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Selbstverteidigungsminister Theodor zu Guttenberg
25|02|2011



Wenn man einen Kommandanten feuert, muss man sich auch an seinen eigenen Masstäben messen lassen.

Wenn ein Verteidigungsminister, der große Aufgaben vor sich hat zum Selbstverteidigungsminister wird kann er seiner Aufgabe nicht mehr ausreichend gerecht werden.

Da Theodor zu Guttenberg schon die Quadratur des Kreises bei seiner Doktorarbeit nicht schaffte, wie soll er dann diese komplizierte Bundeswehrreform schaffen, die ihm sicher mehr abverlangt. Davon abgesehen macht er in seinem Job auch keine gute Figur, denn die Entlassung des Kapitäns der Gorch Fock war so überflüssig wie ein Kropf.

Das wird ihm nun zum Verhängnis.

Man darf einen Menschen durchaus an seinen Maßstäben messen. Hätte von Guttenberg von Anfang an eine klare Linie vorgegeben, wie das bei Frau Käßmann der Fall war, dann könnte man ihm noch vertrauen. Doch musste er leider zum Offenbarungseid gezwungen werden.

Ein Glück, dass wir in einer Demokratie leben, denn wie würden sich solche Charaktere unter anderen Verhältnissen entwickeln?

Auf jeden Fall war und ist er ein Mann der Show und des Boulevards, sonst wäre er nicht mit Kerner nach Afghanistan geflogen und würde nicht von der Bildzeitung hofiert. Allein das halte ich für unmoralisch. 

Wäre er gut beraten worden, dann hätte er wissen müssen, dass man eine Doktorarbeit nicht zurückgeben oder ruhen lassen kann, das waren faule Ausflüchte. Sie wird einem aberkannt und hätte ihm bei guten Prüfern gar nicht zuerkannt werden dürfen.

Wofür recherchieren dann junge Leute so lange für eine gute Promotion.

Ich stimme mit EKD-Präsident Schneider überein, dass er sich prüfen soll, ob er so weiterarbeiten und seiner schwierigen Aufgabe gerecht werden kann.

Ein Plebiszit nützt in diesem Fall nicht, denn auch Frau Käßmann hatte eine große Mehrheit hinter sich, die ihren Rücktritt bedauerten. Sie hat trotzdem die richtigen Konsequenzen gezogen.

Bernhard Schwanzar | Jever


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