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Super Wilhelmshaven
06|10|2011



Wenn die nächste Weltwirtschaftkrise durchschlägt, wird es auch in Wilhelmshaven heissen: Kein Schiff wird kommen.

Es ist der Wahnsinn, uns gehts gut, titelt das lokale Heimatblatt, denn wir haben ja einen Hafen, der bald eröffnet wird, aber auch ein Projekt, dass inzwischen sehr kritisch betrachtet wird.

So gar nicht in die Propagandaschlacht passte die Aussage des weltgrößten Reeders, der den Hafen laut eigener Aussage gar nicht benötigt. Dagegen muss man natürlich etwas tun und kündet auf der Titelseite davon, dass der Hafen nun im Kreise der Reeder angekommen sei - wie, war er das vorher gar nicht oder nur ein bisschen oder überhaupt nicht?

Schon seit einem Jahrzehnt macht man Werbung für Europas größte Baustelle, der der Rang durch den im Bau befindlichen Flughafen Berlin Brandenburg locker abgetrotzt wurde.

So gesehen ist das mit den Superlativen austauschbar. Der überregionale Vergleich fehlt eben beim täglichen Leidorgan WilheLmshavens, besonders auffällig bei kritischen Betrachtungen der beteiligten Konzerne.

Der Wunschhafenbetreiber Eurogate hat global betrachtet weitere Häfen, von denen sich die jeweils beteiligten Länder immer viele Arbeitsplätze versprechen. Eurogate baut gern dort, wo es die günstigsten Konditionen bekommt, so wie in Tanger [Marokko: wir berichteten], wo keine Steuern gezahlt werden müssen, sie wissen schon, die zu erwartenden bis zu 150.000 Arbeitsplätze mit und rund um den Hafen [Anm. d, Red.: das ist kein Witz!].

Eigentlich müssten die Menschen doch froh sein, einen Containerhafen mit anhängigen Arbeitsplätzen zu haben, nicht so in Tanger:

Zitat: "Eurogate bestreikt
Zu einem auf 24 Stunden befristeten Streik ist es im marokkanischen Eurogate Terminal in Tanger gekommen: Die Beschäftigten protestierten damit gegen ihre Arbeits- und Bezahlungsbedingungen, nachdem die Unternehmensleitung ihre Foderungen – Lohnerhöhung, verbesserte Arbeitsschutznormen, Zulassung von Gewerkschaften – abgelehnt hatte. ...
... Das Eurogate-Termnal Tanger liegt neben dem Terminal von AP Moller Maersk [APMT]. Die Dänen waren offenbar schlauer als die Norddeutschen, den die haben nach ITF-Angaben bereits Vertretungsstrukturen und Tarifverträge akzeptiert – und deshalb auch Arbeitsfrieden."
[Quelle: Waterkant | Ausgabe 3 | September 2011]

300 Euro Lohn [Stand 5. Juli 2008] scheinen auch den marokkanischen Arbeitnehmern inzwischen zu wenig zum Leben zu sein.

Lohndumping und Gewerkschaftsausschlüsse sind Tugenden, die wir eigentlich nur aus China kennen, die sich aber als Selbstverständnis im Sinne der Gewinnmaximierung auf etliche Konzerne übertragen lassen.

Auch Maersk hatte vor Eurogate auch versucht, die Lohnstrukturen auf möglichst hohem Gewinniveau zu halten:

Zitat: "ITF unterstützt Hafenbeschäftigte in Marokko
Nach der jüngsten Entlassung aktiver Gewerkschaftsmitglieder bei APM Terminals Tanger ruft die ITF zur Solidarität mit der marokkanischen Hafengewerkschaft Union des Syndicats UMT des Transports auf.
Erst im November hatte die Gewerkschaft mit dem Unternehmen das Recht auf Kollektivverhandlungen vereinbart. Seitdem wurden ein Mitglied des Vorstands und drei weitere gewerkschaftliche Funktionsträger/innen entlassen. ... "
[Quelle: www.itfglobal.org | 21-12-2010]

Der Wind der Globalisierer weht den Arbeitnehmern hart ins Gesicht, aber diese wissen sich auch zu wehren. So gibt es z. B. internationale Organisationen wie: "The Global Network Terminals Campaign", zu finden unter: www.itfglobal.org/dockers/

Wenn also alles so schick ist, wie es uns das lokale Heimatblatt und deren Redakteuere immer wieder weissmachen möchten, warum gibt es dann diese Organisationen?

So ist auch der erste Verkauf eines Grundstückes im "JadeWeserPark" und die Zeilen:
Zitat: " ... Michael May und Kay Grotebrune, Geschäftsführer des Unternehmens, bezeichneten die Fläche im Jade-Weser-Park „als ideal für ein Unternehmen wie Hermes. Von hier kann die Region an 365 Tagen und rund um die Uhr mit Sendungen beliefert werden.“ ... " [Quelle: Jeversches Wochenblatt | 05-10-2011] ...

... mit Vorsicht zu geniessen, denn genau dieser Logistiker ist in Sachen Lohndumping kein Unbekannter:

Zitat: " ARD-exclusiv: Das Hermes-Prinzip - Ein Milliardär und seine Götterboten
Zwei deutsche Existenzen: der Hermes-Paketbote Peter und der Milliardär Michael Otto. Peter arbeitet für 60 Cent pro Paket, nach einem zehn Stunden Tag hat er etwa 60 Euro verdient. Fast die Hälfte davon geht für Sprit und Auto drauf. ... "
[Quelle: ARD-exclusiv | 03-08-2011]

Wir sollen dazu gezwungen werden, froh zu sein, einen Arbeitsplatz zu besitzen und richten uns nicht  danach, was wirklich lebenswichtig ist, sondern rechnen in jenen Dimensionen, die diese Arbeitgeber und ihre Aktionäre reicher machen sollen: Konsumterror all around!

Wenn Landrat Sven Ambrosi diesen Grundstückskauf als ermutigenden Erfolg verbucht, dann natürlich in erster Linie im Rahmen der Steuereinnahmen und natürlich auch im Rahmen dessen, endlich ein Grundstück an einen Kunden verkauft zu haben, nachdem auch dieses Gelände jahrelang erschlossen brach lag, denn Pakete kann man von fast jedem Punkt der Erde 24 Stunden rund um die Uhr verteilen und Filialien werden auch ganz schnell wieder geschlossen, läuft es nicht so, wie gewünscht.

Der Steuerzahler zahlt in erster Linie und partizipiert hauptsächlich nur durch einen Arbeitsplatz am globalen Marktgeschehen oder die entstandene Kaufkraft, wenn es die Löhne denn zulassen. Die Bedingungen sind, wie weiter oben geschildert, längst nicht so rosig, wie es uns die Propagandamaschinerie immer verkaufen möchte.

Manchmal aber gibt es noch Hoffnung, wie z. B. im Arbeitskampf der Feuerwehrleute, die schon länger einen Ausgleich für ihre geleisteten Überstunden fordert, vertreten durch die ver.di:
Zitat: " ... Beamte der Berufsfeuerwehr, die bis zum Jahre 2006 durchschnittlich 54 Stunden wöchentlich gearbeitet haben, genießen für die über 48 Wochenstunden hinausgehende Arbeitszeit den vollen Freizeitausgleich. ... "
[Quelle: Pressemitteilung | ver.di | 30-09-2011]

Darüber, wie es den Arbeitnehmern geht, erfährt man nur selten etwas aus dem lokalen Heimatblatt, das offensichtlich mit Politprominenz und Wirtschaft, also den Gläubigern [Anzeigenkunden] kooperiert und tatkräftig im Hintergrund am Klüngel, der Wilhelmshaven geradezu lähmt, mitstrikt.

Veränderungen, auch im journalistischen Output, sind verpönt und das Verhältnis zu Blogs, die kritisieren, deutlich eingetrübt.

So wird der im Bau befindliche Containerhafen entgegen jeglicher Recherchen und Fakten positiviert, wie es das Eigeninteresse erfordert und irgend möglich ist - nur, was hat das noch mit objektiver Berichterstattung zu tun und ist es nicht eher vorsätzliche Volksverblödung?

Das gilt in gleicher Weise für die Kohlekraftwerkspropaganda in Wilhelmshaven, veraltete ineffektive und unrentable Dampfmaschinentechnik, von der sich andere Großkonzerne immer öfter trennen wollen:
Zitat: "STEAG will Kohlekraftwerke abschalten
Der Energiekonzern STEAG will möglicherweise Kohlekraftwerke früher als geplant stilllegen. Steinkohleblöcke in Herne, Lünen und Voerde könnten früher vom Netz gehen, teilte die STEAG am Mittwoch mit. ... "
[Quelle: klimaretter.info | 05-10-2011]

Das mit dem im Bau befindlichen Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven verhält sich ähnlich, wie mit dem im Bau befindlichen Containerhafen, eine gewollte Parallele.

Wieder werden die gleichen "Wohlfühlpakete" für das gemeine Volk geschnürt und Partikularinteressen durch geimpfte Personalien als Nachfolger genau so weitergeführt, als würde die Welt von Gestern immer noch Bestandteil des realen Wirtschaftsgeschehens sein.

So werden wir auch weiterhin der Gigantonomie und dem, was im täglichen Leidlehrbuch journalistisch getitelt auf uns niederrieselt nicht vertauen und verfahren lieber so, wie der Nobelpreisträger Daniel Shechtman am 5. Oktober auf einer Pressekonferenz empfahl:
Zitat: " ... Ein guter Wissenschaftler ist einer, der bescheiden ist und und zuhört und nicht einer, der zu hundert Prozent dem vertraut, was er in den Lehrbüchern liest. Das ist eine Lehre für die Studenten, seid offen. ... "
[Quelle: tagesschau.de | 05-10-2011]


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
25|11|09 Genial
23|11|09 Short People
21|11|09 Opulentium
11|11|09 Containerhafen-Irrtum
10|11|09 Propagandamaschinerie

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