort "Bedingungsloses Grundeinkommen" immer öfter Erwähnung findet, auch bei Dieter Althaus aus der CDU.

Was Wilhelmshaven wirklich fehlt, ist der Mut zur grundlegenden Veränderung. Dazu gehört auch die Hinterfragung des Ist-Zustandes von innen heraus.

Die Sicht von Außerhalb auf die Jadestadt sollte man nicht dauernd als "Wilhelmshaven Bashing" verstehen, sondern realistisch in die eigenen Befindlichkeiten mit einbeziehen.

Durch den immerwährenden Versuch der Abwehr der Wirklichkeit macht man sich selbst dauerhaft lächerlich.


Ahoi! - Empört Euch!


Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO635 | definitif



Update:
Apropos Zahltag:
26|10|2015: Wilhelmshaven: Verwaltung schlägt Steuererhöhung vor | ... Sonnabend ging es Wilhelmshaven doch noch so gut ... wie jetzt?!

Links:
04|02|2015: Roboter kaufen keine Autos
20|04|2015: Wilhelmshaven im Schuldenrausch


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