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AWV Mitgliederversammlung



Die Mitgliederversammlung fand im Le Patron am Wilhelmshavener Südstrand statt.

26-06-2017 – Tom Nietiedt begann die Mitgliederversammlung mit den Aussichten und Tendenzen des Halbjahresberichtes, der schon wenige Tage vorher in Roffhausen auf der dafür angesetzten Pressekonferenz veröffentlicht wurde.

92 Unternehmen wurden befragt, die im Großen und Ganzen resumierten, dass man sich auf Rekordniveau bewege und dass z. Zt. sehr optimistisch in die Zukunft geblickt werden könne.

Eine der Sorgen, nicht nur des AWV [Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.], sei, dass viele Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können. Eine Ursache verortet man in der Bildungspolitik, die vordergründig das Abitur mit dem Studium als Lebensweg "empfiehlt". Gleichzeitig verweist Netied in seiner Auftaktrede darauf, dass unbesetzte Ausbildungsplätze auch Wachstum kosten. Desweiteren forderte er ein vernünftiges Einwanderungsgesetz, den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs oder den forcierten Breitbandausbau, der wohl allein schon 5 - 10 Jahre in Anspruch nehmen wird und ein wesentliches Stück Zukunft in Zeiten zunehmender Digitalisierung darstellt.

Seiner Ansicht nach müssen sich auch die Unternehmen selbst in den Focus rücken. Das Fach Wirtschaft fehlt ihm in der Schule, und wenn es unterrichtet wird, sei es zu akademisch.

Die Wirtschaft wird seiner Auffassung nach viel zu oft erst dann gefragt, wenn es etwas zu fördern gibt.

Bezogen auf Wilhelmshaven hat das sicherlich den Hintergrund, dass sich der Oberbürgermeister Andreas Wagner zum obersten Wirtschaftsförderer erklärt hat und ein offener Diskurs mit Einbindung des AWV gar nicht stattfindet. In diesem Zusammenhang muss man noch erwähnen, dass sich der AWV mit dem Wilhelmshavener Verwaltungschef überworfen hat und der Verband seitdem eine eigene aktivere Linie gepaart mit einer neuen Außendarstellung verfolgt.

Nicht nur wegen dieses Oberbürgermeisteralleingangs wird die Wilhelmshavener Wirtschaftsförderung im Regionsvergleich mit der schlechtesten Gesamtnote bewertet [4,0].


Tom Nietiedt schlug neben ruhigen auch kritische Töne an.

Nietiedt betonte aber, dass man den Dialog wieder aufgenommen habe, mit der Einschränkung, dass nun die Verwaltung "liefern" müsse.

Der AWV fordert einen unabhängigen Wirtschaftsförderer, mehr "Beinfreiheit" und die Entkopplung von Verwaltung und Politik, jedoch keinen Freifahrtschein.

Er betonte, dass die Wirtschaft auch bereit sei, selbst Geld in die Hand zu nehmen. Wichtig ist ihm auch die Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. die jährlichen Veranstaltungen wie "Position" im Namen gekoppelt mit dem jeweiligen Jahr, in dem sie stattfinden. Bezogen auf die "Position 2016" im Hause Eurogate auf dem JadeWeserPort belegen sie seiner Ansicht nach, dass die Region sehr wohl strahlkraft besitzt.


Jasper Strauß, der Geschäftsführer des AWV, eröterte Details aus den Geschäftsbericht und die Arbeit des Arbeitgeberverbandes.

Jasper Strauß, der Geschäftsführer des AWV, beschrieb die Arbeitsfelder des Wirtschaftsverbandes und das intensive Bestreben, sich weiter vernetzen zu wollen. Neben der arbeitsrechtlichen Beratung sei man sehr viel unterwegs, wie z. B. auf der Windmesse in Husum oder bei der Ausgestaltung von Tarifordnungen. Er wies daraufhin, dass sich die Anzahl der Arbeisstreitfälle mit 550, verglichen mit 2016, erhöht hätten.

Wirtschaftskritik

Neben den Ehrungen und Verabschiedungen war natürlich auch der geplante Neubau des Klinikum Wilhelmshaven auf der Tagesordnung. Man wollte mit den Fraktionsvorsitzenden der kommunalen Parteien eine Podiumsdiskussion veranstalten, die aber wegen Absagen oder angetretenem Urlaub nicht stattfand.

Der AWV blickt sehr skeptisch in Richtung Neubauvorhaben und verwies z. B. auf Georgsheil, wo die Bevölkerung mitentscheiden durfte, ob gleich drei Kliniken in einer Zentralklinik vereinigt werden sollen.

Der Kostenanteil der Stadt Wilhelmshaven sei immer noch unsicher hoch und eine "Deckelung der Baukosten" klappt nicht immer dahingehend, indem man sich schnell entscheidet oder sei ein Argument dafür, dass es günstiger wird.

Nietiedt verwies auf die schwer abschätzbaren Langzeitfolgen und das "wir" die zukünftigen Konsequenzen tragen werden, wie z. B., die Streichung Freiwilliger Leistungen. Ihn selbst lässt diese Gemengelage nicht ganz ruhig schlafen. Er hofft auf die richtigen Entscheidungen für die Zukunft, plädiert im Falle des geplanten Klinikumneubaus eher für Gründlichkeit vor Schnelligkeit und stellte nochmals die Frage, ob eine stufenweise Modernisierung des Krankenhauses nicht auch eine Option gewesen wäre.

Die Mitgliederversammlung, die mit einer geselligen Fahrt auf dem Jadebusen endete zeigt deutlich, dass der AWV sich öffnen möchte, aber dass es noch ein wenig hakt, denn die Frage nach der Zukunft der Arbeit rückt immer mehr in den Vordergrund. Bisher begegnen wir immer noch einer konservativen Einstellung mit den Argumenten Wachstum und Arbeitsplätze schaffen.

Blickt man in die Palette der Arbeitsplatzangebote, so wird da oft ein hohes Maß an Flexibilität seitens der Arbeitnehmer erwartet, und es finden sich vermehrt auch Arbeitsverhältnisse auf Zeit in den Portfolios der Unternehmen. Dass das nicht die Grundlage eines unbeschwerten und entspannten Familienlebens sein kann, liegt wohl auf der Hand.

Potential Quereinsteiger

Die Zukunft lässt sich sicher nur schwer einschätzen, aber es fehlt so der Aufbruch in eine Arbeitswelt mit hohem Innovations- und Entwicklungspotential mit "Geistern" wie Elon Reeve Musk, der mit der Gründung von Tesla das Ziel verfolgt, den Übergang zu einem nachhaltigen Transportewesen zu beschleunigen. Bekannt geworden ist er durch seine Teilhabe an der Gründung des Onlinebezahlsystems PayPal sowie dem Erfolg mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX.

In Wilhelmshaven strebt man nach wie vor Megaprojekte an, wie einen Flüssiggasterminal oder päppelt einen Containerhafen auf, der sich gesamtheitlich betrachtet als Fehlinvestition entpuppte. Millionen Euro von Steuergeldern muss auch Wilhelmshaven in dessen Infrastruktur "pumpen", das im eigentlichen Haushalt fehlt. Der Höhepunkt dürfte wohl sein, dass dieses Infrastrukturprojekt derzeit von Reedereien wie CMA-CMG zusätzlich subventioniert wird, indem es Containerabwicklungs-Tarife dumpt, damit überhaupt Schiffe kommen? Nebebei reißt man stadthistorisch wertvolle Immobilien wie die Südzentrale ab oder konzentriert die Stadtentwicklung, so nicht nur unser Eindruck, "nur" auf die Südstadt.

Der AWV, der 14.500 sozialversicherte Arbeitsplätze "verkörpert", wirkt mit seinem jungdynamischen Vorstand auch substanziell gut aufgestellt, zeigt aber letzten Endes noch nicht so wirklich, wo er hin will oder wo es hingehen könnte. Auch die Arbeitnehmer werden nicht so in den Focus gerückt, wie es eigentlich sein müßte, denn die Wirtschaft wird sich durch die zunehmende Automatisierung und Robotisierung stark verändern.

In einem Wilhelmshavener Supermarkt vernimmt man schon solche Töne:
"Berühre den Bildschirm und ich bin dein persönlicher Weinberater".

Das klingt irgendwie kryptisch, wenn postuliert wird, mehr Arbeitsplätze schaffen zu wollen oder wenn man für sich definiert, dass die Auswirkungen der Digitalisierung nicht so dramatisch sein werden.


Dem AWV im Wirtschaftsraum mit hohem Potential an Freizeit, Tourismus und Umwelt fehlt eine intensivere Auseinandersetzung mit sich selbst und eine intensivere Einbindung der Öffentlichkeit. Der Arbeitgeberverband muss sich den zuküftigen Veränderungen offensiver stellen. Die Aufgabe, wie man das Arbeitsplatzbewusstsein im Bereich Handwerk und Mittelstand besser vermarktet, muss in den Focus gerückt werden und frühzeitiger mit neu zu entwickelnden Schaltstellen in der Bildunsglandschaft verknüpft werden. Es fehlt auch die öffentliche Definition von "die Verwaltung müsse nun liefern", um ein deutlich verständlicheres und transparenteres Bild von sich, seinen Aktivitäten und seiner Zukunftsausrichtung zu zeichnen.


Wolf-Dietrich Hufenbach
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