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Naturschutzstiftung: OB Andreas Wagner hat den Vorsitz übernommen
23|07|2014



Ginge es nach der Interessenlage der Industrie, gäbe es solche Bilder wie hier in Bensersiel wahrscheinlich schon lange nicht mehr.

„Zweck der Stiftung ist der Ankauf und die Verwaltung von Flächen, auf denen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft durchgeführt werden…“

Seltsam, dass mir beim Lesen dieser Nachricht die von Mahatma Gandhi formulierten sieben Todsünden der zivilisierten Menschheit einfallen [nachfolgende Spiegelstrichergänzungen von mir]:

- Reichtum ohne Arbeit
- z.B. durch Zinsen eines Kapitals, das nicht durch eigene Arbeit zustande kam
 
- Genuss ohne Gewissen
- z.B. von Produkten aus Qual- und Massentierhaltung sowie von Tieren, denen Körperteile [Schwänze, Kämme und Schnäbel etc.] bei lebendigem Leibe abgeschnitten werden

- Wissen ohne Charakter
– z.B. mit selbst erworbenem Wissen Macht über andere ausüben, wissenschaftliches Allgemeingut unter den Tisch kehren, wenn es dem eigenen Ziel zuwiderläuft

- Geschäft ohne Moral
– z.B. Waffenlieferungen in Krisengebiete und überhaupt; Menschen als Ware, Zwang zur Prostitution; Zwangs- und Leiharbeit

- Wissenschaft ohne Menschlichkeit
– z.B. Mensch- und Tierversuche für pharmazeutische und kosmetische Produkte

- Religion ohne Opferbereitschaft
– z.B. Ideologisierung von Heilsversprechen in Bibel, Koran etc.; religiöser Fanatismus und Dogmatismus für einen persönlichen Gott, für den getötet werden dürfe; aber auch Missbrauch von Kindern in kirchlicher Obhut 

- Politik ohne Prinzipien
– z.B. restriktive Durchsetzung angeblich alternativloser Vorhaben; eingefärbte Berichterstattung kommunaler Medien; bewusste Verschleierung partikularistischer Interessen an der immer stärkeren Ausbeutung von Ressourcen in Natur und Landschaft.

Wir brauchen nur in die Medien zu schauen, um zahllose weitere Beispiele anzufügen. Die Frage hier soll jedoch sein: Was können Mathama Gandhis sieben Todsünden mit dem Eingangsthema zu tun haben, über das die Heimatpresse so wohlwollend Bericht erstattete und mit einem Foto der Kuckucks-Lichtnelke schönte?

Mal ganz plakativ gefragt: Welchen Wert hat die Kuckucks-Lichtnelke im Vergleich zu röhrenbauenden Vielborstern des Wattenmeeres, die sich anmaßten, ihre Kolonien in einer Rinne zu bauen, die den Menschen gehört? Dafür musste er bestraft werden, durch Ausbaggern, Tieferlegen der Sohle, durch Platzverweis schlechthin.

Aber es gibt ja den Ausgleich durch Ausweisung von Ersatzflächen. Damit kann zwar der Borstenwurm nichts anfangen; fehlt ihm doch alles, was er zum Leben braucht: das Meer, im bewegten Wasser suspendierte Sandkörner, um sie einfangen und in seinen Röhren verbauen zu können, die Nahrung, der Sauerstoff, das ganze Milieu, an das er angepasst ist.

Im Jaderevier wird dieser Häuslebauer fehlen – na und? Wir haben ja die Lichtnelke, auf einer Wiese in etwa 20 km Entfernung.

Vom Aufbau der Wurmriffe profitierte eine ganze Artengemeinschaft. Bekanntlich gibt es im Wattenmeer nicht sehr viel Festsubstrate zum Siedeln für Lebensformen, die solches brauchen: Seepocken, Würmer, Krebse, Stachelhäuter, Blumentiere u.a.m. Die Wurmriffe hätten ihnen das Habitat bieten können, das sie zum Leben brauchen; auch sie erfahren den Platzverweis, durch Baggern, Sohlevertiefungen, Sandentnahmen auf Dauer. – Na und? Wir haben ja die Lichtnelke.

Ich frage mich:
wo sind wir eigentlich im 21. Jahrhundert angekommen, wenn einem naturwissenschaftlich begründeten ökologischen Wissen, das eigentlich Allgemeingut sein sollte,  schlicht und einfach Platzverweis erteilt wird, weil es den ökonomischen Interessen nicht in den Kram passt? Und nicht nur das: es ist unerträglich, tagtäglich hören oder lesen zu müssen, wie verlogen der Umgang mit Naturgütern schöngeredet wird. Gibt es einen Wert für die Lichtnelke? Für mich ist das keine Frage; selbstverständlich hat diese ihren ökologisch-historischen Wert. Das muss dann auch für den Wattwurm gelten, der aber nicht in Szene gesetzt wird, weil er scheinbar durch die Lichtnelke ersetzt werden kann. Aber eigentlich geht es auch gar nicht direkt um die Lichtnelke [die wahrscheinlich für naturliebende WZ-Leser ins Bild gebracht wurde], oder den Wattwurm, sondern es geht um einen für mich höchst zweifelhaften Naturschutzgedanken, der mit dem Zauberwort der Kompensation arbeitet; als sei z.B. das bis zur Sohle der Innenjade für den Jadeweserport überbaute ehemalige Watt der Genius-Bank durch eine binnenländisch bewirtschaftete Wiese mit oder ohne Lichtnelken ersetzbar.


Meine Kritik richtet sich nicht gegen die Naturschutzstiftung, die sicherlich viel Gutes für die Umweltbildung tut. Aber gerade im Zusammenhang mit Umweltbildung liegt mir daran, dass bewusst gemacht wird, dass wir Jadestädter einen wertvollen Teil der Küstenwatten für ökonomische Belange hergeben mussten und damit leben müssen. Die Öffentlichkeit sollte nicht den Eindruck gewinnen, dass der Wertverlust des geopferten Areals durch den Wertgewinn eines landschaftlich völlig anderen Areals kompensierbar sei. Das hat für mich gelinde gesagt den Charakter einer Politik, die der Bevölkerung Sand in die Augen streuen will.

Dr. Gisela Gerdes

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