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MIKRO PARTNER in Wilhelmshaven 03|11|2010
Schild an der Auffahrt zum Gewerkschaftshaus, Weserstraße 51 in Wilhelmshaven
Seit dem 01.09.2010 ist eine Filiale des bundesweiten Unternehmens MIKRO PARTNER mit einem sogenannten Bewerberbüro auch in Wilhelmshaven tätig. Das teilte ein Mitarbeiter des Unternehmens jetzt auf Anfrage mit und erklärte, seines Wissens gäbe es insoweit eine Presseveröffentlichung nicht.
Das verwundert, denn in der homepage www.mikropartner.de ist eine lange Liste mit lobenden Zeitungsberichten über MIKRO PARTNER von überall dort, wo sich das Unternehmen mit Zweigstellen einrichtete, zu finden und herunterzuladen. Nur in Wilhelmshaven wurde nichts über das neue Wilhelmshavener Unternehmen berichtet? Da stellt sich doch die Frage: Warum nicht?
Der Mitarbeiter des Unternehmens teilte weiter mit, das Wilhelmshavener Bewerberbüro MIKRO PARTNER betreue Kunden des Job-Centers und eine Beratung sei ausschließlich möglich, wenn ein Kunde eine Zuweisung vom Arbeitsvermittler erhalten habe.
Aus der betreffenden Mail des Mitarbeiters ging zwar noch die Adresse des Wilhelmshavener Firmensitzes, nämlich Weserstraße 51 hervor, jedoch nicht, dass MIKRO PARTNER ausgerechnet im Wilhelmshavener Gewerkschaftshaus angesiedelt ist. Genauer gesagt: Es befindet sich dort im Erdgeschoss in direkter Nähe der dort ebenfalls ansässigen Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven / Friesland.
Werfen wir zunächst einen Blick in die homepage des Unternehmens: MIKRO-Partner will laut www.mikropartner.de Menschen mit innovativen Maßnahmen aus der Arbeitslosigkeit helfen. Durch intensive Potenzialanalysen, Qualifizierungen und individuelle Beratung möchte MIKRO-Partner mit den Menschen gemeinsam neue Perspektiven entwickeln. Langzeitarbeitslosen würden über Arbeitsgelegenheiten die Möglichkeit geboten, in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermittelt zu werden. MIKRO-Partner sei in den Bereichen Arbeitsvermittlung, Personaldienstleistungen, Arbeitskräfte-Management, Bewerbungsberatung, Bewerbungstraining, Personalberatung, berufliche Bildung, soziale und gewerbliche Zeitarbeit, Integrationsprojekte, Qualifizierung und Weiterbildung tätig, soweit einige Aussagen aus der Internet-Präsentation von MIKRO-PARTNER. Die Frage ist, wie diese Konstellation, nämlich die Niederlassung des Unternehmens MIKRO PARTNER im Wilhelmshavener DGB-Haus, in dem auch die Arbeitsloseninitiative beheimatet ist, möglich wurde? Aus einem Flyer von MIKRO PARTNER Service GmbH geht klar hervor, dass das Bewerberbüro im Auftrag des Job-Centers Wilhelmshaven tätig und im Wilhelmshavener Gewerkschaftshaus zu finden ist.
Hier Aussagen aus dem Flyer: 20 Jahre erfolgreiche Arbeitsvermittlung und Personaldienstleistung in mehr als 30 Niederlassungen quer durch die Republik sprechen ihre eigene Sprache. Für unser Unternehmen steht der Mensch mit seinen ganz persönlichen Fähigkeiten an erster Stelle. Wir wissen: Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas Besonderes leisten. Wir finden den Platz, an dem Sie gebraucht werden. Wir passen uns ständig den aktuellen Veränderungen des Arbeitsmarktes an und laden Sie ebenfalls dazu ein. Mit unseren versierten Mitarbeitern machen wir Sie fit für ihren neuen Job. Wir unterstützen Sie beim Wettbewerb um attraktive Arbeitsplätze. Durch unsere weitreichenden Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen bereiten wir Sie zielgenau auf die Anforderungen Ihres neuen Arbeitgebers vor. Ihre Zufriedenheit ist unsere Motivation.
Was Sie erwartet? - Persönliche Ist-Stand-Analyse - Ermittlung der persönlichen Arbeitsmarktchancen - Entdecken der eigenen Fähigkeiten - Computerarbeitsplätze zur Stellenrecherche - Erstellen, Überarbeiten und Optimieren Ihrer Bewerbungsunterlagen - Entwicklung individueller Bewerbungsstrategien - Entwicklung neuer Perspektiven - Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche - Optimierung des persönlichen Auftritts - Von Kopf bis Fuß den besten Eindruck machen
Ganz gleich, ob es um Arbeitsvermittlung, Arbeitsmarktprojekte, Unternehmensdienstleistungen oder berufliche Weiterbildung geht: MIKRO PARTNER ist der kompetente Ansprechpartner rund um das Thema Arbeit und Beruf.
Wir bewegen Menschen …
Das hört sich doch zunächst alles ganz gut an ... wer würde dem Unternehmen MIKRO PARTNER anhand solcher Aussagen keine besten Absichten bescheinigen wollen? ...
Allerdings irritiert die Aussage des Mitarbeiters von MIKRO PARTNER insoweit, als er mitteilte, eine Beratung sei ausschließlich möglich, wenn ein Kunde eine Zuweisung vom Arbeitsvermittler erhalten habe. Eine Zuweisung vom Job-Center? Also nichts Freiwilliges? Zwang? Bedeutet das etwa, dass das Wilhelmshavener Job-Center mit seinen Kunden sogenannte Eingliederungsvereinbarungen abschließt, die jeweils als > Maßnahme zur Vermittlung mit intensiver Betreuung und Anwesenheitspflicht beim Bildungsträger MIKRO PARTNER < deklariert ist? Bedeutet das ferner, dass die Kunden, mögliche Fehlzeiten [Krankheitstage] nachholen müssen oder gar Sanktionen in Form der Absenkung des Hartz IV-Regelsatzes erfolgen? Bedeutet das zudem, dass die Kunden beim Bildungsträger MIKRO PARTNER einen Bogen mit personenbezogenen Teilnehmerdaten ausfüllen müssen / sollen in Verbindung mit einer Einwilligungserklärung, dass personenbezogene bzw. familiäre Daten von MIKRO PARTNER gespeichert werden dürfen?
Dort wurde auch eine derartige Eingliederungsvereinbarung nebst Anlagen anonymisiert ins Netz gestellt und kann dort heruntergeladen werden.
Im Hintergrund befindet sich das Wilhelmshavener Gewerkschaftshaus
Wieso berichtete der DGB Wilhelmshaven über das seit 01.09.2010 im Gewerkschaftshaus ansässige Unternehmen MIKRO PARTNER bisher nichts? Wieso schweigt die Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven / Friesland? Wieso äußert sich auch das Job-Center Wilhelmshaven nicht? Und wieso gibt MIKRO PARTNER selbst keine Information an die Wilhelmshavener Presse? Die Wilhelmshavener Medien meldeten bisher offenbar nichts, wo doch andernorts über Eröffnungen des Unternehmens MIKRO PARTNER stets groß berichtet wurde ...
Preisfrage: Woran liegt das?
Liegt es am Gesetz Hartz IV? Darf nicht bekannt werden, dass der DGB und Einzelgewerkschaften mit in der damaligen Hartzkommission saßen? Darf nicht bekannt werden, dass die Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven / Friesland seit Jahren ihre Raummiete von der ebenfalls im DGB-Haus ansässigen IG Metall finanziert bekommt? Ist die von MIKRO PARTNER zu zahlende Raummiete lukrativer als jene, welche die IG Metall der Arbeitsloseninitiative sponsert? Oder zahlt das Job-Center die Raummiete für MIKRO PARTNER? Oder darf etwa nicht bekannt werden, dass eine DGB-Funktionärin mit im Beirat des Wilhelmshavener Job-Centers sitzt?
Zumindest fragen darf man ja mal? Oder besser nicht?
Hans-Günter Osterkamp erwerbslosenredaktion.de
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