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Klimaschutzkonzept: Wilhelmshaven lügt sich grün
07|03|2014



5,8 Millionen Tonnen CO2 stösst allein das neue Kohlekraftwerk von GDF-Suez auf dem Rüstersieler Groden aus. Zusammen mit dem E.on Kohekraftwerk sind es allein in Wilhelmshaven knapp 10 Millionen Tonnen CO2 jährlich - das ist die Realität, an der Wilhelmshaven über Jahrzehnte nicht vorbeikommen wird.

Die Jadestadt hat alles getan, um sich politisch, journalistisch, wie auch geistig einer Zwangsindustriealisierung zu unterwerfen und bemüht sich nun verkrampft um das Image einer Stadt, die aktiv gegen den Klimawandel kämpft.

Der Haken dabei: Wilhelmshaven hat jetzt zwei Kohlekraftwerke mit einem Ausstoss von fast 10 Millionen Tonnen CO2 jährlich, wenn sie auf voller Kraft laufen. Schon die Umweltschäden durch die Nutzung des Jadewassers sind so gewaltig, dass allein beim Eon Kohlekraftwerk mindestens 400 Tonnen Fisch pro Jahr von der Kühlwasseransaugvorrichtung vernichtet bzw geschreddert werden. Darunter befindet sich sich auch jede Menge Fischnachwuchs.

Nimmt man die neue GDF-Suez Dampfmaschine dazu, wird es grausam. 

Während man INEOS oder die Raffinerie noch zur Industrie zählt werden die Kohlekraftwerke, die auf dem Rüstersieler Groden stehen, gar nicht erst erwähnt:
Zitat: " ... In Wilhelmshaven wurden im Jahr 2010 insgesamt gerundet 1.180.000 Tonnen CO2-Emissionen freigesetzt. Ohne INEOS und die Raffinerie sind es 575.000 Tonnen CO2. ... "
[Quelle: Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für die Stadt Wilhelmshaven | Kurzfassung | Seite 10]

Die "Dreckschleudern" dürfen quasi unbegrenzt CO2 Emissionen ausstossen, die Haushalte und Betriebe Wilhelmshavens aber werden in die Pflicht genommen, möglichst wenig davon emittieren. Das Einsparpotential liegt bei 108.000 Tonnen CO2 jährlich. Das allein ist schon ein Treppenwitz und Widerspruch in sich.

Die Politprominenz hats versaut


... nochmal zur Warnung: So sieht es aus, wenn man sich das städtische Image vorsätzlich versaut.

Als man sich mehrheitlich entschied, ein weiteres Kohlekraftwerk auf dem Rüstersieler Groden mit der Option auf zwei weitere Blöcke zu installieren, hat man, trotz massiver Warnung der Kohlekraftwerksgegner wie der "zeche-ruestersiel.de" oder der "Ärzteinitiative Wilhelmshaven" starrsinnig die kurzfristige Arbeitsplatzmangelsituation in den Vordergrund gerückt.

Die Gegner der ineffizienten Dampfmaschinentechnologie haben darauf gedrängt, ein effizienteres Gaskraftwerk bauen zu lassen, wenn es denn unbedingt die Großindustrie sein sollte.

Die Wilhelmshavener Probleme und die daraus resultierenden Imageprobleme sind hausgemacht. So hat Wilhelmshaven das Desaster mit zwei Kohlekraftwerken nun direkt live vor Augen und die Unglaubwürdigkeit gleich mit im Gepäck, denn die Region lebt und ernährt sich förmlich vom Tourismus.

Innovation und Umweltbewusstsein schaffen Arbeitsplätze

Langfristig schaffen Projekte, die sich mit Klimawandel auseinandersetzen, nachhaltige Arbeitsplätze. Das Potential wurde vor den Wirren der jetzigen Klimapolitik auf bis zu 380.000 Arbeitsplätze geschätzt, mehr, als in der Autoindustrie arbeiten. Die lokale Meinungsmachungspressse tat alles, um die örtlichen Entscheider aus dem Rat zu desinformieren, wie so oft bei Industrieansiedlungen. Die einseitige Presselandschaft ist ein wesentlicher Faktor für die heutige Situation, mit der sich Wilhelmshaven gegenwärtig quält.

Klimaoffensive mit Abstrichen

Trotz dieses hausgemachten Desasters übt sich Wilhelmshaven nun in Sachen Klimapolitik. Im Umweltausschuss wurde am 05. März 2014 in erster Lesung ein Klimaschutzkonzept vorgetragen. Man möchte die Potentiale ausloten, natürlich auch aus monetärer Sicht.

In erster Linie wird die CO2 Reduktion behandelt, erst in zweiter Linie der Bewusstseinswandel, der eigentlich allem zu Grunde liegt, denn ohne die Beteiligung aller wird auch aus den besten Vorsätzen nichts.

Und so wurde zum Schluss der Veranstaltung besonders darauf hingewiesen, dass ein Paradigmenwechsel stattfinden muss. Letztendlich bedeutet dies, dass nicht nur die BürgerInnen umdenken müssen, sondern dass sich das Oberzentrum grundlegend verändern muss.

Beinahe Jahrzehnte wird immer wieder andiskutiert, dass Wilhelmshaven wegen der relativ kurzen Wege eine Fahrradstadt sein könnte. Die Politik stellt sich da immer wieder selbst ein Bein und redet erstmal darüber, wieviel Geld es kostet. Wieviel Geld man aber langfristig spart, wenn man das Ziel der Nachhaltigkeit langfristig verfolgt, wird selten hinterfragt. Michael von den Berg [Bündnis 90 | Die Grünen] erinnerte Norbert Schmidt [SPD] genau an diesen Sachverhalt, als dieser wieder anfing die Kostenfrage zu stellen.

Das allein zeigt, wie weit der Weg für die Wilhelmshavener noch sein wird, endlich umzudenken.

Aurich hat diesen Weg schon etwas länger eingeschlagen und profitiert vom Windenergieunternehmen Enercon, während in Wilhelmshaven Dampfmaschinenindustrie von Vorgestern als "Technik vom Feinsten" gelobt wird.

Dieses Denken macht einen Einnahmeverlust von 107 Millionen Euro Gewerbesteuer jährlich aus:

Zitat: " ... Nahm die Stadt im Jahr 1980 gerade 4,77 Millionen Euro an Gewerbesteuern ein, waren es 2010 rund 107 Millionen Euro. 1995 saß die Kommune noch auf knapp 54 Millionen Euro Schulden. 2010 waren es 16,97 Millionen Euro, Tendenz stark fallend. ... "
[Quelle: Aurich, aber wahr | Ausgabe 04/2012 - Was Wirtschaft treibt]

Konzerne wie GDF-Suez mit Kohlekraftwerken, bevorzugen dagegen das "Steuer Offshore-Modell". Der Europäischen Union fehlen durch den Steuer-Export der Konzerne in Steuer Oasen jährlich ca. 1 Billion Euro!

Die Stadt Wilhelmshaven könnte sich mit ähnlichen Einnahmen wie Aurich locker in 4 Jahren sanieren und eine nagelneue Klinik selbst bauen, in der auch Tariflöhne sprichwörtlich aus der Portokasse gezahlt werden könnten.

Nichtstun

Schon Sir Nicholas Stern wies 2006 darauf hin, das es sich rächt, wenn man nichts tut:
Zitat: " ... Klimawandel: "Sofort handeln!"
Eine neue Studie warnt: Unternimmt die Welt nichts gegen die Erwärmung der Erde, drohen verheerende Folgen
Weiter schmelzende Polkappen erhöhen die Gefahr von Überschwemmungen dramatisch. Steigende Meeresspiegel vernichten weite Landflächen. Flut und Dürre treiben auf der ganzen Erde mehr als 200 Millionen Menschen in die Flucht. Vor allem in Afrika verwandeln sich landwirtschaftliche Nutzflächen in unfruchtbare Trockenzonen, und viele Tier- und Pflanzenarten werden dadurch ausgerottet. ... "
[Quelle: zeit.de | 30-10-2006]

2013 meldete sich der ehemalige Chefökonom der Weltbank erneut zu Wort und untermauerte seine Fakten:
Zitat: " ... "Stern hatte 2006 mit einer einflussreichen Studie die Gefahren des Klimawandels aufgezeigt. Gegenüber seiner damaligen Prognose hätten die C02-Emissionen und die Effekte der Erderwärmung stärker zugenommen, warnte Stern. Schon bei einer Erwärmung um drei Grad vor drei Millionen Jahren "wären die Meeresspiegel heute 20 Meter höher. Und schon bei einem Anstieg um zwei Meter müssten vermutlich mehrere hundert Millionen Menschen umsiedeln". Selbst wenn die Staatengemeinschaft die Versprechen der Klimakonferenz von 2010 umsetze, sei die Welt auf dem Weg zu einer Erwärmung um vier Grad.
Stern appellierte an die Politik: 2013 sei das optimale Jahr, um die Anstrengungen zu verdoppeln und den notwendigen politischen Willen zu schaffen. ... "
[Quelle: n-tv.de | 03-04-2013]


So hätte es in Wilhelmshaven auch aussehen können, wenn man sich der Realität gestellt hätte.

Es wird entscheidend sein, wann diese Botschaft bei den Wilhelmshavener Lokalpolitikern ankommt. In manchen Köpfen scheitert das Umdenken allein schon daran, dass sie erstmal ihren Fraktionsvorsitzenden fragen müssen, wie er darüber denkt - ein Trauerspiel.

Es wird Zeit einer PR abzuschwören, mit der man sich selbst belügt und die Wilhelmshaven langfristig betrachtet in den Abgrund reisst.

Umdenken und nachhaltiges Handeln sind angesagt!



Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO|635 definitif | Wilhelmshaven


Links:
23|05|2013: Kosten des Klimawandels" Stern warnt vor Klimafolgen
03|04|2013: "Das hat der Mensch noch nicht erlebt" Stern warnt vor Klimafolgen
brandeins.de | Aurich, aber wahr | Ausgabe 04/2012 - Was Wirtschaft treibt
30|10|2006: Klimawandel: "Sofort handeln!"


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