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Zwischen Ablasshandel und Klimaschutz 10|03|2008 WWF-Studie vergleicht Standards bei CO2-Kompensation
Und ewig rauchen die Dreckschleudern.
Das Geschäft mit dem Klima boomt. Besonders beliebt sind so genannte
Kompensationszahlungen, mit denen Firmen und Privatpersonen ihre
„Klimasünden“ durch freiwillige Zahlungen ausgleichen können. Das Geld
fließt in Projekte in aller Welt. Da es für das Weltklima egal ist, an
welchem Ort die Treibhausgase reduziert werden, klingt die Idee
verlockend, zumal mit den gleichen Investitionen in Ent- wicklungsländern
oft weit größere Effekte erzielt werden können.____________________________________
Soweit die Theorie. In der Praxis weist das Modell allerdings erhebliche Lücken auf. Im Auftrag des WWF haben Wissen- schaftler des Umweltinstituts Stockholm und Tricorona die gängigsten Systeme unter die Lupe genommen. „Die Studie hat eindeutig das beste Siegel identifiziert: den so genannten „Gold Standard.“, so WWF-Klimareferentin Juliette de Granbdpré. Das Siegel garantiere, dass die Projekte nur dank der zusätzlichen Gelder aus dem Kompensationsverfahren entstehen. Die lokale Bevölkerung ist stets eng in die Projektentwicklung eingebunden, so dass die Projekte auch der nachhaltigen Entwicklung dienen. Zudem akzeptiert der Gold Standard nur Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz, denn nur die tragen dazu bei, dass Entwicklungs- länder in Zukunft weniger auf die Klima- killer Kohle, Öl und Gas setzen.
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Bei den anderen untersuchten Standards sind diese Kriterien oft nicht erfüllt. So erfordern mehrere der untersuchten Standards, etwa das Voluntary Carbon Standard [VCS], Chicago Climate Exchange [CCX], oder VER+ nicht, dass das geförderte Projekt zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Auch Technologien, die langfristig nicht zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft führen oder hohe negative Umweltauswirkungen haben wie z.B. Atomenergie oder große Wasserdämme sind in anderen Standards zugelassen. Auch Waldprojekte seien für Kompensationsprojekte bislang schwierig. Wenn eine Anpflanzung abbrenne, sei der Klimaschutzeffekt dahin. Ähnlich schwierig ist es, wenn Holz- konzerne zwar bestimmte Wälder verschonen stattdessen aber in anderen Gegenden abholzen. Auch das bringe für den Klima- schutz nichts. Trotzdem vergeben der Voluntary Carbon Standard [VCS] oder Das Siegel Climate, Community and Biodiversity Standards [CCBS] Kompensations-Zertifikate, deren Dauerhaftig- keit nicht gesichert ist.
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Der Kompensationsmarkt leide insgesamt darunter, dass es kein einheitliches, son- dern eine Reihe konkurrierender Ange- bote sehr unterschiedlicher Qualität gebe, heißt es im Vergleich des WWF. Wer z.B. die Emissionen seines Urlaubs- flugs kompensieren wolle, sollte daher genau die Projektbeschreibungen des Anbieters studieren. Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl eines seriösen Anbieters ist nach Meinung des WWF, dass Verbrau- cher CO2-Kompensation nur als Ergän- zung nutzen. Kompensation dürfe nie eigene Reduk- tionsbemühungen ersetzen. „Erst vermeiden und verringern, dann kompensieren.“, betont Juliette de Grandpré. „Nur wer seinen Geländewagen durch einen kleineren Wagen ersetzt hat und möglichst oft auf das Fahrrad umsteigt, sollte ans Kompensieren unvermeidbarer Fahrten denken.“ Der WWF mahnt zudem die korrekte Ermittlung der Emissionsbilanz an. Gerade im Fall von Fluglinien sei das ein Problem. Oft werde so getan, als ob eine Tonne CO2 aus einem Flugzeug den gleichen Klimaeffekt habe, wie eine Tonne CO2 aus einem Auto. Tatsächlich haben Treibhausgase, die in großer Höhe ausgestoßen werden, mindestens einen um das 2,7-fache stärkeren Klimaeffekt. Diesen Faktor, sollten CO2-Rechner auf jeden Fall berücksichtigen.
____________________________________ Pressemitteilung des WWF hier direkt einsehen:
WWF-Studie vergleicht Standards bei CO2-Kompensation _____________________________________________________
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