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Respekt fürs Miteinander
Manchmal braucht es Regeln, um Freiheit und Gesundheit zu erhalten. 27-11-2020 - Im Dezember 2012 lernte ich Wilhelmshaven im St.Willehad-Hospital kennen. Während meiner Zeit dort, fand ich einige Wilhelmshavener Freunde, die meine Verbindung zu dieser Stadt bis heute stabilisieren.
Mir liegen diese Freunde, aber auch die vielen Patienten und deren Angehörigen und auch meine ehemaligen Kollegen sehr am Herzen. Umso bestürzter bin ich nun bezüglich der rasanten Infektionsrate und auch in besonderem Maße über teilweise noch immer "querdenkerischer" oder belustigter Kommentare. Wir alle, ob nun in Wilhelmshaven oder in Sande und Varel oder wo auch immer sitzen im selben Boot und sind doch als Gesellschaft eigentlich verpflichtet, fürsorglich miteinander umzugehen. Natürlich entstehen Nöte durch die getroffenen Maßnahmen. Und dafür muss man auch Verständnis haben. Diese Sorgen müssen ebenso ernst genommen werden. Was hilft aber ein verweigernder Tunnelblick?Was, wenn wir oder eigene Angehörige plötzlich selbst betroffen sind? Relativiert sich dann die Meinung?Immer wieder lese ich: "Panikmache! Nur 0,017 % der Infizierten erkranken dann auch. Und für diese wenigen Erkrankten so ein Aufwand ... ". Mir ist und bleibt es völlig unverständlich, wie man derart zu argumentieren versucht. Die Krankheitsverläufe sind teilweise zweizeitig. Erst gehts wieder besser und dann kommt der große Einbruch mit exzessiver Beatmung. Das ist eine ganz perfide Eigenart des Verlaufes. Ausserdem halte ich mir immer vor Augen, dass man bei 0,017% der Weltbevölkerung von etwa 1.190.000 Menschen [bei 7 Milliarden Weltbevölkerung] redet. Und wenn dann ein Angehöriger der eigenen Familie betroffen ist relativieren sich die 0,017 %. Aus "nur" wird dann "alles" und eine große persönliche Katastrophe. Abstand, Hygiene, Atemmaske, Lüften ... Respekt ist die Grundlage. Ich habe sehr großen Respekt ...Nicht nur vor meinen Mitmenschen, weshalb ich mich selbstverständlich an die Regeln halte, sondern auch und gerade vor diesem nahezu unberechenbaren Virus. Das Virus, das nicht nur hochbetagte und vorerkrankte Menschen betrifft und um das Leben ringen lässt. Nein, ich musste vor einigen Tagen erfahren, dass ein gesundes 7-jähriges Mädchen, die Tochter eines flüchtigen Bekannten, in Bremen beatmet werden muss und kaum noch Hoffnung besteht.Ich bitte alle Menschen um gegenseitigen Respekt und um etwas Demut im Gedanken, dass das was wir wollen und das wir unbedingt als unsere einzig wichtige Freiheit betrachten, nicht wirklich in unserem Buch des Lebens festgeschrieben steht. Jeden kann es treffen. Wenn jeder einen einzigen Gedanken für seinen Mitmenschen erübrigt, ist an jeden gedacht. Ohne, dass andere gefährdet werden.  Peter Plettenberg Chefarzt | Geriatrie | St. Johannes-Hospital | Varel Sie möchten diesen Artikel kommentieren? - Kein Problem: Hier klicken, Artikelstichwort angeben und Kommentar über das Kontaktformular an die Redaktion senden! Vielen Dank! ... nach oben Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen | Fiktive Interviews| Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Spenden | Leserbriefe | Newsletter | |
