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Es lebe die Konjunktur
16|04|2009



Wilhelmshaven sollte schon längst umbenannt sein [siehe oben].

Zum Rätsel ist die Konjunkturvoraussage geworden, sogar das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin [DIW] will sich nicht mehr festlegen. Man weiß nur, dass die Wirtschaft dieses Jahr voraussichtlich um 5 Prozent einbrechen wird.

In Wilhelmshaven gibt es bekanntlich keine Wirtschaftskrise, da ist man der Zeit voraus und prognostiziert sich wie immer wieder den Wirtschaftsaufschwung, d. h, man ist dabei nicht mittendrin, denn Wilhelmshaven soll erst vom Hafen profitieren, wenn die Container "geöffnet" werden.

Wie sagte Karin Evers-Meyer auf dem Kreisparteitag der SPD Wilhelmshaven am 14. März 2009:
Zitat: "Globalisierung braucht Sozialdemokratie"

Da stockt einem erstmal der Atem und danach fragt man sich mehrfach, was diese Bundespolitikerin wohl damit sagen wollte.

Vielleicht wollte sie einfach ablenken, die Ministerin des Bundes und Vorzeigepolitikerin der Wilhelmshavener SPD, denn die Steuern, die Eurogate zahlen wird, werden schön nach Bremen transferiert, weil der Sitz der Firma natürlich nicht in Boomtown an der Jade liegt.

Das ist Globalisierung, Frau Evers-Meyer, denn Eurogate denkt global, und sonst gar nichts.

Die Politik der SPD, von der immer mehr behaupten, sie hätte Wilhelmshaven systematisch ins Desaster gesteuert, gibt nicht auf nach altem Muster weiterzuverfahren, und verteilt vor Ostern rote Ostereier.

Im JadeWeserPort-Kurier wird mitten in der Krise Zuversicht gestreut, so wie immer und im PR-Instrument "Schüler treffen Zeitung" wird auch die Jugend schon einmal auf den einzig wahren Beruf eingeschworen: Hafenarbeiter.

Denen kann laut Eurogate nichts passieren, denn der Umsatzrückgang wird nicht so durchschlagen, wie vielfach behauptet:

Zitat: "Hafenwirtschaft in der Krise - Eurogate erwartet düsteres Jahr
Werden keine Waren gehandelt, wird auch nichts verschifft: Nach einem Rekordjahr bricht die Hafenwirtschaft ein. Containerterminal-Betreiber Eurogate tritt auf die Bremse - mit Kurzarbeit und Budgetkürzungen. Ziel bleiben schwarze Zahlen.
<...>
Der Konkurrent des Hamburger Hafendienstleisters HHLA will darum die Kosten kräftig senken.

Das Unternehmen plant die Investitionen von 238 auf weniger als 100 Mio. Euro zu drücken. Im russischen Ust-Lugasoll etwa soll das neue Containerterminal, an dem Eurogate zu 20 Prozent beteiligt ist, statt Ende 2009 erst in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Betrieb gehen.
<..>
Im ersten Quartal des laufenden Jahres sank der Containerumschlag in Bremerhaven um 22 und in Hamburg um 9,4 Prozent. "Keiner weiß, wann es wieder anziehen wird", sagte er [Emanuel Schiifer - Anm. d. Redaktion]. Langfristig sei zwar weiterhin mit einem regen Welthandel zu rechnen. "Ob es wieder so wird, wie es vorher gewesen ist, wird sich zeigen."
[Quelle: Financial Times Deutschland - 14|04|2009]

Außerdem wird Eurogate sein Kontingent an flexiblen Hafenarbeitern auch nur um 1.400 Menschen eindampfen, das fällt doch kaum ins Gewicht, auf dem übersichtlichen Arbeitsmarkt, auf dem man bis Ende 2009 etwa 5 Millionen Erwerbslose erwartet.

Das sind Aussichten und Prognosen, die könnten auch aus dem Wilhelmshavener Rat kommen, denn nichts genaues weiß man eben nicht.

Hoffen und Bangen bestimmen den politischen Tagesablauf und Eurogate drückt noch einmal auf die Subventionsspritze und möchte bis zur Fertigstellung des Hafens doch bitteschön die Bahnanbindung haben, um die geschätzten 20 Prozent der Schiffsladungen über die Schiene abtransportieren zu können.

Kein Wort von Wertschöpfung für die Wilhelmshavener, Eurogate möchte Geld verdienen - Basta!

Mit der Bahnanbindung wird es ein Problem geben, das deutete die Lokalillustrierte am vergangenen Sonnabend in einem Artikel an, den wohl selbst der Redakteur nicht so richtig begriffen hat.

Laut Artikel soll der Hafen nun doch ein elektrifiziertes Gleis bekommen. Und schon plant man schon eine weitere Subvention: ein Bahnhof in Voslapp, den man schon beim sogenannten "Tappe Plan" favorisierte.

Wer das bezahlen soll, stand wieder einmal nicht dabei, aber das können sie sich inzwischen denken. Wer sich die Ausbildung seiner Hafenarbeiter mit 25 Millionen Euro externem Steuergeld versüßen läßt, wird seine Lobbyarbeit nicht ruhen lassen, bis auch die Bahnlösung mit Subventionen des Bundes realisiert wird - wer braucht schon Bildung und Schulen.

Jeder bekommt, was er verdient: der Steuerzahler die Schulden und der Lobbyist die Zugeständnisse zum Wohl der Allgemeinheit, egal ob die Prognosen auf tönernen Füßen stehen.

Während der Hafen laut Lobby sogar vor seinem Zeitplan liegt kam folgende Pressemeldung in die Redaktion des Wilhelmshavener Bürgerportals:
Zitat: "Betriebsversammlung bei INEOS in Köln 2009: Globale Nachfrageschwäche mindert Geschäftsergebnis
<...>
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise wirkt sich auch auf INEOS in Köln aus. Wegen des globalen Nachfrageeinbruchs mit Beginn des 4. Quartals 2008 hat das wirtschaftliche Ergebnis die ursprünglich geplante Höhe nicht erreichen können. Dennoch konnte das Unternehmen im abgelaufenen Jahr einen Gewinn verbuchen. „Dank unserer frühzeitig eingeleiteten Sparmaßnahmen stehen wir deutlich besser da als mancher unserer Wettbewerber“, sagte Dr. Patrick Giefers, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor von INEOS in Köln, auf der ersten Betriebsversammlung 2009."
[Quelle: INEOS Köln - Presse aktuell - 26.03.2009]


Immer das gleiche Verfahren: Sparmaßnahmen und trotz der Krise werden Gewinne erziehlt.
Stellt sich jetzt natürlich die dringende Frage: Wie geht es INEOS-Wilhelmshaven? Gibt es da auch bald Sparmaßnahmen?

Paul Krugman sieht ebenfalls düstere Zeiten auf die Wirtschaft zukommen:

Zitat: "Woher soll denn der Nachfrageschub kommen, den wir brauchen“, fragt Krugman. "Exporte werden uns nicht retten, weil die gesamte Welt am Boden liegt. Es sei denn, wir finden einen neuen Planeten, der uns unsere Waren abkauft.
<...>
Beispielloser Niedergang
Für den Ökonomen ist das Tempo der Krise ohne Beispiel. "Wir haben noch nie einen so rasanten Absturz erlebt“, sagt er, "nicht einmal zu Zeiten der Großen Depression.“

Stärker noch als die USA würde Europa von den weltwirtschaftlichen Verwerfungen getroffen, glaubt Krugman. Der Aufstieg des Euro sei um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, zurückgeworfen worden. Die Krise habe die Schwächen der alten Welt schonungslos offengelegt.
<..>
Besonders besorgt blickt der Ökonom nach Osten. Was dort geschehe, hält er für die genaue Wiederholung der Asienkrise. Der Crash verlaufe nach einem altbekannten Muster: Weil Investoren den Mut verlieren und ihr Geld abziehen, können Länder ihre festen Wechselkurse nicht verteidigen. Im gleichen Maß, in dem ihre Währung absackt, steigt ihre Schuldenlast im Ausland - und schließlich die Gefahr eines Staatsbankrotts.
<..>
Das Beispiel Island habe gezeigt, dass auch hochentwickelte Volkswirtschaften pleitegehen können. Der nächste Kandidat sei Irland. Und gleich danach: Österreich. Die Banken der Alpenrepublik seien jahrelang viel zu spendabel mit Krediten für Osteuropa gewesen."
[Quelle: Süddeutsche Zeitung - 14|04|2009]

Und weil das Wilhelmshavener Freizeitpolitiker alles nicht tangieren kann, hofft man weiter - zunächst einmal auf eine Genehmigung des Wilhelmshavener Haushaltes - weil das viel näher liegt, als Weltwirtschaftsprognosen irgendwelcher dahergelaufener Wirtschaftsnobelpreisträger und Kolumnenschreiber der New York Times.

Ende 2011 soll er fertig sein der Aufschwunghafen, von dem niemand weiß, ob er überhaupt gebraucht werden wird. Wichtig in diesem Zusammenhang sind nur die Subventionen, die Wilhelmshaven Boomtown meint einfordern zu können, um z. B. die Jadeallee mit Marmor pflastern zu können, als sichtbares Zeichen des Fortschritt fürs Stimmvieh. Diese Art von Versprechen gab es schon mehrfach, leider ohne sichtbare Verbesserungen und Veränderungen zum Positiven für das Oberzentrum am Jadebusen.

So werden wir weiter in der Lokalillustrierten blättern und nur das PR-Orientierungswissen des Aufschwungs finden, das wir finden sollen, wenn wieder irgendwo ein Saugbagger eingeweiht, ein Schildbürgersteich relativiert wird oder wenn Lokalpolitiker sich in der Zeitung abbilden lassen, weil sie wieder einmal Parkplatzsorgen gelöst haben, was die Lemminge zur Wahlurne bewegen soll. 

Kurzsichtige Wählertäuschung kommt in Wilhelmshaven ganz weit vor nachhaltigen intelligenten Lösungen.

..und: Propaganda ist wenn die Hoffnung zuletzt stirbt.



Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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