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Energierszenario! 25|01|2008 Kraftwerksdiskussion im Gorch-Fock-Haus, OB macht seine Vorstellung von Demokratie erneut deutlich
So voll ist es nur ganz selten im Gorch-Fock-Haus, aber diesen Vortrag der Ärzte wollten sich viele Bürger nicht entgehen lassen.
Seit gestern ist es wohl auch dem Oberbürgermeister klar geworden, wir reden nicht über ein Kraftwerk in Wilhelmshaven, sondern über 4 Kohlekraftwerke - vielleicht hätte man ihn aber besser noch einmal abfragen sollen.
______________________________________Schon bei den einleitenden Worte griff der Oberbürgermeister die Gegner der Kraft-werksplanungen und hier besonders die Ärzteinitiative gegen Kohlekraftwerke und die Bürgerinitiative: Zeche Rüstersieler Groden erneut und wie gewohnt unsachlich an. Als Horrorsszenario bezeichnete er die Angaben der Ärzte über die Schadstoff-mengen, als verwerfliche Angstmacherei das Bild mit 4 Kraftwerken. In der Art von Vorschulkindern machte er dann deutlich, dass man auf einem Foto, welches aus Richtung Südstrand aufge-nommen wurde, gar keine Kraftwerke sehen würde.Wie war das noch? Wenn ich die Augen zumache, sehe ich nichts! Wenn ich nichts sehe, ist auch nichts da! So dachte ich heute 53 jähriger vor 50 Jahren wohl auch einmal. In seiner, weit über die Grenzen von Wilhelmshaven hinweg bekannten Art, forderte er die Ärzteinitiative auf, jetzt ihre Zahlen endlich belegen zu können [müssen].______________________________________ Schon an dieser Stelle hatte der OB fast den gesamten Saal nur auf Grund der Art und Weise, wie er das sagte, gegen sich aufgebracht.
______________________________________ Die deutlich sichtbare diebische Freude, die Gegner jetzt mit geballter Unterstützung hochkarätiger Kraftwerksbefürworter vor- führen zu können, dauerte aber nur ganz kurze Zeit. ______________________________________
Nachdem der Vertreter der Electrabel in seinem Eingangs- statement über die Planung für ein 800 MW Kohlekraftwerk mit der Option für ein weiteres Kraftwerk berichtet hatte, wurden von einem Vertreter der E-ON die Planungen für ein weiteres Kohlekraftwerk vorgestellt, was auch in naher Zukunft neben dem bestehenden E-ON-Kraftwerk entstehen soll.
______________________________________ Damit war schon hier klar, wir reden hier, wie die Ärzteinitiative und die Bürger- initiative „Zeche Rüstersieler Groden“ richtig behaupten, über 4 Kohlekraftwerke. Vielleicht lag es daran, dass der Ob zu dieser Zeit kein Mikrofon hatte, dass nicht schon hier die erste Entschuldigung des Ob erfolgte. Spätestens als dann die Vertreter der Ärzteinitiative auch noch ihre Angaben über die Schadstoffmengen als korrekt darstellen konnten, hätte der OB sich nur noch mit einer offiziellen Entschuldigung retten können, was er aber, er ist halt wie er ist, nicht tat. ______________________________________
Wer nun damit gerechnet hatte, dass die eigens dafür herbeigerufenen Befürworter auf dem Podium, wie vom OB geplant, wiederlegen und anzweifeln werden, sah sich sicher verwundert.
...ein Name, ein Schild: Dieser "Herr" wurde von vielen Leuten im Saal mehr als "sehnsüchtig" erwartet!
Genau das konnten Sie nicht und vermieden konsequent jede weitere Diskussion über die tatsächlichen Mengen giftiger Stoffe. Zu deutlich war ihnen wohl geworden, dass alle Angaben der Gegner korrekt waren und sind, und sich zudem aus den offiziellen Unterlagen der Stadt und der Kraftwerksplaner leicht entnehmen lassen.
______________________________________ So zogen sich die Befürworter auf das schwächste Argument zurück, was man in einer solchen Situation verwenden kann, „Wir halten aber die Grenzwerte ein“. Na wenn das man stimmt? Und was sind Grenzwerte? ______________________________________
Auch das wurde streng wissenschaftlich erklärt. Man geht bei und ermittelt welche Möglichkeiten z.B. Kraftwerks- bauer haben einen bestimmten Wert zu erreichen. Wenn dieser ermittelt ist, legt man diesen als Grenzwert fest.
________________________________________ Im Klartext heißt das bei vielen Grenzwerten: Wenn ein Stoff zwar schon bei 5 g schädlich sein könnte, es aber nur eine Möglichkeit der Planer zur Reduzierung auf 10 g gibt, liegt der Grenzwert halt bei 12 g. Und nur da, wo tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass eine Schädigung tatsächlich eintritt, nimmt man dann diesen Wert an. Was dabei herauskommt, sieht man bei einem uch vollkommen unbedenklichen Kraftwerk bei Hamburg, in dessen näherer Umgebung plötzlich viele Menschen von den als unbe- denklich eingestuften Schadstoffen krank werden, ja sogar daran sterben.
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Hier in Wilhelmshaven hat sich wieder einmal mehr als deutlich gezeigt, dass die Bürger dieser Stadt - und auch die Vertreter des Rates - absichtlich falsch informiert werden.
Die Ratsvertreter von CDU, SPD und FDP haben daraus sicher jedoch immer noch keine Konsequenzen gezogen, und beschließen auch weiter über Vorlagen, deren Inhalte sie selbst nicht geprüft haben. Den Glauben zu haben ist halt einfacher als sich das Wissen zu erarbeiten und daraus eine eigene Meinung zu entwickeln. Die Bürger aber haben verstanden, dass man auf die Aussagen des OB besser nicht blind bauen sollte.
Die Bürger tun gut daran, sich in Initiativen, wie z.B. der Bürgerinitiative „Zeche Rüstersieler Groden“, zu organisieren und sich mit vielen Gleichgesinnten eine eigene, auf Fakten aufgebaute, Meinung zu bilden.
Nur was diese Meinung der Bürger dann in Wilhelmshaven wert ist, dürfte in Wilhelmshaven schwer zu beantworten sein. Eine Bürgerbefragung hätte beim Thema Kohlekraft- werke sicher ein demokratisches Mittel sein können.
________________________________________ Wenn der OB da nicht bei dem angestrebten Bürgerbegehren einen rechtlichen Fehler gefunden hätte – hat finden lassen!?
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Diesen, vielleicht vorhandenen Fehler, hätte die BI „Zeche Rüstersieler Groden“ aber noch beheben können. Dafür benötigt Sie jedoch ein Schreiben der Stadt, in welchem dieser beschrieben ist. Aber auf das Schreiben wartet man schon seit Wochen, und wird dies, so meine Prognose, erst bekommen, wenn alle Beschlüsse gefasst, die Bäume gefällt und die Fundamente für die Kraftwerke gegossen sind. Demokratie ist halt nur so Vollkommen, wie diejenigen, die die demokratischen Fäden in der Hand halten.
________________________________________ Die einfachste Möglichkeit, der Rat selbst beschließt eine Bürgerbefragung durchzu- führen, kommt den Politkern von CDU, SPD, und FDP natürlich nicht in den Kopf. Warum auch? Hört man doch aus CDU- Kreisen, dass man sich einer möglichen Ablehnung der Bürger ohnehin nicht an diesen Bürgerwillen halten werde. ______________________________________
Aber zurück zur Veranstaltung. Das auf Grund des Verhaltens des OB gegenüber Andersdenkenden, dies auch auf die zu- ständige Verwaltung der Stadt zurückfällt, ist wohl kaum zu vermeiden, aber zumeist falsch.
Die Verwaltung leistet gute und saubere Arbeit. Wann und was sie abarbeitet, wird ihnen von der Politik und der „Chefetage der Stadt“ vorgegeben.
________________________________________ Zudem mag es gestern einige Anwesende verwundert haben, dass sich nicht auch die BASU in die Diskussion eingemischt hat. Aber was hätte man da noch sagen sollen? Viel zu klar war doch jedem interessierten Zuhörer, dass die Aussagen der Kraftwerks- gegner korrekt sind und der OB wieder einmal mit „gezinkten Karten“ gespielt hat /spielen wollte. ________________________________________
Sicher war ich mir auch, dass die wohl 20 anwesenden Ratvertreter nicht gewillt waren, sich durch irgendein noch so wichtiges und richtiges Argument gegen die Ansiedlung von Kohlekraftwerken auch nur zum Nach- denken bewegen lassen würden.
Da lasse ich die Befürworter lieber über die belegbaren Gegenargumente der BASU im Unklaren und werde ihnen unsere Karten erst dann offen auf den Tisch legen, wenn über die tatsächliche Entscheidung zu einer Baugenehmigung verhandelt wird.
Und den Gegnern, also denjenigen, die sich nicht damit abfinden wollen hier schon sehr bald 4 Kohlekraftwerke zu haben, sind unsere Argumente und Unterlagen schon lange bekannt.
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Eine Aussage des Podiums von gestern möchte ich aber doch noch ergänzen. Die Aussage „Herr Oberbürgermeister, sie haben uns belogen“ hätte vielleicht heißen sollen, „Herr Oberbürgermeister, sie haben uns wieder einmal belogen“! ________________________________________
Ganz nebenbei hätte man noch eine Erkenntnis aus dieser Veranstaltung mitnehmen können. Wie zu erwarten nutzen die Landtagskandidaten von z. B. CDU, SPD und FDP 3 Tage vor der Landtagswahl dieses große Forum natürlich auch für ein Statement. Selbst ich, als einer der [fast] immer zur Wahl geht, zweifelte plötzlich daran bei dieser Wahl überhaupt noch eine wählbare Person oder Partei ausfindig machen zu können.
Uwe Biester erklärte nur seine Aussage, dass es keine Steuer- einnahmen geben wird. Susanne Bauermeister sagte eigentlich mit vielen Worten nichts und versuchte vergeblich den schwarzen Peter an die Zeche zu verteilen und Stand nach der Antwort sprachlos im Raum. Und Norbert Schmidt sprach wieder einmal von der letzten Chance Wilhelmshavens und dass es keine Alternativen gäbe.
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30 Jahre hatte die SPD als unangefochtene Mehrheit - mit Norbert Schmidt, – natürlich auch die CDU, mit Uwe Biester – keine einzige Idee etwas aus den Möglichkeiten Wilhelms- havens zu machen, eigene Ideen zu entwickeln und vielleicht mal etwas selbst anzuschieben. Jetzt, wenn man denn in den Landtag gewählt würde, ändert sich diese Ideenlosigkeit und Ratlosigkeit plötzlich? Wenn es denn stimmen sollte, was stark zu bezweifeln ist, dass Wilhelmshaven keine andere Chance mehr hat, als alles zu nehmen, was andere Städte und Gemeinden auf keinen Fall bei sich haben wollen, wer hat es denn so weit kommen lassen? Die Bürger, die dies jetzt ausbaden sollen? Oder die politisch Verantwortlichen der Stadt Wilhelmshaven? Aber ich gehe trotzdem zur Wahl und werde mein Kreuz bei Demokraten machen, die sagen was sie denken, wissen was sie sagen, und tatsächlich versuchen wollen ihre Ideen zu verwirklichen.
________________________________________ Mit freundlichen Grüßen
Joachim Tjaden Fraktionsvorsitzender BASU-Wilhelmshaven Gruppensprecher BASU / Tholen
P.S.: Das "r" in Energierszenario in der Überschrift ist kein Schreibfehler. Der stand so auf dem Leitbild der ganzen Veranstaltung
Unterstützen Sie die Bürgerinitiative: Zeche Rüstersieler Groden _____________________________________________________
>PRESSEMITTEILUNG: Aktenzeichen: BASU-pm-001-378 Datum: 25|01|2008 Pressemitteilung [Download] mit der Bitte um Veröffentlichung: [DOWNLOAD_BASU_PRESSE_MITTEILUNG] _____________________________________________________
Sonstige THEMENFOTOS fordern Sie bitte hier an: GRUPPO|635: [Hier klicken: www.GRUPPO635.com] Mail: [Hier klicken: INPUT@GRUPPO635.com] _____________________________________________________
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