Bild: GRUPPO635.com | hufenbach


UMZU













VERMISCHTES






WETTER



Mixt "NGO´s"













PARTEIEN



Bild: GRUPPO635.com | hufenbach





Bild: GRUPPO635.com | hufenbach
   
Seit 24-03-2022 online:

FOTO: Hufenbach
Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]

Bunt statt Braun
27|04|2009



Auch Punks demonstrieren mit ausgefallenen Emblemen wie "Halte Deine Umwelt sauber" gegen die Rechtsradikale Szene.

Am 25. April 2009 führte das Netzwerk Stop-Rechts eine Aktionstag im Pumpwerk Wilhelmshaven gegen die Kundgebung Rechtsradikaler durch, die zum gleichen Zeitpunkt Station für ihren Europawahlkampf in Wilhelmshaven machten.

Ein riesiges Polizeiaufgebot schirmte beide Parteien voneinander ab. Ein Panzerfahrzeug, ein Wasserwerfer, Hundertschaften, Reiterstaffeln, jede Menge Polizisten und Polizeifahrzeuge prägten an diesem Tag das Bild der Innenstadt rund um den Valoisplatz. Die Polizei hatte mit einer wesentlich grösserern Anzahl an Kundgebungsteilnehmern gerechnet.

Während die rechtsextreme Deutsche Volksunion [DVU] mit etwa 22 Zuhörern inklusive Rednern ihre Kundgebung abhielt, versammelten sich am Pumpwerk etwa 200 Menschen und demonstrierten friedlich gegen die Faschisten. Einige Wilhelmshavener Parteien sowie der DGB hatten Stände aufgebaut, um über die Rechtsradikale Szene zu informieren.

Am Abend rundeten drei Rockbands den Aktionstag mit einem Konzert ab.

Mit welchen Mitteln die rechtsradikale Szene unter anderem arbeitet, beschrieb Michael Diers [Chefedakteur Radio Jade - Wilhelmshaven] in seiner Rede über die Entstehung der Rechtsrockmusik.


Michael Diers während seiner Rede.

Wir fanden die Rede sehr eindrucksvoll, weil sie zeigt, wie sehr die Rechtsradikale Szene ihr Gesicht verändert hat und mit der Zeit geht, um neue Mitglieder, besonders aus dem Jugendbereich anzuwerben.

Wir präsentieren ihnen diese ausserordentlich interessante Rede als Einblick und abschreckendes Beispiel der rechtsradikalen Szene:

Die Rechtsrockmusik –

Entstehung und Entwicklung

Der Beginn der Skinheadszene geht zurück auf die 60er Jahre. In den englischen Arbeitervierteln formierten sich: SHARP – Skins oder Red Skins [links orientiert], die eher unpolitisch waren, aber schon damals szenetypische Kleidung hatten:
Doc Martens Stiefel, Bomberjacken.
 
Ende der 70er, Angang der 80er gerieten sie unter den Einfluss rechtsextremistischer Organisationen. Ende der 80er entfacht ein Artikel im Magazin Stern grosse Aufmerksamkeit. In diesem Artikel wurde erstmals die rechte Musikszene vorgestellt und Plättenläden genannt, in denen rechtsradikale Rockmusik verkauft wurde.
 
In den 90er wird ein Boom, auch durch die Medien, ausgelöst.

In Ostdeutschland leben heute ca. die Hälfte der gewaltbereiten, rechtsextremistischen Skinheads.
 
Musik wurde von der rechtsextremistischen Politikszene [NPD, DVU, JN] immer als Lockmittel verstanden und genutzt.
 
Namen von immer noch bekannten und z. T. aktiven Rechtsrockbands:
Störkraft, Endstufe, Radikahl, Landser, Zillertaler Türkenjäger, Krafschlag, White Aryan Rebels
 
Bands aus den USA:
Bound For Glory, Blue Eyed Devils
und England: Skrewdriver [Ian Stuart, Kopf der Band starb bei einem Autounfall. Er war eine der wichtigsten Personen, der englischen Rechtsrochszene), Brutal Attack,
spielen nach wie vor eine grosse Rolle auch bei den deutschen Rechtsrockfans.

So heißt es beispielsweise in dem Lied „Volk steh auf“ des 2005 in den USA produzierten Samplers „Blood & Honour Volume V“ von der deutschen Band „Rassenhass“:
 
„Es kommt die Zeit, in der das Volk sich [...] wehrt. Also nehmt die Waffen endlich in die Hand, jetzt beginnt der große Krieg. Jeder Neger ist dann zu Hause in Afrika oder hängt an einem Baum [...], denn für Affen ist hier kein Raum. Wir brennen alle Judaskirchen ab [...]. Jedes Krummnasengrab wird exhumiert, denn mit Anti-Menschen haben wir hier nichts zu tun. [...] Schwarz-rot-gold wird abgeschafft und das Hakenkreuz wird wieder wehen. Die Bundesregierung stürzen wir und das Kanzleramt wird in Flammen stehen.“
 
Die ebenfalls im Ausland produzierte CD „Der ewige Jude“ der Band „Volkszorn“ enthält neben zahlreichen weiteren antisemitischen Texten die Zeilen:
 
„Brenn alles nieder [...] Im Zeichen der Zeit sind wir zu jedem Blutbad bereit [...] Ein Nigger brennt an einem Kreuz, er hat’s nicht besser verdient. [...] Die Juden werden brennen, werden um ihr Leben rennen. Die Moslems werden brennen und dann zur Hölle fahr’n.“
 
Eine „judenfreie Welt“ und einen „neuen Führer“ fordert die Band „Kommando Freisler“ auf ihrer CD „Geheime Reichssache“.
 
In den Liedern „Judenschwein“ und „Im Wagen vor mir“ finden sich folgende Textpassagen:
„Jude, dich verkennt man nicht. Du solltest besser fliehen [...]. Denn in Deutschland weiß ein jedes Kind, dass Juden nur zum Heizen sind. [...]“ „Und gibt es auf der Welt dann keine Juden mehr, wird unser Deutschland endlich wieder frei. [...] Und die SS ist wieder mit dabei. Es wird dann einen neuen Führer geben, der macht das Leben wieder lebenswert.“
 
Im Jahr 2005 fanden 193 Rechtskonzerte in Deutschland statt, danach abnehmend. Sachsen, Thüringen, Bayern sind die Bundesländer mit den meisten Rechtsrockkonzerten. Mittlerweile liegen die durchschnittlichen Besucherzahlen pro Konzert bei ca. 130 Personen. Großkonzerte [bis zu 2000 Personen] werden inzwischen ins Ausland [Schweiz, Italien, Belgien] verlegt.
Das Organisieren von Konzerten wird von Einzelpersonen aus der rechten Szene umgesetzt.
 
Rechte Bands organisieren CD Release Partys.
Die Vertriebe rechtsradikaler Musik sind inzwischen auf über 90 nur in Deutschland angewachsen. Da Produktion und Vertrieb leichter geworden ist, nehmen es immer mehr in die eigene Hand. Kleidung und Merchandiseprodukte spielen eine immer grössere Rolle.
 
Der Umsatz liegt bei mehreren Millionen Euro.
 
Herbert Egoldt [† 25. November 2005 - Rock-O-Rama Records], war der erste grosse Produzent von Rechtsrock.

Die früheren Fanzines [kopierte Magazine mit kleinen Auflagen] waren von Bands und Szenegruppierungen der Versuch die rechte Szene zu informieren.

Torsten Lemmer übernahm mit gedruckten und professionellen Magazinen wie: „Frontal“, „Moderne Zeiten“ und „Rock Nord“ einen grossen Raum ein und steigerte mit Auflagen auf 15.000 Exemplare.


Torsten Lemmer war erst Mitglied der FDP, dann von 1989 bis 1993 saß er als Bürgerschaftliches Ausschussmitglied für die FWG in einem Düsseldorfer Ratsausschuss - bis 1993 für die Republikaner Abspaltung: Freie Wählergemeinschaft [FWG].
 
Für Bands wie:
Rheinwacht, Siegeszug, Schlachtruf, 08/15, Kraftschlag, Body Checks oder Sturmwehr war er als Manager und/oder Produzent tätig.
 
Die neonazistische Skinheadorganisation „Blood & Honour – Division Deutschland“, die im Jahr 2000 verboten wurde, hat auch mit ihrer Jugendorganisation „White Youth“ viele Konzerte organisiert. Seit dem Verbot sind es erheblich weniger Konzerte geworden.
 
2006 wollte man eine Nachfolgeorganisation gründen, was aber bis heute nicht geklappt hat.
 
Aktuell sind 150 Bands [2002 waren es noch 90] in Deutschland aktiv.
 
Seit einigen Jahren veröffentlicht die NPD Musik-CDs, die kostenlos verteilt werden. Sie erhofft sich davon, insbesondere junge Menschen ansprechen zu können und sie auf jugendgerechte Weise mit den Inhalten der Partei vertraut zu machen.
 
Erstmals setzte die NPD im Wahlkampf zum Berliner Senat 2001 auf dieses Medium als Propagandamittel. Die CD 'Sturm auf Berlin' wurde ohne Begleitheft verteilt und beinhaltete neben drei kurzen Redebeiträgen zwei Balladen sowie einen kurzen Jingle.
 
Trotz des optimistischen Untertitels 'Ein Klangwerk, das bewegt' kam die CD laut Reaktionen aus der Szene nicht an.
 
Im ganz anderen Maßstab realisierten 2004 rund 56 Organisationen und Firmen aus dem Spektrum der Freien Kameradschaften und der Rechts-Rock-Szene die Multi-Media-CD 'Anpassung ist Feigheit – Lieder aus dem Untergrund'. Neben 19 Songs bekannter deutscher und internationaler Rechts-Rock-Bands enthält die CD Anwendungsdateien einer Präsentation, die in einem Webbrowser zu öffnen sind.
 
Darin wird das Projekt vorgestellt, der politische Ansatz anhand verschiedener Aktionsfelder wie der "Kampagne Ausländerstopp" vorgestellt und die Lesenden eingeladen mitzumachen. Ein Beschlagnahmebeschluss des Amtsgerichts Halle an der Saale stoppte jedoch am 4. August 2004 die geplante Verteilung von 250.000 Exemplaren dieser CD vor Schulhöfen und Jugendtreffs.
 
Am 2. April 2005 fand in Pößneck [Thüringen] das letzte Konzert von Michael „Lunikoff“ Regener statt. Er war und ist das bekannteste Mitglied der rechten Band „Landser [die Band wurde als kriminelle Vereinigung eingestuft und mit Freiheitsstrafen verurteilt]. Vor 1.000 Besuchern fand dieses Konzert, organisiert von der NPD, statt, danach
erfolgte der Haftantritt von Regener.
 
Landser wird als kriminelle Vereinigung im Dezember 2003 verboten. Die Mitglieder bekommen Freiheitsstrafen zwischen 1 Jahr und 9 Monaten und 3 Jahren und 4 Monaten. Erst durch die Zurückweisung der Revision im März 2005 sind die Urteile rechtskräftig geworden.
 
Rechtsextremistische Skinheadkonzerte finden meist in geschlossenen Räumen statt. Über Mundpropaganda, SMS, Vortrefforte und erste Treffpunkte wird man wird dann zum eigentlichen Konzert geführt.
 
Lokale, die in rechtsextremistischer Hand sind, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die NPD und die Jungen Nationalsten organisieren immer wieder Konzerte, um damit Jugendliche für ihre politischen Ziele zu gewinnen.
 
Musikstile:
R.A.C. - Rock against Communism
Oi [mehr dem linken Spektrum zuzuordnen, aber auch in der rechten Szene vorhanden]
Black Metal
Hatecore
Balladen/Liedermacher
Wiking-Rock
Neofolk
Neue Deutsche Härte
 
Vorträge in Schulen mit Bild, Video- und Tonmaterial habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder durchgeführt und ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt, um immer wieder auf den Rechtsrock hinzuweisen
und um ihn damit zu verhindern.
 
Michael Diers

Links:
www.stop-rechts.de


Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen |
Fiktive Interviews| Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Spenden |
Leserbriefe |


Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen |
Fiktive Interviews| Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Spenden |
Leserbriefe | Newsletter |

Wilhelmshavener Momente

Bild: GRUPPO635.com | hufenbach

Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



Wenn Sie auch ihre ganz persönlichen Momente auf dem Bürgerportal Wilhelmshaven veröffentlichen möchten, senden Sie ihre Bilder an:
redaktion@buerger-whv.de
Vielen Dank!

Archiv:
Archiv | Wilhelmshavener Momente
nach oben