1. Sogar in einer Broschüre der WEB 30 Jahre nach
Inbetriebnahme wird behauptet: _„Die gesamten Abwässer ... werden mechanisch und biologisch
gesäubert und als gereinigtes Abwasser in die Jade geleitet.“
Nahezu die gesamte Bevölkerung Wilhelmshavens und Badegäste
glaubten das seit 1976.
_Ausnahmslos bei Starkregenereignissen würden Abwasser über
die Siele abgeschlagen. Doch sind das unwahre Behauptungen,
grobe Unehrlichkeiten und eine bodenlose Frechheit gegenüber
allen Bürgern und Badegästen! Eine maßlose Brüskierung!
_Weiterhin gibt es – zusätzlich zu den beiden Sielen - eine Ein-
leitungsstelle in den Großen Hafen westlich der Deichbrücke.
Das wissen nur Eingeweihte!
_Einleitungen in den Großen Hafen [der Ems-Jade-Kanal geht
nur bis zur Mariensieler Schleuse] sind nicht genehmigungsfähig,
so itwh, wobei der Unterzeichner Zweifel hat, auf welcher
Grundlage bislang dort eingeleitet worden ist. Und mit welchem
Ersatz Entlastungen der Zentralkläranlage [ZKA] erfolgen sollen.
Schon die Absicht, Abwässer in den Hafen abzuschlagen, ist
unverständlich, weil ein lebhafter Schleusenbetrieb – wie einst –
nicht mehr stattfindet. Von einem Schleusengang an der See-
schleuse kommt an der Deichbrücke kaum etwas an. Nur wenn
über den Kanal in Mariensiel dem Großen Hafen Regenwasser
zuläuft, verteilen sich die in den Hafen vom HPW Süd ein-
geleiteten Abwässer marginal.
Über das Aalsterben vor einiger Zeit braucht sich niemand mehr
zu wundern! Ebenso wenig müssen Politiker sich wundern, falls
in Wilhelmshaven die Wahlbeteiligung noch weiter sinkt, ggf.
unterhalb der 40% Marke, wenn Abschläge in die Jade nicht
schnellstens eingestellt werden! Oder liegt der „Pferdefuß“ in
der Verwaltung? Oder in einer unglücklichen Verquickung von
Politik und Verwaltung?
2. Angeblich wurden am 27.07.06 nach Aussage von
Herrn Neugebauer 300 m³ SW vermischt mit 39.000 m³
RW über das Banter Siel abgeschlagen. An diesem Tag und an vier Tagen zuvor gab es nachweislich
keine Niederschläge. Nicht einen Tropfen!!! Lassen Sie sich
von N. erklären, woher er an dem Tag das RW genommen
hat. Eher war es wohl umgekehrt, nämlich 300 m³ RW und
39.000 m³ SW!?
Zuletzt erfolgten am 3./4. Mai 2007 am Banter Siel Einleitungen,
obwohl es seit Wochen nicht geregnet hat und es über einen
längeren Zeitraum schon gar keinen Starkregen gab. Demnach
wurde ohne Not unverdünntes SW abgeschlagen. Herr N. sollte
auch das plausibel erklären können.
Zusammen mit der unwahren Behauptung unter 1. sind das der
eigenen Erkenntnis bewusst widersprechende Aussagen, also
Lügen über Lügen
3. Generell operieren die WEB mit widersprüchlichen
Zahlen. Einmal sollen an dem Mischkanal vom HPW
Süd 23.000, ein anderes Mal 27.300 Einwohner
angeschlossen sein. Einmal beträgt die Anzahl der angeschlossenen Häuser im
Mischwasserbereich ca. 8.000, dann werden für den Einzugs-
bereich HPW Süd in der Berechnung von GloRe 1.250 als
richtig akzeptiert und nicht dementiert. Mithin ein Zahlen-
durcheinander.
4. Die der Stadt erteilte Erlaubnis gestattet lediglich
die Einleitung zusammen mit dem Mischwasser aus
den Überlaufbauwerken, also mit Regenwasser, mit
dem die ZKA entlastet werden muss, siehe Einleit-
genehmigung. Nach Informationen Dritter ist die damalige Einleiterlaubnis
ohne Befristung und ohne darin vorgeschriebene erneute
Antragstellung nicht gültig. Das ist zu verifizieren.
5. Ein Einwohner verbraucht im Mittel etwa 130 L/d
Trinkwasser [Quelle: WEB]. Sind an das gesamte
MW-System 50.000 Einwohner angeschlossen, ergibt
das eine Abwassermenge von 6.500 m³/d.
Ohne Niederschlagswasser kommen an der ZKA bis zu knapp
50.000 m³/d an. Woher stammen 43.500 m³/d? Ist dieser
Frage bislang keiner nachgegangen?
6. Erhebliche Diskrepanzen bestehen zwischen der
von den GEW verkauften Trinkwassermenge in Höhe
von rund 10 Mio. m³/a. Die rund 82.000 Einwohner
Wilhelmshavens verbrauchen etwa nur 3,9 Mio. m³/a, die
in der ZKA als SW ankommen. Wie erklärt sich die Differenz?
7. Kaum irgendwo sonst wird so viel ungeklärtes MW
in ein öffentliches Gewässer eingeleitet wie in Wil-
helmshaven. Das lassen erste Nachfragen in anderen
Kommunen vermuten. Nach Auskunft des Wilhelmshavener Gesundheitsamtes ist
das Wasser am Südstrand zeitweise kontaminiert und kann
Krankheiten verursachen. Kein Wunder, wenn Schmutzwässer
aus einem Krankenhaus, einem Altenheim und aus dem
Industriegebiet dabei sind.
Man könnte meinen, die Aussage von OB Menzel - er gehe
davon aus, dass auch künftig nach Starkregen MW abge-
schlagen werden müsse; alles andere sei nicht finanzierbar -
soll bestätigt werden. Gewissermaßen als Einstimmung
darauf, dass wir uns damit abfinden sollen. Zu befürchten
ist nach Menzels Worten, dass außer den Bürgern und
bestimmten Ratsmitgliedern momentan niemand ernsthaft
daran interessiert ist, an unserem einzigen Badestrand
am Meer etwas zu verbessern und die Einleitungen zu
beenden.
Dann sollten wir so ehrlich sein, unseren Anspruch als
Nordseestadt beerdigen, keine Badegäste mehr anlocken
und nicht beklagen, wenn Arbeitsplätze in Tourismus und
Gastronomie fortfallen.
[BILD vergrössern]8. Nicht die Darstellung der
Tatsachen [z.B. im Internet,
in der Presse oder anderen
Medien], sondern die Tatsachen
selbst mit unehrlicher und
verharmlosender Darstellung
in den Medien sind schädlich
und eine Täuschung! Sie sind
geeignet, uns lächerlich zu
machen!
Übersieht OB Menzel das und
stellt sich trotzdem vor die
WEB? Handeln die WEB nicht
ausnahmslos auf seine Weisung?
9. GloRe wurden falsche Zahlen genannt und wichtige
Zahlen vorenthalten, so dass eine hinreichend genaue
Kalkulation und die Diskussion der Ergebnisse nicht
möglich war. Insofern ist der Meinung von Herrn
Neugebauer energisch zu widersprechen! Wird die Möglichkeit nicht erkannt und genutzt, die Kosten
für ein Druckrohr- oder Unterdruckrohrsystem durch die
Erzeugung von Energie refinanzieren zu können, ist das
mehr als betrüblich und fast schon als Dummheit zu bezeichnen.
Keiner der übrigen erheblich teueren Vorschläge, mit dem
Nachteil signifikanter Beeinträchtigungen der Straßenverkehrs-
räume behaftet, bietet die Möglichkeit, das Problem ein für alle
Mal zu beseitigen!
10. Dem Unterzeichner sind keine Gesellschaft und kein
Institut bekannt, die für rund 30.000 Euro [der Betrag wird kolportiert] eine miserablere Präsentation hätte
abliefern mögen wie die vom itwh! Eine logische Gliederung ist nicht erkennbar, sondern nur ein
heilloses Durcheinander und ein konfuser laienhafter/stümperhafter
Aufbau.
Da wird von einer Regenwasserbehandlung gesprochen, die hier
aber nicht üblich ist und nicht im Zusammenhang mit den
systemischen Problemen bei Starkregen zu betrachten ist.
Tatsächlich schlägt itwh ein Feinsieb vor, das 1 Mio. € kostet, aber
keinerlei praktischen Nutzen hat! Ein irrer Vorschlag, wie ein
Tiefenkanal quer durch die Stadt, alles ohne die generelle
Beendigung der Abschläge über die beiden Siele und den Großen
Hafen!
Das Trennsystem, d.h. ein neuer SW Kanal wie von der WEB
einmal mit bis zu 100 Mio. € veranschlagt und das so manchen
abschreckte, wird vom itwh weder besprochen noch bewertet.
11. Besonders auffällig oft betont das itwh, die in
Wilhelmshaven geübte Praxis sei üblich und Stand
der Technik. Das ist nicht verwunderlich, wenn die WEB ihre Meinung und
„Aufgabenstellung“ vorab veröffentlichen, rund 60% der
Bundesbürger seien an einer Kanalisation für Mischwasser [MW]
angeschlossen und die Badegewässerqualität entspräche allen
gesetzlichen Anforderungen. Der Anteil der Bevölkerung in
Niedersachsen - 7,6% - wird unterschlagen.
Man beachte: Beim Fazit des itwh fehlt der „Persilschein“, die
Einleitung ungeklärter verdünnter Schmutzwässer sei Stand
der Technik.
12. Wurde das alte MW Kanalnetz regelmäßig in
Intervallen von z.B. 7 bis 8 Jahren [andere Kommunen sprechen von 5 bis 6 Jahren] restauriert
zwecks Abdichtung gegen Fremdwasser? 13. Warum erwähnen die WEB, es gebe technische
Möglichkeiten um die MW Einleitungen in die Jade
zu minimieren, wenn die Einleitungen den gesetz-
lichen Anforderungen entsprechen? 14. Wurden evtl. bei der Planung der ZKA Fehler
gemacht? Angeblich hat sie eine Kapazität für
160.000 EW. Tatsächlich leben knapp 82.000 Einwohner in Wilhelms-
haven. Aus Schortens kommen Abwässer
[100% Schmutz-
wasser = 1 Mio. m³/a] von etwa 20.000 Einwohnern.
Die befestigte Fläche im gesamten MW Gebiet belief sich schon
1973 auf eine nicht wesentlich andere Größe als heute [450 ha].
Darauf 1 mm Regen ergibt ein Volumen von 4.500 m³.
Am 27.07.2006 und viele Tage zuvor hatten wir nachweislich keine
Niederschläge, in den zwei Wochen davor nur 5,7 mm
[= 25.650 m³],
vom 01. bis zum 29.07. gerade einmal 13,2 mm!
15. Prüfen sollten Sie ferner: Ist die Verarbeitung des
Schmutzwassers aus Schortens ursächlich für die
Notwendigkeit, die ZKA durch den Abschlag von MW
über die beiden Siele zu entlasten? Bestanden die
Probleme bei Starkregenereignissen schon vor 1994?16. Das Pumpenbuch der ZKA sollten Sie sich genauestens
ansehen und die Tage sowie Massen mit den verzeichneten
Einleitungen über die Siele vergleichen. Die Authentizität
der von den WEB veröffentlichten Zahlen ist höchst
zweifelhaft [siehe Punkt 2.u. 3].
17. Das von dem Unterzeichner vorgeschlagene Warn-
system muss über den gesamten Bereich von der Strand-
halle bis z.B. 500 m westlich des Banter Siels wirksam sein. Aber nicht nur mit einer Flagge, sondern mit automatisch vom
Pumpwerk aus gesteuerten
[über Draht oder Funk] Warnblink-
leuchten mit Ansage in Intervallen von z.B. 5 oder 10 Minuten,
ggf. zusätzlich über Rundfunk.
In solchen Fällen schreibt die Badegewässer-Verordnung vor, an
mehreren Stellen der gesamten Fläche, die als Badestrand genutzt
wird, Proben zu entnehmen. Und zwar nicht nur regelmäßig an fest-
gelegten Tagen, sondern insbesondere dann, wenn mit größeren
Befrachtungen zu rechnen ist.
Die Proben müssen untersucht werden und erst danach
[!!!] darf
der Badestrand wieder freigegeben werden. D.h. nach jeder Einleitung
muss der Strand so lange gesperrt bleiben, bis die Laborergebnisse
vorliegen.