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Chemiekeule für Banter See keine Lösung
28|06|2011



In direkter Nachbarschaft zum Banter See, das Hotel Columbia, dem dieses Thema auch ganz schön stinken dürfte.

Die Bürgerversammlung zum Thema Blaualgenproblem brachte unterm Strich nur eine Lösung: weiter forschen!

In unserem letzten Artikel über die verschiedenen Einschätzungen zum Brackwassersee im Süden der Stadt berichteten Fachleute und Wissenschaftler, das sich die Problematik wesentlich umfangreicher darstellt, als es sich so mancher SPD-Politiker für einen eventuellen Wahlerfolg zurechtlegt.

In der Bürgerversammlung trug Dr.-Ing. Helmut Manzenrieder [Ingenieurbüro Dr.-Ing. Manzenrieder und Partner] die Zusammenfassung der städtischen Messungen und Erkenntnisse vor.

Drei Lösungsansätze wurden näher erläutert:
1. eine temporäre Lösung mit der Chemikalie Bentophos, die das Phosphat binden soll

2. die Öffnung des Grodendamms durch die ein Wasseraustausch mit dem Grossen Hafen gewährleistet sein würde [mittelfristige Lösung]

3. die Öffnung des Grodendamms und die gleichzeitige Einleitung von Meerwasser aus dem Jadebusen [langfristige Lösung]

Bei allen drei Lösungsansätzen, das sei schon vorweggenommen, können keine Aussagen darüber getroffen werden, wie sich das Blaualgenwachstum zukünftig verhält. Für die "Chemiekeule" gibt es keine langfristigen Messungen. Das wurde durch das Beispiel eines kleineren Sees bei Hamburg deutlich, bei dem Bentophoss seit 2006 eingesetzt wird. Hier könne man zwar sagen, dass der Phosphatgehalt deutlich abgesunken sei, aber eine Prognose für die Zukunft abzugeben wäre nicht möglich.

Die beiden anderen Lösungen beinhalten ebenfalls Unsicherheitsfaktoren. So ist z. B. das Wasser im Grossen Hafen im Winter deutlich höher mit Phosphat belastet, als das im Banter See. Wählt man die mittel- oder langfristige Lösung, so wird es auch deutlich teurer für die Stadt, womit man die Chemielösung aber nicht favorisieren will.

Auf die Frage von Peter Sokolowski [Bündnis 90 | Die Grünen | Wilhelmshaven] wie denn die Einschätzung von Dr.-Ing. Helmut Manzenrieder für eine Lösung aussähe, konnte auch er keine Antwort geben. Die Vorlage zur Entscheidung im Rat stehe aber laut noch amtierenden Oberbürgermeister Eberhard Menzel schon, nur worüber sollen sie entscheiden?

Klingt alles irgendwie kryptisch, was sich auch schon beim ersten Vortrag am 22. Juni 2011 an der Jadehochschule herauskristallisierte.

Die Wilhelmshavener Politprominenz hat wieder einmal ein Thema verschlafen und tappt nun vollends im Dunkeln und will auf dieser Grundlage, wie die SPD durch einen "Chemieschnellschuss" eine Wahl entscheidend zu ihren Gunsten beeinflussen.

Ähnlich wie beim Problem der Fäkalieneinleitung an den Wilhelmshavener Südstrand hätte man schon direkt nach der ersten toxischen Algenblüte im Jahr 1990 mit der grundsätzlichen Erforschung des Problems anfangen müssen, so wie es Prof. Dr. Gerd Liebezeit [Institut für Chemie und Biologie des Meeres: Terramare Wilhelmshaven: Spezialgebiet Meereschemie] fordert.


Leider hat man Mittel aus dem städtischen Haushalt immer nur für Projekte genutzt, deren Wirkung schon im Ansatz vollends verpufften, wie z. B. für die Expo 2000, an deren Folgen Wilhelmshaven immer noch "zu knabbern" hat.

Unter den Ratsvertretern, deren Mitglieder hauptsächlich aus Feierabendpolitikern besteht, befinden sich auch beileibe keine Umwelt- oder Wirtschaftsfachleute, die, und das kommt noch hinzu, selten gewillt sind, sich weiterzubilden.

So ist es auch kein Wunder, dass dieser Vortrag von Dr.-Ing. Helmut Manzenrieder weder weiterhilft, noch Entscheidungsgrundlage sein kann. Das Zusammentragen der Fakten hätte wahrscheinlich auch durch die Wilhelmshavener Verwaltung vorgenommen werden können.

Der Ist-Zustand, der jetzt zu einer Entscheidung führen soll gerät nun wieder zum Politikum und die Wilhelmshavener werden wieder einmal die leidtragenden sein, denn viele von ihnen baden wegen der Fäkalieneinleitungen nicht mehr am Südstrand und die Alternative Geniusstrand wurde mit einem fragwürdigen Containerhafenprojekt überbaut.

Neben dem Thema Blaualgen fragt man sich insgeheim, was die Wilhelmshavener BürgerInnen noch bereit sind diesen Feierabendpolitikern zu opfern, bevor sie aus ihrem Dämmerschlaf erwachen.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
23|06|11 Wir sanieren ´mal eben den Banter See

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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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