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Die Pilger mit den flotten Sprüchen
10|06|2013



... Stößchen: Das Überschwemmungswasser schmeckt zwar scheußlich, aber wenn ich damit die nächste Wahl gewinne ...

Als wenn eine höhere Macht es so richtet, treten im mittleren Europa häufig gerade vor anstehenden Wahlen die Bäche und Flüsse über ihre Ufer, überschwemmen die Landschaft, überfluten Dörfer und Städte, bringen viele Menschen um ihr Hab und Gut, zerstören ihre Existenzen und stürzen sie in soziales Elend.

Wie von Gott gesandt tauchen dann – und natürlich nur da, wo ihnen keine unmittelbare Gefahr droht – Spitzenpolitiker auf, um den Betroffenen, den Geschädigten, den Leidenden Mut zu machen. Dabei profitieren von dieser Gottgesandtheit beileibe nicht nur die Repräsentanten der sogenannten C-Parteien, als alleinige Günstlinge des Himmels auf Erden von diesen Naturereignissen. Gleich ob schwarz, ob rot, ob grün, ob blau, ob gelb, ob braun – sie alle nach dem Wahlvolk schau’n.

Das alles ist ja nichts Neues und nichts Überraschendes. Da sind Politiker nicht anders geartet als Schmeißfliegen auch. Des Pastoren Kasners Tochter hat folgerichtig denn auch die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, sie hat sich ihren Vorgänger, den Bonner Zäunerüttler und Staatsfriedenzerstörer, den Peter Hartzfreund und Menschenverächter Schröder zum Vorbild, und die unberechenbaren Strapazen einer Pilgerfahrt in die Hochwassergebiete an der Elbe und rechts und links davon auf sich genommen. Sicher und ganz fest in der Hoffnung, dass dieser Worthülsenmarathon zu den Hoffnungslosen an den Flussufern der deutschen Schicksalsströme ihr die nächste Amtsperiode sichert. Bei einem ihrer tränentreibenden Auftritte ist der Berechnungsangie dann ein Satz über die Lippen gerutscht, den sie so besser nicht gesagt hätte.

Ihrer kanzlerhaften Zusage auf 100 Millionen Euro an Hilfsgeldern aus Bundesmitteln die Begründung, dass sonst für alles andere ja auch Geld vorhanden wäre, hinterherzuschicken, das hat mich aufhorchen lassen.

Was meint die Frau Doktor Merkel denn mit „für alles andere Geld vorhanden“?
Sie meint doch ganz bestimmt nicht die kriminellen Miseren im Gesundheitswesen, sie meint doch sicherlich nicht die verheerenden Zustände im Alterssicherungs- und Pflegebereich, ganz sicher hat sie auch nicht an die katastrophalen Zustände im Bildungs- und schulischen Bereich gedacht, sie hat garantiert nicht einen Gedanken an die Millionen Menschen verschwendet, die für Sklavenlöhne arbeiten, die trotz voller Beschäftigung als sog. Aufstocker bei staatlichen Stellen betteln gehen müssen, um leben zu können, um sich und ihre Familien über Wasser halten zu können.

Ich möchte drauf wetten, dass die Pastorentochter mit der glanzvollen politischen Vergangenheit in gegensätzlichen Gesellschaftsformen, an diese Dinge nicht einen Gedankenfetzen vergeudet hat. Ich denke, sie hat da eher an die von ihrem Intimus Maiziere und anderen „Verteidigungsexperten“ verschluderten Milliarden an die Gierbrüder von jenseits des Atlantik gedacht, oder vielleicht noch mehr an die, in die Billionen gehenden, Zuwendungen in die unersättlichen Hälse der deutschen, der europäischen, der globalen Finanzverbrecher.

Nicht zuletzt hat sie mit Sicherheit auch an die leichtfertigen und durch nichts zu rechtfertigenden Saläre ihrer Mitpolitiker in den föderalen Landesparlamenten, in den Institutionen des Bundes und der Europäischen Union gedacht. Vielleicht hat sie noch mit einem Nebensatz an die von ihr mitverursachten Ehrensoldskandale um im Schnelldurchlauf verbrauchte Bundespräsidenten, Bundesminister und andere Plagiatsproduzenten gedacht.

Ewald Eden

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