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Havarie-Gefahren
25|03|2015



Der Tanker Katja schlidderte knapp an einer Katastrophe vorbei.

Gefährliche Schadenfreude

Am 19.3.2015 legte sich auf der Elbe das 294 m lange Containerschiff "Choapa Trader" quer, nachdem es eine Kurve nicht richtig genommen und Grundberührung bekommen hatte. Erwartungsgemäß tönte es aus Wilhelmshaven: "Das wäre im Jadefahrwasser nicht passiert!" Das nehmen wir zum Anlass, offensichtliche Erinnerungslücken zu stopfen – Stichwort "Katja".

Ein Fahrfehler auf der Elbe wird von der "Wilhelmshavener Hafenwirtschaftvereinigung" [WHV] dazu genutzt, den Menschen den Slogan von "Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen" immer auf’s Neue einzuhämmern: “Diesen Unfall hätte auch die geplante Elbvertiefung nicht verhindert. Platz genug nach allen Seiten gibt es auf der Jade – auch für die ganz dicken Pötte."

Doch dass der mit 87.000 Tonnen Rohöl beladene Tanker "KATJA" am 14.08.2012 mit nur 13,45 Meter Tiefgang im 600 Meter breiten Jade-Fahrwasser [am äußeren Rand der 300 Meter breiten vertieften Fahrrinne] auf Grund gelaufen ist, haben die Vertreter der WHV aus ihren Köpfen verdrängt [s. Gegenwind vom 05.10.12 "Jade Fahrwasser – Fahrregeln verschlimmbessert!" und vom 08.12.14 "Bedingt befahrbar"].

Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen [BSU] zur Havarie der KATJA lag ein Navigationsfehler vor. Kapitän und Lotse hatten die Eigenheiten des Gezeitenreviers nicht angemessen berücksichtigt: "Nach dem Tonnenpaar 19/20 lag zwar der vom Lotsen empfohlene Kurs von 164° an, aber das Schiff wurde durch die Strömung deutlich nach Steuerbord versetzt. Um 00:43 Uhr stand die KATJA nahezu eine Schiffsbreite außerhalb der westlichen Trasse. Da es in dem Gebiet östlich der Insel Minsener Oog regelmäßig zu Sandeinschwemmungen kommt, war die vorhandene Wassertiefe außerhalb der Trasse nicht ausreichend für den Tiefgang der KATJA von 13,45 m."

Im Rahmen der Ermittlungen zur Havarieursache teilte die Abteilung Fahrwasserunterhaltung des WSA Wilhelmshaven mit: "Wie im übrigen Fahrwasserverlauf auch, sei es das Ziel, eine 300 m breite Fahrrinnen-Trasse zur Verfügung zu stellen. Erschwert werde dieses Ziel – wie in anderen Revieren auch – durch ständige Eintreibungen von Sediment an diversen Stellen der Fahrrinne wie unter anderem bei dieser Bank."

Quelle: Gegenwind Wilhelmshaven | Jochen Martin

Kommentar | Imke Zwoch
Jade- und Elbfahrwasser stehen gleichermaßen unter Gezeiteneinfluss, sind dynamische Systeme mit fortwährender Erosion und Sedimentation. Lage und Sohltiefe lassen sich nicht statisch festlegen. Es ist also müßig, nur um planerisch angepeilte Fahrwassertiefen zu streiten. Auch die Länge eines Schiffes bestimmt seine Manövrierfähigkeit. Beide Faktoren, multipliziert mit naturbedingten Unwägbarkeiten und der Wahrscheinlichkeit menschlichen Versagens, bestimmen das Risiko einer ökologischen Katastrophe, das stets mitfährt. Die KATJA havarierte in der streng geschützten Ruhezone des Nationalparks, bei der unter Lotsen unbeliebten Umfahrung der Vogelschutzinsel Minsener Oog. Die Grundberührung hinterließ im Rumpf der KATJA deutliche Spuren, es war großes Glück, dass kein Öl austrat.

Auch die Choapa Trader schlidderte an einer Katastrophe vorbei, und das sollte für alle, die mit Schifffahrt zu tun haben und ihrer Verantwortung bewusst sind, die wichtigste Nachricht sein. Stattdessen nutzt die WHV den Vorfall als Steilvorlage für ihr eigenes Marketing. Keine Frage, die Jade bietet von Natur aus bessere Voraussetzungen für die ganz dicken Pötte als die Elbe. Doch angesichts aktueller Vorkommnisse das Credo der Sorglosigkeit zu verbreiten, ist schlicht verantwortungslos.

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