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Boomtown: Zurück auf Anfang
11|04|2014



Das Milliardengrab an der Jade wird trotz desaströser Umschlagszahlen zum Heilsbringer stilisiert.

In Wilhelmshaven stirbt die Hoffnung zuletzt.

Ungeahnte Höhenflüge eines Hafens, den keiner braucht, versprechen wieder einmal die Protagonisten wie Eurogate oder unser "Lokales Heimatblatt".

Irgendwann, so der Tenor, seit es die Idee des Hafens überhaupt gibt, wird versprochen, dass Wilhelmshaven einen nie gekannten Aufschwung durch die Hafenwirtschaft erleben wird, so, wie beim Chemiewerk INEOS [früher ICI] oder der Raffinerie, die durch mehrere Hände ging und letztendlich zu einer "Tankfarm" umfunktioniert wurde.

Die Desinformationswelle des "Aufschwungs irgendwann"geistert schon lange durch das Gallische Dorf an der Jade, das sich mindestens genau so lange gegen jedwede Realität wehrt.

Jeder Strohhalm wird aufgegriffen, damit der genervte Bürger immer noch glauben möge, morgen, ja morgen wird alles irgendwann ´mal besser - vielleicht.

Heuchelei

So liefert der Konflikt um die Ukraine, wie eine logische Schlussfolgerung, die Begründung für die Chance vom unbedingt nötigen Flüssiggasterminal für Wilhelmshaven. Mit diesem Vorgang wird lediglich gebetsmühlenartig die Fortsetzung eines unrealistischen Märchens ein drittes Mal fortgeschrieben.

Jetzt endlich sollen die PolitikerInnen aufgewacht sein, die schon vor Beginn des Baus der Ostseepipeline und "South Stream" gewarnt wurden, die Handelsbeziehungen mit dem russischen Möchtegernzaren Putin in Sachen Gas kritisch zu überdenken und mehr Vorsicht walten zu lassen?

Wir haben so viel Platz an der Jade und da wäre es doch nur logisch im Norden des Voslapper Grodens z. B. das billige und hochumstrittene Fracking-Gas aus den USA tiefgekühlt hier in Boomtown anzulanden. Leider hat E.on eine Option auf dieses Areal, denn die haben schon ´mal versucht zu ergründen, ob man dort einen Flüssiggasterminal errichten könnte. Rotterdam war dann doch, ökonomisch betrachtet, wesentlich interessanter. Das ist den ewig gleichen Hafenprotagonisten und selbsterklärten Wilhelmshaven-Rettern wieder einmal völlig egal.

Desinformationsinstrument

John H. Niemann [Präsident Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung] und Hans Werner Kammer [Bundestagsabgeordneter CDU] werden präsent im Lokalen Heimatblatt platziert und tönen nun abermals die ausgeleierte Melodie einer weiteren Milliardenchance für das strukturschwache Wilhelmshaven, zuzüglich hunderter Arbeitsplätze [Anm. d. Red.: Wetten dass ...?!]. Die Kanzlerin ist angeblich auch schon fast dafür und soll laut deren Aussagen die ganze Sache schon ´mal prüfen.

Wieder nichts gelernt

Vor der Flüssigas-Terminal-Anlandungs-Inszenierung gab es deutliche Hinweise in Bezug auf die Abhängigkeit vom russischen Erdgas. Damals war kein John H. Niemann oder ein Hans-Werner Kammer wohlplaziert im Lokalen Heimatblatt und tönte: "Du, du du, aufpassen!".

Wegen der paar Menschenrechte in Russland macht man sich bis heute nicht wirklich Sorgen, denn darunter könnten die Milliardenschweren Handlsbeziehungen leiden und der Tod von Anna Politkowskaja, die als "konsequenteste Sprecherin der Zivilbevölkerung" galt, hat man inzwischen auch "verschmerzt".

Dafür protegiert man aber einen Oligarchen, wie Michail Chodorkowski, der bestimmt nicht als Waisenknabe in die Geschichte eingehen wird. So macht man sich das zum Instrument, was man für die eigenen Proaganda gerade benötigt, egal ob das eine Person ist, oder die selbst verschuldete Abhängigkeit vom russischen Gas, das plötzlich zu der Chance für Wilhelmshaven wird, weil man ja so strukturschwach ist.

Vor der Bewusstseinsänderung und damit mit der Erkenntnis, man sei viel zu abhängig vom Russen, sonnte man sich in der Bugwelle von Gerhard Schröder, schwamm fleißig mit und trällerte simultan mit dem Helden, der auch mit verantwortlich für Hartz IV zeichnet: "Lupenreine Demokratie!".

Für einen Bauauftrag, wie die Ostseepipeline, der vielen Beteiligten schon aufgrund des Bauvolumens temporär viel Arbeit brachte und mit dem Parallelstrang gleich noch mehr, schmeisst man seine Ideale nur allzu gern über den Haufen, besonders, wenn man mit verdient.

Der böse Putin

Mit Russland Handelsbziehungen einzugehen, bedeutet auch, sich mit dem Jähzorn eines ambivalenten Menschen anfreunden zu müssen, der, ähnlich wie die USA, immer dann pampig wird, wenn es um handfeste wirtschaftliche Interessen, wie z. B. das Gas in der Ukraine, geht.

Die USA sind ähnlich unzimperlich, also die angeblichen "Super-Demokraten" mit der NSA im Handgepäck, und setzten in diesem Machtpoker auch schon ´mal den Frieden in Europa aufs Spiel, indem sie Vladimir Putin als Kriegstreiber und Völkerrechtsverletzer brandmarken. Wer geglaubt hat, es ginge auf dem Majdan Nesaleschnosti um Demokratie, ist gänzlich auf dem Holzweg.

Das Prinzip "böser Putin" hat seinen Ursrung im Neoliberalismus der "Chicago Boys", die eine Theorie entwickelten, mit der man wirtschaftlich betrachtet die ganze Welt so "formatieren" kann, dass sie nur ökonomischen Grundsätzen folgt. Das Grundprinzip ist, alles zu privatisieren, was einem vor die "Flinte" kommt und zu deregulieren. Fügt man die Globalisierung hinzu, wird daraus ein Instrument zur Einebnung jedweder anderer Kulturen, also gewachsener Strukturen, die den Neoliberalismus in seinem Ausdehnungseifer nur behindern würden. Man hinterfragt dieses System gar nicht mehr, sondern probt noch die Steigerung in Form von Freihandelsabkommen. Letztere haben zur Folge, dass auch demokratische Strukturen zerstört werden, die NSA mit ihrem Kontroll- und Überwachungszwang läßt grüßen!

Systemtransfer

Die neoliberalistischen Tugenden lassen sich zusammen mit einer eindimensionalen Presselandschaft wunderbar ins Hirn der Bürger transferieren. Man braucht an die Stelle des "bösen Putin" nur den "bösen Saddam Hussein" zu stellen und schon wird aus der guten Absicht der USA bezüglich ihrer guten Absichten für ein Volk ein Spiegelbild dessen, was man im Irak mit einer glatten Lüge im UN-Sicherheitsrat durchzog.

Economic Hitman

Zur Durchsetzung der Wirtschaftsinteressen gibt es auch ein System, mit dem man Machthaber zwingen kann, z. B. auf auf die Expansionswünsche der USA einzugehen. Man stellt sie vor die Wahl, mitzumachen oder aus dem Leben zu scheiden - Saddam Hussein wollte nicht mitmachen.

Wer das nicht glauben kann, sollte unbedingt den Film "lets make money" ansehen. Auf den Internetseiten gibt es auch einige Ausführungen zu dieser Vorgehensweise . Im Film selbst beschreibt der Aussteiger "John Perkins" diese Art des perfiden Verfahrens, das unter dem Namen Neokolonialismus bekannt wurde.

Intrigen

Was wir in der Uraine erleben sind "politische Intrigen auf höchster Ebene". In Wilhelmshaven spielt man das gleiche Spiel auf kommunaler Ebene und führt im übertragenen Sinne Krieg gegen diejenigen, die den wirtschaftliche Interessen im Wege stehen. Das war beim angeblichen Jahrhunderthafen so, bei der Installation der Kohlekraftwerke, beim Vorlauf zur Krankenhausfusion ohne Alternative und schon etwas länger her, aber immer noch gegenwärtig, bei der Einebnung von Inhausersiel, treffend niedergeschrieben im Buch der "Dreckige Sumpf".

Was blüht "Boomtown"?

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Zwangsindustrialisierung die wirklichen Chancen Wilhelmshavens bewußt in den Hintergrund rückt. So machen Kohlekraftwerke, mit einem Ausstoß von jährlich 10 Millionen Tonnen CO2, jeden Versuch absurd, sich für ein prima Klima zu engagieren. Genau so wenig Sinn macht es, wieder zu glauben, eine große Flüssiggas-Fabrik, könnte nun endlich den Durchbruch in wirtschaftlicher Hinsicht für Wilhelmshaven bedeuten.

Immer wieder die gleichen Lobbyisten

Im Lokalen Heimatblatt sehen wir immer die gleichen Gesichter, die gegen jedwede Vernunft das wirtschaftliche Muster vorantreiben, das Wilhelmshaven erst in den "Ist-Zustand" versetzt hat. Um den Anschein zu erwecken, es würde sich etwas verändern, werden von Zeit zu Zeit einige neue Namen und Personen als neue Helden mit den gleichen Absichten präsentiert, grundlegende Dinge aber ändern sich nicht. So ist es auch kein Wunder, dass z. B. eine Krankenhausfusion ohne jegliche Gutachten und der Weglassung einer Alternative ohne Neubau nicht zukunftsfähig ist oder einem Milliardengrab, wie dem JadeWeserPort, wird trotz der schwindelerregend niedrigen Anzahl von angelandeten Containern im Vergleich zu anderen Häfen ein zukünftiges Wachstum angedichtet, das jedweder Realität entbehrt.

Schwierige Zukunft

Aus der Vergangenheit heraus betrachtet wird es Wilhelmshaven zukünftig schwer haben, sich als Stadt zu etablieren, die man schlichtweg mag. Der falsch verstandene Lokalpatriotismus tut sein übriges. Wer sich eine echte Zukunft wünscht, muss die Grundfesten der Wilhelmshavener Clique erschüttern, sonst bleibt Boomtown wie es ist.

Zurück auf Anfang wäre für die gebeutelte Jadestadt eine ernstzunehmende Option!


Demnächst kommt erstmal der Osterhase und dann der Sommer, das ist doch schon ´mal was!

Ahoi!
 

Wolf-Dietrich Hufenbach
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