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Der Klimawandel ...
12|12|2012



Was so eine Sturmflut an Kraft hat, wissen die Wilhelmshavener nur zu gut. Das Wort Klimawandel und seine stürmischen Folgen scheinen indes immer noch ein Fremdwort und ganz weit weg zu sein.

... ist in den Köpfen der Wilhelmshavener noch lange nicht angekommen.

Doha ist weit weg, aber auch die Auswirkungen eines Blizzards, eines Hurricans oder eines Taifuns.

Diese Nebenwirkungen des Klimawandels werden elegant verwässert, wie beim Bundesumweltministerium, das den Gipfel trotz aller negativen Vorzeichen für Mutter Erde als Erfolg zu verkaufen versucht:
Zitat: "Klimagipfel in Doha hat das Tor zur Zukunft geöffnet ... "

... das sagt doch alles und vor allen Dingen gar nichts. Diese Zeilen belegen eine Show, die völlig überteuert und völlig überflüssig ist - das ist der eigentliche Gipfel.

Leider hat sich die CO2-Bilanz nicht verbessert, sondern weiter verschärft, so dass das angepeilte 2 Grad-Ziel nicht mehr zu halten sein wird:
Zitat: "Fünf Grad plus Erde droht dramatische Erwärmung
Zwei Grad - um mehr darf sich die Erde nicht erwärmen, zumindest ist dies das offizielle Ziel beim Uno-Klimagipfel in Doha. Doch eine neue Studie zeigt: Die Menschheit steuert auf ein Plus von fünf Grad zu. Die Folgen wären verheerend. ...

... - Zwischen 1990 und 2011 ist der globale CO2-Ausstoß um 54 Prozent gestiegen. Mit dem für 2012 prognostizierten weiteren Plus ergibt sich sogar ein Anstieg von 58 Prozent. Insgesamt bläst die Menschheit dann allein dieses Jahr 35,6 Gigatonnen [Gt] des Treibhausgases in die Luft.


- Der Anstieg lag im Durchschnitt bei 3,1 Prozent pro Jahr. 2012 waren es mit geschätzten 2,6 Prozent zwar etwas weniger, doch das lag vor allem an der Wirtschaftskrise. "

[Quelle: spiegel.de | 02-12-2012]

Die Industrie hat da ihre ganz eigenen Forderungen und drängt weiter auf Wachstum ohne Nachhaltigkeit, gerade in den Schwellenländern, dort, wo wir vor Jahrzehnten bizarre Entwicklungshilfe leisteten, indem wir ausgediente Schreibmachinen oder gebrauchte Maschinen entsandten, dort, wo heute noch Pestizide in Gebrauch sind, die hier in Europa wegen ihrer Toxidität schon längst nicht mehr eingesetzt werden dürfen.

Europa und viele Industriestaaten hatten zu Zeiten dieser fragwürdigen Entwicklungshilfe schon Computer und sicherten sich so zunächst einen technologischen Vorsprung. Indien erkannte das früh und richtete Schulen für Computerspezialisten ein, die heute mehr gefragt sind, denn je und hauptsächlich in die USA abwandern, nicht nach Europa, weil es in den Vereinigten Staaten mehr Geld zu verdienen gibt.

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere, als Gerd Schröder das Lockmittel einer Greencard in den Raum warf und dachte, wenn man denen 100.000 Euro Jahresgehalt anbietet, dann werden die schon kommen.

Sie sind nicht so zahlreich gekommen, wenn überhaupt, wie es sich der einstige Bundeskanzler versprach, der ja auch überzeugt scheint, es handle sich in Russland um eine lupenreine Demokratie, nur, weil der Putin sein Chef ist.

Nun stellen die Schwellenländer selbst Ansprüche, nachdem sie über Jahrzehnte als Rohstoffkolonien mit biligen Arbeitskräften ausgebeutet und kurz gehalten wurden, Länder, in denen man z. B. unter menschenunwürdigen und lebensbedrohenden Arbeitsbedingungen seine Kleider nähen lässt - Hauptsache schön billig.

Die einstigen Entwicklungsländer steigen nun selbst zu Industriesatten auf und machen natürlich die gleichen Fehler. Als Beispiel sei da ´mal Brasilien genannt, dass schon bald Deutschland, gemessen an der Volkswirtschaft, den Rang ablaufen wird:
Zitat: " ... Brasilien wird die fünft - wenn nicht die viertgrößte Volkswirtschaft - das steht fest - 2015 ... "
[Quelle: Makro | 3sat | 07-12-2012]

In dem Magazin Makro [07-12-2012] schwärmt der Milliardär Eike Batista, dessen Mutter Deutsche ist, von den Erdölvorkommen Brasiliens – etwa 5 Milliarden Barrel – und beziffert den Erlös mit einer halben Billion Dollar. Der Eisenerzminenbesitzer baut gerade einen Hafen für 2 Milliarden Dollar, um die Infrastruktur für seinen Eisenerzexport selbst in die Hand zu nehmen. "Brasilien", so erzählt er, "hatte zwischen 1980 und 1997 eine sehr schwere Zeit. Wir haben das erlebt, was Europa gerade durchmacht. ... ".
50.000 Menschen sollen einmal in und um seinen Hafen herum arbeiten, in dem nicht nur Schiffe anlegen, sondern auch, zusammen mit China, gebaut werden sollen. Danach möchte er Schulen, Universitäten und Krankenhäuser bauen.

Das klingt vertraut, ganz nach Boomtown, wie Wilhelmshaven sich immer noch gerne tituliert. Hinter den phänomenalen Kulissen einer schier goldenen Zukunft für alle einige wenige, verbergen sich Konsequenzen, wie Favelas, Drogenkrieg und die exorbitante Abholzung des Regenwaldes, z. B. für einen riesigen Staudamm:
Zitat: " ... Am Rio Xingu, einem 2000 Kilometer langen Seitenarm des Amazonas, entsteht der drittgrößte Staudamm der Welt. Nach mehreren, von den Ureinwohnern Brasiliens, gerichtlich erzwungenen Baustopps wird das ehrgeizigste Wirtschaftsprojekt des Landes nun wieder vorangetrieben.

Bis 2015 soll der Staudamm fertig sein. Ein Großteil des Wassers wird in einen Kanal umgeleitet, an dessen Ende eine zweite Staumauer stehen soll. Der Fluss wird dann über 100 Kilometer so gut wie trocken gelegt, viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Gleichzeitig werden rund 600 Quadratkilometer Urwald in den Fluten versinken. Die indirekten Folgen des Mammutprojekts betreffen das gesamte Amazonas-Gebiet. Etwa die Hälfte des Regenwaldes könnte zerstört werden...

... "Brasilien braucht billige Energie für weiteres Wachstum", so die Befürworter des Staudamms Belo Monte. Doch nicht alle Indios glauben, dass sie etwas davon haben werden. "Wenn der Xingu nicht mehr fließt", sagen sie, "sterben zuerst die Fische, dann die Bäume und schließlich wir". ... "
[Quelle: Makro | 3sat | 07-12-2012]

Auch die viel beschriebene Schere zwischen Arm und Reich wird sich nicht wesentlich verringern, was schon anhand der Fussballweltmeisterschaft deutlich wird, die 2014 in Brasilien ausgetragen wird. Kritiker und Fußball-Legende Romario beschreibt die FIFA als milliardenschweren Konzern, der mit jeder Menge Profit das Land verlassen wird, aber das versprochene Vermächtnis für die eigentlichen Einwohner bleibt aus, d. h., sie haben nichts davon.

Das Beispiel Brasilien soll zeigen, dass Investoren auch zukünftig wenig Wert auf Umweltschutz oder soziale Errungenschaften legen. Sie postulieren dieses Ansinnen höchstens. Wenn es um den reinen Profit geht, dann sind sie alle gleich.

Auch Detthold Aden [Vorstandsvorsitzender BLG Logistics Group] und eng verknüpft mit Eurogate, schwärmt schon vom Wachtsumspotential:
Zitat: " ... Das Potenzial für einen weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation zwischen beiden Ländern ist groß. Brasiliens Wirtschaft ist von nachhaltigem Wachstum geprägt und profitiert von der Globalisierung. ...
[Quelle: finanzen.net | 03-07-2012]

In diesen Köpfen zählt der reine Profit und wie man ihn maximieren kann. Dafür lügt man sich auch schon ´mal in die eigene Tasche, denn auch Brasilien ist den Launen der Globalisierung ausgesetzt. Bricht der Rohstoffhunger Chinas ein, lahmt auch die Konjuktur dieses aufstrebenden Landes, das längst nicht so wettbewerbsfähigkeit ist, wie es scheint.

Solange dieses rückwärtsgewandte Denken weiterhin Schule macht, werden wir uns teure Klimakonferenzen sparen können, denn es geht weiter, wie bisher.

Das neueste Wunschdenken der hannoverschen Landesregierung bestätigt unsere Befürchtungen nach unendlichem Wachstum. Man plant jetzt exklusiv für die Bauwirtschaft in Boomtown die zweite Ausbaustufe eines Hafens, der nicht funktioniert [Anm. d. Red.: Applaus!].

Mit 4 Prozent Wachstum geht man in die Öffentlichkeit ... 100 x 4 ... das macht in 100 Jahren 400 Prozent Wachstum auf Kosten der Umwelt und schon 2020 könnte Baubeginn sein?

Bei Asterix würde es jetzt heissen: Die spinnen, die Niedersachsen!


Wir sollten schon ´mal Geld sammeln und in Umwleltfonds einzahlen, damit uns die zukünftigen Kosten des Klimawandels nicht eines Tages "erschlagen" und die PolitikerInnen wieder völlig überrascht aus der Wäsche gucken, weil ihre ganzen Prognosen auf Sand gebaut wurden.

Die wirklichen Probleme in 100 Jahren, die zwischenzeitlich auf der Strecke blieben, werden dann die BürgerInnen zu wandernden Nomaden werden lassen, die sich wegen Überschwemmung ihres Lebensraumes nun einen anderen suchen müssen.


Einfach unverbesserlich, diese Visionäre.

Ahoi!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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