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Mit dem Pferdegespann vor dem Elektroauto in die Zukunft



Prof. Dr. Klemens Skibicki überzeugte in seinem Vortrag, auch mit der Rhethorik der Provokation.

01-09-2017 – Mittelstand, Elite und Politik erhielten eine Lehrstunde in Sachen "Wirtschaft der Zukunft".

Wilhelmshaven hat es schwer, blickt man auf die konstant hohen zweistelligen Arbeitslosenzahlen, die sich auch mit Statistikinterpretationsinstrumenten nicht senken lassen. Sie sind eines der negativen Aushängeschilder eines Oberzentrums, das mit konservativen Wirtschaftsmechanismen einen Zukunftsmarkt erobern und gerecht werden möchte.

Die wirtschaftliche Situation Wilhelmshavens spricht Bände. Man verkauft den Bürgern Kohlekraftwerke als "Technik vom Feinsten", obwohl alle wissen müssten, dass es notwendiger denn je ist, diese möglichst schnell abzuschalten, um das 1,5-Grad-Ziel überhaupt jemals erreichen zu können oder man träumt davon, dass ein Containerhafen im "knallharten" Wettbewerb des Weltmarktes Wilhelmshaven ins Reich der Glückseligkeit transferiert.

Man postuliert ewiges Wachstum, was im unauflöslichen Widerspruch zur Umwelt steht, einer, in der unsere Kinder und Kindeskinder noch unbeschwert leben sollen.

Mit dem bestehenden Weltbild, dass man als stockkonservativ bezeichnen könnte, lässt sich die Transformation der Wirtschaft nicht ohne Verluste bewältigen. Es führt eher dazu, dass man Betriebe sehenden Auges vor die Wand fahren wird, was der Gastreferent Prof. Dr. Klemens Skibicki uns in einem anschließenden Interview bestätigte.

Der las den anwesenden Geschäftsleuten buchstäblich die Leviten und begann seinen Vortrag mit den Worten, dass er die Fehler, die in einer vorangegangenen "Podiums-Diskussion" debattiert wurden gar nicht alle mitschreiben konnte.

Seine These ist, dass der Strukturwandel im Kopf beginnt. Es geht z. B. gar nicht darum Glasfaserkabel flächendeckend in der Erde zu versenken, wie es Wirtschaftsminister Olaf Lies fortwährend fordert, denn die könnten im Rahmen einer zukünftigen Entwicklung komplett überflüssig werden, wenn man zugrunde legt, dass eines Tages alles per Funkverbindung vernetzt würde. Dann war das maximal eine schöne Arbeitsbeschaffungsaktion für die Bau- und Kabelherstellungswirtschaft.

Es geht um die Fantasie sich vorstellen zu können, das man den anstehenden Paradigmenwechsel der Digitalisierung in ein bestehendes oder neu zu gründendes Unternehmen integriert.

Für den Status Quo findet sich in seiner Präsentation ein Satz, den sich die Unternehmer hinter ihre Ohren schreiben sollten:
Zitat: »Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess«
[Thorsten Dirks, ehemaliger CEO | TelefonicaDeutschland]

Die Bundesrepublik kennzeichnet er als Verhinderungsgebiet, d. h., wenn Menschen mit Ideen wirklich "etwas reißen" wollen, dann so seine Aussage als "Unternehmensberater", muss er jedem zweiten sagen, dass er dafür ins Ausland gehen muss.

Industrie 4.0 klingt immer so schön, nur was ist das eigentlich?

Eigentlich ist es die Umschreibung für eine industrielle Revolution, die einige mit dem massiven Verlust von Arbeitsplätzen von bis zu 80 Prozent der heute bestehenden beschreiben, andere aber als Chance auf völlig neue Arbeitsplätze, was allerdings nicht voraussetzt, dass die verlorenen gänzlich kompensiert werden können.

Dabei spielt die "Neudefinition der Prozesse" eine ganz wesentliche Rolle. Am Beispiel von "My Taxi" zeigte Prof. Dr. Klemens Skibicki wie man schon heute mit dem Smartphone sehen kann wo ein Taxi steht und welches von denen, die man auf einer Karte sieht, höchstwahrscheinlich das sein wird, das einen von A nach B transportieren wird.

Klassische Medien sind "Out"

Den zukünftigen Konsum definierte er mit dem vernetzten sprechenden Einkaufshelfer auf dem Wohnzimmertisch, der nicht nur Fragen beantworten wird, oder an Termine erinnert, sondern auch die Bestellungen des täglichen Bedarfs arrangieren wird. Diesen brachenübergreifenden Standard gießt er mit der Formel "Maximale Einfachheit".

Was im Zusammenhang mit den innovativen Entwicklungen auf dem Weltmarkt trotz der noch andauernden Wirtschaftsstärke verwundert, ist, dass Deutschland auf den vordersten Plätzen nicht zu finden ist. Facebook, Google, Youtube oder ähnliche Entwicklungen kommen nicht aus der Bundesrepublik, was seiner Auffassung nach nicht verwunderlich ist, denn Innovationen werden hier eher ver- und behindert.

Der Vorstellungsraum fehlt auch im Kopf, denn dort werden schon massiv Schranken der Skepsis formuliert, so dass es gar nicht erst zur Entfaltung einer Idee kommen kann.
Umschreiben könnte man dieses Verhalten mit dem Satz:
»Es gibt viel zu tun, lassen wir es sein«
Auch die gesetzlichen Vorgaben der politischen Instanzen sind konservative neoliberale und damit überholte Modelle. Die Wirtschaftskrisen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wohin das führen kann, wenn "immer so weiter gemacht wird" und wenn sogar eine ganze Volkswirtschaft sehenden Auges vor die Wand gefahren wird.

Auch dafür hatte Prof. Dr. Klemens Skibicki einen prägenden Satz von John Maynard Keynes "mitgebracht":
Zitat: »Die Schwierigkeit liegt nicht darin, die neuen Ideen zu finden, sondern die alten loszuwerden«

Die Zukunft wird hauptsächlich darin liegen viel miteinander zu kommunizieren. Das haben "wir" zwar schon immer getan, aber die Katalysatoren werden die "Sozialen Netzwerke" sein, in denen die Konsumenten Empfehlungen "aussprechen" oder Bewertungen abgeben und so Meinungsbilder formulieren, die das Kaufverhalten oder Trends massgeblich bestimmen werden.

Die Zukunft wird durch die Digitalisierung einfacher werden, Bezahlprozesse vereinfachen und beschleunigen und Konsum oder Steuerungsprozesse praktisch von jedem Ort der Erde bis ins Wohnzimmer, um z. B. die Heizung oder die Kaffeemaschine zu bedienen, möglich machen.

Die Unternehmen, die diese geschilderte Zukunft und somit eine sich fulminant verändernde Wirtschaftsdynamik nicht in ihre Unternehmenskultur integrieren werden höchstwahrscheinlich zu den Verlierern gehören.

Was werden die Unternehmer von diesem Abend mitnehmen?

Prof. Dr. Klemens Skibicki hofft, dass die Anwesenden zu sich sagen werden "Oh, so habe ich das noch nicht gesehen". Er begründet seine Ausführungen mit den nackten Zahlen, die seiner Ansicht nach belegen, dass wir die Geisterfahrer in einem sich grundlegend verändernden Wirtschaftsprozess mit von uns dominierten negativen Haltepunkten sind. Um Dinge vorantreiben zu können und um auch Weltmarktführer zu produzieren, die mit dazu beitragen, dass man unseren Sozialstaat auch in Zukunft weiter finanzieren kann, muss man mit viel positiver Energie das digitale Neuland erobern.

Hoffen wir ´mal dass sich die Hoffnung nach der hochinteressanten Veranstaltung der NBank verwirklichen lässt und Wilhelmshaven sich nicht weiterhin mit dem Pferdegespann vor dem Elektroauto in die Zukunft orientiert.


Wolf-Dietrich Hufenbach
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