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Kritik an der Kritik
24|10|2011



Die Wogen schlagen hoch, wenn es um die Bahnanbindung des Containerhafens Wilhelmshaven geht.

Wenn sich Bahnanlieger zu Recht aufregen, fühlt sich die Wilhelmshaven-Lobby abgehängt.

Was ist man doch für eine großartige Stadt, so demokratisch, so fürsorglich, wenn es um die umliegenden "Dörfer" oder die Interessen ihrer Bürger geht und sowas von pleite [aber letzteres nur nebenbei!].

Das "Goldene Kalb" ist unantastbar, hätte der Kommentator im lokalen Heimatblatt einfach schreiben müssen, mehr nicht, dann wäre doch alles klar gewesen.

Aber nein, er teilt so richtig aus, damit der Oldenburger Oberbürgermeister so richtig zittert und Oldenburg mit erzittern ... soll:
Zitat: " ... Beim Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft“ 2009 hat die Stadt Oldenburg mit ihrer Bewerbung „Übermorgenstadt“ gewonnen. So, wie sich die Stadt allerdings beim Thema „Zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke vom JadeWeserPort verhält, wirkt wie von vorgestern – gerade in Bezug auf ihre Nachbarn an der Wasserkante. Wer sich wie die Huntestädter aus der „Übermorgenstadt“ angeblich vom Kirchturmdenken verabschiedet hat und die Metropolregion Oldenburg-Bremen (mit Wilhelmshaven) als einzig einende und selig machende Verbindung preist, kann doch beim Bau der für die Region und das gesamte Land dringend benötigten Hinterlandverbindung nicht in „Kleinstädterei“ verfallen. ... "
[Quelle: Lokales Heimatblatt | 22-10-2011]

Da beschweren sich doch glatt Bahnanlieger nach einem Hochgeschwindigkeitsplanfeststellungsverfahren. Die wollen einfach nicht vor den Wilhelmshavener Partikularinteressenten niederknien und auf Lebensqualität verzichten. Das geht natürlich nicht. Man soll den Sandern nacheifern und hinter verschlossenen Türen gegen die Interessen der Bürger verhandeln, damit die Lobbyisten ihr angebliches Jahrhundertbauwerk angeblich für das Gemeinwohl vollenden können.

Wer diese Gemeinwohlwortklauberei der Lobbyisten glaubt, der glaubt auch daran, dass die Politker, die gerade in Sachen Europaproblematik nachsitzen, dieses Problem wirklich durchschauen.

Der Oldenburger Oberbürgermeister Gerd Schwandner hat das, was dem, der jetzt in Wilhelmshaven aus dem Amt scheidet, fehlt, nämlich Zivilcourage. Anstatt sich mucksmäuschenstill in seine Kämmerlein zurückzuziehen und die Nordwestzeitung für Lobbyisten in Sachen Bahnanbindung zu instrumentalisieren, reicht die Stadt mit Privatanliegern Klage ein.

Unverschämt nicht, da bemühen sich die Wilhelmshavener Hafenlobbyisten und zeigen wie man den Bau eines Hafens ohne Bahnanbindung plant, wie man eine Lärmschutzmauer zweimal baut, wie man einen lukrativen Campingplatz ohne Not zu früh einebnet oder wie man sinnlos Geld in einer Maritimen Konferenz versenkt und dann kommt der, aus einem wirklichen Oberzentrum und kriecht nicht vor dem Ebizentrum, sondern revoltiert und antwortet auch noch lapidar:
Zitat: " ... „Es gibt nicht nur Kritik aus der Nachbarschaft für unser Vorgehen, sondern auch viel Zustimmung.“ ... "

Hat der Oldenburger Oberbürgermeister Gerd Schwandner die Demokratie im Sinne der Lobbyisten nicht verstanden?

Lobbyisten haben es auch echt schwer und deshalb keilt der Arbeitskreis des "Club zu Wilhelmshaven" gleich mit aus, in dem das Lokale Heimatblatt auch Mitglied ist - komisch:
Zitat: " ... Es befremde schon sehr, „wenn sich nicht einmal Gebietskörperschaften der gleichen Metropolregion auf die notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen für volkswirtschaftlich bedeutsame Vorhaben wie den Jade-Weser-Port verständigen können“, ...
... „Umso bedauerlicher ist, dass eine Gebietskörperschaft wie die Stadt Oldenburg, die um diesen Sachverhalt weiß, vor einer Klage nicht zurückschreckt. Dieses Verhalten macht einmal mehr deutlich, wie schwierig es ist, in Deutschland Großvorhaben durchzusetzen.“ ... "

Und damit die charmversprühenden Sätze in Richtung Nachbarschaft nicht ganz verpuffen, wirbt man gleich für noch mehr maritime Subventionen:
Zitat: " ... In Anbetracht der Komplexität und der Dauer der einschlägigen Verfahren sollten wenigstens jetzt die Vorarbeiten für die 2. Ausbaustufe des Jade-Weser-Ports beginnen. ... "
[Quelle: Jeversches Wochenblatt | 23-10-2011]

Schon die erste Hafenausbaustufe steht auf tönernen Füßen und die Lobby besinnt sich auf ihre Stärke, wenigstens virtuell glänzen zu wollen. Dabei haben die Beteiligten weder die Bürger objektiv mit ins Boot Containerhafenbau mitgenommen, noch die umliegenden Gemeinden. Überfahren wollten sie diese mit ihrem arroganten Duktus, den sie schon vor einigen Jahrzehnten anwandten, als das Dorf Inhausersiel für ein angeblich rentierliches Produkt dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Auch damals wollte man, ohne die Bürger zu fragen, diese ohne Rechtsgrundlage vom Hof jagen und auch damals haben sich einige gewehrt. Gelernt haben die Lobbyisten aus der Geschichte nichts und so versucht man wie selbstverständlich die Mechanismen zu aktivieren, die vor drei Jahrzehnten Stoff für den Bestseller "Der Dreckige Sumpf" lieferten.

Man beschwört die Geschichte, also das Vergangene, das man gerne in die Abstellkammer des Vergessens verbannen möchte, wieder herauf. Die alternden Eliten möchten sich in Oberzentrumsentscheidern und - bewohnern flächendeckend einnisten, um ihre längst überholten Wirtschaftsvorstellungen, an denen hauptsächlich sie als Minderheit prächtig verdienen, noch lange als kommunale Agenda wirken lassen zu können, als würde es den Atomausstieg, Stuttgart 21, die Occupy Bewegung oder die sich anbahnende Euro-Krise gar nicht geben.

Eigentlich strebt das Oberzentrum an der Jade doch gutbürgeliche Nachbarschaftsbeziehungen an:
Zitat: " ... Eine stärkere Vernetzung der Zusammenarbeit mit Umlandkreisen wird angestrebt. Beispiele: gemeinsame Sitzungen von Verwaltungs- und Kreisausschuss, Kreistag und Rat. ... "
[Quelle: Mehrheitsgruppenvertrag | WILHELMSHAVEN-FRAKTION | Der CDU Wilhelmshaven und der SPD Wilhelmshaven | 14-10-2011]

Das klingt jetzt irgendwie, als hätte es die nachbarschaftlichen Beziehungen nie gegeben. Wer die Wilhelmshavener Kommunalpolitik und ihre Lokalstrategen schon länger verfolgt, kann ein Lied davon singen, wie diese Zusammenarbeit mit den Umlandkreisen" in der Vergangenheit verlief: eher gar nicht oder auf so einem gegensätzlichen Niveau, so dass man von Nachbarschaftsstreit sprechen muss, von Bürgerberteiligung wollen wir gar nicht erst sprechen.

Die Kritik an Wilhelmshavens Umlandbewustsein schwillt an, ähnlich, wie der Zorn der vernachlässigten Bürger, die den Bahnlärm frei Haus bis mindestens 2018 ohne zu murren hinnehmen sollen.

Manchmal wünscht man sich, das genau die Lobbyisten, die jetzt zu Unrecht in ihre Hörner blasen, direkt an den Streckenabschnitten ihre Heimstätten hätten, an denen jetzt Anlieger klagen.

Was meinen sie, wie schnell da Lärmschutzmauern stehen würden.

Wir sprechen dem Oldenburger Oberbürgermeister Gerd Schwandner hiermit unsere Hochachtung für soviel Zivilcourage aus und wünschen uns, das die kommunalen Volksvertreter sich daran und wie man nachbarschaftliche Beziehungen wirklich pflegt, ein Beispiel nehmen, denn die umliegenden Gemeinden haben unter dem Wilhelmshavener Selbstverständnis schon genug leiden müssen.

Vielleicht sollte sich gerade das Gros unserer "Lokalpatrioten" das Lied von Konstantin Wecker, das so beginnt ... :
Zitat: "Sie sind wie wir, doch sie sind es nicht gerne, sie machen sich nicht gern mit uns gemein.
Sie schikaniern uns lieber aus der Ferne und wollen gleich nur unter Ihresgleichen sein.

Wir zahlen Steuern, sie setzen ab, wir legen Hand an, sie spekuliern und halten unsere Ängste klug auf Trab, damit wir nichts kapiern - beim Verliern . ... "

... einmal ganz anhören, denn man lernt ja bekanntlich nie aus.
[Hier gehts weiter: Konstantin Wecker- Empört euch!]

Wie gut, das es noch Oberbürgermeister gibt, die sich für ihre Bürger empören!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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